Meerschweinchen Verhalten

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Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Also heute wurde alle 3 Kastriert und zum glück ist alles gut gegangen.


    Wollte mal die letzten Tage erklären, weil die Tierärztin meinte das das Verhalten normal ist?



    Noch sauber machen des Geheges haben sich die beiden mit Zähne knirschen und Hintern wackeln ineinander verbissen. Dach nach ist es ruhiger, der Ranghöhere Arno verfolgt ihn 1 - 2 Tage Hintern wackelnd und drängt ihn in ein Häuschen in der Ecke.
    Die nächsten Tage wird es ruhiger, wenn Arno aber Conner sieht, Jagd er ihn, bis er wieder in sein Häuschen ist.
    Conner traut sich vorsichtig erst später raus, bis Arno kommt.


    Ist dieses verhalten normal?


    Hatte immer nur Weibchen und nur 1 mal eine gemischte Gruppe und da war das Verhalten nie zu sehen.

  • Nein, das ist nicht normal, sollte aber in den nächsten Wochen besser werden. So nach ca. 6 Wochen sind die Gschlechtshormone nur noch halb so hoch, bis dahin solltest Du einen unterschied merken. Wenn sie dann immer noch ernsthaft kämofen musst Du drüber nachdenken, sie zu trennen. So auf die Dauer ist es dann halt doch Stress.


    Deine Tierärztin hatte bestimmt noch nie eine Bockgruppe Meerschweinchen, woher will die denn schon wissen, was normal ist und was nicht? In der einen einzigen Vorlesung die ALLE Nagetiere und Hasenartigen abhandelt hat sie sicher nicht viel über Verhalten und Ernährung gelernt. Irgendwo zwischen Geburtshilfe bei der Kuh und Zahnproblemen bei Hunden, Luftsackmilben bei Vögeln und Legenot bei Landschildkröten muss ja irgendein Thema im Studium ein wenig zu kurz kommen. Leider trauen sich nur viele Tierärzte nicht zuzugeben, dass sie keine Ahnung haben.

  • Hey,


    kannst Arno bisschen ausbremsen und die Einrichtung so stellen, das er nicht von einer Seite aus alles überblicken kann. Dann hat der unterlegenere auch nen bisschen weniger stress, wenn er weiß, er kann sich hinter nem Sichtschutz "verstecken".


    lg Sue

  • ich habe die Einrichtung des Geheges schon umgestellt, aber Conner verratet sich ständig selber. Indem er mit den Po wackelt, daraufhin rennt Arno wie von einer Biene gestochen zu ihm und schiebt ihn wieder ins Haus oder durchs Gehege.


    Habe sogar ein Häuschen selber zusammen geschustert, mit sogar 3 Ausweichlöcher. Aber das Haus gehört Jetzt Arno, deshalb hat Conner, weil er in der anderen Ecke ist, ein Sichtschutz und ein großer Heuhaufen ist genau in der Mitte der beiden. Das Conner in ruhe an der Körnernapf kann.


    Wenn ich Arno zum knuddeln (er liebt es gekrault zu werden) kommt Conner raus und springt durchs Gehege und wenn Arno wieder da ist. Geht er zurück ins Häuschen.


    Hoffe es wird die Wochen besser, sonst kommt Plan B (älteres Böckchen) oder Plan C (Gruppen mit Weibchen, einzeln). Gebe den 3 die 6 Wochen, um zu schauen wie Arno und Conner reagieren. Bei Ezio mache ich mir keine Gedanken, wenn er geärgert wird bekommt der Gegner den Hinterfuß ins Gesicht.


    Ah ja die Tierärztin ist spezialisiert auf Nager, Sie schreibt sogar Bücher darüber und hat Ahnung(hatte noch keine schlechte Erfahrung mit ihr). Deshalb bin ich bei ihr, auch wenn es etwas Teuer ist. Sie meinte das es normal ist, das der Unterliegende in seine Schranken gewiesen wird. Deshalb fragte ich im Forum, ob es stimmt, weil es meine erste Böckengruppe ist.


    p.s. das mit den die Böckchen sind zu alt zu Kastrieren, was ein anderer Tierarzt, weil meine nicht da war, hab ich woanders nachgefragt. Aber dieser war wirklich hauptsächlich für Hunde und Katzen, obwohl er auch Nager behandelt. Hat zu mein damaligen Hasen gesagt es wäre ein Männchen (hieß Tina, danach Toni) und dann ein Wunder ein Baby. Totgeburt, Gebärmutterkrebs und den Rest kann man sich denken. Und dann ein zweites mal, sagten sie mein Meerschweinen hat Krebs, obwohl es ein Abszess an der Halswurzel war.


    Ich gehe da nur hin, wenn's wirklich nicht anders geht, weil er jeden Tag auf hat und sogar Feiertags. (Dr. Sörensen, in Berlin)

  • Zitat

    Conner verratet sich ständig selber. Indem er mit den Po wackelt, daraufhin rennt Arno wie von einer Biene gestochen zu ihm


    Tja da brauchst du dir keine Gedanken zu machen.. Connor provoziert Arno mit nem wackelnden Po ;)


    Täte Connor sich Arno unterwerfen, ihn zumindest als Chef akzeptieren - müsste sich Connor gar nicht im Häuschen verstecken.


