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Viertes Meerschweinchen?

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo zusammen,
    ich habe mal eine Entscheidungsfrage an euch, auf die es keine "richtige" Antwort gibt. Da ich aber sonst mit niemandem so richtig darüber sprechen kann, würde ich mich über eure Meinungen und Einschätzungen freuen. Es geht darum, ob ich zu meiner bestehenden Dreiergruppe noch ein Schwein dazugeselle. Die Überlegung steht schon länger im Raum, aber ich war in den letzten zwölf Monaten sehr oft beim Tierarzt, daher habe ich das erst mal verschoben, bis es wieder ruhiger ist.
    Zu den Eckdaten: Meine Dreiergruppe besteht aus einem Bock (ca. vier Jahre alt) und zwei Mädels (ca. fünf Jahre alt). Sie leben aktuell auf drei Quadratmetern (L-Form, ca. 1,20m x 1,80m und 1m x 0,80m, also 2,20 m Rennstrecke auf der langen Seite). Für mich würde eigentlich nur ein jüngeres Tier bis zwei Jahre in Frage kommen, da vor allem meine Mädels auf die sechs Jahre zugehen und dann eher mal krank werden könnten als ein Jungtier. In "meiner" Notstation gibt es aktuell Mädels von vier Monaten bis zwei Jahren - wären die alle vom Alter ok? Oder ist ein ganz junges Tier eher nicht so gut?
    Das Problem, was aber bei einem jungen Tier da ist, ist der Kreislauf in der Haltung. Ich kann momentan nicht sagen, ob ich über meine jetzige Generation von Schweinchen (also mehr als vier bis fünf Jahre) Tiere halten kann. Aber was ist dann mit der Jüngeren? So, wie ich mich kenne, werde ich es nicht übers Herz bringen, die letzte Dame abzugeben. Dann zu den Krankheiten: Ich weiß, dass man, wenn man Glück hat, keinen Unterschied in der Anzahl von Tierarztbesuchen zwischen drei und vier Tieren merkt, aber was, wenn doch..? Je mehr Schweine, desto unwahrscheinlicher wird es doch, dass alle mal über längere Zeit gesund sind, oder?
    Und zu guter Letzt die Urlaubsbetreuung. Wenn ich länger als zwei Wochen weg bin, kommen sie zu einer lieben Freundin - platzbedingt allerdings in ein Notgehege von ca. 1,5 Quadratmetern. Mit Dreien geht das schon mal - aber mit Vieren wird es ja wirklich eng, oder? Ich muss allerdings dazu sagen, dass das nicht besonders oft vorkommt.
    Wenn ich mir nicht so viele Gedanken mache und dann an Schweinezuwachs denke, würde ich schon sehr gerne. Ich denke auch, dass meine Gruppe sich über ein jüngeres Mädel freuen würde und dass etwas mehr Leben in der Bude wäre. Gerade weil nach aktuellem Forschungsstand vier Schweinchen ja eigentlich das Minimum für ein richtiges Rudelleben sind.


    Wie gesagt, das sind alles eher "gefühlsmäßige" Gedanken, die mir im Kopf umherschwirren und ich einfach mal hören wollte, was ihr dazu meint. Vielleicht stand ja der ein oder andere schon einmal vor einer ähnlichen Entscheidung mit ähnlichen Gedanken und Gesichtspunkten.


    Sorry für den Roman! :D Würde mich freuen, wenn sich wer durchkämpft und mir schreibt.
    Liebe Grüße :)

  • Hallo!


    Ganz grundsätzlich ist das Leben nie berechenbar. Es kann immer irgendwas sein, das dafür sorgt, das man in ein paar Jahren keine Tiere mehr halten kann. Vielleicht berufliche Änderungen, ein neuer Partner mit Allergie, der einem einfach vorgeht, vielleicht eine Krankheit, vielleicht Kinder.


    Sollte das Leben sich ändern, dann muss man eben Prioritäten setzen, und wenn Du dann jemanden findest, bei dem Du ein wirklich gutes Gefühl hast, wirst Du sie abgeben, egal ob Du dann gerade 3 oder 4 Stück hast.


    Vielleicht ändert es sich auch in eine andere Richtung, Du findest jemanden mit dem Du sehr glücklich bist, und damit sind alle Träume von karriere und Auswandern hinfällig, Du willst lieber bleiben und Kinder haben, und die sind dann auch noch so pflegeleicht und selber Tierverrückt, dass Du problemlos weiterhin mitsamt Deinem Tierlieben Mann einen mittelgroßen Privatzoo aufbauen kannst, und Du hast bis weit ins Rentenalter hinein Meerschweinchen.


