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Meerigrab "entweiht"

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Liebe Leute,


    heute ist mir etwas Skurriles passiert, und ich weiß nicht recht, ob ich schockiert, traurig, abgeklärt oder sonst etwas sein soll. Irgendwie bin ich schockiert, aber so richtig kann ich gar nicht reagieren, weil ich es ja irgendwie verdauen muß und es auch nicht zu ändern ist.
    Ich war im Garten, um nach meinen Beeten zu sehen und die Zweige gegen den Frost von Frühlingsblühern wegzunehmen. Plötzlich sagt es knacks unter meinem Schuh, und ich dachte noch: "Oh je, aber mitten auf der Rasenfläche läuft doch keine große Gehäuseschnecke herum?!?". Ich nehme den Fuß weg und schaue: zu meinen Füßen liegt definitiv ein skelettierter Meerschweinchenschädel :shock: Ich gehe zum entsprechenden Beetstück und sehe es: da hat irgendein kleines Vieh (Katze, Terrier, Marder?) ein kleines, aber sehr tiefes Loch gegraben, aus dem der Schädel entnommen wurde und irgendwie ein verwestes Fellstück oder was auch immer lag auch noch auf dem Rasen. Na ja, der Rest des Körpers liegt noch drinm da er sich unter einer größeren Pflanze befindet. Leider weiß ich natürlich auch genau, zu wem der Schädel gehört :(:cry: . Es handelt sich um die letzte Beerdigung hier...


    Ich habe den Schädel dann geschockt mit der Hand aufgenommen, das abgebrochene Stück (vom Drauftreten) dazu und in das tiefe Loch gelegt und schnell zugeschüttet und einen Stein drüber gelegt. Morgen werde ich wohl noch mal was drüber Pflanzen tagsüber, ich wollte nur schnell handeln und hoffe nun, daß niemand das entdeckt/ angeguckt hat, weil ich die Tiere ja nicht ganz offiziell hier beerdige, um es mal vorsichtig zu sagen.


    Ich bin zwar einerseits bodenständig, andererseits aber doch ein Sensibelchen mit so Gefühlsdingen mit Tieren. Im Moment weiß ich gar nicht so recht, wie ich diesen kleinen Schock verarbeiten und in welcher Ecke meines Hirns ich ihn abspeichern soll. Dazu kommt noch, daß es nicht mal klar ist ob es ein wildes/ streunendes Tier war oder der kleine Hund, den eine etwas neben sich stehende Nachbarin manchmal "betreut", was man wirklich nur in Anführungsszeichen setzen kann, denn sie hat es gar nicht im Griff und läßt den sicher manchmal einfach in den Garten raus, weil sie gerade nicht laufen kann oder was auch immer... Diese Idee macht mich stocksauer. Aber ich weiß gar nicht ob sie und/ oder der Hund überhaupt da waren in der letzten Woche. Der Gedanke an ein wildes Tier ist mir noch am sympathischsten.


    Ist Euch so etwas schon mal passiert? Was habt Ihr empfunden?? Wie habt Ihr reagiert?


    Verwirrte Grüße,
    Steffi

  • Hallo!


    Ich verstehe Deinen Schock und es tut mir echt leid.


    Leider muss man Gräber echt tief graben, so ca. 150cm, damit nichts ausgegraben wird. Sonst muss man was drauf legen wie eine Gartenplatte. Es ist praktisch kaum machbar, so tief zu graben, weil man da ja selber drin stehen muss, um so tief zu kommen, aber damit müsste es ja auch ein Riesenloch werden. Das haben wir bei einem Hund in Schäferhundgröße so gemacht (und waren danach echt fertig obwohl wir uns zu zweit abgewechselt haben, als uns wieder ein Hund verstorben war haben wir ihn lieber einäschern lassen). Bei Katzen und Meerschweinchen ist es dann echt schwierig, da haben wir dann so tief es eben ging gegraben und Gartenplatten drauf gelegt, dann nach einem halben Jahr Erde aufgefüllt, und je nachdem wie weit es eingesunken war und wie groß der Körper dann entweder nochmal ein halbes Jahr gewartet oder was gepflanzt.


    Ich denke, wenn es ein Hund gewesen wäre, müsstest Du einen riesigen Krater haben, kein schmales tiefes Loch. Das klingt eher nach einem Marder, der ja selber klein und schmal ist, und zielgerichteter gräbt als ein Hund. Hunde sind ein klein wenig doof, so exakt arbeiten die nicht.


