Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Blossi: Prilium und Libeo

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    unser Blossi hat nun scheinbar ein Altersherz. Nachdem die Tierklinik saumäßig war und ich schon seit einiger Zeit das Gefühl hatte, daß es Blossi nicht so ideal geht, aber auch nicht richtig etwas festzustellen war, bin ich heute nach Verlassen der TK im Streit und ohne Diagnose erst zu meiner alten TÄ (natürlich Urlaub) und dann spontan zu einer in der Nähe, weil mir Blossi nicht mehr geheuer war und ich irgendwie immer unruhiger wurde. Mein Bauchgefühl trügt mich bei meinen Tieren selten, darum wollte ich unbedingt vor dem WE noch durchtasten lassen bzw. ihn vorstellen usw.


    Die TÄ hörte ihn ab und stellte sogleich Herzgeräusche fest, darauf hat sie ihn geröngt. Die Lunge ist bereits weitestgehend verschattet. Erstaunlich ist für mich, daß er keine der üblichen Symptome aufweist wie deutliches Pumpen in den Flanken, manchmal Wasser aus der Nase und Wischen mit der Pfote, vor allem aber Atemgeräusche je nach Körperlage und besonders beim Ruhen nach dem Fressen.


    Seit heute abend bekommt er durch diese TÄ verordnet und mitgegeben nun Prilium flüssig 75 mg. Davon soll er 0,1 ml bekommen (Dosierung für 1 kg, er wiegt immer um 1120-1140).
    Zum Entwässern bekommt er eine viertel Tablette Libeo 10 mg (ein Furosemid-Präparat).
    Meine Frage an Euch: Ist das so o.k.?
    Ich hatte noch keines der beiden Medis im Gebrauch, habe bei meiner alten TÄ aufgrund langer guter Erfahrungen mit den Mitteln immer Enacard und Durafurid, höchtens dann Dimazon bekommen.


    Die Entwässerung soll ich nun eine Wochen beobachten und gucken, wie es ihm ab dann geht, um das Mittel abzustimmen. Ein neues VergleichsRöbi wird dort üblicherweise nicht gemacht. Das mit der Entwässerung kenne ich doch etwas genauer, weil sie durchaus problematisch werden kann. Dies fand die heutige (allgemein erfahrene) TÄ nicht und konnte meine Nachfragen nicht so nachvollziehen, wie wir mit der Entwässerung nun weiter vorgehen wollen.
    Da bin ich jetzt etwas auf mich gestellt und wäre für kommentare auch dankbar, wie Ihr das nun machen würdet.


    LG,
    Steffi

  • Hmm.. in Tablettenform ist das immer schwer zu sagen.
    Ich hatte mit Lani ein langes Auf und Ab und schon immer das Bauchgefühl, dass sie Probleme mit dem Herzen hat.
    Aber nie kam beim Ultraschall was heraus.
    Freitag wurde der Knubbel entfernt und die Tierärzte haben in der Aufwachphase gemerkt, wie kritisch es bei ihr ist und sie wohl doch ein Herzproblem hat. Sie hatte weiterhin eine Wasseransammlung und nun auch in der Lunge.


    Ich hoffe sehr, dass nun endlich das Ödem am Hals verschwindet.
    Sie bekommt die ganze Zeit Lasix in flüssiger Form bis zu 0,3ml, eigentlich 2mal tgl. Ich kann ihr auch weniger geben, wenn ich das Gefühl habe, dass es zu viel ist. Sie bekommt es derzeit nur einmal am Tag.
    Bis jetzt höre ich auch nichts vom röcheln. Sehe aber, dass die Nasenlöcher noch vergrößert sind.
    Enacard bekommt sie die 1mg Tablette. Eine halbe tgl davon.


    Man muss mit dem Kaliumspiegel aufpassen bei zu vieler Entwässerung, meinte meine Tierärztin.



