Strudel ~ März 2013 – 4. November 2015
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Liebe Strudel, unsere Schnuti,
Ohne dich
Zwei Worte so leicht zu sagen
und doch so endlos schwer zu ertragen.
Es kommt mir vor wie in einem schlechten Traum. Du bist nicht mehr hier. Vor einer Woche war noch alles in bester Ordnung. Da hast Du uns noch mit Deiner Schnute angestrahlt. Am Sonntag bemerkte ich Deine veränderte Atmung, die Dir schon häufiger mal Probleme bereitet hat. Niemals hätte ich gedacht, wie schlimm es kommen würde. Es wurde geröntgt. Ein großes kugeliges Herz konnten wir sehen. Prilium sollte Dir helfen. Ich dachte mir, das wird schon wieder. Einen Tumor konnten wir zwar nicht ausschließen, aber der wäre seit dem letzten Röntgenbild laut TÄ deutlich größer gewesen. Unserer Schnut geht’s bald wieder gut. Leider halfen Dir die Medis nicht. Essen wolltest Du nicht mehr so wirklich und eigentlich hast du nur in Deinem Kuschelhaus gelegen und nach draußen geguckt. Die anderen Schweinchen lagen immer in Deiner Nähe. Sie wussten wohl schon mehr als ich ahnte. Dienstag wieder zum Tierarzt. Marbocyl und Dimazon zur Entwässerung sollten Dir jetzt helfen. Als die Tierärztin schon von einer eventuellen Einschläferung sprach, falls sich nichts bessert, wollte ich es nicht wahrhaben.
Es war schmerzhaft zu sehen, wie schwer Du geatmet hast. Deine Nasenlöcher gingen immer weit auf. Essen wolltest Du wohl nicht, weil Du so mit Luftholen beschäftigt warst. Aber dennoch lagst Du recht entspannt im Kuschelhaus und beim Päppeln hast Du mit mir ruhig Fernsehen geguckt. Das musste doch wieder alles in Ordnung werden! Abends bemerkte ich, dass Dir auch das Laufen schwer fiel.
Am Mittwoch, den 4.11. wieder zum Tierarzt. Die Stunden davor ließen mich schon das Schlimmste ahnen. Die Tierärztin und ich gaben Dir noch eine Chance mit allen Medis auf Höchstdosis. Eine Sauerstoffbehandlung hattest Du auch bekommen, damit es Dir für den Moment vielleicht besser geht.
Zuhause warst Du echt fertig. Ich gab Dir etwas Zeit, damit Du Dich beruhigen konntest. Doch dieses Mal war es zu viel für Dich. Du bist aus dem Kuschelhaus quasi rausgerobbt, wo wolltest Du hin? Du hattest Atemnot und ich musste einsehen, dass wir Dir nur noch einen Gefallen tun konnten. Gegen 20 Uhr sind wir losgefahren zum TA. Die Angst war groß, dass Du es bis dahin nicht schaffen würdest. Und so bist Du auf der Fahrt für immer eingeschlafen… Dass Du Dir meinen Geburtstag für Deine letzte Reise ausgesucht hast, war wohl irgendwie Schicksal…
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War es doch erst letztes Jahr am 28.9.2014 als wir Dich mit Schokoschnute aus den Kleinanzeigen zu uns geholt haben. Per Zufall habe ich euch gefunden oder habt ihr mich gefunden? Ich werde den Tag nie vergessen, als ich euch in dem kleinen Käfig bei euren Vorbesitzern das erste Mal gesehen und mitgenommen habe. Hier ward ihr dann unsere Schnuten - und nun ist es auch schon wieder Vergangenheit. Warum war uns nicht mehr Zeit gegönnt? Eigentlich war es ja geplant euch weiterzuvermitteln. Gott, zum Glück habe ich euch behalten! Ihr habt euch einfach von der ersten Sekunde an in mein Herz geschlichen. Unsere gemeinsame Zeit war kurz aber wunderschön und ich bin dankbar, dass ich Dich und Schokoschnute kennenlernen durfte.
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Wir werden vermissen,…
… wie tiefenentspannt Du immer gepennt hast, mit Augen zu
… Deinen Strudel - einmalig
… Deine roten Augen und Deinen süßen Blick
… Deine kurze Schnute
… wie Du Dich beim TÜV immer angestellt hast, wenn ich Deine Zähne anschauen wollte. Wenn Du weg wolltest, hast Du Deine Füße auf meine Hand gestellt, damit ich Dich wieder ins Gehege setze.
… wie Du minutenlang an der Trinkflasche genuckelt hast
… wie Du Dich immer auf anderen Schweinchen abgestützt hast, um Männchen zu machen
… wie Du immer paar Mal nervös um den Futterteller gelaufen bist, um das beste Gemüsestück zu finden
… wie Du immer auf die frisch eingestreute Seite des EBs gegangen bist, obwohl die noch gar nicht freigegeben war
… wie Du angelaufen gekommen bist, wenn wir Schnuuuuti gerufen haben. Manchmal wusstest Du nicht, woher das Rufen kam und hast die Wand angestarrt oder bist in die falsche Richtung gelaufen aber du wusstest, dass Du gemeint bist. Ich wollte das immer auf Video aufnehmen und nun ist’s zu spät…
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Hach, Schnuti, Du warst so ein lustiges, lebensfrohes und zutrauliches Schweinchen. Es tut weh an einen Alltag ohne Dich zu denken. Ich frage mich die ganze Zeit, was Du jetzt wohl gerade machen würdest. Würdest Du jetzt im Heu liegen und schlafen? Oder auf Deinem geliebten Kissen? Nuckeln? Oder mit Deiner Schnute im Essen graben? Die Salatherzen fandest Du immer besonders lecker. Wahrscheinlich würdest Du um ein Leckerli betteln. Mit Deinen Pfötchen auf dem Bettelstein, vor Ungeduld bist Du immer abgerutscht.
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Süßes Strudelchen, ich wünsche Dir eine schöne Zeit auf den Regenbogenwiesen. Jetzt bist Du wieder bei deiner Schokoschnute, sie zeigt Dir bestimmt die besten Futterplätze. Und Dir geht’s wieder gut, Schnut! Passt aufeinander gut auf und gebt auch Acht auf eure Schweinefreunde hier unten.
Ich hoffe, ich war Dir ein gutes Zweibein. Vergiss uns bitte nicht, ja? Du bleibst unvergessen und wirst geliebt.
Mach’s gut, Schnut! Auf Wiedersehen!
In Liebe
Deine Familie
