Hallo!
Wenn jemand von euch in ein paar Facebook-Gruppen ist hat er es vielleicht schon mitbekommen:
Offenbar ist 2014 Mykoplasmose bei Meerschweinchen aufgetreten. Bisher kennt man die Krankheit von Mäusen, Ratten und Vögeln, jetzt offenbar auch Meerschweinchen. Dummerweise Ist das ansteckend - und es kam eine Zuchtauflösung in diesem Zusammenhang ins Gespräch.
Wenn eine Zucht aufgelöst wird kaufen da einige andere Züchter Tiere ab, die man noch weiter zur Zucht einsetzen kann, die dann wiederrum alle anderen Tiere der Züchter angesteckt haben dürften. War einer der Züchter mit einem infizierten Tier auf einer Ausstellung ist erst recht wahrscheinlich, dass die Bakterien da weiter übertragen wurden, von einem Züchter zum anderen. Da sind ja doch immer wieder Besucher die ihre Finger in die Käfige stecken, und ob die Preisrichter sich zwischen zwei Tieren immer gründlich die Hände desinfizieren weiß man ja auch nicht so genau. Die Züchter verkaufen dann Tiere an Halter, und von Haltern gelangen doch immer wieder auch Zuchttiere ins Tierheim und in Notstationen. Seit 2014 dürfte eine ansteckende Krankheit die über Tröpfcheninfektion übertragen wird also schon weit verbreitet sein.
Leider ist die Krankheit nur schlecht behandelbar, viele Stämme sind gegen Antibiotika resistent, und auch nur schwer nachweisbar. Daher die dringende Empfehlung: wenn Tiere bei euch Atemwegserkrankungen haben, lasst einen Abstrich untersuchen und ein Antibiogramm erstellen, sprecht den Tierarzt ausdrücklich auf Mykoplasmose an.
Auch wenn die Tiere wieder gesund werden tragen sie den Erreger weiterhin in sich und können auch weiterhin andere Tiere anstecken. Das ist besonders fatal, weil der Erreger so immer weiter verbreitet wird. Manche werden auch gar nicht krank, sind kerngesund und verbreiten trotzdem Mykoplasmen.
Das ist eine gute Erklärung dafür, dass man in den letzten Monaten immer wieder von unerklärbaren Krankheiten hört, wo ein Schweinchen nach dem anderen stirbt und einfach keine Behandlung anschlägt.
Das Ganze ist eine ziemliche Katastrophe. Es müssen nicht alle infizierten Tiere krank werden, so dass viele Halter gar nicht wissen, dass sie Mykoplasmose im Bestand haben, und dann in bestem Glauben Tiere abgeben.
Bei nicht erkrankten Tieren kann das nur über einen PCR-Test nachgewiesen werden, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ein tierärztliches Labor eine Polymerase-Kettenreaktion machen kann. Die Art Test gibt es sonst als Aids-Test in einigen Fällen, kostet wohl in dem Fall ca. 150-200 Euro. Das ist ein bisschen viel um heraus zu finden, ob man vielleicht ein Trägertier hat - wenn man überhaupt einen Tierarzt findet, der das machen lassen kann.
Also, wenn ihr Atemwegserkrankungen habt bei euren Schweinchen, sprecht den Tierarzt auf Mykoplasmose an.