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Meerigrab "entweiht"

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Wir legen auch immer eine dicke Steinplatte drauf, wenn wir ein Meeri beerdigen müssen, zumindest für die erste Zeit.


    Wir selber haben gar keinen Garten, dürfen aber den Garten meiner Tante dafür nutzen. Dort liegen schon vier meiner Meeris beisammen, beim nächsten werden wir uns wohl eine neue Ecke suchen müssen, weil da alles voll ist.


    Bis auf die Platte, die dann immer ein Stück verschoben wird, sind die Gräber aber nicht weiter gekennzeichnet, und da es ein Stück zu fahren ist, kann ich die Gräber auch nicht oft besuchen.


    Ich bin sowieso nicht der Typ, der regelmäßig zu Gräbern geht, daher mache ich nicht viel Kult um die Meerigräber, aber das Ritual des Beerdigens ist für mich schon wichtig, um damit abschließen zu können.

  • Zitat von Destiny


    ..... sind die Gräber aber nicht weiter gekennzeichnet, .....


    Ich bin sowieso nicht der Typ, der regelmäßig zu Gräbern geht, daher mache ich nicht viel Kult um die Meerigräber, aber das Ritual des Beerdigens ist für mich schon wichtig, um damit abschließen zu können.


    Das ist hier auch so, alle Gräber bleiben anonym unter einem Stück Wiese.
    So wie du bin ich ähnlich, es gibt hier keine Gräber pflege bis auf die Beerdigung.


    Nach dem Hund und der ersten Katze nur wars eine Weile für uns alle doch noch wichtig das Grab zu haben.
    Mittlerweile aber alles wieder überwachsen mit anderen Pflanzen.
    Sie sind ein Teil unserer Erinnerung, das ist sowieso das wichtigste
    Auch mit den Meeris.

  • Pardona : Ja, dann ist Deine Lage auch so wie meine. Hier geht auch nicht alles, ich muß suchen, wo es etwas tiefer geht (ausufernde Wurzeln von Eibe und Büschen und Steine) und kann dies halt auch nicht ausgiebig tun. Ist schon auffällig genug, wenn ich mehrfach ansetze, was ich aber tue. Ich grabe dann halt so tief wie irgend möglich in begrenzter Zeit und setze ne Pflanze drüber. Der beste Schutz war bisher aber die Grasnarbe, aber das fällt halt auf und muß irgendwie schnell gehen und dann möglichst unsichtbar wieder aufgesetzt werden.


    Leider kann ich das Begräbnis nicht besonders rituell und in Ruhe gestalten, trotzdem ist es mir wichtig zu wissen, daß die Tiere dort liegen, wo sie im Sommer auch gegrast haben und ihre Artgenossen weiterhin grasen. Ich markiere auch nichts und pflege es auch nicht weiter, bin mir nicht mal sicher, wer wo nun genau liegt. Alle sind in einem kleinen Bereich des Gartens, wo ich nicht mit baldigen Veränderungen durch Gärtner rechnen muß. Ich möchte, daß sie dort ihre Ruhe finden, mindestens so lange bis nichts mehr vom Körper übrig ist, lieber noch länger.
    Und dann kann ich mir noch so oft sagen, daß es "nur eine Hülle" ist. Einerseits glaube ich gar nicht sicher daran, denn ich bin mir nicht sicher, was ich mir nach dem Tod vorstelle, andererseits ist es so oder so für mich eine Störung der Totenruhe für das Tier. Die Totenruhe, also auch die Ruhe für den Körper, gibt es nicht umsonst sogar auch im christlichen Glauben, genau so wie die Grabschändung. Ich möchte für mein Tier trotzdem, daß es dort unbehelligt liegen kann, egal, ob es "nur" ein verwesender Körper ist oder seine Ganzheitlichkeit.
    Insofern hängt mir das auch noch nach und ich habe nach wie vor die Augen auf, ob mir ein weitere Teil des Skeletts oder so begegnet, der weggeschleppt wurde. Ich mag auch immer noch kein Fleisch essen und erst recht kein Geflügel (wegen der ähnlichen Knochenstruktur, und beim Geflügel begegnen die einem ja dann auch oder man weiß, daß sie genau so aussehen).
    Ich kann es nicht mehr ändern und konnte nur alles zugehörige zurück in das Loch verfrachten und es möglichst gut verschließen, aber erleben möchte ich da nicht noch mal und wünsche es auch keinem.


    Finde aber sehr gut und hilfreich, daß es thematisiert wird und ich auf Verständnis stoße!

  • Tut mir sehr leid, was dir passiert ist! Den Teil mit der Totenruhe kann ich absolut nachvollziehen, das finde ich auch wichtig. Dabei glaube ich nicht einmal an Seelen oder etwas in der Richtung.
    Als Kind und Jugendliche habe ich alle Tiere in Omas Garten beerdigt. Mittlerweile lasse ich sie einäschern, das empfinde ich als sehr schnelles und auch sehr endgültiges Ritual. In dem Institut, wo wir das machen lassen, gibt es immer noch die Möglichkeit, einige Minuten bei Kerzenschein mit dem Körper allein zu sein. Das tu ich mir schon gar nicht mehr an, seitdem einmal ein tiefgekühltes Schweinchen mit aufgeplatzten Augen da lag. Mein Lebensgefährte macht das immer noch, ihm ist diese Art von Abschied vom Körper wichtig. Bei uns im Schrank stehen schon mehrere Urnen mit Asche, immer vor einem Foto. Die Fotos sind mir wichtig, da ich finde, dass Tote (egal welcher Art) ganz anders aussehen als Lebende. Und ich mag mich lieber an die Lebenden erinnern. Keine Ahnung, warum wir die Aschen behalten - wahrscheinlich unsere Art, ihnen Totenruhe zu gewähren. Eigentlich finde ich es schön so, andererseits auch makaber, da sich der Schrank nur noch füllen statt leeren wird.

