Allgemeines

12 Monate Außenhaltung und ganztägiger Auslauf ohne Gitter

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Seit ca. 6 Jahren haben wir 3-5 Meerschweinchen. Diese leben ganzjährig draußen. Von Sonnenaufgang bis zur Dämmerung ist die Käfig-Klappe offen und Sie können 1000qm Garten erkunden. Sie könnten auch abhauen, wie Kanninchen, wenn sie wollten, aber als Fluchttiere renne sie bei Gefahr von selbst in den Käfig zurück. Ein Gitter ist also bei Meerschweinchen überhaupt nicht nötig. Die Käfigschließung Nachts ist wegen Marder und anderer Tiere erforderlich.
    Der einzige Nachteil ist, dass die Meerlies dadurch Halbbildung sind und zwar aus der Hand fressen, aber sich nicht streicheln lassen. Das ist es uns Wert.
    Abend ist bringen wir Futter und es ist, wie kleine Kinder ins Bett zu bringen, wenn sie noch keine Lust haben auf den Käfig, einfach süß.


    Im Winter ist der Käfig besonders isoliert und ich passe auf, dass die Temperatur nicht zu stark sinkt. In kalten Nächten stelle ich einen geschlossenen 5ltr.-Kanister mit warmem Wassr als Heizung in den Käfig.


    Ich würde mich freuen, wenn mehr Meerlies ein unbegrenzter Auslauf im Garten angeboten würde !
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Zitat

    Der einzige Nachteil ist, dass die Meerlies dadurch Halbbildung sind und zwar aus der Hand fressen, aber sich nicht streicheln lassen.


    Es ist für Meeris normal essen aus der Handzunehmen und sich nicht streicheln zu lassen. sie sind auch keine pelzigen Kuscheltiere, die auf anfassen stehen. Für Schweinchen bedeutet anfassen = fressfeind hat mich..


    das streicheln.. wie wir menschen es machen.. hat sogar ähnlichkeiten mit fell ablenken, bevor fressfeind zubeißt.. bei löwen kann man dieses verhalten beobachten.. erst wird die beute abgeleckt.. dann wird sie verspeißt.


    ich glaube kaum, das deine haltungsform von unumzäunter außenfläche viele nachahmer finden wird. zu fressfeinden gehören auch greifvögel und die können sich auch tagsüber vom himmel hinab stürzen und beute machen.


    lg Sue

  • Hallo Sue,


    Zur Haltungsform unumzäunter Außenfläche:
    Wir gesagt machen wir das seit 6 Jahren so und bisher hat kein Greifvogel ein Meerlies geholt.
    Und unser Garten ist relativ gut geschützt durch viele Bäume.


    Für mich ist das Mehr an Auslauf-Angebot wichtiger.
    VG,
    Christoph

  • Wenn das universell funktioniert wäre das ja super. Aber ich bin da auch ein wenig skeptisch.
    Nutzen deine Tiere auch die gesamte Fläche oder mehr nur einen x Meter Radius um die Schutzhütte?


    Zitat

    Sie könnten auch abhauen, wie Kanninchen, wenn sie wollten, aber als Fluchttiere...


    Korrigiert mich, aber sind Kanninchen nicht auch Fluchttiere?


    Zitat

    machen wir das seit 6 Jahren so und bisher hat kein Greifvogel ein Meerlies geholt


    tut mir Leid aber das "Argument" kann man nicht zählen lassen. Ich fahre seit 7 Jahren Unfallfrei... also passiert mir nie etwas?

  • Hi AdmiralT,
    Zu 80% halten sie sich in einem Radius von 6m um ihre Hütte auf, wenn sie draußen sind. Wenn sie gut drauf sind, dann entfernen sie sich bis 12m weit. Sie laufen auf dem Rasen und gern durch die Beete und unter Büschen, also im Schutz ggü. Fressfeinden aus der Luft... Übrigens -wenn wir im Garten sind, dann sind die Meerlies mutiger, wohl weil sie wissen, dass dann sonst keine Fress-Gefahr droht.


    Kanninchen: Die hauen doch ab, wenn sie die Hütte einmal verlassen haben und kommen nicht wider...
    Meerschweinchen: Die versuchen immer wieder in ihren Bau /ihre Hütte zurück zu kehren. Als Fluchttiere im Sprinttempo. Abends muss ich nur laut in die Hände klatschen, und sie rasen in ihre Hütte. Dann mache ich die Klappe zu. EINMAL in den 6 Jahren hat ein Meerlie draußen übernachtet, wir haben es nicht gefunden... :-(( am nächsten Morgen -es hatte die ganze Nacht über geschüttet -kam es zur Morgen-Fütterung aus ihrem Versteck angerannt zu Hütte.


    Du fährst seit 7 Jahren unfallfrei ? Schön, trotzdem kannst Du morgen einen tödlichen Unfall haben. Du fährst trotzdem weiter.
    Seit 6 Jahren ist bei uns nichts passiert. Das ist, so lange wir die Meerlies haben und bald eine Meerlies-Generation. Ein Meerlie-Leben in Freiheit. Unsere Meerlies sind glücklich :-)


    Viele Grüße,
    Christoph

  • Wenn die Schweinchen sich trotz allem meistens im Umkreis von 6 Meter um den Stall herum aufhalten, was spricht dagegen diesen Bereich abzuzäunen und auch von oben zu schützen? Damit würdest Du ihnen nichts wegnehmen, aber die Tiere wären geschützt.