    Ich finde ein Vergleichsröntgenbild wichtig und kannst/solltest du auch einfordern.
    Sowohl bei Mausi als auch bei den anderen wurden mehrere Bilder gemacht, um Verbesserungen oder andere Ursachen zu sehen.
    Hätten wir das damals bei Mausi nicht gemacht, dann hätte sie gelitten und wäre früher gegangen, als mir lieb war.
    So konnte man deutlich erkennen, dass es Wasser war und keine Lungenentzündung.
    Ansonsten ist gut beobachten angesagt. Wie sie sich benimmt und der Zustand ist mit der Entwässerung. Danach kann man als zweites die Dosierung bestimmen.


    Und da hast du auch völlig recht. Wenn sie zu viel an Entwässerungsmedikamenten bekommt und das nicht durch Flüssigkeit aufholen kann, dehydriert sie.
    Andernfalls kann es mit der Zeit zu mehr Wasser kommen und die Dosierung höher gesetzt.


    Ich hoffe, ich konnte die etwas helfen.

  • Huhu,


    ich bin zwei Tage lang eingeknickt mit der Entwässerung und habe halbiert und es nachher als panischen Humbug meinerseits abgetan. Das Röntgenbild macht erst jetzt in der kommenden Woche Sinn, meine frühere TÄ hat zwei Wochen lang entwässert und dann kontrollgeröngt. Aber ich hibble dem auch schon entgegen, weil es mir ein unruhiges Gefühl macht. Blossi frißt viel Frifu und wirkt etwas eingefallener, was aber sowohl an jetzt weniger Aufgasung als auch am Altersprozeß liegen kann. Trotzdem habe ich da ständig ein skeptisches Auge drauf. Seine Schleimhäute sind wieder rosiger, also mindestens das Herzmittel scheint ihm gut zu tun. Ansonsten ist er der struppige Zausel wie eh und je.
    Ich überlege ob er womöglich eine Schilddrüsenüberfunktion hat, gegen die er so angestrengt anfressen muß, oder einen Diabetes? Da müßte ich neben vemehrtem Trinken noch mal die Symptome wissen, denn das hatte ich hier noch nie.


    Wenn eine Blutuntersuchung angesagt ist stehe ich erneut auf dem Schlauch, denn diese TÄ hatte sich früher schon mal dabei als komplett unfähig erwiesen. Dann muß ich wohl oder übel meine alte TÄ aufsuchen.
    Dazu kommt, daß mein Auto gerade den Geist aufgibt... mal wieder alles auf einmal!


    LG,
    Steffi

  • Hatte bisher noch nie Probleme in der TK mit der Blutabnahme. An wen bist du denn nur geraten? Egal.


    Symptome
    Diabetes: rasante Gewichtszunahme, ununterbrochenes Fressen, schnelle Erschöpfung, massives Urinieren, hoher Wasserbedarf (muss sich NICHT durch vermehrtes Trinken zeigen, kann auch über vermehrte Grünfutteraufnahme gedeckt werden). Wenn es lange unbehandelt bleibt Katarakte, oft gleich auf beiden Augen. Ein Urintest kann den Verdacht erhärten, bei gesunden Schweinen verfärbt sich das Glukose-Feld nicht


    SDÜ: schleichende Gewichtsabnahme trotz gutem Appetit, oft extreme Aktivität, struppiges Fell, Fellverlust, meist an den Flanken und am Bauch beginnend, sehr hoher Flüssigkeitsbedarf (siehe Diabetes), massives Urinieren. Oft ein sekundäres Problem anderer Erkrankungen.