  • Danke für Dein Mitgefühl! Ob ich je wieder Geflügel essen kann, weiß ich nicht.
    So macht es jeder anders, und das ist auch gut so, daß man da seinem Gefühl entsprechen kann. Ich habe gegen das Einäschern irgendeinen noch nicht definierten Unwillen bei den Tieren, auch wenn es eine durchaus praktische Lösung ist. Und Urnen in den Schrank stellen würde ich mir auch nicht, das wäre für mich wie ein Abschied auf Raten. Aber letztlich ist ein Grab ja nichts anderes.
    Sicher verändert sich das auch mit dem Umständen oder der Zeit, einige meiner Schweine liegen naturgemäß (durch Umzüge z.B.) ganz woandersherum, wo ich nicht mehr hin komme. Anfangs in Göttingen habe ich sie sogar noch per Post im Paket an mein Elternhaus ins Rheinland geschickt, damit sie dort beerdigt werden. Auch da komme ich nicht mehr hin. Etwas schade finde ich das schon, aber auch mir ist wichtiger, daß sie mal irgendwo würdevoll beerdigt wurden.


    Vielleicht geht es Dir eines Tages auch anders und Du nimmst die Urnen an Dich, verstreust die Asche aller Deiner Schweine gemeinsam auf einer schönen Wiese oder begräbst die Urnen dort alle zusammen, wer weiß! Und die Fotos hängst Du einfach zusammen in eine Ecke Deiner Wohnung, und so reicht es Dir dann. Ich finde, das sagt einem das Gefühl. Ich hänge noch an der klassischen Beerdigung fest, brauche allerdings inzwischen keinen "Sarg" mehr um das Tier, was natürlich ursprünglich auch praktischen Umständen geschuldet ist, denn das Loch müßte dann ungleich größer werden. Sie werden meist in ein Baumwolltuch gewickelt, in Ausnahmefällen in ein Kuschelteil (wenn es ein absolutes Lieblingsteil gab oder eines, das sie mitgebracht haben), bekommen von jedem Schweinchen und mir das zur Todeszeit beliebteste Leckerchen mit und werden dann so in die Erde gelegt.


    LG,
    Steffi

  • Hi Steffi,
    ich kann gut verstehen, dass dir dieses Erlebnis auf den Magen geschlagen hat, ich mag mir das gar nicht vorstellen.
    Ich habe ja 4 Meeris auf dem Tierfriedhof gehabt, diese Gräber sind aber inzwischen eingeebnet worden, da ich das Geld nicht mehr bezahlt habe und auch nach den ständigen Mahnungen auch dazu keine Lust mehr hatte. Die Vier lagen lange genug dort, obwohl es irgendwie schön war, die Gräber zu schmücken und dorthin zu gehen.
    Die dicke Wilma hab ich in der Tierklinik gelassen, irgendwie ging die Ärztin so behutsam mit ihr um und legte ihr dann ein Tüchlein über den Körper, nachdem sie wirklich sehr behutsam war und da hab ich gedacht, auf diese Weise kann Wilma dann auch eingeäschert werden, letztlich ist es egal, ob das mit vielen anderen unbekannten Tieren passiert oder ganz edel mit Urne und so.
    Mein Beni ist das einzige Meeri, das in einem Garten liegt und zwar direkt unter meinem Wohnzimmerfenster. Ich hatte eigentlich vor, das Grab irgendwie zu kennzeichnen, mit einem Blümchen, da ich dort pflanze, aber meine Vermieterin hat mal wieder ihr Chaos walten lassen und jetzt wachsen in der Gegen zehntausend seltsame Pflanzen, Unkraut und Blumen. Ich weiß gar nicht mehr ganz genau, wo er liegt, aber den ungefähren Platz schon. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, dann weiß ich, dass mein lieber Beni dort unten ist.
    Wie das bei den nächsten laufen wird, weiß ich noch nicht. Im Garten meiner Vermieterin will ich auch nicht überall meine Meeris verstreuen, zumal sie ja einen eifrig grabenden Hund hat, der zwar selten im Garten ist, aber schon ab und an und wenn der erstmal loslegt, dann bleibt nichts so, wie es mal war.
    Ist schon schwierig, wenn man keinen eigenen Garten hat.
    Hast du wirklich die toten Meeris mit der Post geschickt...?? Klingt a bissl verrückt.


    LG, Claudia

  • Nö, verrückt finde ich das nicht. Sie waren ja bestens eingepackt und versichert. Ein bißchen nervös war ich trotzdem, daß sie bloß nicht auf dem Postweg verloren gehen, und habe es auch ungern aus der Hand gegeben, aber es mußte eine Idee her. Im riesigen Garten meines Elternhauses liegen alle Tiere, die wir hatten, und eben auch meine früheren Meerschweinchen, aus der Kindheit und nach dem Auszug in eine Nachbarstadt. Als ich nach meiner Berufstätigkeit nach Göttingen in verschiedene WG-Zimmer zog hatte ich vor Ort keine Möglichkeit gesehen, wo es mir sicher und friedlich genug gewesen wäre, hatte keinen Bezug dazu. Kurz drauf bin ich außerdem ins Ausland gegangen und wußte nicht sicher, was danach ist. Da wollte ich die ersten beiden Schweinchen, die hier starben, einfach nicht so verloren wissen, sondern bei ihren Artgenossen.