Hallo ihr lieben,
ich mache mir große Sorgen um unsere ca vier Jahre alte Kiwi. Sie ist vor 2 1/2 Jahren zu uns gezogen, nachdem unser Kastrat verstorben war. Sie stammt aus einer Kinderzimmer-Einzelhaltung, wurde also schon als Baby von ihren Artgenossen getrennt und hat ein Jahr isoliert in einem viel zu kleinen Käfig vor sich hinvegetiert :shock:
Sie hat sich hier die ersten Wochen sehr asozial verhalten (woher sollte sie es auch gelernt haben...). Sie hat sich mit den anderen beiden Mädels nur geprügelt, bis sie nach ein paar Tagen beschlossen hat, in die obere Etage zu ziehen. Diese haben die anderen beiden komplett gemieden, bis Kiwi nach mehreren Wochen einen neuen Versuch gewagt hat und sich mit den anderen zusammengerauft hat. Die Konstellation ging soweit gut, bis eins der Mädels verstorben ist und ein neuer Kastrat eingezogen ist. Nach der VG das gleiche Spiel, Kiwi ist wieder mehrere Wochen nach oben gezogen und hat sich irgendwann wieder runtergetraut und alles war soweit wieder gut.
Nachdem auch unsere andere Dame verstorben ist und sie einige Wochen mit dem Kastraten alleine war, haben wir nun wieder ein weiteres Mädel dazugeholt. Sie ist wirklich lieb und nicht sehr dominant, aber sehr neugierig. Bei der VG lief alles ganz gut, wobei Kiwi nur beobachtet hat. Sie zeigt auch nicht die typischen Verhaltensweisen wie bromseln. Nachdem die drei wieder im Stall waren, hat Kiwi also wieder ihren Rückzug in die obere Etage gemacht, was die ersten Tage so auch ok war. Nun ist unser neues Mädel nur sehr neugierig und lässt Kiwi dort nicht in ruhe. Sie geht immer wieder hoch und guckt (sie guckt wirklich nur, greift sie nicht an oder ähnliches), woraufhin Kiwi mit panischem Schreien reagiert und in Angststarre verfällt. Dieses Schreien hört sich wirklich schrecklich an, als ob sie abgestochen wird, dabei guckt Lina wirklich nur . Ihre Schockstarre hält auch noch an, wenn sie schon längst wieder alleine ist. Sie sitzt dann stundenlang da mit weit aufgerissenen Augen und rührt sich nicht. Ich habe es ein paar Tage mit angeguckt, ertrage es aber echt nicht mehr, dass sie so leidet. Daher hab ich jetzt die obere Etage abgetrennt, damit sie ihre Ruhe hat. Aber sie kann doch jetzt nicht den Rest ihres Lebens alleine verbringen?!
Noch erwähnenswert ist wohl, dass sie Eierstockzysten hat. Kann dies ihr Verhalten so beeinflussen und kann man da vielleicht hormonell etwas machen?
Puh, ganz schön langer Text geworden. Ich hoffe, mir kann jemand helfen.
Meerschweinchen Verhalten
Weibchen hat panische Angst vor Artgenossen
Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten
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Mit den Eierstockzysten kenne ich mich nicht aus. Aber ich würde die Etage in ein paar Tagen wieder öffnen und nochmals einen Versuch starten. Wenn nichts hilft, ist es wohl die beste und einzige Lösung, sie allein mit dem Kastraten zu halten. Für Lina müsste dann halt noch ein Meerschweinchen her...
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Hallo!
Angst ist kein Hormonproblem, ich glaube da gar nicht an Zysten, sondern sie ist einfach sehr unsicher. Und "Nur gucken" ist halt doch aggressives Verhalten, Lina dringt eben ständig in ihren Nahbereich ein obwohl sie sich dahin zurück zieht, und bedrängt sie da. Dafür braucht Lina gar nicht zubeißen, sondern gucken reicht halt schon. mit einem sehr lieben zurckhaltenden Schweinchen wie den Vorherigen Kumpels, die sie da oben einfach in Ruhe gelassen haben gab es ja auch nie Probleme.
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Gibt es denn mehrere Möglichkeiten wieder von der Etage runterzukommen, oder sitzt sie "in der Falle" sobald das neue Schweinchen auf sie zukommt? Ich würde sie eher erstmal nach unten zu den Anderen setzen (sofern dort genug Platz und Ausweichmöglichkeiten sind) und die obere Etage zu machen. Ist zwar nicht nett, sie in die Situation zu zwingen, aber eine klärende Konfrontation ist letztlich besser als permanente Verunsicherung und Angst.
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Danke für eure Antworten.