    Lass die beiden machen, leg Connor Heu vor den Eingang und warte ab, wann sich die beiden verstehen und einigen.


    lg Sue

  • Also ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich kann dir ja mal von meiner Problematik und meiner Lösung bei meinen 4 Böcken erzählen.


    Also, es sind 4 Böcke (nicht kastiert). Zwei davon sind ein halbes Jahr alt, einer 1,5 und einer bald 2 Jahre. Und die beiden älteren haben sich über 1-2 Monate hinweg ständig gezofft. Ich habe dann einige Dinge verändert und plötzlich waren sie friedlich.


    1. Der Streit war am schlimmsten, als ich noch ein Bodengehege hatte. Einer der beiden älteren ist sehr ängstlich (kam aus schlechter Haltung) und diese Angst verschlimmerte sich durch das Bodengehege. Dann hatte ich ein hochgestelltes Gehege mit Plexiglas. Darin wurde es besser, aber es gab immer noch Reibereien bis ich endlich auf die Idee kam Vorhänge vor das Plexiglas zu machen. Mein ängstliches Schwein hat sich nämlich JEDES Mal erschreckt, wenn sich vor dem Plexiglas etwas bewegt hat. Daraufhin wurde der Chef aggressiv und der Kampf ging los. Ohne den Vorhang musste er sich nicht mehr erschrecken und der Streit hörte auf.


    2. An der Stelle bitte ich die anderen, das nicht zu kommentieren, auch wenn es sich "unsinnig" anhört: Einer meiner Böcke wird wirklich von Karotte aggressiv. Eine Erklärung dafür hat bisher keiner, aber man kann definitiv die Uhr danach stellen. 5 Stunden nachdem es Karotte gab, wird er aggressiv. Wenn es 2 Monate lang keine Karotte gab, war er lieb und brav, aber wehe die Karotte lag wieder drin, ging es wieder los. Mein Tipp an dich: Probiere es einfach aus. Du hast dabei nichts zu verlieren und die Tiere können problemlos eine Woche auf Karotte verzichten. Meine bekommen inzwischen gar keine Karotte mehr.


    3. Stelle die Häuser bunt verteilt in dem Raum. Am besten so, dass alle Häuser in andere Richtungen zeigen und somit den Sichtkontakt der Tiere unterbinden. Ich würde bei einer Böckchenhaltung auch ehrlich gesagt ganz von Häusern (egal wie viele Eingänge) abraten und nur noch zu Tunneln oder Unterständen raten, weil das einfach bessere Ausweichmöglichkeiten bietet, aber das muss jeder selbst entscheiden. Ich habe hier keine Häuser mehr drin. Ach ja und mindestens eine Unterkunft pro Tier und mindestens ein weiteres. Also bei 3 Tieren 4 Unterkünfte, bei 4 Tieren 5 usw.


    4. Auch ich rate dringend zum vierten (eventuell sogar fünften), älteren Kastraten. Er sollte in etwa 2 Jahre alt sein, damit er aus der Rappelphase raus ist, aber auch nicht zu alt für die wilden Ferkel. Er sollte dominant, aber gut sozialisiert sein, damit er sich durchsetzen kann ohne unnötig aggressiv zu sein. Bei Böcken ist es allerdings ratsam die 1m^2 pro Tier einzuhalten, also müsstest du noch erweitern.
    Von 3er-Bockgruppen rät man übrigens ganz generell ab, egal wie alt die Tiere sind. Es besteht einfach immer die Gefahr, dass ein Tier ausgegrenzt und von beiden anderen gemobbt wird. Bei größeren Gruppen relativiert sich diese Gefahr.


    5. Ich habe bei mir genauso wie du gemerkt, dass die Tiere unruhig wurden, wenn ich das komplette Gehege auf einmal gereinigt habe. Vielleicht hängt das mit den Gerüchen vom Revier zusammen - keine Ahnung -, aber es löste jedenfalls Stress aus (egal, ob die Tiere beim Reinigen drin blieben oder raus kamen). Deswegen bin ich darauf umgestiegen, das Gehege 2 mal Pro Woche zu reinigen, aber jedes mal nur eine Gehegehälfte. Dadurch haben sie in einer Hälfte noch den alten Geruch und in der anderen das frische, saubere. Und ich konnte feststellen, dass sie sich deutlich lieber in der dreckigen Hälfte aufhalten (vermutlich wegen den Gerüchen). Auch das verringerte den Stress.


    Ich hoffe, dass dir einer dieser Tipps weiterhilft. Ich selbst habe jetzt eine sehr harmonische 4er-Gruppe (alle nicht kastriert) ohne Streit und Stress.

  • So wollte mal ein Feedback geben:


    1. Das mit teilweise das Gehege sauber machen, funktioniert einwandfrei! :D


    2. Habe das Gehege so eingerichtet, das jeder ein Sichtschutz hat.


    3. Arno ist zu 40% ruhiger geworden, jetzt sitzen er und Conner sogar 20 cm voneinander entfernt, ohne gleich los zu rennen. Okay manchmal Jagd er ihn noch aus dem Haus, aber dann ist wieder ruhe. Kann sogar Nachts wieder schlafen, weil Arno nicht mehr soviel mit den Hintern wackelt und seine Brüder ärgert.


    Noch ein paar Bilder der Rasselbande




    Arno



    Conner



    Ezio



    Alle 3 im Gehege /vorm sauber machen.

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