Dringend Rat für Böckchengruppe gesucht!

Hallo zusammen,

Ich wende mich an euch in der Hoffnung von ein paar erfahrenen Bockgruppenhaltern ein paar Tips und Ratschläge zu erhalten. Also...
Zur Situation: Wir hatten uns im August nach langer Überlegung wieder Schweinis angeschafft. Wir hatten bei einer Züchterin ein paar süße Böckchen gesehen und nach kurzer Zeit zogen dann "3" Böckchen (2 Brüder + ein jüngerer; 5-6 Wochen alt) in unseren Eigenbau (3m²) ein. Nun kein "wie könnt ihr nur" bitte, aber leider hat man uns nicht auf die ungünstige Zahl 3 bei Bockgruppen aufmerksam gemacht. Nach der Eingewöhnungsphase wurde recht schnell deutlich, dass einer der Brüder die Außenseiterrolle abbekommen hatte, die anderen beiden sonderten sich von ihm ab und der Ton wurde untereinander ruppiger. Daher wollten wir den 3en einen 4ten erfahrenern Bock dazusetzen.
Das haben wir dann auch gemacht und einen Bockgruppenerahrenen 1 1/2 Jahre alten Bock letzte Woche dazugesetzt. Den ersten Tag gab es erstmal wie erwartet ordentlich Rangkämpfe ohne große Blessuren und der neue hat sich an die Spitze der Rangordnung gesetzt (Er + die beiden vorher schon zusammengehörigen beiden Schweine). Dann war erst einmal ein wenig Ruhe aber unser "Außenseiter" fand immer noch keinen richtigen Anschluss. Nun ist es so, dass hauptsächlich das jüngste Böckchen unseren "Außenseiter" immer öfter angeht und die beiden sich gerade die letzten Tage immer wieder durchs Gehege knäulen. Bei den schlimmsten Auseinandersetzungen mussten wir dazwischen aber trotzdem haben beide mittlerweile ein paar Blessuren am Rücken bzw. Po abbekommen. Die anderen beiden scheinen dem ganzen recht neutral gegenüberzustehen, bzw. hier hat man nur die normalen drohgebärden, wie Kopf heben oder kleinen Schnappern, wenn es ums Futter geht.

Unser "Außenseiter" sitzt daher leider meist etwas entfernt von den anderen im Gehege, da er mittlerweile sehr oft, sobald er in die Nähe des jüngsten kommt, von diesem gejagt wird. Wir hatten eigentlich gehofft, dass sich zwei 2er Gruppen ausbilden und etwas Ruhe einkehrt, aber irgendwie wollen die Vier bisher nicht so
Wie lange würdet ihr euch das noch anschauen? Gibt es Mittel und Wege da einzugreifen, dass unser Außenseiter doch noch ein Bezugsschwein findet? Wer hat Erfahrung in solchen Fällen? Falls das nicht besser wird mit den Vier denken wir wird wohl der gemobbte gehen müssen und evtl durch ein neues Gruppenmitglied ersetzt werden müssen. Nur ob unser aggressiver jüngster diesen dann akzeptiert wäre die nächste Frage. Wir sind zur Zeit tatsächlich ein wenig ratlos was die Vier angeht?!

Weiss jemand Rat?

Gruß, M.

Hallo,

ihr haltet 4 Böcke auf 3qm? habe ich das richtig gelesen?

das ist zu wenig platz.. pro Bock braucht man minimum 1qm ebenerdig Fläche. Jungs tragen ihre Streitigkeiten übers Gerenne aus, die brauchen eben soviel Platz um sich auch aus dem Weg gehen zu können.

Kastration ist dennoch sinnvoll, dann habt ihr nen Plan B falls einer ausziehen müsste. Zudem werden die Herren dadurch ruhiger und sind nicht mehr so hormongetrieben, wollen nicht mehr auf biegen und brechen chef werden etc.

lg Sue

Danke erst einmal für die guten Ideen. An die Kastration hatten wir auch schon gedacht. Und ich weiss das sich da hier Forum und auch draußen die Geister scheiden, ebenso beim Thema Gehegegröße.

Leider ist es ja wie gesagt die letzten Tage eher schlimmer geworden und nachdem wir vorhin zu Hause waren und der Streit wieder eskaliert ist zwischen den 2 Streithähnen und unser Außenseiter wieder eine dicke Wunde davon getragen hat, haben wir die Gruppe nun getrennt in 2 + 2. Unser Gehege ist zum Glück so aufgebaut das dies mit dem entfernen einer Treppe perfekt zu bewerkstelligen ist. Wir konnten den derzeitigen Zustand einfach nicht mehr verantworten, das wäre dem Tier gegenüber auch nicht fair gewesen. Wir hoffen nun das der große Bock, welcher ein sehr ruhiger toller Geselle ist, den kleinen nun unter seine Fittiche nimmt.

Liebe Grüße M.

hm ja.. trennen ist eine alternative.. allerdings sitzen jetzt 2 gleichaltrige zusammen, das ist nicht toll für deren erlernung des soziallebens.. sprich sie können keines erlernen, sich nicht abguggen wie man konflikte anders löst.

kannst du uns ein pic deines geheges zeigen?

lg Sue

Wollte nochmal ein abschließendes Update geben, falls hier jemand mit ähnlichen Problemen mal reinschaut.

Wie schon vorher erwähnt haben wir die Gruppe in je 2 Böckchen getrennt und seitdem fühlen sich alle Pudelwohl, haben sich toll erholt und tollen durch ihr Gehege. Ich kann nur jedem raten bei der Vergesellschaftung bei ernsten Streitigkeiten und Verletzungen nicht allzu lange zu warten.

Das Problem bleibt, das deine eine Gruppe mit 2 gleichaltrigen kein vernünftiges Sozialverhalten erlernen können. Von wem denn bitte?

Stell dir 2 gleichaltrige Kids vor, die keine erwachsene Bezugsperson haben. Wie werden die wohl in der Gesellschaft ankommen und klar kommen? Es ist unwahrscheinlich das beide zur gleichen Zeit das zeitliche Segnen.. also.. vorschläge?

Ich denke eine Kastration und ein artgerechtes Gehege von 4qm plus (Grundfläche, Etagen sind Bonus), eine entsprechende Einrichtung von mind. 5 Unterständen oder Häusern mit 2 Eingängen, Tunneln, Röhren etc. ist hier sinnvoll um die Zwerge wieder zusammen zu bringen.

Wenn du zb. erst das Gehege planst und Baust - Eigenbauten sind um einiges günstiger als Kaufkäfige.. sie dann komplett an einem Tag kastrieren lässt (sprich deinen TA auf Mengenrabatt an) und sie alle angematscht von der Narkose ins neue, größere Heim setzt - hast du die besten Chancen, das sie sich zusammen raufen.
Wie gesagt, wenn alle angematscht von der Narkose sind, genug zu futtern haben.. du mit viel Gemüse ablenkst.. überall kleine Heustellen und Trinkgelegenheiten schaffst.. können sie es schaffen und keiner kann das angematschsein seines Kontrahenten ausnutzen um herum zu zicken.

lg Sue