• Huhu ihr Lieben,


    ich möchte gerne eure Meinung zu folgendem "Problem?" wissen:


    Wir haben ja zur Zeit eine kleine Haremsgruppe, bestehend aus einem Frühkastraten und 4 Mädels (Alter zwischen 3 Monaten und 4 Jahren).


    Unser Frühkastrat ist richtig früh (mit 220g) kastriert worden und ist jetzt gerade 3 Monate alt (wiegt 485g).


    Ich beobachte halt, dass er (noch?) überhaupt kein Durchsetzungsvermögen bei den Mädels hat.
    Weder bei den Kleinen (sind 3 und 4 Monate alt) und schon überhaupt nicht bei den beiden Großen(1,5 und 4 Jahre alt).
    Alle Mädels verjagen ihn von dort wo sie hinwollen und von aufreiten seinerseits brauchen wir da natürlich gar nicht sprechen.....keine Chance!
    Ansonsten leben sie aber alle friedlich miteinander, kein Gestänkert oder gar Böseres....


    Was meint ihr dazu?
    Ich kriege öfter den Rat, das wäre nicht gut so, er muss bei den Mädels aufreiten und muss die Gruppe führen ect.....
    Chefin ist zur Zeit die Älteste :wink:.


    Ich hatte ja schon in einem anderen Beitrag geschrieben, dass wir, dadurch das die Süßen jetzt ins Gartenhaus ziehen und viel mehr Platz bekommen, noch vergrößern wollen.
    Es werden also in den nächsten Wochen noch 4-6 Mädels einziehen, so dass wir ca. 10-12 Meerli's insgesamt haben werden.


    Sollten wir einen 2. "richtigen Spätkastraten" dazu setzen oder nicht?
    Braucht unser Frühkastrat einfach noch Zeit (er ist ja erst 3 Monate alt)?


    Bin für alle Ratschläge offen und würde mich wirklich sehr über Hilfe freuen!!


    Lg und danke
    poca

  • Es gibt ein paar Kastraten die nicht aufreiten und es kann auch durchaus vorkommen, dass eine Dame die Chefin ist...


    Bei ca. 10 Damen kannst du durchaus noch einen zweiten Kastraten dazu setzen, der den anderen unterstützt. Bei den jetzigen 4 Mädels könnte es sein, dass es nicht klappt, da der zweite Kastrat die Mädels für sich haben möchte und keinen anderen Kastraten duldet. Bei 10 können sie sich die Damen aufteilen und es sollte funktionieren.

    Nach der Vergösserung steht einem zweiten Kastraten also nichts mehr im Wege. Der besteigt dann vielleicht auch die Damen und kann so Eierstockzysten verhindern. Entweder übernimmt der neue Kastrat die Chefrolle oder teilt sie mit dem anderen Kastraten, je nach dem wie dieser sich entwickelt.

  • NEIN KEINEN ZWEITEN KASTRATEN!


    Das gibt nur Probleme und ich halte es für ein Gerücht, dass sie sich dann die Damengruppe friedlich aufteilen würden, meistens gibt es dann erst recht Ärger und Streit, jedes mal wenn eine der Damen "heiß" ist.


    Dein junger Frühkastrat ist schlicht und ergreifend noch zu jung, und das liegt nicht nur an der Frühkastration. Jungs kommen eben später in die Pubertät, auch bei Meerschweinchen, und so richtig ernst genommen werden sie erst mit 1 Jahr. Er wird jetzt in den nächsten 4-8 Wochen überhaupt erste Pubertätsanzeichen zeigen, aber deswegen darf er noch lange nicht sofort bei den Mädels ran, da muss er vorher noch ein wenig groß und stark werden.



    Chalu: ich finde es echt super, dass Du so viel schreibst, aber manchmal merkt man eben doch mangelnde eigene Erfahrung. Bei mir hat es vor vielen jahren als ich noch jung und hoffnungsfroh gewesen bin mit 2 Kastraten auf 16 Weibchen auch absolut nicht geklappt, und für Außenhaltung sind solche Experimente erst recht nichts. Wenn dann einer nicht in den Stall rein darf ist das echt eine Katastrophe.

  • Okay dann wohl doch keinen zweiten Kastraten... Ich dachte mindestens 3-4 Damen pro Kastrat und dann sollte es funktionieren. Es gibt ja doch einige, die zwei Kastraten halten. Aber da SusanneC bereits die Erfahrung gemacht hat, dass es nicht klappt, ist es wohl besser du belässt es so.
    Ich habe auch mal gelesen, dass sich ab ca. 8 Tieren zwei Rudel bilden können.

  • Wir hatten auch mal 2 Kastraten (davon 1 FK) auf 4 Weibchen und vor vielen Monaten sogar nur 2 Kastraten (gleicher FK) auf 2 Weibchen. Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich solche Experimente nicht wagen. Bei uns ging es damals nicht anders, wenn wir nicht einen hätten abgeben wollen. Aber es hat tadellos geklappt.


    Selbst wenn du einen zweiten Kastraten dazusetzt, heißt das nicht, dass der Chef wird :wink:

  • Gib deinem FK Zeit und Geduld, er wird schon merken, das er männlich ist und ggf aufreiten.


    Was bei Halbstarken und Erwachsenen wegen des Größenunterschieds manchmal dauern kann, bis Mann den Dreh raus hat.


    lg Sue

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Hilfe!!


    Ok, ich bin sehr froh über eure Antworten, denn eigtl. möchte ich dieses "Risiko" gar nicht eingehen.


