Meerschweinchen Verhalten

Extrem scheue Meerschweinchen - Was tun?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo euch :)


    Ich habe hier in einem Forums gelesen, dass Meerschweinchen sehr neugierige Tiere sind, die man in einem Raum halten soll, wo man oft ist.


    Meine Meerschweinchen aber sind sehr scheu und kommen nur raus, wenn sie wirklich Hunger haben. Dann muss ich manchmal 15min neben dem Stall sitzen und warten, bis eines kommt. Und dann muss ich ganz still sein und mich nicht bewegen, damit sie nicht gleich wieder weg sind. Manchmal reicht es nur, wenn ich meine Hand hebe und mich im Gesicht kratze. Dann sind sie sofort alle weg. Und dann dauert es wieder mehrere Minuten bis wieder eines kommt.
    Manchmal schaffen wir es aber, dass sie da bleiben obwohl wir reden. Das ist eine Ausnahme und wir versuche es oft, damit sie sich an uns gewöhnen.


    Hat jemand Tipps für mich wie ich es schaffen kann, dass sie nicht solche Angst haben?
    Wir haben alle zusammengesammelt aus einer Notstation und schlechter Haltung, deshalb weiß ich nicht, was sie schon alles erlebt haben. Es sind vier und sie leben, jeweils ein Weibchen und ein Kastrat auf 2m2.


    Danke euch.

  • Hallo


    Wie alt sind denn die Schweinchen? Falls in einer Gruppe zwei Babys leben, kann es daran liegen, dass sie ohne erwachsenes Tier Angst haben.


    Leben sie schon lange bei dir? Gib ihnen die Zeit, die sie brauchen. Wie du es machst, ist es genau richtig. Ruhig vor dem Gehege sitzen und mit ihnen sprechen, damit sie merken, dass du nichts Böses willst und sie sich an dich gewöhnen. Wer weiss, was die vier durchgemacht haben. Es gibt aber auch einfach scheue Schweinchen.


    Sollte es sich auch nach vielen Wochen nicht bessern, kannst du dir überlegen, in jede Gruppe ein weiteres Meerschweinchen (eine erwachsene, handzahme und gut sozialisierte Meeridame) zu setzen. Den Platz hättest du ja. Grössere Gruppen geben mehr Sicherheit.

  • Das wird mit Sicherheit.
    Wie schon gesagt wurde brauchen manche Schweinchen mehr Zeit als andere, manche verlieren ihre Scheu nie ganz.
    Irgendwann werden auch Sie verstehen, dass bei Bewegungen von dir keine Gefahr ausgeht & nicht mehr fluechten!
    Ich wuensche dir viel Erfolg!

  • Die Tiere haben wir schon seit einigen Monaten und sie sind zwischen zwei und fünf Jahre alt.


    Eines davon ist ein Weibchen, Molly, das älteste. Sie war ein Kinderzimmertier und ist die Zutraulichste. Sie nimmt manchmal sogar was aus der Hand und quieckt wenn wir ins Zimmer kommen. Sie ist wirklich sehr süß. Bei ihr lebt der 2 1/2 jährige kastrierte Bock Mogli. Er ist der scheueste von allen. Sie ist wirklich sehr nett zu ihm, aber sein Verhalten ändert sich kaum. Er ist immer im Haus und kommt nur raus, wenn wir nicht im Zimmer sind. Das wissen wir, weil wir bei einem Fenster von draußen aufs Gehege sehen. Deshalb wissen wir, dass er zum Glück genug frisst. Sonst wäre er ja schon zu dünn, aber sein Gewicht bleibt gleich.

  • Geduld, Geduld, Geduld..


    Schweinchen sind vorallem Fluchttiere die bei schnellen Bewegungen davon flitzen.


    Verhaltet euch einfach ganz normal, macht alles wie sonst auch.. und mit der Zeit werden sich eure Schweine daran gewöhnen.


    Falls ihr im Frühjahr an frisches Gras und Löwenzahn kommt, nicht unbedingt vom Hundeklo oder neben einer Straße gepflückt.. probiert doch mal dieses "Zaubermittel" aus, um eure schüchternen Wutzis aus der Reserve zu locken. ;)


    Ihr werdet staunen, was das für "Zauberkräfte" hat. 8):lol:


    Im Übrigen, ich musste bei meinem Kastrat Lollek, der ausm TH kommt, 6 Monate warten bis er mir das erste Mal etwas aus der Hand nahm.


    lg Sue

  • Unsere Keks hat auch ca. 6 Monate gebraucht um sich nicht immer gleich wieder zu verstecken.
    Bei den anderen beiden ging es ganz schnell.


