Nun schreibe ich hier schon wieder eine Geschichte...
Am Mittwoch den 13.04 16, nur 14 Tage nach Paddys Tod ist nun auch seine „Große Liebe“
und Lebensbegleiterin Gina von uns gegangen
Sie wollte wohl lieber bei ihm und mit ihm im Regenbogenland sein, anstatt weiter mit uns und den anderen Nasen hier auf der Erde zu spielen...
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Gina kam am 6. Juni 2010 zu uns um Paddy, der seit einem Monat mit der viel älteren und viel schlafenden ruhigen Lucy zusammenlebte, eine ca. gleichaltrige Gesellschaft zu leisten.
Ich „fand“ sie recht zufällig als ich in der Zoohandlung war wo ich oft das Futter hole.
Ich kam dort mit einer Mitarbeiterin ins Gespräch, der ich erzählte dass ich eine Partnerin für mein kastriertes junges Böckchen suchte und erfuhr dabei, dass sie zufälliger Weise Zuhause eine junge „Dame“ hatte, eine Langhaarrosette, die sich nicht in ihre Gruppe einfügte, nur rumzickte und sie deshalb für sie einen anderen guten Platz suchte.
Sie wurde am 14.12.2009 geboren, es passte daher vom Alter her bestens
Wir verabredeten, dass sie an einem anderen Tag mal Fotos mitbringen würde, damit ich sie mir ansehen kann. (Die Mitarbeiterin wohnte in einem Nachbarort, ca. 30Min entfernt)
Ich fand die kleine Maus sofort süß und so fuhr ich bald los um sie abzuholen.
Auch Paddy war sofort begeistert
Die beiden entwickelten sehr schnell eine enge Bindung und Freundschaft
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und auch mit der alten 7 Jährigen Lucy klappte es gut.
Für ein gutes halbes Jahre lebten sie zu dritt...bis Lucy (mein Schäfchen wie ich sie immer nannte) am 26.01.2011 starb.
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Ginas absolute Leidenschaft war das Männchen-machen, was keiner so graziös konnte wie sie.
Beim betteln machte sie sich immer ganz groß und lang, obwohl sie recht klein war und auch immer nur so ein Fliegengewicht und stand dann wie eine Eins auf den Hinterbeinen
Sie erinnerte uns in ihrer Kopfbewegung beim Betteln auch immer an so ehrgeizige Schülerinnen, die dann auch Klassensprecherin sind :wink:
Leider konnte man von ihr dabei schlecht Fotos machen, da sie immer in Aktion war...
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Hier mogelt sie etwas und hält sich fest :wink: war aber leider fast das einzigste Bild was wenigstens etwas diese Szene darstellt...
Gina war auch so eine richtige kleine Diva und gleichzeitig auch eine richtig kleine Zicke. Eine liebenswerte Zicke natürlich. :wink:
Mir zeigte sie das immer besonders wenn es ums Krallenschneiden ging, was fast nicht möglich war, da sie sich so vehement dagegen wehrte und man aufpassen musste, dass sie einen dann beim Versuch sie irgendwie festzuhalten nicht biss.
Sobald man dann aufhörte an ihre Füße zu wollen, blieb sie ruhig auf dem Schoß sitzen und streckte mir ehrgeizig wie sie war die Nase entgegen und stupste an meine, wenn ich sie ihr entgegen hielt. Dann klapperte sie irgendwann mit den Zähnen nach dem Motto „Her jetzt mit dem Salat oder Gras!“ weil sie ja wusste dass es beim wöchentlichen Gesundheitspflegecheck immer noch was leckeres zusätzlich gab.
Aber selbst wenn sie dann was zwischen den Zähnen hatte, ließ sie sich nicht davon abbringen zappelnd das Krallenschneiden zu vermeiden...während die anderen sich so doch immer schön ablenken lassen und man es dann einigermaßen in Ruhe machen kann.
Aber nicht so Madame Diva Gina :wink:
Ihre Stimme war eher leise und unauffällig, so eine „knötternde Soulstimme“ wie wir es immer nannten, aber dafür war ja Paddys um so lauter
Nachdem ich ja Paddy nun leider am 29.03. dieses Jahren gehen lassen musste, blieb die kleine Gina-Maus traurig und allein in dem großen Stall zurück.
