Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Dauermedikation Metacam und zu hoch dosiert

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    bei einem meiner Tiere wurde im April diesen Jahres OD diagnostiziert. Er ist etwas über 1,5 Jahre alt.


    Nun bekommt er seit über 3 Monaten täglich Metacam und Spenglersan Kolloid R.


    Heute habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass er versehentlich seit ca. 3-4 Wochen die doppelte Dosis als bisher bekommt (also statt 0,2 mg/kg 0,4 mg/kg täglich). Ich habe mich vertan, da er vorher das Metacam für Katzen bekam und ich vor ca. 4 Wochen das für Hunde von der TÄ bekommen habe. Da er aufgrund der starken Schmerzen zweimal täglich eine kleine Dosis bekam, habe ich ihm nun zweimal täglich die Dosis gegeben, die eigentlich für 24 Stunden ist.


    Ihm geht es sehr gut, er hoppelt nicht mehr, frisst sehr gut, bewegt sich mehr und hat sogar zugenommen. Ich hatte mich so gefreut, dass es ihm soviel besser geht, dabei kam das ja nur durch die stark erhöhte Schmerzmittelverabreichung zustande :-(


    Natürlich muss ich die Dosis wieder runtersetzen, denn eine permanente Überdosierung kann ja nur schädlich sein.


    Was mache ich jetzt? Ab sofort die richtige Dosis geben oder langsam runter gehen? Woran könnte ich jetzt merken, ob es ihm geschadet hat? Wie sieht es überhaupt aus mit der Dauermedikation von Metacam? Hat da jemand Erfahrung mit?


    Mist, verdammter, ich bin immer so gewissenhaft bei den Meerschweinchen und dann passiert mir so ein dummer Fehler :-(

  • Vor kurzer Zeit las ich in einer fb-Gruppe von einem Meerschweinchen, welches 1 ml "Katzen-Metacam" bekam. Ich dachte das die Halterin sich verschrieben hatte, war aber nicht so. Sie sprach die TÄ darauf an und diese sagte, dass das so stimmt lt. deren Dosierungsbuch. Ich war total schockiert, weil ich nur die 0,2 mg Dosierung kenne und dachte mir nur "was für ein blöder TA". Durch unser Tierarzt-Bewertungsprotal kam ich zufällig in Kontakt mit einer Tierarzthelferin aus dieser Praxis, die das klären konnte. Es war kein Fehler, diese Praxis richtet sich nach dem Fachbuch: Ferrets, Rabbits, and Rodents: Clinical Medicine and Surgery
    Hier ist der Direktlink zum Metacam-Teil des Buches: https://books.google.de/books?…Surgery%20metacam&f=false

  • Danke für den Link, aber mein Englisch ist leider so miserabel, dass ich dort nicht wirklich weiter komme...


    1 ml für Katzen wären ja auch 0,5 mg/kg, das wäre sogar noch mehr, als meiner jetzt bekommen hat.


    Hast Du noch mehr Infos hierzu? Also über die Dauer und die Folgen?


    Mache mir wirklich Sorgen, auch wenn ich es jetzt nicht mehr ändern kann...

  • Leider nein. Da sind zwar einige Verweise zu irgendwelchen anderen Büchern, Studien, etc. in dem Buch, aber ich habe mich damit nicht weiter beschäftigt. Ich hatte Frau Ewringmann hierzu angeschrieben, aber bisher leider noch keine Antwort erhalten. Es gibt in Deutschland überhaupt keine Studien zu Metacam bei Meerschweinchen. Die von dir genannte Dosierung ist lediglich eine "Empfehlung von Experten". Somit ist es durchaus denkbar, dass das andere Buch "Recht" hat und die höhere Dosierung in Ordnung ist. Die Halterin, dessen Schweinchen 1ml bekommen hat (er hatte schlimmen Durchfall durch die hohe Dosierung bekommen) hatte den Hersteller von Metacam angeschrieben, die Antwort siehst du hier:
    http://www.directupload.net/file/d/4067/9dp7bbzh_png.htm


    Ich kenne mich ja mit OD nicht aus, aber wenn es ihm mit der höheren Dosierung besser ging (er hatte ja keine der Nebenwirkungen wie Durchfall etc.), würde ich drüber nachdenken weiter diese Dosis zu verabreichen. Warum? Weil es ihm damit ja gut zu gehen scheint. Sagen wir mal, dass es tatsächlich Nebenwirkungen gibt (lt. Beipackzettel kann es den nieren schaden) und es schadet den Nieren irgendwann. Dann hatte er bis dahin ein tolles, schmerzfreies Leben. Meines Erachtens ist das besser, als wenn er ein, zwei Jahre länger lebt, aber ständig Schmerzen hat. Vielleicht sprichst du mal mit deinem TA darüber und verweist auch auf das von mir gepostete Fachbuch?

  • Hallo!


    nachdem OD in jedem Fall tödlich endet, kannst Du ruhig mehr Schmerzmittel geben, dann hat er keine Schmerzen. Die OD wird er auch mit intakter leber nicht überstehen, ob er jetzt neben der OD auch nich einen langsam fortschreitenden leberschaden hat ist doch eigentlich egal.

  • Hallo,


    mein OD-Schweinchen bekommt seit 15 Monaten Metacam für Hunde 0,1 ml pro Tag. Bisher keine Nebenwirkungen. Bei OD geht es primär um die Erhaltung der Lebensqualität. Von daher mach dir wegen Metacam keine Sorgen, solange dein Tier dadurch noch schmerzfrei leben kann.


    VG

  • je nach Schmerzstärke richtet sich ja oft auch die Dosierung. Ich hab bei meinem Arthroseschweinchen auch hie und da doppelte Dosis gegeben (auf Anraten meiner Tierärztin) ... Folgen hat es keine, sofern das Tier es gut verträgt. Und dadurch auch schmerzfrei ist :)

  • Ich danke Euch allen für Eure Meinung :-)


    Irgendwie verdränge ich halt immer, dass er OD hat und keine Jahre mehr vor sich hat und mache mir dann Gedanken wegen Leberschaden etc.. Will ihn halt so lange wie möglich bei uns haben, zumal es auch das Tier meines 8jährigen Sohnes ist.


    Aber mit dem Wissen, dass ich, was die Dosis angeht, das geben kann, was ihm gut tut, fühle ich mich jetzt einfach sicherer.


    Habe nun trotzdem etwas runter dosiert und gucke, wie es ihm damit geht. Ich denke halt, die Mindestdosis, bei der er normal läuft und nicht hoppelt, sollte genau richtig sein. Und wenn es ihm schlechter geht, dann bekommt er einfach mehr.


    Irgendwann muss ich ihn sowieso gehen lassen, ob wegen der OD oder dann eben wegen eines Nieren- oder Leberschadens. Bis dahin vergeht aber hoffentlich noch viel Zeit...