Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Sind wenige Milben normal?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    ich habe eben bei einen von meinen Meeris einige Milben gesehen. Im Oktober hatte die Gleiche schon mal Pelzmilben worauf alle behandelt wurden. Ich hab hier auf der Seite gelesen das Milben eigentlich immer da sind. Das das Tier sich häufig kratzt oder blutige Stellen hat ist mir noch nicht aufgefallen. Was meint ihr soll ich gleich zum TA oder das ganze noch nen bischen beobachten? Was muss ich bei der Gehegereinigung besonderes beachten? Gas Gewicht ist normal und besonderen Stress wüsste ich jetzt auch nicht.


    Schon mal danke im voraus für eure Tipps.


    Gruß Schweinepapa

  • Man könnte es als "normal" bezeichen, relativ viele Meerschweinchen haben Milben (nicht alle) vor allem aus Massenhaltungen, Zoohandlungen etc, viele Halter entdecken sie nicht. Aber sie sind unnötig und du solltetst sie jetzt behandeln bevor sie zum Problem werden. Ein Spot on erledigt die Biester und sie sind weg. ALLE. Wenigstens bis man den nächsten Neuzugang in die Gruppe bekommt. Besonders reinigen brauchst du nicht.

  • Grabmilben sind sogar eher "unnormal" weil sie vollständig durch das Immunsystem ausgeschaltet werden können, im Gegensatz zu Haarlingen oder Pelzmilben. Das heißt, Meerschweinchen können sich bei moderaten Befall selbst kurieren, ohne, dass jemals jemand was davon bemerkt. Dann sind aber auch alle Milben weg. Da die Milben nicht aus dem Nichts materialisieren können trägt auch nicht "jedes Meerschweinchen Grabmilben".

  • Möchtest Du jetzt etewa auch die Theorie unterstützen, dass ausgerechnet Grabmilben, die auf Meerschweinchen spezilisiert sind, durch Heu und Einstreu kommen sollen? das ist doch Käse. Trotzdem gibt es immer wieder mal Milbenbefall und jahrelang dazwischen nichts. wo sollen die denn dann herkommen, wenn sie eben nicht doch latent in geringer menge vorhanden sind?

  • Nein, möchte ich nicht. Eben drum. Diese These kommt ja von den "Milben-sind-überall"-Verfechtern. :wink: Normalerweise holt man sich den Befall mit neuen Tieren. Habe mir allerdings auch schon welche aus der Tierklinik mitgebracht. Die können dann eine Weile latent vorhanden sein. Aber nicht für immer auf jedem Tier. Das wäre so als würden wir lle unser Leben lang mit den gleichen Schnupfen-Bakterien rumlaufen (Meerschweinchen bilden Antikörper gegen Grabmilben).

  • Es können auch milben erst 3 Jahre nach dem letzten Neuzugang auftauchen. Also ich halte es schon für sehr wahrscheinlich, dass die eben trotzdem latent bei den meisten Beständen vorhanden sind, und würde eben nicht jeden neuzugang gleich mal mit Spot-on behandeln, erst recht nicht wenn man nicht 100% sicher sein kann, ob man nicht doch mal ein tragendes Weibchen erwischt. Und diese Gewissheit hat man nie.

  • Und wer entscheidet, dass immer die letzten drei-fünf unbedenklichen befruchteten Milbenweibchen auf dem Meerschweinchen überleben, bis eine plötzliche Immunschwächung auftritt: das Immunsystem oder die Milben? Grabmilben können sich nicht einkapseln und ruhen bis die Bedingungen plötzlich günstig sind. Biologisch ist ein latenter Dauerbefall angeblich aller (oder der meisten) Meerschweinchen unvorstellbar.


    Habe glücklicherweise immer die Gewissheit kein trächtiges Mädel zu haben. Allerdings auch ohne Milben, deswegen haben wir hier in all den Jahren auch nur zweimal Milben gehabt (einmal die Ausgangsgruppe von Privat mit Pelzmilben; einmal aus der TK die Grabmilben). Immer wieder Notstation. :wink:

  • Da kann man auch bei Notstationen nur dann sicher sein, dass sie keine trächtigen Weibchen vermitteln, wenn jedes Weibchen mindestens 6, besser die vollen 10 Wochen bleibt, bevor es vermittelt wird. Vielen NS ist das aber einfach auch zu lange, bzw. zu Kostenintensiv, weil ja auch bei sparsamer Rechnung da einiges an Futterkosten aufläuft.