Sie war die ersten Tage sehr still und man merkte deutlich dass sie trauerte.
Die beiden waren über sechs Jahre ein Paar und sie hatte ihn auch in seinen letzten schwereren Zeiten immer liebevoll begleitet.
Sie saß immer ganz dicht neben ihn, leckte ihn öfter am Auge und kuschelte sich an ihn.
Auch schon als es beiden noch richtig gut ging, kuschelte sie sich immer mit ihrer Nase an seine Wange und er bromselte dabei zufrieden und erwiderte so ihre Zuneigung und hüpfte quiekend vor Freude.
Als Paddy dann tot im Stall lag, ging sie immer wieder hin um sich zu verabschieden und leckte ihn auch immer mal wieder kurz am Auge...
Sie guckte mich auch immer irgendwie fragend an, als wenn sie nicht begreifen konnte was geschehen war...
Irgendwann setzte sie sich dann hinter ihn ins Häuschen und guckte ganz betrübt...da hatte sie glaub ich verstanden dass er tot war...
Auch die anderen Schweinchen im Nachbarstall waren irgendwie ruhiger als sonst, als ob auch sie mitkriegten da stimmt was nicht.
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(Ich habe eh in letzter Zeit festgestellt, das meine besonders zahmen zwei Schweinchen immer ganz verunsichert sind, wenn ich viel weine, sie mich besorgt angucken und dann sehr still sind.)
Zum Glück fraß Gina aber ganz normal und kam auch angelaufen wenn es Frischfutter gab, wenngleich sie auch ein bisschen verunsichert und zurückhaltender wirkte als vorher zusammen mit Paddy.
Ich sprach viel mit ihr und versprach ihr dass sie nicht alleine bleiben müsste und dass wir einen bestimmt ganz netten neuen Partner für sie finden würden...
Auch wenn ich mir kaum vorstellen konnte, das Gina, die eine ziemliche Zicke sein konnte jemand neues akzeptieren würde...
Und Paddys Platz neu zu besetzen viel mir so schwer...
Aber ich wusste ja auch, dass ein einsames Schweinchen kein glückliches Schweinchen sein kann...
Nach einer Woche nahm ich mit einer Pflegestelle Kontakt auf von der ich schon vor zwei Jahren ein ganz zauberhaftes Mädel übernommen hatte und bekam dann den Hinweiß auf eine andere Pflegestelle wo grad ein passendes sehr hübsches schon etwas älteres Böckchen mit vier Mädels schweren Herzens (wegen schwerer Krankheit ihres Menschens) abgegeben worden waren.
Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für ihn und nahm auch noch einer seiner Freundinnen mit.
Da Gina vorher ja auch schon mal mit einem weiteren Mädel gewohnt hatte, sah ich da kein Problem...
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Beim Einzug in den großen neuen Eigenbau August 2014
(damals war Mona noch mit dabei, die ich leider nur ein knappes Jahr hatte-sie war schon älter als ich sie übernahm und öfter krank)
Als wir mit den Beiden Zuhause ankamen, ließen wir erst Gina alleine eine zeitlang im Wohnzimmer rumflitzen, was sie sehr genoss
Sie „schwebte“ auf ihre ganz besondere Art über den Teppich, schlug Haken und hüpfte ausgelassen umher. Es war so schön, sie so fröhlich zu sehen.
Gina hatte auch einen ganz besonderen Gang... sie trabte immer ganz leichtfüßig über den Boden und wirkte dadurch wie eine Tänzerin.
Und dadurch das sie hinten ja lange weiße Haare hatte, wirkte sie wie ein Mädchen beim Ballett :wink:
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Noch mit Paddy.
Wenn die beiden im Zimmer rumliefen, bekam man nur schlecht ein scharfes Foto von der Maus hin, da sie immer unterwegs war...
Nach einiger Zeit setzten wie die beiden „Neuen“ dazu, die sich schüchtern ebenfalls auf den Weg zur Zimmererkundung begaben.
Als Gina bemerkte, „da ist ja jemand“ ging sie neugierig auf sie zu und alle begutachteten sich ausgiebig und es wurde gemeinsam umher gelaufen.
Später ging es gemeinsam in den Stall. Dort gab es dann natürlich auch Rangdiskutiererreien, aber alles in allem verlief er friedlich.
