Hallo,
ich habe zwei etwa 3-jährige nicht verwandte Weibchen aus dem Tierheim und eines der beiden zeigt für das andere recht aufdringlich wirkende Begattungsversuche. Es ist das weniger mutige, aber muntere Weibchen.
Ich bin unsicher, ob es sinnvoll wäre die beiden zu Vergesellschaften mit einem kastrierten Bock, oder ob es andere Möglichkeiten gibt diese Situation aufzulösen?
Das bedrängte Weibchen zieht sich oft in unzugängliche Ecken zurück und macht insgesamt einen wenig glücklichen Eindruck bei diesen Besteigungen.
Hat jemand einen guten Rat für mich?
Gruß, Hedi
Meerschweinchen Verhalten
Stress durch dominantes Begattungsverhalten bei Weibchen
Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten
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Guten Morgen
Häufig leiden Weibchen, die ein solch dominantes und männliches Verhalten an den Tag legen, unter hormonell aktiven Zysten. Gerade in reinen Weibchengruppen ist für die Damen das Risiko, an Eierstockzysten zu erkranken recht hoch, daher würde ich dies in jedem Fall von einem Tierarzt abklären lassen, sollte das Ganze andauern.
Auch während der Brunst zeigen die Damen der Schöpfung ein solches Verhalten, legen es aber rasch wieder ab.
Im Augenblick kannst du dafür sorgen, dass die beiden reichlich Platz, mehrere Häuser, Unterstände etc. mit mindestens zwei Eingängen, verschiedene Futter- und Heuplätze und ausreichend Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung haben, sodass das unterlegene Weibchen ihrer Artgenossin aus dem Weg gehen kann.
Langfristig würde ich über die Anschaffung eines im Idealfall erfahrenen Kastraten nachdenken. In reinen Weibchengruppen kommt es nicht selten zu Problemen und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass ein Kastrat eine echte Bereicherung für eine Gruppe ist, zumal die Haremshaltung (ein Kastrat & mehrere Weibchen) der natürlichsten Form der Meerschweinchenhaltung entspricht.
Es gibt Notstationen und Tierheime, die ihre Tiere gar nicht mehr in reine Weibchengruppen vermitteln, eben weil so häufig Probleme auftreten.Wie lange leben die beiden denn schon in dieser Konstellation zusammen? War bekannt, dass eine der beiden eher dominant ist oder ist dieses Verhalten von heute auf morgen aufgetreten?
Alles Gute für die Schweinchen und liebe Grüße
Tina -
Hallo und erst mal Willkommen hier im Forum.
Ein kastrierter Bock ist immer gut. Es ist die natürliche Lebensweise der Schweinchen, dass ein Bock mit mehreren Mädels lebt. Er sollte sich um die Bedürfnisse der Mädels kümmern und Streitigkeiten schlichten. Ich mag mir meine Gruppe gar nicht ohne Böckchen vorstellen.
Die Schweinchen zeigen ihr ganzes Sozialverhalten auch erst in einer Gruppe, drei sind da das absolute Minimum.Das aufdringliche Weibchen könnte ein Problem mit Eierstockzysten haben. Die können hormonell aktiv sein und es zu diesem Verhalten zwingen. Lass sie mal von einem meerschweinchenerfahrenen Tierarzt untersuchen.
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Hallo!
Wie lang sitzen die Beiden denn schon zusammen? Bei einer Vergesellschaftung kann so ein Verhalten auftreten, sollte sich aber nach ca. einer Woche legen. Wenn es andauert, können es Zysten sein, die beim Arzt durch ertasten oder aber, wenn sie zu klein sind, durch Ultraschall erkannt werden. Ein Böckchen ist ganz klar zu empfehlen, wenn du Platz für ein drittes Schweinchen hast. Ich hatte nach dem Tod meines Männchens für einige Wochen eine reine Weibchengruppe, das war ein Gezicke... Mit einem Bock ist es meistens viel harmonischer.
Lieber Grüße! -
Zysten waren auch mein erster Gedanke, lasse es bitte abklären.
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Vielen, vielen lieben Dank
für eure ausführlichen Antworten, ich werde zunächst einen Tierarzt aufsuchen und ernsthaft über eine weitere Vergesellschaftung mit einem kastrierten Böckchen nachdenken.Liebe Grüße, Hedi