Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Böckchen geht's nach Kastration nicht gut

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Der Arme! Wenn die ganze Abszesshöhle draußen ist muss nichts gespült werden. Abends eine Narkose hält sich leider immer länger, weil da der Biorhythmus einfach nicht mehr so schnell narkosemittel abbauen kann, da ist der Vormittag meistens besser, weil es schneller geht. Ich hoffe sehr, dass es jetzt endlich geschafft ist. Kein Wunder, dass es nicht besser geworden ist wenn da noch so viel Eiter drunter lag...

  • Huhu,


    erst mal gut, daß er die OP und die Stunden danach überstanden hat! Ich könnte den alten TA noch mal kräftig schütteln! Offenbar kann der gar nicht nähen oder war besoffen oder hat das eine Sprechstundenhilfe machen lassen, was auch immer, wenn da noch mehrere Löcher mit Eiter hinter waren gab es entweder mehrere Hohlräume mit Sauerstoff drin oder massiv verstreute Keime auf der Wunde vor dem Vernähen. Da war weiträumiges Entfernen wohl die einzig kluge Lösung, denn dann hättest Du noch ewig weitermachen können und von innen wäre Gewebe nekrotisch geworden mit zunehmender Gefahr einer Sepsis. Schöne Sch...


    Insofern ist das jetzt zwar schockierend groß, aber die bessere Lösung gewesen, und nun sollte, wenn hygienisch gearbeitet wurde, die Wunde einfach zuheilen. Das geht oft besser als man denkt/ es aussieht, aber bei so einem tiefen Loch dauert das nun trotzdem ein wenig und Du mußt die Schweinchen auf Tüchern halten, bis die Narbe dicht ist.
    Unterstützend kannst Du ihm Arnica Globuli ins Mäulchen eingeben, das hilft beim Abheilen. Meine frühere TÄ (Schulmedizinerin) empfiehlt das bei größeren/ tiefen Schnitten immer dazu.


    LG,
    Steffi

  • Heute geht's Balu ganz gut, auch wenn man ihm anmerkt, dass er immer noch Ruhe braucht, tappst er schon wieder munter durch's Gehege und quieckt laut wenn's Fressen geht. :lol: Leider hat er nun doch etwas abgenommen, darum bekommt er sicherheitshalber noch zweimal am Tag Päppelbrei dazu.
    Das mit den Arnica Kügelchen könnte ich machen - Danke für den Tipp.
    Ja, mir läuft es immer wieder kalt den Rücken runter wenn ich mir vorstelle, wie dieser Arzt wohl gearbeitet haben muss, dass da sowas bei rauskommt. Schlimm. Da ist es ein Wunder, dass alle die OP überhaupt überlebt haben! :shock:

  • Naja, nachdem wir eine wirklich harte Woche hinter uns haben, in der wir nicht wussten, ob Balu es schafft, weil er ziemlich zu kämpfen hatte mit seiner riesen Wunde, geht es nun endlich aufwärts!
    Er hatte sich kurz nach der OP einige der Fäden gezogen und die Schnitte rundherum aufgebissen. Alles war dick geschwollen, aber die Ärztin meinte, es wäre nix entzündet und die Wunde könne nicht aufgehen, weil sie auch innen alles doppelt und dreifach vernäht hätte. Sie gab uns eine Zinksalbe zum Abschwellen mit und nun kann man seit Montag eine deutliche Besserung sehen, auch an seinem Verhalten. Auch die Ärztin war zufrieden gestern bei der Kontrolle.
    Leider hat er noch ein bisschen Probleme mit dem Gewicht, aber wir füttern momentan noch zu, auch wenn er Frischfutter frisst.
    Aber das bekommen wir hoffentlich auch wieder hin... Ein paar Tage braucht er einfach noch bis er wieder richtig fit ist.

