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Schwere Entscheidung! :(

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Huhu,


    ich habe das gar nicht so verstanden, daß Yvonne Dir ein schlechtes Gewissen machen wollte. Ich habe dasselbe gedacht: es ist eigentlich keine Frage von "entweder-oder", denn ich kenne genug Leute mit Schweinchen und kleinen Kindern, die trotzdem weiterhin dieselbe Freude an der Schweinchenhaltung haben. Ich finde es auch eine faule Ausrede, wenn Leute ihren Hund abschieben, weil ja nun ein Kind kommt. Man kann doch beide lieben? Jedes hat doch seine Berechtigung?


    Etwas anderes ist, wenn man dann ehrlich sagt, daß die Luft raus ist, daß die Interessen oder Prioritäten sich verlagert haben und man es deshalb vernünftiger findet, auch im Sinne der Tiere, die Haltung aufzugeben. Bei einem Hund finde ich das trotzdem etwas bitter, bei Meerschweinchen nicht so, denn sie binden sich nicht so intensiv an den Halter und hatten eh immer ihr Eigenleben in einem Gehege.
    Darum finde ich auch nichts dabei, daß Du Dich so entscheidest, und Du suchst ja verantwortungsbewußt nach vernünftigen Haltern in einem Forum und nicht irgendeinen Ort, Hauptsache schnell weg, und das auch, bevor die Tiere vernachlässigt sind oder krank. Das ist verständlich und verantwortungsbewußt. Nicht Jeder handelt da gleich, aber man kann und sollte es respektieren.
    Für mich kam es nur nicht gleich so raus, worum es eigentlich geht. Hättest Du es direkt so geschrieben wie es ist wären die Spekulationen gar nicht aufgekommen.


    LG,
    Steffi

  • Hallo!


    Man muss doch nicht immer bis zum bitteren Ende die "Familienmitglied" Schiene fahren. Erstens gibt es einen unterschied zwischen Haustieren und Familienmitgliedern, so gerne man sie auch hat. Zweitens wird irgendwann der Punkt überschritten, an dem die Minimalversorgung die man noch leisten kann, noch wirklich artgerecht ist.


    Etwa, wenn man aus purem Zeitmangel keinen Auslauf mehr geben kann, oder die Beobachtung so knapp ausfällt, dass man befürchten muss, Krankheiten einfach zu übersehen.


    Irgendwann ist es eben doch besser für die Tiere, sie in gute Hände zu vermitteln, als dauerhaft nur das allernotwendigste zu schaffen, ohne ihnen noch wirklich gerecht zu werden.


    Den Stress mit Kleinkindern können sich Kinderlose oft gar nicht vorstellen, wir sind ja schon nach drei Wochen alle3 Stunden nachts päppeln am Ende. Mit Kleinkindern hat man den Spaß oft mehrere Jahre am Stück. Und wenn sie dann endlich mal "schlafen" dann im Bett der Eltern in der Besucherritze, mit kräftigem Gestrampel und ab 6 Uhr morgens sind sie fit. Man selber macht halt keine 2 Stunden Mittagsschlaf und hofft eigentlich abends wenn die Kurzen im bett sind wenigstens noch kurz den "Tatort" gucken zu können oder die Miete überweisen zu können. Das fehlt einem dann an Schlaf.


    Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht, und besser als so halb vergessen in der Stallgasse wo man nur noch einmal am Tag Futter rein wirft ist ein neues Zuhause bei Menschen die sie lieben allemal.

  • Ich wollte in der Tat kein schlechtes Gewissen machen. Ich habe gemeint, dass Tiere doch eine Bereicherung sein sollten. Wenn man kein Interesse mehr an den Tieren hat, muss man im Sinne der Tiere entscheiden. Es ist aber nun einmal sehr schwer ein schönes Zuhause zu finden. Da muss man wirklich Glück haben.

  • Auch die Vermittlung ist nicht so schwer. Wenn man sie nicht nur in einem Forum einstellt, sondern in 10, und eine nachvollziehbare Begründung für die Abgabe liefern kann, dann geht das ganz schnell. Als ich durch die Pflege meines Vaters gezwungen war meine Haltung drastisch zu verkleinern hatte ich am Ende deutlich mehr Anfragen als Tiere zu vermitteln. Es hatten zwar einige einen etwas weiteren Weg, aber kein einziges musste in eine Notstation, alle bekamen gute Endplätze. Und zu den meisten hatte ich Kontakt bis sie gestorben sind.

  • Nein, nein, ich hatte das mit dem schlechten Gewissen auch gar nicht so verstanden. Ich wollte nur für mich sagen, dass ich sicher keines haben muss :)


    Ich stimme Susanne ja nicht sehr oft zu, aber in diesem Fall hat sie absolut Recht. Wenn man kinderlos ist, kann man sich das Leben mit Kindern nicht vorstellen. Ich kann für mich wirklich sagen, dass mir auch einfach die Zeit fehlt.


    Die, die ich abends habe (2 Stunden?), möchte ich gerne mit meinem Mann auf dem Sofa verbringen und nicht damit, das Gehege zu reinigen, denn das dauert ja auch etwas. Ich gucke die Tiere natürlich tagsüber hin und wieder an, da sie im Wohnzimmer sind und ich dort auch arbeite, und ich bin sicher, Krankheiten würde ich direkt erkennen, aber das allein genügt einfach nicht. Und es ist auch einfach anstrengend, wenn es um TA-Besuche u.ä. geht. Oftmals sind sie ja doch erfolglos, wenn ein Tier wirklich nicht mehr frisst. Es ist Stress und den möchte ich nicht mehr in dem Ausmaß haben. Zum Glück war in den letzten Monaten kein Tier krank. Und dann noch die Sache mit der Urlaubsbetreuung... ich wohne hier einfach sehr ungünstig.


    Natürlich kann man Tiere und Kinder lieben, aber die Liebe zu einem Kind kann man nicht vergleichen mit der Liebe zu einem Meerschweinchen. Das mit der Bindung zu einem Hund ist natürlich nochmal etwas anderes, aber auch da würde ich niemals etwas gleichstellen.


    Aber man muss natürlich ehrlich zu sich selbst sein: Die Tiere bringen mir seit vielen Monaten nicht mehr die Freude, die sie mir früher brachten. Ich möchte später, wenn wir umgezogen sind, auch eine neue Tierart halten, mit der auch die Kinder mehr anfangen können. Meerschweinchen sind ja einfach reine Beobachtungstiere. Und vernünftig wie ich bin, werden die Tiere nicht mit umziehen (auswandern), denn dann würde sich der Vermittlungsstress nur verlagern und das wäre keine Lösung. Ich denke nicht, dass die Vermittlung eines einzigen Meerschweins sehr schwierig werden wird, da ich ja in einigen Foren registriert bin. Aber meinen beiden alten Seniorinnen will ich auch keinen Umzug in ein neues Zuhause zumuten. Also warte ich.

  • Das Leben mit Kleinkindern ist in der Tat anstrengend, deshalb sind unsere Meerschweinchen da ein guter Ausgleich für mich. Wir wohnen hier aber alles andere als beengt und die Schweinchen haben hier genug Platz ohne jemanden zu stören. Zudem habe ich das Stallsaubermachen während der ersten Schwangerschaft an meinen Mann übergeben und mache nur die angenehmen Dinge. Beim Tierarzt war ich auch schon mit Baby vorm Bauch und nörgeligen Kleinkind. Das machte keinen Spaß, war aber machbar. Ich verstehe die andere Sicht auch gut, vor allem wenn man die Schweinchenhaltung "über" hat und wenig Wohnraum zur Verfügung.

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