Meerschweinchen Babys / Nachwuchs

Sehnenverkürzung bei Meerschweinchenbaby

Themen rund um das Thema Meerschweinchen Babys / Nachwuchs (keine Zuchttipps)

  • Hallo zusammen


    Vor einigen Tagen hatten wir einen Wurf von einem Weibchen, das schon zwei normale Würfe hatte. Bei diesem Wurf sind zwei gesunde Babys und eines, das gemäss TA Sehnenverkürzung an beiden Hinterbeinen hatte (es war also nicht gelähmt). Es konnte die Hinterbeine also nicht bewegen/gebrauchen und zog sie nach. Es konnte sich mit den Vorderbeinen über kurze Strecken "robbend" fortbewegen. Das Meeri hat ganz normal getrunken und gefressen, wurde von der Mutter umsorgt.
    Der TA gab dem Baby eine Selenspritze und meinte, wir sollten durch Strecken und Massieren der Beinchen die Sehnenverkürzung verbessern. Mit der Selenspritze könnte die Beweglichkeit der Beine wiederkommen.
    Obwohl das Tier vor der Behandlung fit war, verstarb es ca. 1 Stunde nach der Spritze (und dem Nachhausetransport): Als wir nach Hause kamen, war es ganz schlaff und atmete nur noch in Abständen von ca. 0.5 Minuten. Dann starb es.


    Nun meine Frage an Euch: Hat jemand Erfahrung mit Sehnenverkürzung bei Meerschweinchenbabys (und Behandlung)? Hat ein Meeri von Euch schon einmal eine Selenspritze verabreicht bekommen?


    Ganz liebe Grüsse und vielen Dank für Eure Antworten :)

  • Also ich hatte bisher nichts in der Art, da ich gott sei dank bisher nur gesunde Tiere hatte, welche auch ungewollt waren, da ich fidne es gibt genügend meerschweinchen.... aber das nur am Rande.


    Zu der Selenspritze wirkt diese nicht toxisch wenn sie zu hoch dosiert ist? Bei jungen Meerschweinchen ist das mit der Dosierung immer so eine Sache...
    Zu dem gab es andere Auffälligkeiten bei dem Jungtier? wurde es komplett durchgecheckt?
    Es könnte auch sein, dass ein Herzfehler oder anderes vorlag, bzw das Tier vom Kreislauf nicht sehr stabil war und den Stress nicht verkraftet hat.

  • Danke für Deinen Beitrag. Der Kleine war ausser dem Problem mit den Hinterbeinen, soweit man das von aussen sehen kann, fit und zeigte Lebenswillen. Er war mit über 100 g der Kräftigste aus dem Wurf. Das Herz wurde nicht gecheckt. Zum Tierarzt nahmen wir die Mutter und die anderen beiden Babies mit, damit der Kleine nicht allein war. Alle haben den Hintransport gut überstanden. Der Tierarzt sagte noch, dass Selen toxisch sein könne. Es könnte schon sein, dass die Dosierung für den Kleinen zu viel war. Für was macht man überhaupt Selenspritzen bei Meerschweinchen?

  • Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung :) ich weis nur dass sie in zu hoher Dosis beim Menschen toxisch wirken kann, und schlussfolgerte daher darauf.


    Allgemein kann bei Tieren mit einem Augenscheinlichen Geburtsfehler immer etwas sein, was man nicht sehen kann, daher sollte man über die Genetik der Tiere bescheid wissen um solche Krankheiten zu vermeiden und nicht weiter mit zu vererben.

  • Da wir die Elterntiere sorgfälltig ausgelesen haben (mit Stammbaum) und sicher kein Schimmel dabei ist, sollte es (eigentlich) nicht an der Genetik liegen. Wir haben sogar nochmals mit der Zucht des Bocks Kontakt aufgenommen und sie hatten mit diesem Bock nie Missbildungen. Und unser Weibchen hatte schon zwei gesunde Würfe (je 5 Junge). Deshalb würde es mich interessieren, ob andere Meerihalter schon Erfahrungen mit Selenspritzen bei ihren Meeris gemacht haben (haben die Meeris das gut vertragen?) und für was Selen verabreicht wurde.

  • Kann es sein das die Abstände zwischen den Schwangerschaften zu kurz war? Wenn ein Weibchen gewurfen hat sollte man 4monate warten bis es wieder darf. Da es sonst bei den kleinen zu Missbildungen kommen kann.


    Außerdem sollte das Weibchen nicht älter als 1 Jahr alt sein.

  • Ja, sicher ist es für das Weibchen zum Erholen wichtig, dass die Abstände zwischen den Würfen stimmen und das Weibchen wieder in guter Verfassung ist. Wir achten auf sechsmonatige Pausen. Die Hinterbeine des Babys waren nicht missgebildet, sondern gemäss Tierarzt die Sehnen verkürzt, da es vielleicht unglücklich im Mutterleib gelegen ist.

  • Eine Sehnenverkürzung an sich ist erst mal nichts ungewöhnliches. Kommt bei allen Säugetieren vor, einschließlich Mensch (sog. Klumpfuß). Ursache ist zumeist, wenn der Embryo zu lange unbeweglich in derselben Haltung gelegen hat. Wenn die Meerli-Mama zuvor schon mal 5 Junge erfolgreich ausgetragen hat, ist das zu lange Verharren in einer Stellung wohl nicht auf Platzmangel um Mutterleib zurückzuführen. Kann also durchaus sein, dass das Kleine anderweitig noch einen Knacks weg hatte, dass es sich zu wenig bewegt hat.
    Aus meiner Zeit in der Landwirtschaft kenne ich solche Fälle bei Kälbern - da haben wir immer massiert, vorsichtig gedehnt, vielleicht auch mal bandagiert, dazu viel Bewegung in Licht und Sonne und nicht zu viel Einstreu, damit sie nicht drin hängen bleiben und stürzen. In den allermeisten Fällen hat sich das Problem ohne Spritzen oder gar OPs von selbst gegeben - die Tiere haben sich mit ihrem Bewegungsdrang sozusagen selbst therapiert.
    OK, diese Behandlung lässt sich bei den Meerlis schon aufgrund des Größenunterschiedes nicht 1:1 umsetzen, gerade das Bandagieren könnte etwas schwierig sein. Aber ich hätte dem Kleinen einige Tage Zeit gegeben, das Problem vielleicht selbst zu lösen. Die Spritze hätte ich vermutlich, spätestens bei dem Hinweis auf eine eventuell toxische Wirkung, verweigert.