  • Mensch, was der kleine Kerl alles durchmachen muß wegen dieser Schlamperei, -ich wünsche dem früheren Tierarzt, auch wenn er verhältnismäßig freundlich reagiert hat, mindestens drei Wochen Verstopfung! :twisted:


    Wenn Du Balou sowieso Globuli geben würdest kannst Du auch gleich zu den Arnica, die die Wundheilung beschleunigen, noch Abrotanum dazu geben. Die sind für rekonvaleszente, allgemein geschwächte Tiere (was Balou durch seine langwierigen Entzündungen ja ist), regen das Immunsystem an und außerdem den Appetit. Sie helfen enorm gut, wenn sie wirken, und zwar innerhalb weniger Tage. Wenn sich nach 3-4 Tagen nichts verändert hat kann und sollte man sie einfach wieder weglassen. Schaden tun sie nicht, aber sie können sehr viel nutzen. Ich habe mehrfach eigene Tiere gehabt, die sich schon am zweiten Tag der Gabe deutlich aktiver zeigten und ordentlich zulangten, darum schwör ich drauf in solchen Fällen von runtergekommenem Allgemeinbefinden.


    Sobald eine deutliche Wirkung eingetreten ist setzt man sie auch gleich wieder ab, das hat irgendiwe mit der Wirksamkeit zu tun, die sich dann auch nicht mehr bessert durch längere Gabe.
    Ich bin sonst nicht so homöopathisch drauf, aber in Einzelfällen habe ich damit eben schon oft genug erstaunlich gute Erfahrungen machen können. Und was heilt hat eben recht.


    LG,
    Steffi

  • Hallo Steffi,
    sorry dass ich mich so lange nicht gemeldet hab, aber irgendwie ist deine Antwort hier völlig an mir vorbeigegangen :oops:
    Jedenfalls noch nachträglich danke für deine Tipps!
    Inzwischen ist Balu wieder fit, er hat alles gut überstanden und die Wunden sind schön verheilt. :D Er muss keine Medikamente mehr nehmen und päppeln muss ich ihn auch seit zwei Wochen nicht mehr, da er wieder recht gut frisst und sein Gewicht konstant ist, bzw. er sogar schon wieder etwas zugenommen hat. Ich bin unendlich froh, dass der kleine Mann doch noch die Kurve gekriegt hat und es sich gelohnt hat, dass er unermüdlich gekämpft hat. Er ist auch noch genauso neugierig und lebensfroh wie vor dieser ganze Sache und ich bin richtig stolz auf unseren Kleinen, wie er das alles gemeistert hat :mrgreen:

  • Huhu,


    ja, es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Meerschweinchen harte Zeiten übel nehmen und einfach weitermachen :). Andere Tiere (und Menschen) haben dann ein für alle Mal nen Knacks weg oder neurotische Verhaltensweisen wegen bestimmter Erinnerungen.
    Durchgehalten hast aber auch Du, und nur darum hatte er eine Chance. Obwohl das alles zum Aufgeben oder Wütendwerden war hast Du konstruktiv nach vorne geguckt und immer weiter gemacht, was als nächstes eben nötig war. Auch diesen Optimismus und das Vertrauen, daß man es trotzdem schafft, spürt das Tier.
    Bestimmt seit Ihr jetzt enger zusammen gewachsen als wenn dies alles nicht gewesen wäre, auch wenn ich für solche extrem aufwändigen und kostenintensiven Phasen sicher keine Reklame machen will...


    LG,
    Steffi

  • Ja das stimmt - wir sind tatsächlich enger zusammengewachsen und er ist seitdem noch zutraulicher geworden. Somit hatte diese ganze Krankheits-Odyssee zumindest einen positiven Effekt :lol:
    Ich denke auch, dass die Geschichte nicht so ausgegangen wäre, wenn wir ihn nicht so unterstützt hätten und immer voller Mut und Hoffnung mit ihm geredet hätten. Ich bin froh dass wir den Zwerg nicht aufgegeben haben! All die Kosten, Mühen und schlaflose Nächte zahlten sich letztendlich doch aus.
    Nun hoffe ich, dass alle unsere Süßen noch viele schöne und gesundes Jahre bei uns verbringen dürfen :wink:
    Liebe Grüße,
    Nadine

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