Meerschweinchen Vergesellschaftung

Möglichkeiten, einzelnen Bock unterzukriegen?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo,


    leider ist heute ein Bock eines Verwandten gestorben. Der andere, unkastrierte Bock ist nun alleine.
    Meine Fragen zielen nun auf kurzfristige und langfristige Maßnahmen ab.


    1. Was können wir als Sofortmaßnahme tun? Ich selbst habe eine gemischte Gruppe, 1 Kastrat und 4 Weibchen, in die der Einzelbock natürlich nicht kann.
    Hilft es ihm, wenn wir ihn einzeln in Sicht-, Riech- und Hörweite halten, bis eine Lösung gefunden wurde? Oder kann das auch zu Problemen führen?


    2. Welche Möglichkeiten gibt es danach?
    Mir fallen spontan ein:
    - Abgeben in Notstation (aber wohl nicht vermittelbar, da krank und über 5 Jahre alt)
    - Kastrieren und danach Vergesellschaften: Großes Risiko wegen OP (s.o.)
    - Frühkastrat dazusetzen? Kann man den danach gut mit meiner Gruppe vergesellschaften, wenn das Einzelschwein stirbt? Der Besitzer möchte die Haltung aufgeben.



    Danke!!!!

  • Hallo!
    Toll das du das jetzt in die Hand nimmst, fuer den kleinen Mann.


    Es waere fuer ihn quaelerei, wenn er die anderen Damen sehen und riechen koennte, aber nicht zu ihnen kann.
    Das Beste waere es ihn in einem anderen Zimmer unterzubringen!


    Was hat er denn fuer (eine) Erkrankung(en)?


    Einem Fruehkastraten mit deiner bestehenden Haremsgruppe zu vergesellschaften wird hoechstwahrscheinlich in die Hose gehen - dein Kastrat wird seine Maedels nicht teilen und es kann wirklich sehr, sehr boese Beissereien und Verletzungen geben.


    LG Steffi

  • Du solltest ihn auf keinen Fall in Sicht-, Hör-; Riechweite der anderen Gruppe stellen. Das führt zu Stress, weil er mit den anderen Meeris in Kontakt treten möchte (Männchen vertreiben, Damen erobern, sagt sein Instinkt), aber das faktisch nicht kann.
    Mit deiner Gruppe wird er sich wohl eher nicht verstehen, das stimmt schon. Man könnte es natürlich probieren... Manchmal klappt es ja mit einem Zweitkastraten, wenn der sehr unterwürfig ist. Aber darauf setzen würde ich nicht.
    Ich denke, es macht am meisten Sinn ihn mit einem Frühkastraten zu vergesellschaften. Wenn der Bock deines Freundes dann stirbt, wird man den Kastraten ganz gut vermittelt bekommen. Für einen alten, kranken, unkastrierten Bock sind die Vermittlungschancen allerdings praktisch gleich 0.

  • Huhu :-)


    Wie bereits geschrieben wurde, sollte der einsame Mann nicht in Sicht-, Hör- oder Riechweite zu anderen Schweinchen stehen. Es hilft ihm nicht weiter, sondern macht das Ganze für ihn unter Umständen noch weniger schön.


    Ein Schweinchen mit Herzfehler und Wasser in der Lunge würde ich auf keinen Fall einer nicht lebensnotwendigen OP aussetzen und ich denke nicht, dass sich da rasch ein Tierarzt findet, der ein solches Risiko eingehen würde. Zudem müsste er nach der Kastration sechs Wochen in Einzelhaft verbleiben, bis er mit einem Weibchen vergesellschaftet werden könnte.
    Eine Kastration ist demnach keine Option, denke ich.


    Da er bislang mit einem Bock zusammengelebt hat, würde ich versuchen, ihn erneut mit einem Bock zu vergesellschaften, allerdings nicht zwangsläufig mit einem Jungtier.
    Vielleicht findet sich in der Nähe eine Notstation, die Erfahrung mit der Vergesellschaftung von Böcken hat und einen Bock empfehlen könnte, der gut zu eurem Herrn passt.
    Ein Frühkastrat wäre natürlich auch eine Option, aber auch da muss die Konstellation passen, denke ich.


    Mit ganz viel Glück finden sich in Notstationen hin und wieder kastrierte Weibchen. Das wäre für euren Bock vermutlich der Hauptgewinn, aber die Chancen, eine solche Dame zu finden, sind nun leider eher gering.


    Kontakt zu einer Notaufnahme aufzunehmen, ist in jedem Fall eine gute Idee. Dort kann man euch sicher weiterhelfen und beratend zur Seite stehen.
    Vielleicht findet sich auch ein Leihmeerschweinchen, das wieder an die NS zurückgegeben werden kann, sofern die Haltung beendet werden soll.


    Die Abgabe an eine NS wäre auch eine Möglichkeit, auch wenn die Vermittlungschancen wirklich gering sind. Vermutlich würde die NS ein so doch recht krankes Schweinchen gar nicht zur Vermittlung anbieten.
    Hier gäbe es aber für die Besitzer die Möglichkeit, eine Patenschaft für das Schweinchen zu überehmen und die NS damit finanziell zu unterstützen, denn leider sind die TA-Kosten für solche Schweinchen oft recht hoch.


    Liebe Grüße und alles Gute für euren einsamen Herrn!
    Tina

  • Hi
    In der notstation bei uns in der Nähe gibt es leihmeerschweinchen.
    vielleicht hast du ja Glück und bei dir in der Nähe gibt es auch diese Option. Unser Cosmo hat mit Medikamenten und seinem schweren Herzfehler noch ein Jahr gut leben können.
    Hut ab das du dich diesem Tier so angenommen hast.
    Lg

  • Darf ich fragen, aus welchem Bundesland du kommst?


    Mein allererstes Meerschweinchen war auch schon alt und sehr dünn, als es zu mir kam. Ich habe ihn damals nicht kastrieren lassen, weil er ein ganz ruhiger Geselle war. Aus einem Notfall übernahm ich dann ein 4 Wochen altes frühkastriertes Böckchen. Es war eine ganz tolle ZF und die beiden waren ein Herz und eine Seele.


    Auf jeden Fall würde ich ihn auch nicht mehr kastrieren lassen und ein ruhiges Böckchen (oder frühkastriert) oder eine kastrierte Dame suchen. Für die Zeit danach wäre ein Mädchen wohl besser, sonst hast du bezüglich deiner Gruppe wieder das gleiche Problem. Allerdings sind mir persönlich noch keine kastrierten Weibchen bei der Vermittlung untergekommen :?