Meerschweinchen Haltung

kennt ihr diese gartenhaltungs-videos?

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Zitat von Mäusle

    ich muss grad kichern.. hühner gehen abends in den sicheren Stall...


    Ich weiß zwar nicht, was daran witzig ist, aber ja, das tun sie. Deswegen gibt es in der modernen Freilandhaltung von Hühnern ja auch mobile Ställe. Die Tiere halten sich ohnehin nur in sicherer Nähe zu den Ställen auf. So verhindert man die Zerstörung der Grasnarbe und die komplette Verschmutzung im Stallbereich.


    Es gibt ein Mittelding (genau genommen gaaaaaaaanz viele) zwischen einer schönen Menüplatte für Fuchs, Krähe, Marder und Co. und einem Gitterknast, aber das geht hier etwas unter.

  • Es gibt auch Unterschiede zwischen Wildtieren mit intakten Instinkten und seit langem domestizierten Haustieren, die leuchtend orangefarbenes Fell haben und dank jahrtausendealter Zuchtauswahl besonders zahm sind und sich von jedem Kind hochheben lassen. Wildmeerschweinchen sind was ganz anderes, lassen sich nicht einfach anfassen, spirngen aus dem Stand 100cm hoch, wenn es sein muss und sind um ein Vielfaches schneller. Auch ihre Farbe dient der Tarnung.
    Ähnliches gilt für Wildkaninchen und Feldhasen, so ganz ohne sind die nicht. Schon mal versucht auf ein fremdes Wildkaninchen einfach zu zuzugehen und das hochzuheben? Klappt nicht. Bei einem Meerschweinchen schon, sogar bei wildfremden Tieren, wenn man sich ein wenig vorsichtig verhält.


    Es geht hier im domestizierte Haustiere, die die Jahrtausende in Hütten gelebt haben. Mit mehr als auffälligen Farben.

  • Wie hier immer zu lesen ist, kommen Marder und Co aber auch tagsüber, also sind die Freilandhühner gefährdet, auch wenn sie abends eingestallt werden.
    Raubvögel holen sich ihre Beute im übrigen tagsüber; ob Bussarde ausgewachsenen Hühner schlagen, bin ich allerdings überfragt. Unsere Nachbarn halten ihre in einem oben offenen Auslauf, die sind noch vollzählig, obwohl wir hier einige Raubvögel haben.
    @ Susanne C: Mich würde mal interessieren, wie Du Dein Haus/Deine Wohnung gegen Einbrecher gesichert hast. "Normal" wie vermutlich 90% der Bevölkerung, oder so, dass hundertprozentiger Einbruchschutz bestehen sollte, was ja schon einen gewissen Aufwand bedeutet.

  • Es gibt denke ich auch noch etwas zwischen diesem Gehege, Kleinkäfighaltung sowie zwischen total unsicher und "normal", wie Pardona sagt. Ich finde Susannes Kritik durchaus berechtigt, auch wenn ihr Haus keine Festung gegen Einbrecher aller Art ist. Was auch immer du damit entkräften wolltest.


    Nja, ich finde den Gedanken trotzdem nicht sehr fair, wenn ich mir diese Schweine vorstelle, wie sie von einem Marder durch das Gehege gejagt werden. Sie können ja nicht wirklich weit weglaufen oder sich in ein wirklich sicheres Versteck begeben. Sie haben ja eigentlich keine echte Chance, irgendwohin zu entkommen, das Raubtier holt es sich, futtert es und kommt dann eben wieder, wenn es hunger hat.


    Da wäre ich auch für ein kleineres, aber etwas sichereres Gehege. Ausserdem stell ich mir grad vor, was hier los wäre, wenn jemand posten würde "Es werden halt immer wieder welche vom Fuchs gemopst, aber sie sind ja auch nicht kastriert, so gleicht sich das wieder aus, ausserdem hatten sie ja ein großes Gehege."

