• Hallo,
    ich hoffe sehr hier kann jemand helfen....
    Eines meiner Schweinchen hat seit ca vier Wochen eine Wunde, zu Beginn ausserhalb/ am Rand des Afters, mittlerweile hat sich die Wunde in die Darmschleimhaut gefressen, wie tief kann mir auch kein TA mehr sagen...


    Die erste Woche habe ich auf eigene Faust Bepanthen geschmiert, sie ist ein Blasengriessschweinchen und hat öfter kristalline Ablagerungen um das Genitale und After, so dass ich von einer oberflächlichen Reizung der Haut ausging. Nachdem sich nichts tat, doch in die TK, dort bekam ich Furacin Sol-Salbe, sollte so oft wie möglich aufgetragen und die Wunde in einer Woche kleiner sein, Da war die wunde Stelle noch auf der "normalen" Haut am After, nicht in der Schleimhaut, so dass wir alle noch ganz gelassen waren.
    Am Stichtag (Do) war die Wunde nicht deutlich kleiner, aber ich wollte der Sache Zeit geben bis nach dem WE - dann fing sie Samstag trotz Schmerzmittel (Metacam) an zu jammern, und zwar jedesmal heftiger nachdem die Salbe draufkam.Daraufhin schaute ich tiefer hinein und stellte fest, dass die Wundes sich nach innen auf die Schleimhaut ausgebreitet hatte, am Grund war ein kleiner weisser Punkt zu sehen, wie ein Pickel. Samstag nacht habe ich dann zum letzten Mal die Salbe geben, da diese offensichtlich reizte, die Wunde war ja jetzt im Darmausgang, so dass jeder heraustretende Köttel daran rieb.
    Montag dann gleich zum erfahrenen Haus-TA, in der Hoffnung, der sagt: das ist x, da machen wir y, und dann wirds gut. Statt dessen sagte der was von Exotisch und noch nicht gesehen und gab Surolan mit, mehrmals am Tag direkt auftragen (hab ich mit einer Ein-ml-Spritze gemacht, Wattestäbchen wie beim TA waren sehr schmerzhaft). Keinerlei Veränderung über eine Woche, dann trat zu dem etwas grösser werdenden weissen Pickel ein weisser Streifen am Rand auf, ich in Panik in die TK, dachte an Eiter - war aber nekrotisches Gewebe, TÄ dort stieg vom Surolan auf Dexagel um, sollte so oft wie möglich gegeben werden. Wie tief die Wunde mittlerweile in den Darm vorgedrungen ist, konnte man nicht feststellen.
    Mit dem Dexagel veränderte sich die Wunde optisch nicht, aber sie jammerte deutlich weniger. Um BeneBac zu holen, das ich in der TK vergessen hatte, war ich letzten Freitag nochmal beim Haus-TA, der sagte Dexa höchstens dreimal täglich, und insgesamt nicht zu lange, weil es die Wundheilung unterdrücke, daran habe ich mich gehalten, und mich so gefreut dass sie kaum noch jammerte am Wochenende. Ausserdem hat er noch autoimmun in den Raum geworfen, horror, ich dachte jetzt ich tu ihr wirklich Schlechtes mit dem Dexa. Also Mo (heute) wieder zu ihm, er hat trotz meiner Bitte nicht allzu invasiv zu untersuchen (zu sehen ist eh nichts!) mit einem Spatel ewig an dem grösser gewordenen Pickel rumzukratzen, mit dem Ergebnis: nö, geht nicht ab. Und ich widersprech nicht, ich bin dann echt in so einer Autoritätslähme und denke das wird schon einen Sinn haben....
    Dann hat er ein systemisches Cortison vorgeschlagen, was anderes klang auch nicht sinnvoll, also hat er das (Depot für eine Woche) gespritzt, sollte kein Dexagel mehr, sondern diese Honigsalbe. Jetzt jammert sie natürlich mit der gereizten Wunde so erbärmlich, dass ich trotzdem wieder etwas Dexagel reingegeben habe, das wenigstens den Wundschmerz beruhigt...der TA war ziemlich fatalistisch, Prognose wird immer schlechter je länger die Geschichte geht...
    Ich bin eigentlich nie ein Tierarzthopper gewesen, aber jetzt würd ich am liebsten nochmal in die Klinik mit ihr, die haben zwar ähnliche Gedankengänge also Richtung Autoimmun, aber jetzt wo sie das Depotcortison drin hat, können die ja auch nichts mehr ändern? Wahrscheinlich düfte ich das Dexa gar nicht mehr verwenden, weil ich sie so mit Cortison überdosiere? Andrerseits, kommts darauf noch an, Langzeitschäden sind mit einer Wunde im Darm, die ja irgendwann durchbrechen kann/wird nicht unser grösstes Problem? AutoImmun kann durch Parasitenbefall ausgelöst werden, wir hatten gerade massiv Kokzidien und eine extreme Reaktion auf das Baycox, aber wenn es doch etwas anderes ist?
    Könnte das Ganze auch Folge einer unentdeckten Diabetes sein, dann hätten wir mit dem Cortison schön reingehauen...?
    Vor einem Jahr hatten wir bei ihr nach einer Kastration (Dauerbrunst, Mammatumor nach Hormonen) zwei Nach-OPs wegen Seromen, wurde aber auf Vicryl-Unverträglichkeit zurückgeführt. Sie ist unser Sorgenschwein :(
    Ich kann mich nicht an den Gedanken gewöhnen, sie wegen einer kleinen Wunde! zu verlieren, fällt hier jemandem noch etwas dazu ein?
    Entschuldigt den Roman....