    Wir geben dem kleinen Mann jetzt einfach erstmal noch ganz viel Zeit und sehen dann irgendwann weiter :wink:...


    Ist es denn "gefährlich" für die Mädels, wenn sie nicht bestiegen werden....ist es dann schon quasi voraussehbar, dass sie mit Zysten zu kämpfen haben werden??


    Lg
    poca

  • Das Verhalten ist schon sehr eindeutig. Mädels mit hormonell aktiven Zysten versuchen im schlimmsten Fall fast ununterbrochen auf andere Meerschweinchen aufzureiten (egal ob der Gegenpart Bock oder Mädel ist). Das Fell wird schütter, an den Flanken bilden sich oft gleichmäßige kahle Flecken. Das Tier nimmt ab, das Immunsystem verschlechtert sich (Schäden im Rückenmark). Bei einer "Brünstigkeit" die sich länger als 3 Tage hinzieht, sollte man schon genau hinsehen. Wenn es nicht aufhört: ab zum TA und Hormone spritzen lassen. Wenn die Zysten immer wiederkehren und trotz Hormonbehandlung in kürzeren Abständen auftreten, bleibt manchmal nur die Kastration des Mädchens (letztes Mittel).

  • Zitat von Pardona

    Das Verhalten ist schon sehr eindeutig. Mädels mit hormonell aktiven Zysten versuchen im schlimmsten Fall fast ununterbrochen auf andere Meerschweinchen aufzureiten (egal ob der Gegenpart Bock oder Mädel ist). Das Fell wird schütter, an den Flanken bilden sich oft gleichmäßige kahle Flecken. Das Tier nimmt ab, das Immunsystem verschlechtert sich (Schäden im Rückenmark). Bei einer "Brünstigkeit" die sich länger als 3 Tage hinzieht, sollte man schon genau hinsehen. Wenn es nicht aufhört: ab zum TA und Hormone spritzen lassen. Wenn die Zysten immer wiederkehren und trotz Hormonbehandlung in kürzeren Abständen auftreten, bleibt manchmal nur die Kastration des Mädchens (letztes Mittel).


    Du machst mir Angst.
    Eine unserer Damen versucht seit zwei Tagen jedes Schweinchen zu besteigen, dass ihr vor die Nase läuft. Egal ob unseren Kastraten oder die Damen. Sie macht es aber nicht ununterbrochen. Im Gegensatz zu gestern, ist es heute sogar recht ruhig im Gehege. Aber sie kann brommseln wie verrückt. Muss ich mir schon Sorgen machen?

  • Ich würde einen zweiten Kastraten nicht kategorisch ausschließen wie SusanneC das macht.


    Ich hab damit zb nur gute Erfahrungen gemacht und hier bis letzte Woche sogar 3 Jungs auf 9 Mädels gehabt. Gut hier war die Kostellation der Jungs vielleicht auch praktisch Frodo etwas über 7 war ein Kastrat, Paul ist ein ca 2 Jähriger FK und in der Gruppe aufgewachsen und Aspen ist jetzt 3 Monate und auch ein FK. Das klappte Problemlos obwohl Frodo aus Paarhaltung kam.
    Leider ist Frodo die Tage über die Regenbogenbrücke gegangen.


    Davor haben hier auch schon friedlich ein Kastrat und FK zusammen gelebt mit den Mädels, sowie 2 Kastrate.


    Wenn du die Möglichkeit zu Plan B hast, also im Zweifel in 2 Gruppen aufzuteilen würde ich es wagen.
    Ich würde dann nur schauen das es kein extrem dominanter Kastrat ist.
    Ich denke da hängt einfach auch viel vom Charakter des Tieres ab.


    Aber ich weiß das bei dem Thema die Meinungen durchaus auseinander gehen.

  • Ich möchte mich Caro anschließen, da die Mädelsgruppe sehr groß ist. Allerdings wirklich nur für den Fall, daß man notfalls eines Tages aufteilen kann und will.
    Für den Frühkastraten, der ja noch ein Kind ist, wäre ein männliches Vorbild wesentlich artgerechter, denn es kann genau so gut sein, daß er sonst nie lernt, was er zu tun hat und wie. Für seine Entwicklung wäre so ein Altkastrat jedenfalls wünschenswert.


    Für die Mädels hat es schon positiven Einfluß auf das Hormonleben, wenn es einen erfahrenen Kerl gibt. Eierstockzysten verhindern tut es allerdings nicht.


    Jedenfalls wäre die Anschaffung eines gestandenen Kastraten quasi die Luxusversion: evtl. klappt´s weiterhin, evtl. nicht und man muß irgendwann trennen, wenn der Kleine weiß, wie´s geht. Der hat "es" dann allerdings für die Zukunft auch drauf.
    Wenn ich mich an Deiner Stelle befände und für die Anschaffung entscheiden würde, würde ich einen älteren Kastraten um die 5 nehmen, der noch fit und agil ist und weibchenerfahren (denn bei 10 Weibern muß er schon arbeiten...). Dann ist bei einer möglichen Trennung später diese Phase absehbar, weil der Kastrat ins Alter kommt und man irgendwann alle wieder zusammensetzen kann, mit dem dann vernünftig sozialisierten Frühkastraten nämlich.
    Alles Theorie, aber so wäre meine Planung, wenn ich mich auf das nicht unbedingt nötige Experiment einlassen würde. Ist -wie gesagt- mit dem Risiko der Gruppentrennung verbunden, also eine unnötige, aber sicher spannende und für die Entwicklung des kleinen Kerls gewinnbringende und für einen Notbock glücksbringende Variante.


    LG,
    Steffi

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