  • Was ich mit meiner Frage entkräften wollte? Wenn Jemand so extrem hohe Sicherheitsmaßnahmen fordert, und zwar immer, egal wie die Gegebenheiten im Einzelnen sind (ich habe in den über 50 Jahren, die ich hier in der Siedlung wohne, nicht von einem Fall gehört, wo ein Marder oder Fuchs Kleintiere getötet hat; lediglich ein Kater, der sich mehrere junge Meerscheinchen geholt hat, die völlig frei im Garten liefen und Mausgröße hatten), dann sollte er doch sich und seine Familie mindestens genauso schützen. Eingebrochen wird schließlich täglich und überall. Wenn sie das tut, hat sie das Recht, hier weiterhin praktisch jede Freilandhaltung zu kritisieren; andernfalls sollte sie mal etwas runterfahren, finde ich.

  • Da hier ja auch wieder mal die Tierrechtsorganisation PETA bemüht wurde, mal ein kurzes Off topic von mir zu den Leuts.
    Es geht zwar um PETA USA, aber PETA Deutschland distanziert sich nicht von den zigtausenfachen Euthanasierungen in den USA, sondern rechtfertigt diese Vorgehensweise. Da kommt mir gelinde gesagt das Kotzen


    http://www.zeit.de/gesellschaf…a-einschlaefern-usa-tiere
    http://www.peta.de/petatoetettiere

  • Pardona warum ich da kichern muss - ich stelle mir grad vor, wie sämtliche Bauern mit freilaufenden Hühnern in den Dörfern plötzlich einen Hochsicherheitstrakt draus machen müssten ... das ist schlicht und einfach unmöglich... und in meinen Augen auch völlig übertrieben.


    Nun ich bin durchaus für gewisse Vorsicht. daher wurden auch unsere Hühner früher abends ab 18 Uhr eingesperrt. Heißt aber nicht, dass tagsüber nicht auch mal was passierte.


    Und dass Meeries nicht in tarnfarben sondern auch bunt rumlaufen ist für mich kein Argument. Ich glaube die Fressfeinde in einem großen gartenfreilauf sind deutlich kleiner als Schlagen und Wildtiere in ihrem natürlichen Umfeld. Und auch dort leben Meeries in den Häusern der Menschen frei herumlaufend, werden gepäppelt und gefüttert und werden sogar gegessen. So ne Schweinerei... Soll man dagegen auch Gesetze erlassen?


    ich bin durchaus PRO Vorsicht. Und eine gewisse absicherung finde ich nicht verkehrt. Aber ich kann durchaus akzeptieren, wenn sich jemand für ne andere Möglichkeit entscheidet und einen großen freilauf anbietet. auch eine gewisse "artgerechte Haltung" in meinen Augen.

  • Bei der Farbe geht es im Raubvögel,ein Habicht oder eine Krähe sieht eben ein Meerschweinchen wesentlich deutlicher auf dem grünen Gras als das bei den typischen Grau-Braun-Agouti-Farben der Fall wäre.


    Bussarde gehen nicht auf Hühner, Habichte und Milane aber schon. Natürlich passiert bei Hühnerhaltern auch tagsüber mal was - aber die landen ja sowieso im Kochtopf in den meisten Fällen. Das ist also eher ein wirtschaftlicher als ein emotionaler Verlust. Außerdem sind Hühner durchaus wesentlich wehrhafter als Meerschweinchen, wenn man sich mit ihnen anlegt.


    Die meisten menschen haben nicht den blassesten Dunst, welche Raubtiere in ihrer gegend leben, und das ist auch nicht einfach raus zu finden, daher gehören Meerschweinchen und Zwergkaninchen immer geschützt. Bei Riesenkaninchen kann man drüber reden, weil die doch sehr wehrhaft sind und sich daher auch ein Marder zwei mal überlegt, ob er sich damit anlegen will, da könnte ein Schutz über Nacht ausreichen. Und man kennt ja auch meistens nur wenige direkte Nachbarn, nicht die Leute, die 300Meter Luftlinie 3 Querstraßen weit weg wohnen. Wie will man da wissen ob wirklich noch nie irgendjemandem ein Tier geraubt wurde? geht man da von haus zu Haus, klingelt an jeder einzelnen Tür und macht eine Umfrage? Wirklich?