    Ich weiß einfach, wie unendlich tief ein Grab sein muss, ohne dass man Gartenplatten braucht, daher ist es mir noch nicht passiert. Ich hatte trotzdem immer die Befürchtung dass doch was sein könnte, und habe daher mit Gartenplatten immer ein recht großes Stück abgedeckt.

  • Huhu Susanne,


    ja, ich grabe schon tiefer als gut ist um nicht entdeckt zu werden. Leider müssen die Beerdigungen hier heimlich stattfinden, denn es ist ein Gemeinschaftgarten, und nicht alle Mieter haben Verständnis für Tiere... Etliche Fenster gehen auf diesen Garten hinaus. Da die Schweinchen, die hier liegen, auch diesen Garten aus dem Sommer zum Grasen kennen, möchte ich sie auch nahe des Standortes ihres Geheges beerdigen und denke, auf Nachfrage würde dies sicher abgelehnt durch den Vermieter.
    Darum sind die Möglichkeiten, sich beim Beerdigen lange aufzuhalten, recht eingeschränkt, und ich mache da eh schon nur deshalb ein bißchen im Garten herum, damit ich genau das tun kann, was ich nun bereits in mehreren Fällen getan habe. Es gibt daneben also noch andere, aber eben weniger frisch, weshalb der Geruch bereits mehr verflogen sein dürfte für einen Gutriecher.
    Ich frage mich, ob der Kopf nun sauber abgenagt wurde oder ob dieser so schnell skelettiert (innerhalb weniger Wochen), ich wickle die Tiere nur in ein Baumwolltuch und lege sie dann so in die Erde. Komischerweise war nur ein oberer Schneidezahn drin, zu Lebzeiten gab es alle Zähne in einem sehr guten Zustand.


    Huaaaahh... *schüttel*

  • Hallo Steffi,
    ich beerdige meine Tiere im Wald. Die Löcher sind nicht sehr tief, ich gehe einfach mal davon aus, dass sie wieder ausgegraben werden. Wobei ich sie immer in einem Karton mit Heu beerdige. Und immer einen sehr dicken Ast drauf lege. Aber ich hab überhaupt kein Problem damit, wenn sie wieder ausgegraben würden. Es ist ja nur der Körper. Eine Hülle. Die Seele ist sowieso aufgestiegen.
    Liebe Grüße, Tanja

  • Ja, der Kopf kann ziemlich schnell skelettieren. Da ist ja nicht viel Fleisch drauf, und durch Augen, Mund und Ohren kommen die diversen Kleinstlebewesen die derartige organische Überreste entsorgen schnell rein. Denk besser nicht zu intensiv drüber nach, ok? Es ist vor allem gut und nützlich, dass das schnell geht.


    Ist eine echt doofe Situation, auch das war für mich ein Grund, meinen Hund einäschern zu lassen. Wir haben keinen eigenen Garten mehr, ich könnte nur den von meinem Bruder nutzen. aber das will man halt auch nicht dauernd. Meerschweinchen kosten im Tierkrematorium 35 Euro, für den Hund haben wir so um die 150 Euro gezahlt, aber nach der Tierarztrechnung für seine letzten Wochen haben die den Kohl auch nicht mehr fett gemacht.

  • Das moechte natuerlich niemand erleben, aber wie Susanne schon sagte - bloß nicht zu viel darueber nachdenken.
    Den wuerdevollen Abschied gab es schon, die Seele ist schon woanders hingewandert.


    Wir haben mittlerweile auch ueberall im Garten meiner Eltern Tiere von groß bis klein aus ca. 20 Jahren liegen - ich kann gar nicht sagen, ob da schon einmal etwas ausgebuddelt wurde. An bestimmten Stellen waere es offensichtlich gewesen, an anderen nicht direkt zu erkennen - sofern der Kadaver dann auch weggeschleppt worden waere.

  • Hier werden ebenfalls alle Tiere im Garten beerdigt. Zum Glück ist noch nie etwas ausgebuddelt worden. Es tut mir leid, grade wenn es noch nicht so lange her ist, setzt einem das sicherlich noch sehr zu. :( Aber ich denke auch: nicht allzu viel drüber nachdenken.