  • Was ich immer im Kopf habe ist deine Wundbeschreibung mit dem weißen Pickel.
    Das da ggf was drin ist.
    Eine Kotuntersuchung wäre gut und ein Ultraschall oder Röntgenbild.


    Bei uns Menschen gibt es auch das Morbus Crohn. Fies, wenn dein Schweinchen sowas hätte.


    Wenn du vom Gefühl her lieber in die Klinik möchtest, dann mach es. Wichtig ist, dass du dort einen Tierarzt hast, der auf Nager geschult ist.
    Ich gehe nur noch zur Klinik, aber die haben auch ihre Grenzen, zumindest die jungen.
    Weiß die Klinik, dass du vor kurzem einen Befall hattest?
    Es gibt verschiedene Diabetestypen sozusagen. Diabetes kann durch ein Schilddrüsenproblem entstehen oder eben wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet. Das Schwein würde viel trinken.
    Wenn es einen hohen Blutzucker hat, kann man Glucose im Urin nachweisen, mittelst Stick. Das es verdeckte Diabetes sein soll, halt ich für unwahrscheinlich.
    Da können dir andere mehr zu sagen


    Das ganze ist echt schwer abzuschätzen und wie lange sie damit noch durchhalten würde.


    Alles Gute für die Maus

  • Gehe bitte in die Tierklinik. Nimm eine Kotprobe mit, möglichst mind. 2 Tage sammeln. Der Urin sollte getestet werden. Ein Röntgenbild gemacht werden (Bauchraum).
    Weißliche Beläge / Ablagerungen könnten auch ein massiver Pilz sein. Eine Blasengeschichte, in Richtung Steine muss ausgeschlossen werden. Ev. kann auch ein Abstrich gemacht werden von den Belägen. Bestehe bitte auf diese Untersuchungen!
    Kozidien können den Darm extrem schädigen, daher sollte lange eine Darmsanierung gemacht werden, in Einzelfällen bis zu 4 Wochen. Bei Problemen beim Kötteln hilft Colosan gut, es regeneriert auch die Darmschleimhaut.