Ja, die obere Ebene ist tatsächlich nur über einen Zugang erreichbar. Die untere Ebene ist 1,5 qm groß. Bei Stress natürlich nicht die größte Fläche, aber ich hab auch schon gedacht, dass sie durch die Konfrontation irgendwie durchmuss. Daher hab ich schon zweimal den Versuch unternommen, oben wieder aufzumachen, aber nach mehreren Stunden Geschrei und Angststarre hab ich immer nicht mehr ausgehalten. Kiwi frisst in der Zeit dann auch gar nicht. Nicht die schlauste Idee, immer wieder dazwischen zu funken, ich weiß...
Ich werde es mal probieren, sie runterzusetzen und oben zuzumachen. Lasse ich offen, dann flüchtet sie sofort wieder, das habe ich auch schon versucht, aber ich wollte ihr die Rückzugsmöglichkeit lassen. Aber du hast recht, so sitzt sie dann ja in der Falle. -
Die Grundfläche ist wirklich nicht berauschend. Leider hat sie so kaum eine Möglichkeit wirklich aus dem Weg (aus den Augen, aus dem Sinn) zu gehen. Hmmm.
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Meinst du, ich sollte es trotzdem versuchen? Ich würde es morgen machen, da hab ich viel Zeit zum Beobachten. Wenn es gar nicht geht mach ich oben wieder auf. Wobei mein ständiges Eingreifen ja auch nicht zur Konfliktlösung führt, ganz im Gegenteil...
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Oder hast du die Möglichkeit, für ein paar Tage einen grossen Dauerauslauf anzubauen?
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Das hatte ich auch schon überlegt, aber da ist nicht wirklich Platz für und meine kleine Tochter lässt die da glaub ich auch nicht in Ruhe... Die Zeit der VG musste ich schon zusehen, dass sie nicht allein ins Wohnzimmer geht, weil das einfach viel zu spannend war, um nur leise zu gucken
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So, habe mich dazu entschieden, sie mit der ersten Frischfuttetfütterung zusammenzusetzen. Ich habe die Häuser rausgenommen und durch Korkröhre und Weidebrücken ersetzt und im ganzen Stall FriFu verteilt.
Lina hat Kiwi kurz gejagt, sich dann aber doch erstmal fürs Fressen entschieden. Kiwi sitzt in einer Ecke mit dem Gesicht zur Wand und wartet in gewohnter Haltung ab, wärend Lina sie immer wieder beschnuppern geht, was mit panischem Geschrei beantwortet wird. Sie geht aber immer wieder weg und frisst was. Kastrat hält sich völlig raus und erfreut sich an den Unmengen FriFu, über die man im ganzen Stall stolpert
Ich werde erst mal weiter beobachten und dann berichten. -
Ich kann dir nur raten für mehr platz zu sorgen. Das macht wirklich sehr viel aus. 1,5 qm find ich zu wenig. Kannst duvielleicht ein klappgehege dranbauen?
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Der Stall steht erhöht, daher lässt sich sowas schlecht realisieren. Und wie gesagt, alles auf dem Boden ist mir mit meiner Tochter auch zu heikel. Die Breite ist durch die angrenzende Balkontür limitiert, man könnte höchstens in die Länge erweitern, was aber Neubau bedeuten würde. Haben wir auch schon drüber nachgedacht und werde ich wohl meinen Mann noch mal überzeugen müssen. Da ich nur gerade im neunten Monat schwanger bin und mein Mann aufgrund einer gebrochenen Rippe nicht schwer heben darf wird das die nächsten Wochen nichts.
Platz um sich auszuweichen haben sie ja eigentlich durch die zweite Ebene, hat mit den anderen Schweinen ja auch immer gut geklappt. -
Zwischenstand:
Lina ist wirklich aufdringlich und geht immer wieder zu Kiwi. Sie geht auch auf sie drauf. Kiwi wehrt sich nicht und schreit nur. Sie flüchtet auch nicht, ist völlig erstarrt. Ich hab angst, dass ich ihr zu viel zumute, aber wenn ich jetzt abbreche, dann war der bisherige Stress ja wieder umsonst...
Hilfe, was mache ich nur? -
Das musst Du entscheiden. Mir wäre es wohl zu stressig, allerdings hätte ich kein Problem, dann eben eine zweite Gruppe zu machen und für das ängstliche Schweinchen ein freundliches Jungschwein als Gesellschaft zu suchen.
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Hast du die Möglichkeit die beiden, also Lina und Kiwi in einen Auslauf zu tun und dann mit ihnen zu üben? Also das sich Kiwi daran gewöhnt und im Auslauf kann man sie natürlich auch besser beobachten, dann sind sie auch quasi auf einem Grund den beide nicht kennen und es nicht als ihr eigenes Revier betrachten.
Lg Alina
und die Knuddelbande<3(viel Glück und Ausdauer)