Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Appetitlosigkeit nach Rachenentzündung hält an

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    vor mittlerweile 4 Wochen (10.05.) wurde bei unserem Fussel (4 Jahre) eine Rachenentzündung diagnostiziert. 6 Tage vorher wurde ihm das erste Mal einer seiner unteren Schneidezähne gekürzt.
    Beim NotTA haben wir dann Novalgin (4x 1ml), Melosus (1x 2ml), Baytril (2x 2,5 ml) und Engystol (1x 5ml) erhalten.
    Innerhalb der 6 Tage hatte Fussel 200g verloren (Ausgangsgewicht respektable 1.300g), Interesse am Futter war vorhanden, allerdings fraß er dann nichts, in geringen Mengen mal Fenchelgrün, Petersilie und das Gurkeninnere. Zum Päppeln nahmen wir zunächst CriticalCare, dann wechselten wir zu HerbiCare. Zusätzlich gaben wir noch mittags BeneBac. Die ersten zwei Wochen kamen wir mit unserer Arbeitszeit ganz gut über die Runden, sodass er alle 3 bis 4 Stunden gepäppelt werden konnte. Sein Gewicht konnten wir bei ca. 1.000g stabilisieren, neben dem Päppelbrei fraß er ein wenig Gurkeninneres, Fenchelgrün, Salat, Möhrenscheiben, aber kein Heu. Nach erneuter Untersuchung durch unseren NotTA war die Rachentzündung wohl rückläufig, Medis sollten weiterhin wie oben oral zugeführt werden. In der zweiten Woche kam temporär Durchfall bzw. Matschkot hinzu, Gewicht blieb stabil, Fussel blieb interessiert an allem.
    Am 24.05. sind wir dann für 14 Tage in die Flitterwochen geflogen und überließen unseren Fussel einer tollen Tierarzthelferin. Nach Rücksprache mit ihrem TA setzte sie das Baytril ab, der Kotabsatz normalisierte sich. Novalgin wurde auf 2 Dosen pro Tag reduziert, der Rest wie gehabt. Zwischendurch wurde sein einer Schneidezahn erneut gekürzt, da er locker war. Päppeln war weiterhin nötig, nur geringe Mengen frisst er selbst, am liebsten aus der Hand, Gewicht bei ca. 950g. Zwischenzeitlich hat er fast 24 Stunden selbstständig gefressen, es sich dann aber doch wieder anders überlegt und frisst ein wenig Frischfutter nach ca. 5ml Päppelfutter, vor allem über Nacht verliert er jedoch an Gewicht, frisst also nichts. Die Rachenentzündung ist nach der letzten Unteruschung wohl überstanden.


    Heute haben wir ihn und seine zwei Damen wieder nach Hause geholt. Er war sehr interessiert am bekannten Gehege (aber kein Brommseln) und sah sich aktiv um, wirkte aber auch etwas erschöpft (Urlaubsgehege war deutlich kleiner als bei uns). Frisches Gras von unserer Balkon-Wiese hat er mitgefressen, ist sogar in das Beet hineingesprungen. Danach hat er auch eine Scheibe Gurke gefressen und etwas Heu gemümmelt, ist auch aktiv unterwegs. Wir werden bei der abendlichen Fütterung noch beobachten, wie viel er selbst frisst, ihn wiegen und dann ggf. weiterhin päppeln.
    Die TA-Helferin hat erwähnt, dass er vermutlich Angst vor den Schmerzen beim Kauen und Schlucken hat. Fussel ist unser erstes "richtiges" Päppelschweinchen. Unsere Feliz musste nur einmal für 2 Tage wegen Verstopfung versorgt werden, danach hat sie sofort wieder normal gefressen.


    Wir sind jetzt etwas ratlos, wie wir Fussel wieder zur vollständigen Futteraufnahme bringen können, da das Päppeln natürlich für beide Seiten sehr belastend ist. Daher meine Bitte nach diesem langen Bericht: Berichtet doch bitte von euren Erfahrungen mit langfristigen Päppelpatienten, gerne auch mit Tipps!!!

  • Das er prinzipiell schon alleine frisst ist doch schon mal super! Vermutlich muss er jetzt auch langsam wieder etwas Muskulatur aufbauen, solange solltet ihr schon noch etwas zufüttern, nur nicht bis er satt ist. Nimmt er den Brei freiwillig, vielleicht auch aus einem Schälchen? Ansonsten alles anbieten was Appetit macht und leicht zu Fressen ist also Dill, Gras, ggf. Salat.

  • Allein frisst er den Brei leider nicht, wir müssen ihn wirklich zwangsfüttern, wobei er sehr zutraulich ist und es ganz gut mit sich machen lässt.
    Er hat heute gut das Abendbrot gefressen, sogar Paprika, die er zwar liebt, aber lange nicht angeguckt hat (vermute den hohen Härtegrad).


    Mit der Kaumuskulatur ergibt durchaus Sinn. Wobei mir aber vor allem auffällt, dass er beim Abbeißen sehr vorsichtig ist, sobald die Stücke abgerissen sind, kaut er sie recht schnell mit den hinteren Zähnen weg.


    Ich bin aber auch wegen der lang andauernden Schmerzmittelgabe verunsichert.

  • Wir mussten unseren süßen Fussel leider am 10.06.2015 über die Regenbogenbrücke begleiten.


    Nachdem ich am Abend zuvor noch zum Röntgen beim TA war und er noch einmal etwas gegen die Aufgasungen bekommen hatte, konnte er am Mittwochmorgen nicht mehr. Als wir ihn zum Päppeln rausholten und auf unsere Couch setzten, kippte er einfach zur Seite. Er konnte seinen hübschen Kopf nicht mehr selbst halten und nicht mehr gehen.


    Wir trauern noch immer um unser Lieblingsschweinchen und sind froh, dass wir ihn nach unserem Urlaub noch einmal wiedersehen konnten. Wir sind froh, dass du unser Leben so bereichert hast und vermissen dich wahnsinnig.