  • Die Kokzidien wurden von der Klinik behandelt. Kotprobe wurde zuletzt vor 3 Wochen untersucht, war eine Sammelprobe von 5 Tagen, Untersuchung allerdings nur auf Kokzidien, aber da wäre ein Pilz auch aufgefallen unterm Mikroskop, oder?
    Die Blase ist frei, kein Stein, nur noch leichter Gries (sie bekommt seit zwei Wochen Fludt)
    Diabetes kam mir, weil sie immer etwas übergewichtig und träge war, seit den Kokzidien ist das Vergangenheit, sie ist jetzt eher etwas zu leicht. Viel getrunken hat sie LEIDER nicht, wäre ja gut gewesen für den Gries.
    An Schilddrüse habe ich unabhängig von der jetzigen Geschichte auch schon gedacht, aber mich schreckt der enorme Stress, der da durch die Behandlung auf´s Tier zukommt, mein HausTA macht mit sowas gar nicht erst rum - im Interesse des Tiers.
    Superfit in Sachen Meerschwein ist die Klinik aber wohl auch nicht, ich kann das ja nicht einschätzen, aber die dortige TÄ hat einen Tumor (angedacht vom HausTA, wäre allerdings auch final) munter ausgeschlossen mit der Bemerkung dass da ja keine Zubildung sei?
    Darmsanierung läuft quasi ununterbrochen seit den Kokz., sie hat aber immer wieder weichere Köttel bei streng gleichbleibender Ernährung (schrie aber schon immmer: HIER! wenn´s um Durchfall oder Blähungen ging, Futterumstellungen die mit den anderen Schweinchen problemlos zu machen waren, waren für sie schon zu heftig, deshalb verzichtet der ganze Verein schon auf einiges)
    Ich denke ich mache noch einmal einen Termin, nachdem der HausTA an dem weissen - mittlerweile schon zu gross für "Pickel" - rumgekratzt hat, hängt er irgendwie "im Weg" und ist schmerzhaft - kurze Gasnarkose und das Ding rausnehmen? Wenn machbar? Dann wäre was da zum Untersuchen, einen Abstrich hat die Klinik auch schon angedacht, müsste dann aber ein tiefer sein - wäre das ein Bereich, in dem nicht viel Bewegung ist, ok, aber sie köttelt ja dauernd - ich will nicht dass sie permanent Schmerzen leidet, dann wird sie sich auch irgendwann aufgeben.
    Was könnte man per Röntgen/ Schall abklären?

  • Eine Schilddrüsenüberfunktion kann tödlich sein.
    Ich denke nicht, dass du das für dein Tier willst.
    Da sollte man den Bluttest alle 4-6 Wochen machen und die Schilddrüse richtig einstellen.
    Daran hängen so viele Hormone, die im Körper arbeiten.
    Läuft da einmal was schief, ist es wie ein Dominostein, den man aufhalten muss.
    Ansonsten kommt bei deinem Schweinchen das auch nicht in Frage.


    Per Per Röntgen und Ultraschall kann man sehen, wie tief diese Wunde in den Körper geht.
    Es können noch Zufallsbefunde gestellt werden. In dem Zeitraum beim Tierarzt wird sie nicht viel Kötteln bzw kann auch eine leichte Gasnarkose gemacht werden und der Abstrich erfolgen oder ggf die Entfernung. Sollte aber nach dem Ultraschall gemacht werden.

  • Wenn eine SDÜ am Start ist, ist das momentan nicht die entscheidende Baustelle, ich werde aber fragen. Röntgenologisch eine oberflächliche Wunde darstellen? Schall würde auch nicht in wachem Zustand gehen, da ist zuviel Druck nötig - aber in eine flache Narkose wird sie ohnehin gelegt, also frage ich auch das.


    Wen ich das frage, wird sich noch herausstellen, ich habe an anderer Stelle Dr. Drescher in Stgt empfohlen bekommen und werde dort morgen nach einem Termin fragen.


    Momentan ist Monster relativ stabil, ich gebe aber auch weiterhin das Dexa - der Wundschmerz beruhigt sich wieder allmählich, eben haben wir zusammen unter leichtem Klagen über 20 Köttel "zur Welt gebracht", das Gel erleichtert auch einfach die Passage, ich habe das Gefühl sie "hält ein", solange es geht...

  • Habe eben ein neues Thema eröffnet und bei der Gelegenheit bemerkt, dass Die "Auflösung" ja noch fehlt hier, vielleicht nützt sie ja einmal jemandem...


    Es war der Blasengriess, der permanent die weiche Haut/Schleimhaut gereizt hat. Wir sind bei einem sehr guten TA mit Schwerpunkt Dermatologie gelandet, der erst mal konservativ mit Honigsalbe und einer schmerzstillenden Salbe/ Gel (Mundgel aus der Apotheke, enthält Lidocain) gearbeitet hat, bis die Wunde so weit geschlossen war, dass eine Blasenspülung vorgenommen werden konnte, danach konnte man beim Zuheilen zusehen.


    Leider haben wir weiterhin das Griesproblem, aber längst nicht mehr in diesem Ausmass, so dass die Wunde nie wieder gekommen ist.


    Danke nochmal an alle Mitdenker :)
    Gruss Nicole