Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

offenes Lipom heilt nicht ab

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Ihr Lieben, ich habe mal eine Frage weil ich nicht genau weiß wie ich mich verhalten soll.
    Mein kleiner Veteran ist jetzt ca. 6 Jahre alt. Grundsätzlich ist er topfit. Das Problem fing eigentlich an als er plötzlich erkältet war. Mehrere Wochen später hatte er dank Baytril die Erkältung überstanden. Allerdings fiel mir bei der Antiobiotikagabe ein ziemlich dicker Knubbel an seiner Flanke auf. Nach der Erkältung habe ich diesen Knubbel bei TA punktieren lassen um diese Gewebeproben einzuschicken. Der Befund war gutartig und laut Labor ist der Knubbel ein Lipom also ein Fettgeschwulst. Nach der Punktierung fing der Knubbel an Krusten zu Bilden was laut Tierarzt normal war da mehrere Male mit einer ziemlich dicken Nadel Gewebe entnommen wurde. Irgendwann wurde die Kruste recht dunkel und war auch sehr trocken was ich als sehr positiv bewertete. Allerdings hat sich das Schweinchen die Kruste dann abgekratzt (oder die anderen haben dran genagt? :shock: ) Jedenfalls habe ich ihm dann auf die offene Wunde einen Verband mit Wunddistanzgitter angelegt was ihn auch überhaupt nicht zu stören schien. Er war verhaltenstechnisch absolut unauffällig und hat auch kein Gewicht verloren. Auch seine zwei Schweinedamen schienen sich an dem Verband überhaupt nicht zu stören. Unter dem Verband bildete sich dann wieder eine schöne dicke Kruste und ich hatte gedacht damit ist das Thema bald erledigt. Allerdings ist jetzt am Freitag die Kruste abgefallen. Sie hat sich komplett an einem Stück gelöst - es sah fast aus wie eine halbe Kokosnussschale (natürlich nicht so groß) und darunter war die Wunde wieder richtig feucht.
    Der Tierarzt hatte schon bei der Diagnose gesagt, dass er operiert werden müsste wenn es ihn beeinträchtig. Allerdings würde er aufgrund der Größe des Lipoms und des Alter des Schweins davon absehen wollen. Ich weiß nicht was ich tun soll... Meinem kleinen Kampschwein geht es gut. Er popcornt, brommselt, bettelt nach Futter, kommt fröhlich angepuckert wenn ich in den Raum trete und scheint auch sonst gar keine Schmerzen zu haben. Beim Verbandswechel hält er artig still oder knabbert etwas Gemüse. Er hat großes Interesse am Verbandszeug und möchte eigentlich alles mal anknabbern oder beschnuppern. Auch wenn ich ihm Salbe (medizinische Hyaloronsalbe) auf die Wunde auftrage scheint ihn das gar nicht zu interessieren. Ich hätte auch kein Problem damit ihn bis an sein Lebensende regelmäßig zu verbinden. Ich möchte einfach kein fröhliches Schweinchen beim TA abgeben der es dann "auf gut Glück" operiert. Die Chancen dass er aus der Narkose aufwacht ist laut TA eher nicht so groß. Ich möchte ihn aber auch nicht aus falsch verstandener Tierliebe leiden lassen.
    Was soll ich tun? Habt ihr einen Rat?
    Ich freue mich über eure Erfahrungen und Ratschläge

  • Bei meinem Apollo war mal ein Grützbeutel aufgegangen, der war riesig und es hat sich kein TA an die OP gewagt, weil er schwer an Leukose erkrankt war.


    Nun, so konnte es ja nicht bleiben, nich das noch ne Infektion rein kommt :shock: Ich hatte dann mit dem TA gesprochen, er sollte Apollo nur in ne leichte Narkose legen und lokal dann richtig betäuben,


    Das hat sehr gut geklappt, Apollo war auch schon 6 und eben auch noch krank :(


    Hier kannst du sehen, was das für ne Naht war


  • Die kleine Schweinewutz wurde gestern operiert. Es war einfach alternativlos. Die OP & Narkose scheint er gut überstanden zu haben. Er frisst selbständig, wenn auch sehr wenig. Wärmflasche & Infrarotlampe werden gut angenommen und seit heute morgen liegen auch wieder Köttelchen im Gehege. (wie sehr man sich über Köttelchen freut :lol: )
    Er bekommt Schmerzmittel und ab morgen auch wieder AB & BeneBac.
    Da er gestern ziemliche Magengeräusche hatte hat er auch noch SabSimplex bekommen.


    Ich hoffe der kleine Senior ist schnell wieder übern Berg und kann mit seinen Mädels zusammengesetzt werden.


    Wie lange muss er auf Fleecedecken gehalten werden?
    Hat da jemand Erfahrungen mit?

  • Wenn die Wunde nicht direkt unter dem Bauch ist, mache ich gar keine Tücherhaltung mehr nach OPs. Selbst dann nur bei sehr großen Wunden. Bei Wunden an der Flanke kannst du dir das sparen, selbst wenn er ab und an auf der Seite liegt. Ich würde ihn sofort wieder zu seinen Mädels setzen, das hilft der Heilung mehr als alle anderen Maßnahmen.

  • Vielen Dank für eure Beiträge. Dadurch habe ich den kleinen Schweinemann zum Tierarzt gebracht und die definitiv notwendige OP durchführen lassen. Nachdem er wieder fit war (er hat doch fast zwei Tage gebraucht) kam er sofort zu den Mädels. Besonders Juno hat ihn zärtlich begrüßt. Sie hat etwas an ihm rumgeknabbert - ich habe direkt einen Schreck bekommen, dass sie an die Fäden geht aber dann habe ich gemerkt, dass er es auch bei ihr tut. Etwa 20 Sekunden lang haben sie gegenseitig in ihrem Fell gewühlt und ganz zärtlich geknabbert. Danach war alles wie immer. Nun ist der opi wieder fit wie ein Turnschuh. Rennt von einer Ecke in die andere, schreit laut nach Futter und frisst wie ein Scheunendrescher. Heute morgen hat er das letzte Mal Antibiotika und Schmermittel bekommen und am Samstag werden die Fäden gezogen.
    Vielen Dank für eure Ratschläge und eure Unterstützung.