    Seit 6 Jahren geht es gut, da hätte sich ein Gehege auch schon längst bezahlt gemacht auf die jahre gerechnet. Es macht nur einfach Arbeit und kostet Geld, liegt es vielleicht mehr daran als an der angeblichen Freiheit?

  • Hallo ihr Lieben,
    ich bin neu hier und steige gleich in dieses interessante Thema mit ein.
    Ich denke es ist ähnlich (!) wie mit Wohnungskatzen.
    Natürlich leben sie sicherer, aber eben nicht in Freiheit.
    Ich persönlich würde es trotzdem vorziehen meine Schweinchen einzuzäunen. Aber ich kann durchaus verstehen, dass man dies nicht tut, da der Freiraum/Spielraum dadurch immens ist. Ich denke auch dass direkt in einem Garten die Gefahr nicht derart groß ist. Denn auch Mäuse und andere Nager habe ich dort noch nicht von Greifern ergriffen worden gesehen. (Wow ist das noch deutsch?!)


    Lg

  • Zitat von Maresa


    Ich denke es ist ähnlich (!) wie mit Wohnungskatzen.
    Natürlich leben sie sicherer, aber eben nicht in Freiheit.
    Ich persönlich würde es trotzdem vorziehen meine Schweinchen einzuzäunen. Aber ich kann durchaus verstehen, dass man dies nicht tut, da der Freiraum/Spielraum dadurch immens ist. Ich denke auch dass direkt in einem Garten die Gefahr nicht derart groß ist. Denn auch Mäuse und andere Nager habe ich dort noch nicht von Greifern ergriffen worden gesehen. (Wow ist das noch deutsch?!)


    Ich finde, der Vergleich hinkt gewaltig. Wenn Du jetzt Deine Katzen direkt an einer 4-spurigen Durchgangsstraße laufen lässt kommt er vielleicht eher hin. Ganz sicher aber nicht in einem ruhigen Wohngebiet mit lauter Tempo-30-Zonen und Katzen ab 1 Jahr die nicht mehr verspielt hinter jedem Schmetterling her rennen. Trotzdem - viele Katzen werden irgendwann im Laufe ihres Lebens angefahren. Auch in Wohngebieten.


    Dass viele Menschen keine Beutegreifer kennen liegt eher an den Menschen als an den Tieren. Etwa, weil man sich nur bei schönem Wetter und sowieso nicht übermäßig lange draußen aufhält, und das auch nur zu "Menschentypischen" Zeiten. Wenn man aber mal Morgens um 5 Uhr eine Stunde durch die Gegend läuft oder unter der Woche nach 21 Uhr oder bei Regen, und dabei auch noch die Augen offen hält, ohne Smartphone vor der Nase oder Stöpsel im Ohr, dann begegnem einem deutlich mehr Wildtiere. Die wissen nämlich, wann diese störenden Zweibeiner nicht in ihren Gärten rumsitzen.


    Wenn das Wetter schlecht ist und kaum Leute unterwegs sind, dann sind Raubtiere auch tagsüber unterwegs. Und viele Menschen wissen nicht mal, dass Krähen, Elstern, Ratten und Möwen auch gefährliche Tiere sind.


    Klar gibt es Leute, bei denen die Haltung "oben ohne" klappt, teilweise auch über Jahre. Die Hühnerhalter verlieren ja auch nicht jeden Tag Hühner, die leben ja auch meistens "oben ohne" und sind zwar kein Opfer von Krähen, sondern erst ab Habicht oder Marder aufwärts. Aber wenn dann doch mal ein Raubtier kommt, dann ist das halt nicht ein wirtschaftlicher Schaden von 30 Euro, sondern ein unbezahlbarer emotionaler Verlust.


    Bei mir ist übrigens die nächste Durchgangsstraße weniger als 100 Meter weit weg, und nachdem diese Straße zum Krankenhaus führt, wird da öfter schnell gefahren. Ich habe daher reine Wohnungskatzen. Weil ich ihnen dabei trotzdem nichts "vorenthalten" will habe ich ganz bewusst bei Tierschutzvereinen nach Katzen gesucht, die aus gesundheitlichen Gründen sowieso nicht raus können - gibt es in reichlicher Anzahl, humpelnde und behinderte Katzen sind nicht gerade beliebt. Ich bin sehr froh darüber, dass ich immer weiß, dass sie in Sicherheit sind, während in der Nachbarschaft jedes Jahr irgendeine Freigängerkatze überfahren wird.

  • Hallo Susanne,
    ich gehöre nicht zu den von dir angesprochenen Personen, bin naturverbunden und verfüge über eine Fensterfront in den Garten. Außerdem kenne ich alle einheimischen Tiere. Wie gesagt ich würde meine Schweine nicht ohne Schutz rauslassen, denke aber dass es in unserem Garten tagsüber auch nicht problematisch wäre, wenn eben genügend Schutzzonen zur Flucht vorhanden sind. Hühner usw werden ja in der Nacht idR auch eingesperrt.
    Ich habe auch einen Kater mit 3 Beinen und er würde verkümmern wenn er nicht raus dürfte.
    Aber ich denke in dem Punkt gehen die Meinungen einfach weit auseinander.


    Gute Nacht :wink: