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Teure Meerschweinchen-OP

Für alles, was nicht mit Meerschweinchen zu tun hat

  • Ich denke eher, denen geht es darum, dass eines der Schweinchen gestorben ist, und endlich was passiert. Es gibt so viele miese Tierärzte, die eindeutige Kunstfehler begehen, aber weil es sich nicht "lohnt" sich zu wehren passiert in ähnlichen Fällen meistens gar nichts, die Tierärzte pfuschen weiterhin rum und nicht wenige Tiere sterben deswegen.


    Das ist ja beim besten Willen kein Einzelfall, und ich finde es gut, dass mal jemand den Kampf durch zieht.

  • Wer letztlich Schuld ist oder was passiert ist kann natürlich keiner von uns sagen. Insgesamt finde ich es aber gut, das es mal dazu kommt. Solange ein Meerschweinchen nur ein austauschbares Sachgut für 20 Euro ist, können die unfähigen Pfuscher (mit denen viele User hier auch durchaus Erfahrungen haben) einfach weitermachen. Vielleicht denkt der ein oder Andere doch mal über eine Schulung oder den Kauf eines Sachbuches nach, wenn es an den Geldbeutel gehen könnte. Ist ein kleiner Schritt weg von der "Wegwerf-Ware" Meerschweinchen.
    Bei einem Hund wäre die Klage vermutlich keine Zeile in einer Nachricht wert.

  • Huhu,


    ganz ehrlich ich finde es gut das die Leute Klagen und ich hoffe das sie gewinnen !


    Und Meerschweinchen endlich als richtige Patineten wahrgenommen werden!


    Ich war mit meiner Frieda bei meiner damaligen Praxis wegen eines Abszesses, es war eine Gemeinschaftspraxis und es arbeiteten dort 4 Ärzte zwei waren gut auf dem "Gebiet" Meerschweinchen und zwei hatten keine Ahnung.
    Meine Fieda wurde schlecht behandelt, ich musste dem Arzt quasi sagen wie man was macht .... Und welches Medikament wir brauchen und welches nicht.
    Zwei Tage später musste ich wiederkommen und hatte meinen Kater mit im Schlepptau, weil er sich morgens geprügelt hatte und humpelte.
    In der Praxis haben sich 3 Tierärzte um den Kater gekümmert und meine Frieda war ihnen scheißegal :x
    Schließlich könnte man am Kater mehr Geld verdienen....
    Ich habe mir noch am nächsten Tag eine neue Tierärztin gesucht und endlich die richtige gefunden.
    Jedes meiner Tiere wird gleich behandelt und bekommt die richtige Behandlung und den Respekt den es verdient hat!


    Leider vergessen manche das es sich um ein Lebewesen handelt auch wenn es "nur" 20€ gekostet hat! Es verdient trotzdem Respekt und eine faire Behandlung. Viele meiner Bekannten schütteln den Kopf wenn sie hören, dass ich wieder ein Meerschweinchen für mehrer hundert Euro behandeln lassen habe und oft kommt der Spruch: davon kannst du dir doch 10 neue Kaufen ! :roll:


    Lg
    Lena

  • Und wie stellst du dir das vor, wenn in Zukunft jeder Tierarzt für die Fehler der Halter haftbar gemacht wird? Wer behandelt dann noch ein Tier?
    Ganz zu schweigen, was das für unser Rechtssystem einer Demokratie bedeuten würde, wenn man für die Fehler anderer haftbar gemacht wird... Dann kommt der nächste und verklagt seinen Fahrradhändler, weil das 100 Euro Rennrad auseinandergefallen ist als man damit die Alpen abseits der Wege überqueren wollte...

  • Zitat von Flummi

    Und wie stellst du dir das vor, wenn in Zukunft jeder Tierarzt für die Fehler der Halter haftbar gemacht wird?