  • Unsere Meerschweinchen werden auch im Garten in Sichtweite des Geheges beerdigt. So sind sie irgendwie noch bei der Gruppe... Ausgebuddelt wurde hier noch nichts, weder von meinen Hunden noch von etwaigen unliebsamen tierischen Besuchern (obwohl ich nicht so irrsinnig tief grabe).
    Ich kann mir vorstellen, dass es ein ziemliches Schockerlebnis für Dich war, aber es war nur noch etwas Unbeseeltes, was da rumlag. Ich hoffe, Du erholst dich bald von dem unschönen Erlebnis

  • Vielen Dank für Euren lieben Zuspruch! Ich werde das Bild von dem Kopf im Gras und das Geräusch beim Drauftreten nicht so richtig los, aber ansonsten versuche ich auch, dem nicht zu viel Bedeutung zu geben. Allerdings kann ich seit gestern nur noch vegetarisch essen, das passiert mir manchmal auch nach Todesfällen. Nach einer Weile geht´s dann wieder mit der "normalen Verdrängung".


    Ich hoffe auch einfach, daß es verblaßt, -es war immer mein Horror, daß so etwas mal passiert, aber wenigstens waren es jetzt nur Knochen, also der ganze Kopf in einem Stück, aber eben kein ganzes Schwein, das gerade frisch beerdigt war oder dann womöglich noch in lebensnah aussehenden Teilen dort liegt. Das wäre viel schlimmer gewesen für mich.
    Ich hoffe, daß hier die Zeit einfach die Wunden heilt...

  • Hallo!
    Mir ist etwas Ähnliches auch schon passiert! Unser Leo wurde leider während unserem Urlaub, ohne dass wir gefragt wurden, eingeschläfert (hatte Durchfall) und wir bekamen von unserer Bekannten ein tiefgekühltes (!!!) Schweinchen überreicht, das eine Woche neben dem TK-Gemüse im Gefrierschrank gelagert wurde. Das war schon ziemlich heftig! Wir haben es dann noch gefroren bei uns im Wald an einem Weg beerdigt. Als wir ein paar Tage später nach der Stelle sehen wollten, fanden wir nur noch das Tuch, in dem er eingewickelt war, vom Tier keine Spur! Ich war auch sehr schockiert und es hat mich noch lange beschäftigt.
    Aber es stimmt schon: Es ist letztlich nur der sterbliche Überrest, während Leo schon im "Schweinehimmel" war...
    Unsere anderen Meerschweinchen haben wir jetzt vor unserer Wohnung im Wald vergraben, auch nicht sehr tief, und sie wurden nicht ausgebuddelt.


    LG Antonia

  • Ich rate auch dringend zur schweren Gehwegplatte. Ich hatte noch gewissermaßen das "Glück", dass mein Hund wenige Wochen vor dem Tod meines ersten toten Meeris einen beerdigten Vogel ausgegraben hat. (Der Vogel wurde uns von einer Nachbarskatze auf die Treppe gelegt :roll:). Das war auch schon ziemlich unangenehm, weil der auch extrem verwest und eigentlich kaum noch als Vogel identifizierbar war.
    Deswegen kam eine massive Platte auf das Grab meines Schweinchens. Das hat er nicht ausgebuddelt.

  • Bei den vielen Gräbern die es hier schon über die Jahre im Garten gibt wäre der halbe Garten mit Steinplatten gepflastert. Weils unser eigener Garten ist müssen wir die Gräber daher tiefer ausheben.


    Das klappt auch, bisher wurde kein Tier je wieder ausgegraben.
    Unser erster Hund von 20 Kg und 50 cm Größe haben wir extra etwas tiefer gelegt aus diesen und Geruchs gründen, es war mehr als eine Spaltenlänge tief.

  • Ich hatte leider auch schon so ein trauriges "Wiedersehen". Leider ist der Boden hier schon nach wenigen cm extrem steinig, deswegen ist es ohne schweres Gerät kaum möglich ein allzu tiefes Grab auszuheben. Vor allem natürlich auch, weil es ein Mietshaus ist und nicht stundenlang im Garten rumgraben kann. War alles andere als schön, eil der Körper meiner kleinen Prinzessin durch das verbliebene Fell noch identifizierbar war... Ich musste mich auch erstmal sammeln, aber man muss immer daran denken, dass es halt nur noch die Hülle ist. Dennoch nimmt es einen schon mit, wenn man auch noch in der richtigen Trauerphase ist.