Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

OP Naht nach Tumorentfernung eitert

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,
    Unserem Schweinchen Krümel (6,5) wurde vor 10 Tagen ein Brusttumor entfernt. Er war nach der op recht munter und kam nach 5 Tagen Tierarzt zu uns. Er sagte, dass wir ihn gleich wieder auf Stroh setzen können, da die Wunde zu ist. Das war freitags. Montag abends sind wir in die Tierklinik gefahren, da er nicht gefressen hat und die Wunde geeitert hat, weil er sich scheinbar unten die Fäden selbst gezogen hat. Die TÄ, die ihn da untersucht hat, hat zusätzlich noch leichte Untertemperatur und Durchblutungsstörungen in den Hinterbeinen festgestellt und uns eigentlich eher dazu geraten, ihn einzuschläfern. Wir wollen das aber erstmal nicht machen, sondern versuchen, ihn wieder gesund zu bekommen, weil er für sein alter noch total fit ist. Wir haben Antibiotika, schmerzmittel und päppelfutter mitbekommen. Gegen die Untertemperatur haben wir ihm nachts Wärmflaschen auf den Käfig gelegt. Er sitzt seitdem auch auf Tüchern. Seitdem frisst er wieder super und ist mit dem Schmerzmittel sehr munter und kann hinten wieder laufen, was er vorher nicht konnte. Heute ist Mittwoch und die Wunde aist unten immer noch ein bisschen eitrig und an einem kleinen Stück noch offen. Er bekommt zweimal täglich Schmerzmittel und einmal täglich Antibiotika. Ansonsten ist die Temperatur bisher stabil geblieben. Wir sprühen die Wunde an dem stück, was eitert, etwa 4 mal täglich mit octenisept ein. Unser TA ist natürlich diese Woche im Urlaub, am Montag hat er dann den Termin zum fädenziehen. In die Klinik wollen wir eigentlich ungern noch mal, weil er angeblich eine Narkose zum neu nähen mit dem Kreislauf nicht überstehen würde und ich das Gefühl habe, dass sie ihm generell keine Chance mehr geben.
    Können wir noch was tun bis zum Termin am Montag? Ist die Behandlung mit octenisept so gut oder schadet sie eher? Und ab welcher sollte ich ihn auf eine Wärmflasche setzen?


    Danke fürs Roman lesen und antworten ;)
    Sasl

  • Ich befürchte dass das Octenisept nicht reichen wird, der Eiter kommt ja eher von innen heraus, das heißt, da kann noch viel mehr sein. Bitte geht gleich morgen zu einem Tierarzt, egal welchem. Könnte wirklich ernst sein. Klar ist eine Narkose kein Spaziergang - eine Blutvergiftung aber auch nicht.

  • Eine eiternde Wunde spricht dafür, das Dreck in die Wunde gekommen ist oder nicht alles Gewebe entfernt wurde. Eiter kann auch alte, sich auflösendes Gewebe sein, das bei der OP verletzt bzw. abgetrennt, aber nicht mit entfernt wurde.


    Was wiegt denn der Kleine? Hält er sein Gewicht? Nimmt er ab, oder zu.. wie sehen seine Köttel aus? Gibst du Benebac beim AB, zeitversetzt wegen der Wechselwirkung?


    Es ist so, solange die Ursache nicht beseitigt wurde, weshalb die Wunde eitert.. kann man schlecht ne Prognose geben. Eigentlich müsste deine Wutz wieder in narkose gelegt und die Wunde erneut geöffnet und nachgeschaut werden, wo der Eiterherd herkommt.


    Lange warten würde ich nicht.. Eiter kann sich auch in den Körper öffnen und dann hat Wutz ne tödliche Blutvergiftung. Dialyse fürs Schwein, soweit ist die Medizin noch nicht.


    lg Sue

  • Eigentlich sollte eine Op Wunde im Bauch- /Brustbereich immer abgedeckt sein! Fleece /Handtücher müssen tgl. gewechselt werden.
    Ev. verträgt er auch die Fäden nicht. Die Wunde komplett gesäubert werden. Per abtasten und oder Ultraschall kann geschaut werden, ob sich ein Abzess gebildet hat (Hatten wir hier nach einer Kastration beim Weibchen).
    Besprich es mit dem TA, nur Not muss er eine leichte Inhalationsnarkose zur Wundsäuberung bekommen. Sollten die Fäden das Hauptproblem sein, kann auch bis Montag geklammert werden, wenn die Wunde zu weit offen ist.