    Platzmäßig ist Dein Gehege super, und bei Deiner Freundin - naja, wenn es nicht oft oder lange vorkommt geht das auch, oder auch da eröffent sich eine andere Möglichkeit. Vielleicht würde die Freundin auch einmal am Tag bei Dir füttern? Vielleicht eine Nachbarin? Vielleicht eine bezahlte Tierbetreuung, die einmal am Tag kommt (so eine habe ich, zahle 10 Euro pro Tag, und alle Tiere sind wirklich super versorgt, sogar die Katzen werden gebürstet wenn sie das wollen)


    In Sachen Tierarzt - man kann Glück haben, man kann Pech haben, unabhängig von der Zahl der Tiere. Das sinnvollste ist immer, einen Betrag X jeden Monat zur Seite zu sparen für Notfälle aller Art, egal ob Tierarzt, Auto, Waschmaschine, dann kommt man mit solchen Notfällen meistens gut klar. Es gibt Jahre, da habe ich gar keine Tierarztkosten, es gibt Jahre, da habe ich massig Tierarztkosten, es gibt Jahre, da sind die Tiere im Mittelfeld und dafür was teures am Auto, und es gibt Jahre, da brauche ich gar nichts aus dem Sparstrumpf und haue die Kohle dann für nen netten Urlaub auf den Kopf.


    Für mich sind meine Tiere ein kleines Stück Paradies. Wenn es ihnen gut geht, dann geht es meiner Seele auch gut. Ich versorge sie gerne und habe sehr viel Spaß dran, und meinem mann geht es ähnlich. Ich finde es ganz grundsätzlich nie verkehrt, für eine gesunde Altersstruktur zu sorgen, damit nicht alle auf einmal ins Rentenalter kommen, da wäre bei dir was junges sicher ganz gut. Ab 4 Monate ist durchaus ok, da sind sie nicht mehr gar so verspielt, aber Pubertätsschweinchen bringen immer Leben rein.

  • Lieben Dank für deine Antwort!
    Klar kann immer etwas sein, das die Tierhaltung unmöglich macht, nur bei meinen jetzigen Schweinchen war zumindest die Planung von Anfang an, dass sie ihr (restliches) Leben bei mir verbringen. Aber im Prinzip hast du Recht - Planung hin oder her... :wink: Bis zu zwei Wochen werden die Schweinchen auch bei mir zu Hause versorgt, bei allem darüber will ich der Urlaubsbetreuung aber nicht zumuten, jeden Tag quer durch die gesamte Stadt zu fahren. Aber ja - für die paar Male würde sich sicher eine Lösung auftun. Dass es Tiersitter gibt, die nach Hause kommen, wusste ich gar nicht. Kannte nur die Lösung mit Urlaubsbetreuung in einer Notstation. Eigentlich würde ich ja gern und ich weiß auch gar nicht genau, weshalb ich so zögerlich bin, vielleicht, weil ich in letzter Zeit eben so einige Krankheitsfälle hatte. Es hat mir auf jeden Fall geholfen, alles mal aus der Perspektive eines Außenstehenden und vor allem eines ebenfalls Schweinchen-Besitzers zu betrachten. :) An die gemischte Altersstruktur habe ich auch gedacht - nur wusste ich eben nicht, ob so ein ganz junges Ding meine "Mittelalten" überfordert.

  • Inzwischen ist eine wunderschöne jungen Dame bei mir eingezogen! :D Ich halte bei Neuzugängen eigentlich immer eine Quarantäne von wenigstens einer Woche ein, das Schweinchen jetzt hat auch tatsächlich ein paar nette Haarlinge mitgebracht. :roll: Kein starker Befall, nur einige Tierchen im Pobereich. Sie hat gestern Stronghold bekommen - kann sie trotzdem nächstes Wochenende zu den anderen? Nach 7-10 Tagen schlüpfen die Viecher ja nach, aber bis dahin ist das Schwein ja noch giftig - oder krabbeln die neu geschlüpften Haarlinge dann schnell von ihr runter und rauf auf die drei anderen? Würde sie nur ungern wegen so etwas vergleichsweise Harmlosen ewig allein lassen...
    Liebe Grüße!

  • Normal beißen die Haarlinge sofort nach dem schlüpfen, die sind da noch nicht stark genug um ein anderes Tier zu erreichen, das nicht gerade Hintern an Hintern liegt, und das ist bei meeris die sich noch nicht gut kennen ja eher selten der Fall.


    Wenn die Quarantäne wirklich sinn machen soll würde ich noch eine Kotprobe über die Zeit sammeln und Freitag morgen abgeben.

  • Danke dir, dann kommt sie am Samstag zur Gruppe! Das Risiko, dass ich da noch wer ansteckt, scheint mir dann ja eher gering. Bin tatsächlich auch schon fleißig am Köttelsammeln. :D Seitdem ich mal einen sehr kranken Neuzugang hatte, bin ich etwas vorsichtiger.

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