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Aber in den darauffolgenden Tagen zog sich Gina irgendwie zurück...und saß meistens in ihrer Lieblingsecke...
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Sie fraß zwar normal, war aber irgendwie ruhiger...
An dem Dienstag (einen Tag vor ihrem Tod), kam sie morgens früh bevor ich zur Arbeit fuhr angelaufen und ich habe ihr persönlich ein paar Extra-Salatblätter gegeben, weil ich mich so freute.
Da ich an dem Tag lange arbeiten musste, hat mittags mein Freund die Fütterung übernommen und Gina auch noch etwas extra „betüddelt“ .
Aber als ich dann abends von der Arbeit kam, lag Gina ganz teilnahmslos unter einem Teil des Unterstands und ließ sich kaum wecken
Sie konnte auch gar nicht mehr richtig laufen und kippte bei jedem Versuch geschwächt zusammen...so als ob sie keine Kraft mehr in den Vorderbeinen hätte...und ihr Blick wirkte so leer und abwesend...
Ich rief kurz meinen Freund an und bereitete dann die Transportbox vor um zur TÄ zu fahren.
Da deren Sprechzeiten aber fast rum waren, rief ich nachdem ich Gina in die Box gesetzt hatte erst mal in der Praxis an.
In dem Moment wo die TÄ ans Telefon ging, bekam Gina einen epileptischen Anfall
Ich war froh, dass ich durchs Telefon nicht ganz allein war...
Sie meinte, da könnt ich jetzt nichts machen, ich sollte sie erst mal zu Ende zappeln lassen uns aufpassen dass sie sich dabei wonirgens verletzten konnte.
Als sie sich beruhigt hatte und wieder still saß, meinte meine TÄ wir sollten sie in einen separaten Stall setzen und dafür sorgen dass sie es ruhig und dunkel hat und morgen früh dann mit ihr zur Praxis kommen.
Gina erlitt leider den ganzen Abend über immer wieder Anfälle und war in den Pausen fix und alle
Wir haben fast die ganze Nacht bei ihr gewacht und als sie sich mal länger beruhigte, auch versucht sie etwas zu päppeln.
Am nächsten Morgen lag sie immer noch ganz schwach im Stall und wir sind dann zur TÄ gefahren.
Die meinte sofort sie würde wahrscheinlich auf jedenfall sterben, aber spritzte ihr noch Diazepam zur Beruhigung (und als letzte Chance um doch noch aus dem Krampfzustand rauszukommen) und gab mir auch noch eine Spritze mit (ich bin Arzthelferin)
Sie meinte falls sie nachmitags um 4 immer noch krampfte sollte ich es ihr geben und falls es danach keine Besserung gab, dann sollte ich wiederkommen und sie würde sie einschläfern.
Wir sollten sie am besten auch in der Box und sie auch ganz in Ruhe lassen, sie würde in diesem Zustand eh nichts mehr wirklich wahrnehmen und so wäre der Stress etwas reduziert.
Traurig fuhren wir nach Hause und ich stellte die kleine arme Maus ins ruhige Schlafzimmer auf unser Bett.
Da wir noch gar nichts gegessen hatten, frühstückten wir erst mal etwas. Aber unsere Gedankten kreisten nur um Gina...und ob ich was falsch gemacht hatte...
Als ich dann kurze Zeit, vielleicht ne Dreiviertelstunde später noch mal vorsichtig nach Gina schaute, bewegte sie sich nicht mehr... Ich wartete noch einen Moment, guckte nur weiter durch die kleinen Öffnungen der Box und machte aber dann den Deckel ab.
Sie war so, wie wir sie nach Hause gebracht hatten ruhig eingeschlafen...
Nur eine Woche vorher war Gina noch nach dem Saubermachen fröhlich durch den Stall gesprungen...
Sie liebte es, wenn sie nach dem Reinigen des Stalls wieder aus dem Klappgehege wo alle immer warten müssen bis ich fertig bin, wieder von mir zurücksetzt wurde.
Dann flitze sie mit „durchgedrehenden Rädern“ durch die frischen Späne und musste immer durch alle Ecken durch um zu gucken und sich an der Sauberkeit freuen
Daher ließ ich immer sie zuerst etwas allein flitzen und setzte dann Paddy dazu, der sich gerne von ihrer Freude anstecken ließ und mitspielte.