    Wir haben immer wieder Erbsenflocken angeboten und wer nicht kam, der bekam auch keine und da die so klein sind, kann man die den anderen auch nicht klauen :D
    Mittlerweile sind die 3 fast ein Jahr hier und Keks ist immer noch die scheueste, aber Sie holt sich das Futter aus der Hand ab und versteckt sich dann ganz schnell.


    Was ich etwas komisch finde ist, das Sie zu dem Hund von meinem Bruder der ca. einmal die Woche da ist, schneller Vertrauen gefasst hat als zu uns.
    Da ist schon nach ein paar Wochen draußen geblieben, ich habe die 4 immer vom Türrahmen aus beobachtet.

  • Okay. Dann muss ich einfach Geduld haben. Mit Erbsenflocken habe ich es noch nie versucht. Ich weiß gar nicht, ob sie sowas mögen. Aber das wäre mal eine Idee.
    Ich würde mich so freuen, wenn sie irgendwann nicht mehr so schreckhaft sind. Ich beobachte sie ja so gerne.
    Danke für eure Erfahrungsberichte. Jetzt weiß ich, dass es euch allen auch mal so ergangen ist. :wink:

  • Hallo!


    Wie viel Zeit verbringt ihr denn im Raum mit den Schweinchen? Wenn man immer nur kurz rein kommt, ist scheues Verhalten ja eine erfolgreiche Strategie - man bleibt in Deckung bis die Bedrohung wieder weg ist, und kann dann in Ruhe und ohne Bedrohung futtern, wenn die wieder weg ist. Und wenn man versucht sie aus der Hand zu füttern, dann bekommen sie genau das Futter auch, wenn die Hand wieder weg ist, wenn sie nur lange genug warten.


    Außerdem sind sie dann ja in diesen Kurzen Phasen der Anwesenheit auch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, man schaut sie direkt an (Raubtiere fixieren ihre Beute auf ähnliche Art), man spricht direkt mit ihnen, ist in direkter Nähe.


    Wenn die Schweinchen einfach nur im direkten Wohnbereich leben, etwa im Wohnzimmer, dann verbringt man viele Stunden am Tag im selben Raum, ohne dass man die Tiere direkt beachtet. Hier läuft der TV, ich sitze am PC oder lese. Ich telefoniere oder rede mit meinem Mann. Die erleben so alle Alltagsgeräusche mit, ohne sich direkt bedroht zu fühlen, dadurch entspannen sie sich viel mehr.


    Klar, wenn ich mich jetzt direkt ans gehege stelle, dann kommen die mutigen her und betteln und die scheuen verstecken sich - aber ich bin eben auch so oft da, nur halt mit ein paar Metern Abstand und werfe nur mal einen Blick zu ihnen, ohne sie direkt zu fixieren. Ich rede, aber eben nicht mit ihnen, sondern mit jemand anderem. Das gibt den scheuen Tieren die Möglichkeit, selber unbeobachtet zu sein und dabei uns Zweibeiner zu beobachten. zu merken, dass wir eben nicht ständig fixieren, sondern viele Stunden sie gar nicht so direkt wahrnehmen. das lässt sie mutiger werden, die kommen dann auch nach wenigen Tagen immer ofter raus.


    Ich kann Dir daher nur raten, die Tiere viel mehr in euer Leben zu integrieren und viel mehr Stunden im selben Zimmer zu verbringen, gerne auch sie im Wohnzimmer einzuquartieren, damit sie eben überhaupt mal merken, dass ihr keine Bedrohung seid.

  • Ich hatte immer Angst sie ins Wohnzimmer zu geben, weil ich befürchtet habe, dass sie dann viel zu viel Stress haben und und gar nicht mehr zum Fressen raus kommen. Sie haben sowas wie einen Fernseher, oder eine Kaffeemaschine, oder gar einen Staubsauger noch nie gehört.
    Verstöre ich sie dadurch nicht noch mehr?
    Liebend gerne würde ich sie in einen Raum geben, wo wir immer sind.