    WIR wissen nicht wer Schuld ist, die Halter aber gehen von einem Ärztefehler aus. Deswegen wollen sie den in ihren Augen Schuldigen haftbar machen. Und das ist ganz normal in einer Demokratie und gut so. :wink:

  • Ist doch bei Humanmedizinern genau das selbe. Wenn ein Arzt einen Fehler gemacht hat, muss er dafür gerade stehen. Und ob er einen Fehler gemacht hat, müssen die Gerichte entscheiden.


    Ich finde es auch gut, dass die Besitzer geklagt haben. Viele Leute, die den Artikel gelesen haben, haben die Halter vermutlich belächelt und gedacht "So ein Aufwand, nur wegen eines Meerschweinchens". Aber ich gebe meinen Vorrednern Recht, auch Meerschweinchen sind geliebte Familienmitglieder, die Rechte haben, die man durchsetzten sollte.


    Vielleicht kommt ja am Ende auch dabei raus, dass der Tierarzt keine Schuld hat. Aber dann hat man immerhin Gewissheit. Und alles getan, was man tun konnte.

  • Die Halter haben gesunde Tiere zur Kastration gebracht, und beim Fäden ziehen waren sie schwerkrank. Das kommt nicht durch mangelnde Hygiene von Außen, sondern eher durch Unsaubere Arbeit des Tierarztes, wenn sich IN der Kastrationswunde abszesse bilden.


    Vielleicht hätten es die Halter früher erkennen können, aber das ist nicht immer der Fall, manchmal ist so viel Silberspray auf der Naht, dass es schwierig wird schwellungen und verfärbungen zu sehen.


    Ich glaube nicht, dass Tiere die 7-10 Tage vorher fit und gesund genug für die Kastration waren in der kurzen Zeit so drastisch Verwahrlosen sollen. Das ist ja nun keine so lange zeit, selbst wenn man zwei Wochen nicht mistet werden die Tiere deswegen nicht krank. Und die Aussgae der Tierarzthelferin der vielleicht was an ihrem Job liegt würde ich da nicht so ernst nehmen.


    Und statt die Kastrationsabszesse in den Griff zu bekommen werden sie dann in der Praxis sogar noch kränker und einer stirbt sogar. Kastationsabszesse sind gut behandelbar, wenn man ordentlichd ran bleibt und spült, spült, spült. Da ist ja eher was beim Tierarzt schief gelaufen.


    Und offenbar fanden ja auch die Richter, dass eine Einigung mit einer Zahlung von seiten der Tierärztin angemessen wäre. Das klingt schon sehr danach, als wäre die Klage gerechtfertigt.

  • Zitat von Flummi


    Ganz zu schweigen, was das für unser Rechtssystem einer Demokratie bedeuten würde, wenn man für die Fehler anderer haftbar gemacht wird...


    Wer hat denn die Demokratie mit einem faktisch unpassenden Vergleich ins Spiel gebracht?


    Zitat von Flummi


    Und was hat das mit Demokratie zu tun, wenn du nicht weisst, wer Schuld hat, du dir aber wünscht, dass die Tierärztin dennoch die Schuld erhält?


    Die Möglichkeit für seine Rechte einzustehen ist ein Merkmal der Demokratie.
    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass sie Schuld bekommen soll. Genau Lesen. Ich war nicht in jeder Minute dabei und habe unwiderlegbare Beweise, wer die Schuld trägt. Du scheinst da ja deutlich mehr zu wissen :wink: Es ist völlig egal wer letztlich Recht bekommt (für mich). Aber die Tatsache, das überhaupt jemand "den Aufwand betreibt" wegen einem Meerschweinchen (oder in diesem Fall zwei), kann den Einen oder Anderen Tierarzt zum Nachdenken bringen.

  • Heute stand in der Zeitung, dass die Klage abgelehnt wurde, was ja auch zu erwarten war.


    Ob man sich nun als Halter besser fühlt, wenn man sich für ein 25 Euro Tier eingesetzt hat, nun aber auf 700 Euro Gerichts- und Anwaltskosten sitzen bleibt, sei mal dahingestellt....