  • Huhu,


    nee, das war nicht in der TK, sondern bei Frau G-W. In der TK wurde Blossi mehrfach vergeblich bei Frau K vorgestellt deswegen. Nun war die Lunge voll. Als ich dann auf Frau B bestand wie beim vorherigen Anruf bereits vereinbart und meinte, ich würde auch gern warten wurde Frau K im Flureingang so beleidigend und unprofessionell aggressiv, daß ich ihr Blossi schon gar nicht mehr in die Hand geben wollte. Sie hatte ja schon, weil ich nur eine Infusion wollte, die Bergfee vor Wut zu Tode gedrückt, die sonst in Ruhe hätte zu Hause in den Tagen drauf gehen können (sie war der Meinung ich solle sie sofort einschläfern, was meiner Ansicht nach überhaupt nicht vonnöten war). Nie wieder! Also bin ich am selben Abend noch zu Frau G-W, da meine alte TÄ im Urlaub war und diese dort um die Ecke ist.
    Dies hat sofort Herzgeräusche festgestellt, geröngt und die Lunge war bis auf wenige Schlieren von Luft DICHT.
    Blutabnahme hat sie allerdings so gar nicht hinbekommen damals bei Beyla, mit der ich auch notgedrungen dort hin war (TÄ mal wieder nicht da trotz Termin), sie war dabei auch linkisch und bekam trotz mehrerer Anläufe in beiden Beinen keinen einzigen Tropfen. Bei Beyla ließ sich aber super Blut abnehmen, das wurde schon vorher bei meiner TÄ gemacht. Der ist auch bei noch keinem Tier passiert, daß sie bis zum Ende gar nichts raus bekam. Darum bin ich jetzt skeptisch.


    Ja, hört sich für mich dann auch eher nach SDÜ an, bei dem Symptomvergleich. Bleibt vielleicht noch etwas abzuwarten, wie sich das nun unter der Behandlung entwickelt, es sei denn, er verliert konstant Gewicht.


    LG,
    Steffi

  • Blossi war heute bei der TÄ zur Kontrolle, es wurde auch ohne Theater auf meine Bitte hin ein Röntgenbild gemacht: die Lunge ist jetzt frei und die Entwässerung wird halbiert (alle zwei Tage die bisherige Dosis findet die TÄ besser als täglich die halbe). Das ist erst mal super.


    Allerdings kommt er mir sehr unruhig vor und frißt wie angestochen. Ich sprach sie auf eine Blutuntersuchung für die Schilddrüse an, aber sie meinte, ihm ginge es vielleicht einfach wieder gut und wir sollten da noch nix machen. Na ja, ich sehe das anders, er wirkt auf mich gehetzt, so daß ch schon die Idee hatte ob die Lunge vielleicht voller Tumore ist statt Wasser...


    Die Köttel laufen an den Enden spitz zu, was auch komisch ist, bisher war meiner Erfahrung nach dann etwas mechanisch im Weg. Sie tastet aber nichts. Vielleicht ist es die gelegentlich leichte Aufgasung, die er schon immer hat.
    Hört sich alles gut an, aber mein Bauchgefühl ist irgendwie nicht entwarnt. Was ich jetzt machen könnte/ sollte, weiß ich aber auch nicht so recht.


    LG,
    Steffi

  • Ja, das mit dem Wiegen mache ich schon täglich seit der Entwässerung. Er hat fast 100 g abgenommen in den letzten zwei Wochen, was aber durch das Wasser kommen kann. Ich denke auch, jetzt zeigt sich das bald deutlicher, wo das Wasser raus ist. Diese Hektik mit erschöpften Zwischenphasen mag ich trotzdem nicht.

  • Ronja war so extrem hektisch und alle Körperfunktionen liefen beschleunigt ab. Sie fraß auch ständig, um überhaupt satt zu werden und machte Unmengen Köttelberge.
    Das ließ so ca. 3 - 4 Wochen nachdem sie ihr Herzmedikament bekam nach. Der Schilddrüsenwert erschein mir bei ihr zu hoch, da habe ich mich noch mit der TÄ heftig gestritten. Ronja wurde dann nur durch die Behandlung des Herzens ruhiger. Vielleicht macht Blossi ihr das nach?

  • Aah, danke für diese Erklärung, Ina! Das beruhigt mich nun doch für´s Auswarten bei Blossi. Er bekommt ja beides erst seit zwei Wochen, und die Lunge war schon extrem dicht. Wie er es geschafft hat die ganze Zeit dabei geräuschlos und unauffällig zu bleiben erstaunt mich immer noch. Ich habe schließlich genau für diese Symptomatik schon sehr lange einen Blick/ ein Ohr, denn bereits Grindi hatte mich im Alter damit konfrontiert.


    Wäre ja nun auch kein Wunder, wenn er Ronja das nachmachen würde :wink: 8)


    LG,
    Steffi