  • Je mehr sie von eurem Familienleben mitbekommen, desto besser. Meerschweinchen gewöhnen sich an sehr viel und lernen immer besser damit umzugehen. Natürlich sollte man nicht schreien oder gezielt Radau machen, aber ganz normales Verhalten sollten sie schon auch als normal kennen lernen. Meine Schweine kennen alles, was in meinem Alltag vorkommt. Beim Staubsaugen wird hier nicht mal mehr jemand wach. :wink: Minai ist am Anfang ans andere Ende des Zimmers geflüchtet, wenn ich mich am Kopf gekratzt habe. Mittlerweile regt sich hier niemand mehr groß auf, es sei denn ich niese. :lol: Alles ein Frage der Gewöhnung.

  • Hallo!


    naja, du zeigst ihnen eben bisher, dass ihr scheues Verhalten erfolgreich ist. Sie verkriechen sich, bis ihr weg seid, und kommen erst dann raus, wenn sie wieder alleine sind. Das ist ja jetzt keine dumme Überlebensstrategie, wenn man nicht sicher ist, ob die Zweibeiner einen fangen und auf den Grill legen würden, wenn man sich zeigt.


    Jetzt müssen sie aber lernen, dass sie eben gar nicht auf den Grill kommen, und Du zwar gelegentlich krallen schneidest und sie auf die Waage setzt, aber sonst wirklich nichts schlimmes passiert.


    Und das geht eben am besten, indem sie viel Zeit mit Dir in einem Raum verbringen, auch wenn sie am Anfang noch vor dem Staubsauger Angst haben.


    Du merkst doch, dass die Rücksicht in den letzten Monaten das Verhalten nicht mal Ansatzweise verbessert hat, sondern eher noch gefestigt hat. Ein Stück weit sind sie verwildert, weil es eben wunderbar funktioniert hat, euch aus dem Weg zu gehen.


    Also Gehege ins Wohnzimmer stellen, anfangs Heu und Frischfutter so platzieren, dass sie direkt vom sicheren Häuschen aus futtern können, und dann wird das schon werden, wenn sie merken, dass ihr eben nicht anstarrt, nicht zu nahe kommt und ihnen nichts tut.

  • Meine Schweine leben mit mir zusammen im Wohnzimmer.. seit einiger Zeit ist bei uns im Haus eine Dauerbaustelle nach der anderen ausgebrochen.. Das Haus wird saniert, dank neuer Eigentümer.


    Ich hatte vorher bedenken, ob sie soviel Lärm und Krach aushalten würden.. aber selbst als wir letztes Jahr ein neues Dach bekamen.. chillten sie im Gehege.. wenn ich an die Wohnungssanierungen denke, die wir bereits mitgemacht haben..
    da wundere ich mich immer, wenn sie Baulärm aushalten und wegstecken.. und ich neide es ihnen, denn ich bin nicht so taff.. das ich allen Krach aushalten könnte.


    Mach dir also keine Sorgen.. Schweinchen gewöhnen sich an wiederkehrende Geräusche.. und ne Kaffeemaschiene oder nen TV-Gerät ist ja nicht so mega laut wie ne Dachsanierung.


    Je eher eure Schweine eure gewohnten Geräusche kennen lernen.. desto besser.


    Sonst lernen sie halt immer nur.. weg ducken wenn die Zweibeiner rein kommen..


    lg Sue

  • Okay das klingt ja alles schon mal sehr gut. Ich dachte immer ich bin eine Tierquälerin, wenn ich meine Tiere in einem Zimmer mit Fernseher halte. Weil sie ja solche Angst haben. Aber dann werde ich sie mal langsam daran gewöhnen :)


    Danke für eure Tipps!!

  • Hallo:)
    Nur noch ein Tipp,
    Ich habe zu meinem siebenjährigen kastrat, zwei dreijährige Meeris dazugenommen, dieser ist dann viel zutraulicher offener und lieber geworden...
    Und es hilft auf jeden Fall, die Schweinchen ohne großes, "ich bin ganz leise um euch nicht zu stören" sondern einfach normal mit Ihnen sprechen, ohne viel Rücksicht, alltagsgeräusche hören lassen und auch in ihrer Nähe andere Sachen wie, Fernseher schauen oder sonstiges machen. Und Geduld haben.
    Du wirst sehen, es wird sich was ändern.
    Ich hoffe ich konnte dir noch helfen:)
    Lg meerli queen

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