    Je nach dem, wie tief es reingeht, kann gespült werden. Wir haben auch ein AB zum Spritzen. Nekrotisches Gewebe muss ab, wenn welches vorhanden ist. Und bitte die Wunde abdecken, trotz AB.

  • Hallo zusammen,


    Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe das benebac bestellt und auch eine Wundsalbe.
    Er köttelt und pinkelt 1a... :) und frisst auch gut. Trotzdem benebac geben?


    Die Narbe am Bauch heilt super, das Problem ist, dass der Tierarzt auch noch zwischen linkem Hinterbein und Hoden schneiden und dann nähen musste. Das ist die Stelle, die noch nicht so gut verheilt ist, mittlerweile ist sie aber trocken. Da beißt Krümel sich immer mal wieder, aber die Stelle ist so eng, dass man dort nichts abkleben kann.
    Die Tücher wechseln wir 2x am Tag, werden sofort nach dem Tausch "markiert".
    Mittlerweile ist er etwas gestresst von dem vielen Rausnehmen und behandelt werden. Wir desinfizieren 4x am Tag. Evtl ist das Zuviel?


    Wir haben hier eine Tierklinik mit einem 24h Notdienst, wenn er sich anders verhält als bisher, gehen wir sofort dorthin.
    Ansonsten geht es am Montag zum Haustierarzt.


    Viele Grüße Sasl und Krümel

  • Wenn eine Blutvergiftung bereits angefangen hat kann auch die Tierklinik nicht mehr helfen, sei Dir dessen bitte bewusst. Daran sterben auch Menschen, weil es ab einem Punkt eben zu spät ist, trotz aller Intensivmedizin.


    Wurden die Hoden gleich mit entfernt? Vielleicht wurde da ein Stück fettkörper in der Wunde gelassen das jetzt eitert, das müsste dann noch raus.

  • Hallo :)
    Erst mal danke für die Antworten.
    Wir waren am Freitag letztendlich doch in der Tierklinik, weil wir kein gutes Gefühl bei der Sache hatten und der Eiter wieder mehr geworden war, auch wenn Krümel munter war.
    Dort hat sich herausgestellt, dass sich eine wundhöhle gebildet hat, die mit Eiter gefüllt war. Es war die gleiche Ärztin wie am Montag und sie war begeistert, wie sich sein Allgemeinbefinden gebessert hat... Die Wunde sehe allerdings schlimmer aus, denn diese wundhöhle hätte er am Montag noch nicht gehabt. Na ja, wie auch immer, ob sie jetzt am Montag schon da war und die Ärztin sie schlicht und einfach übersehen hat oder ob sie sich erst über die Woche gebildet hat, ist ja egal, auf jeden Fall wird sie seitdem täglich mit microdazyn60 gespült. Es kamen heute immer noch zwei, drei kleine eiterklümpchen raus, aber das ist kein Vergleich zu Freitag, da hat sie Mengen rausgeholt, dass ich echt entgeistert war.
    Gespült wird es ab heute wieder beim haustierarzt, das sei laut Aussage der Klinik auch kein Problem. Heute wurde nun auch noch festgestellt, dass er sich haarlinge eingefangen hat, obwohl er seit einer Woche auf Tüchern sitzt... Ich gehe davon aus, dass er sich die vorher von seinem Kumpel geholt hat und/oder sie im Stroh saßen... Gegen die Viecher hat er nun einen Spot-in bekommen.
    Krümels Temperatur ist weiterhin super, er bekommt noch Schmerzmittel (Metacam für Katzen), Antibiotika (Baytril), BBB zur darmunterstützung und globuli (Herba sulfuri) und er ist immer noch fit und neugierig wie er es vor der OP nicht war.
    Er hat jetzt allerdings aus unerfindlichen Gründen beschlossen, dass er kein frischfutter mehr möchte, sondern viel viel lieber critical Care vom Teller serviert bekommen möchte. Es ist nichts zu machen, er frisst das Stück Apfel und knabbert halbherzig an einem salatblatt, den Rest (Tomate, Paprika, Gurke, pertersilie/Dill, Karotte) wird nicht angeguckt.
    Auf das CC stürzt er sich aber wie irre und haut es weg, als gäbe es kein Morgen. Vielleicht liegt das an der AB-gabe, trotz dem BBB... Laut TA erst mal nicht schlimm, da er das CC ja freiwillig und ohne Probleme futtert.
    Aber auch heu steht zurzeit nicht wirklich hoch im Kurs... Das stopfsystem funktioniert aber blendend, er köttelt gut und er hat kein Durchfall oder Verstopfung.
    Soweit nun der Stand von heute...
    Viele liebe Grüße von Sasl, Krümel und seinem Kumpel Zwirbel