    Übrigens Lebe ich in einem 8-Parteien Haus im Hochparterre, zu hoch um die Fenster zu erreichen (2,5 Meter bis zur Unterkante), an meiner Wohnungstür ist also das Risiko entdeckt zu werden sehr groß weil doch oft Nachbarn vorbei laufen. Die neugierigen Nachbarn haben auch schon meinenBruder angesprochen, als er zum Schweinchen füttern da war. Ich schließe trotzdem die Wohnungstür immer ab und halte die Fenster geschlossen, wenn niemand zu Hause ist. Mein Balkon ist 2 Meter über dem Boden und ein katzennetz ist davor, da müsste man auch erst mal durch. Die meisten Einbrüche sind eher in Einfamilienhäusern oder Dachgeschoßwohnungen wo das Risiko vorbei laufender Nachbarn gering ist, oder in schlecht einsehbaren Gärten - meine Fenster sieht man alle von der Straße aus.Beim Einzug habe ich mir ein neues Türschloss gekauft, der Rest ist Sache des Vermieters, aber es sind sehr dicht schließende Kunststoffenster.

  • ein Huhn wehrt sich ebenfalls nicht sonderlich. Grad im dunklen Stall hat es keine Chance zu entkommen, wenn sich mal was rein schleicht. Wenn du einen Hahn dazu hast, der sich das traut - eventuell. Wir hatten mal einen, da wurde in den ganzen 5 jahren, wo er bei uns lebte, nie ein Huhn geklaut. Er sah dagegen öfter mal abgekämpft aus. Aber das sind ausnahmen. Und ein Huhn ist nicht weniger wert als ein Meerschweinchen. in diesem Sinne - gleiches Recht für alle.

  • Zitat von SusanneC

    Natürlich passiert bei Hühnerhaltern auch tagsüber mal was - aber die landen ja sowieso im Kochtopf in den meisten Fällen. Das ist also eher ein wirtschaftlicher als ein emotionaler Verlust.


    Ach, und bei "nur" nem wirtschaftlichen Verlust is es dann plötzlich okay und einzukalkulieren, das mal ein Tier abhanden kommt, oder was?

  • Zitat von Destiny

    Ach, und bei "nur" nem wirtschaftlichen Verlust is es dann plötzlich okay und einzukalkulieren, das mal ein Tier abhanden kommt, oder was?


    Nein, das ist nicht ok, aber die meisten Hühnerhalter würden in ein sicheres Gehege keine 5-stelligen Summen stecken für 20 Hühner, die keine 200 Euro Wert sind. Weil es da eben um betriebswirtschaftliche Überlegungen geht, nicht um Tierschutz.

  • ich kann nur noch den Kopf schütteln über so ne Einstellung. für mich sind alle tiere gleich, mit genau den gleichen Rechten. heißt: So wie Hühner Recht auf freilauf haben, haben es auch die Meeries. Es gibt Hühnerhalter die alles gut absichern und es gibt welche, die sie einfach frei laufen lassen. Bitte dann auch Toleranz für Meeriehalter, die Wohnungshaltung betreiben und andere, die Gartenfreilauf ohne Hochsicherheitsmaßnahmen betreiben. :roll:

  • Das ist ja vielleicht wieder eine heiße Diskussion :wink:


    Dieses Thema lässt mich selbstverständlich auch nicht kalt. Generell habe ich irgendwie etwas gegen solche eingestellten Videos wo Leute Ihre Tiere ins Netz stellen, sowas finde ich irgendwie zu aufdringlich.
    Ich behaupte jetzt einmal, dass meine Tiere artgerecht in einem ehemaligen isolierten Schweinestall (meine Eltern hatten früher Schweine) auf 4 qm zu dritt gehalten werden. Sie bekommen viel Wiese, Gemüse etc. und täglich frisches Heu - ABER es würde mir nicht im Traum einfallen, das alles zu dokumentieren und ins Netz zu stellen. Ich investiere diese Zeit lieber direkt in meine Tiere, und wenn es nur um das Beobachten geht.