    Ich halte einen latenten Dauerbefall für wesentlich wahrscheinlicher, als sich in einer Tierklinik Grabmilben zu holen. Da müsste ja ein befallenes Schweinchen unmittelbar vor Deinem auf dem Tisch gesessen sein, da müsste sich eine Milbe gelöst haben (auch hier Weibchen kurz vom Eier legen), genug zeit gehabt haben auf Dein Schweinchen zu laufen (und alleine schon durch die sehr geringe Größe dauert das ne ganze Weile), es wäre notwendig, dass beim Tierarzt keiner zwischen den verschiedenen Tieren den Tisch abgewischt hat (und normalerweile liegen auf den Tischen dann immer Haare, Einstreuteile, Heuhälmchen etc. was meeris üblicherweise eben so verlieren, da wischt man doch drüber). Und dieses eine Milbchen müsste dann auch noch erfolgreich Eier gelegt haben, wogegen das Immunsystem sich nicht wehren konnte.


    alleine schon weil beim Tierarzt immer der Tisch von Streuresten befreit wird und es ewig dauert, damit eine Grabmilbe 5cm weit laufen und ein meerschweinchenfüßchen hoch klettern kann klingt das für mich doch weiter hergeholt.

  • Ich bin absolut sicher. Eine infizierte Hautschuppe auf dem Tisch reicht. Am warscheinlichsten haben wir die Biester auf dem Ultraschalltisch abgeholt, vielleicht auch beim Röntgen. Ein Tierarztbesuch, pünktlich zwei Wochen später hatte ich 20min nach dem TÜV des Schweins diverse Grabgänge in der Haut (die erste Generation war geschlüpft). Bin der perfekte Indikator. :wink: An dem Schwein war noch nichts zu sehen. Wäre immer so ein Befall da, könnte ich meine Schweine und diverse Urlaubsgäste (bisher nur mit Pelzmilben) nurnoch im Schutzanzug TÜVen.


    Es gibt keinen "gesunden" "natürlichen" Befall mit Milben, bitte lasst eure Tiere behandeln wenn ihr was entdeckt.

  • Hallo noch mal,


    danke für eure Info´s bezüglich Milben. Da ich die Milben sehen kann sind es wohl Pelzmilben, sahen beim letzten mal genau so aus. Ich werde die Tage zum TA gehen. Ist ein Pelzmilbenbefall denn auch vom Imunsystem abhängig oder ist das nur bei Grabmilben so? Bezieht sich das selbst kurieren auf Pelz oder Grabmilben? Könnt ihr ein frei verkäufliches Mittel empfehlen, oder doch immer zum TA?

  • Das Immunsystem hat keinen nennenswerten Einfluss auf Pelzmilben, da sie außerhalb des Körpers leben (wie beispielsweise unser Immunsystem nichts gegen Mücken tun kann).
    Pelzmilben sind zwar generell eher "harmlose" Vertreter, ich würde mir jedoch trotzdem vom TA ein Spot-on geben lassen. Es ist unkomlipiziert, bei richtiger Anwendung unbedenklich und das Problem hat sich stressfrei erledigt. Ehrlich gesagt habe ich mit frei verkäuflichen Mitteln keine guten Erfahrungen gemacht. Das oft empfohlene Biomaxan (wenn ich mich recht erinnere) soll wohl gut gewirkt haben, ist aber soviel ich weiß auch nicht mehr frei verkäuflich.

  • Da bleibt nur noch die Frage wo die Viecher her kommen. Der letzte Milbenbefall und TA Besuch war im Oktober, sonst hatten sie keinen Kontakt nach draußen. Mein Heu kommt vom Supermarkt und das andere Fressen auch. Ich hatte auch keinen Kontakt zu anderen Meeris, nur zu anderen Tieren. Kann es sein das die von anderen Tieren (Hund oder Katze) kommen? Ich dachte die sind wirtspezifisch?

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