Als dann alles inspiziert und bespielt und die Wechseleinrichtung begutachtet wurde, machten sie sich genüsslich übers frische Heu her um dann danach satt und glücklich ein Nickerchen zu halten.
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zum Bsp. so
Ich mache mir immer noch Vorwürfe dass ich die beiden neuen geholt habe, es vielleicht zuviel Stress für die Maus war... auch wenn mir meine Tierärztin versichert hat, dass ich dass nicht so hätte vorausahnen und wissen können und dass ich ja mit besten Wissen und Gewissen im Sinne des Tieres gehandelt hätte.
Und ich mich ja auch immer gut und gewissenhaft um meine Tiere kümmern würde, aber solche Dinge eben passieren würden...
Das hat mir schon etwas geholfen an dem Tag, auch als ich später nachdem Gina eingeschlafen war noch mal mit ihr telefonierte und sie es wiederholte... Aber so ganz werde ich grad meine Schuldgefühle nicht los...
Ich kann es auch immer noch nicht so ganz glauben, dass Gina nun wirklich nicht mehr da ist... Manchmal kommt so ein Gefühl von „Das kann nur ein böser Traum sein“... aber dann ist es doch wieder war und auf ihrem Platz im Stall sitzen nun plötzlich die Anderen...noch so Fremden...
Rückblickend fiel mir ein, dass Gina im letzten Viertel Jahr schon mal ab und zu ganz kurz so Zuckungen hatte, die aber immer nur so einen Moment dauerten.
Das waren wahrscheinlich wohl schon Vorboten darauf, dass da was nicht in Ordnung sein könnte...
Und jetzt die Veränderung ihrer Lebenssituation hat sie wohl mehr gestresst,
als ich das vorher gedacht hätte...so dass das wahrscheinlich der Auslöser für die
schlimmen Anfälle war.
Aber die beiden Neuen waren ganz lieb zu ihr und Kebbeleien in ner Gruppe
sind ja normal... und die Rangeleien hielten sich auch in
Grenzen...
Aber anscheinend war es wohl für Gina trotzdem alles zuviel in ihrem
Alter...und einer anscheinend schon vorhandenen bisher fast verborgenen
Krankheit...
Im Gegensatz zu sonst immer wenn ein Schweinchen sein Köfferchen gepackt hat, konnte ich Gina diesmal nicht sofort beerdigen...ich musste sie noch etwas bei mir behalten...
Ich würde sie ja danach nie wieder anschauen...nie wieder über ihr Fell streicheln können...und sie war ja so überraschend gegangen...
Dazu kam dass ich in der besagten sehr viel arbeiten musste und überhaupt keine richtige Zeit hatte mich gebührend von ihr zu verabschieden und alles vorzubereiten...
Aber an dem darauf folgenden Samstag den 16.04. um 17:00 war dann der Beerdigungstermin auf dem Friedhof.
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Nun ist die kleine treue Gina-Maus wieder bei ihrem Paddy.
Ich weiß zwar dass die Ursache für ihren Tod eine Andere war und sie nicht wegen ihm nicht mehr bei uns bleiben wollte, aber der Gedanke dass die beiden nun wieder vereint sind, spendet mir etwas Trost.
Meine kleine Gina, ich hatte Dich so lieb und es tut mir so leid, sollte ich am Schluss einen Fehler gemacht haben und Schuld daran sein, dass Du nun so schnell gegangen bist.
Ich habe gedacht, ich tue das richtige, wenn Du nicht alleine bleibst...
Ich hätte Dich so gerne noch behalten und hätte immer gedacht Du wirst mal ganz alt, da Du immer einfach so „mitgelaufen“ bist, nie krank warst, nie besondere Pflege brauchtest und einem einfach immer nur Freude gebracht hast.
Du fehlst mir so sehr und so gerne würde ich die Zeit zurückdrehen...vielleicht wärst Du ja noch etwas länger geblieben, wenn ich etwas anders gemacht hätte...
Nun noch ein paar schöne Fotos zum Erinnern:
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Machs gut, meine kleine Diva, meine Zicke und such Dir mit Paddy ein schönes Plätzchen auf der Wiese im Regenbogenland.
In unseren Herzen bleibt ihr bei uns.