    Die Haltung in dem Video finde ich einerseits recht interessant, weil die Schweinchen wirklich sehr viel Platz zum Rennen haben - man könnte daran das natürliche Verhalten von Meeris studieren. In welcher Wohnungshaltung haben sie denn schon sooo viel Freiraum, und wenn man es noch so gut mit ihnen meint, es ist schier nicht möglich. So lange den Tieren nichts passiert (Marder, Fuchs, Hund, Katze, etc.) haben sie sicher ein tolles Dasein.


    Doch durch das Nichtvorhandensein einer stabilen Abdeckung, wird es früher oder später so weit sein, dass ein Räuber sich bedient. Das Problem ist aber, dass diese domestizierten Tiere (ebenso wie Hühner, Gänse) mit dieser Gefahr plötzlich total überfordert sind und erkennen müssen, dass sie zum Tode verurteilt sind.
    Man muss sich das mal vorstellen, sie werden vorher umsorgt, medizinisch versorgt und wägen sich in Geborgenheit, sie müssen sich in dem Moment der Todesangst verraten vorkommen - vom eigenen Halter!


    Man kann dies keinesfalls mit den natürlichen Gefahren von Wildtieren vergleichen. Diese sind nicht an ein Herrchen/Frauchen gewöhnt, das sie umsorgt, sondern sie wissen instinktiv, wie gefährlich ihr Leben sein kann. Sie haben aber auch Strategien bzw. Verteidigungsmechanismen entwickelt (wie z.B. schnelles Rennen in die Höhe springen bei Wildmeerschweinchen). Dies ist ein eindeutiger Vorteil gegenüber unseren Meeris.


    Die natürlichen Bedingungen in Bezug auf das Gefressenwerden kann man nicht auf domestizierte Tiere ummünzen. Diese vertrauen auf uns Halter, dass ihnen nichts passiert! Ich finde es einfach nur als Verrat, wenn man Meeris nicht ausreichend schützt, so artgerecht ihr Leben mit viel Freilauf auch aussehen mag.
    Ich halte es ähnlich wie Pardona, wenn sie sagt, es müsse ein ideales Mittelmaß geben - ein etwas kleineres Freilaufgehege aber dafür komplett geschützt, wo die Tiere immer noch genügend Platz zum Rennen haben.


    Ich persönlich schließe jeden Abend komplett die Stalltür, und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass
    ich dies noch nie vergessen habe!


    Was mich außerdem bei dem Video gestört hat, ist diese große Anzahl von Meeris, die sicher nicht kastriert sind. Der Halter spielt Gott, zuerst lässt er sie produzieren und dann von Räubern töten. Frei nach dem Motto: es kommen ja wieder welche nach! Ehrlich, ich finde das Ganze ziemlich unverantwortlich.

  • Zitat von mayflower1974

    Was mich außerdem bei dem Video gestört hat, ist diese große Anzahl von Meeris, die sicher nicht kastriert sind. Der Halter spielt Gott, zuerst lässt er sie produzieren und dann von Räubern töten. Frei nach dem Motto: es kommen ja wieder welche nach! Ehrlich, ich finde das Ganze ziemlich unverantwortlich.


    DAS ist wiederum ein punkt den ich auch furchtbar finde. und für mich wirklich anzukreiden!

  • ihr glaubt aber jetzt nicht wirklich, dass er weibchen und unkastrierte böckchen zusammen hält!!! die männchen sind natürlich kastriert! stellt euch vor er würde 20-25 meeris zusammen halten ohne kastration!! da hätte er ja nach einem jahr über 200 schweine!
    die unkastrierten männchen hält er extra!