Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Gewichtabnahme keine schlüssige Diagnose

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr LIeben,


    ich bin etwas ratlos mit meiner Schweinedame - sie ist jetzt ca. 8 Jahre alt und war bis 2014 nie erkrankt.


    Im zweiten Quartal 2014 begann es, dass sie stetig Gewicht verlor (ca. 5 - 15g in der Woche, auch mal ein paar Zunahmen) - ohne erkennbaren Grund und bei gutem Fressverhalten. Der TA erklräte mir, dass es alterbedingt sein könnte. Im Sommer hat sie dann innerhalb einer Woche 60 g verloren, also bin ich zum Tierarzt, dort wurden auf Verdacht die Zähne gekürzt, immer weiter kleine Gewichtsabnahmen, mehrere Besuche bei verschiedenen Tierärzten inklusvive Klinik haben folgendes ergeben:


    - altersbedingte Gewichtabnahme
    - Zahnschwein (ja / nein / ja / nein usw...), zwei Zahnkürzungen auf Verdacht
    - Einzeller im Darm (keine Bestätigung der Diagnose)
    - Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankung- wird jetzt anhand von Urin untersucht (wobei mir zwei verschiedene TÄ sagten, dass man bei Schweinen (zumindest bei Lebenden) keine Blutunteruschungen mache bzw. machen könne.... Ich habe da jetzt aber anderes gelesen.


    Um Weihnachten wurde es jetzt nochmal akut, da ist sie unter die 600 g gefallen :'(, ansonsten sei ihr Allgemeinzustand jedoch gut.


    Seit gut einer Woche gibt es die Verdachtsdiagnose Diabetes, ich versuche das Futter umzustellen, zudem erhält sie Traumeel und Zeneel, weil ich den starken Verdacht habe, dass ihr Bewegungsapparat manchmal schmerzt.


    Diese Woche gab es gratis bei ihr und dem Kastraten einen Schnupfen dazu, zum Glück können wir noch homöpathsich behandeln. Sein Schnupfen ist auch fast weg, ihrer noch nicht.


    Ansonsten beobachte ich, dass sie phasenweise sehr ruhig ist, aber immer in Gesellschaft von den anderen... Sie frisst, wobei ich heute beobachtet habe, dass es etwas langsamer ist als sonst - allerdings habe ich keine Ahnung ob das am Schnupfen liegen könnte. Sie quiekt und fordert Futter ein, Fell sieht gut aus, d. h. es glänzt und liegt gut. Kot ist normal.
    Ich habe den Eindruck, dass sie seit ich beginne das Futte umzustellen und sie Traumeel und Zeneel bekommt, sie etwas aktiver ist.


    Hat jemand von euch noch Ideen, welche UNtersuchungen zu machen sind, was ich ihr gutes tun kann?


    Viele Grüße

  • 8 Jahre ist ein stattliches Alter. Da kann es gut ein altersbedingter Abbau sein. Nichts in deiner Beschreibung deutet auf Diabetes hin, diabetische Meerschweinchen nehmen eher unkontrolliert zu, fressen (und trinken bei geringer Frischfütterung) praktisch ununterbrochen, urinieren im Übermaß und neigen nach den Fressattacken zu starken Erschöpfungszuständen.


    Eine Blutabnahme könnte Hinweis auf den Zustand der Nieren geben und ggf. Schilddrüsenprobleme aufdecken, ein Röntgenbild könnte zeigen ob ein Problem mit Herz (+Abhorchen) oder Lunge besteht und zudem den Knochenzustand (Arthrose) zeigen. Insgesamt hast du aber eine sehr alte Dame zuhause sitzen, bedenke immer, ob sich der TA-Stress für sie lohnt. Füttere kalorienreiche Leckerlies zu (Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Erbsenflocken, Herbicare o.Ä.) und mach ihr eine ruhige und schöne Zeit. Wenn sich der Verdacht auf Arthrose bestätigt, kannst du dir vom TA Metacam mitgeben lassen.

  • Danke für deine Antwort.


    Ich hatte vergessen zu schreiben, dass sie zwischenzeitlich sehr viel getrunken hat, teilweise die halbe Tränke (alleine) leer...


    Das hat sich im Moment gegeben...


    Also bei einem Röntgenbild könnte man eine Athrose abchecken? Wie werden die denn gemacht? Ich war noch nie dabei, habe immer nur die Tierchen abgegeben und wieder bekommen - wird sie dort irgendwo angeschnallt oder sediert? Sie gerät imemr fürchterlich in Stress - im Vergleich zu den anderen Tieren - wenn sie angefasst oder etwas gegen ihren Willen gemacht wird.


    Wie ist das mit dem Blutabnehmen - wie geht das? Ist das so schwer, dass sich immerhin zwei TÄ nicht rantrauen?


    Ich überlege immer wieder, ob der Besuch beim TA nötig ist - wegen des Stresses. Mir ist wichtig, dass sie nicht leidet, keine Schmerzen hat und nicht vor sich hin siecht. Das scheint im Moment nicht der Fall zu sein.


    Was ich sehr schön finde, dass die beiden anderen sich immer mit ihr auf einer Etage aufhalten - da bekomme ich Herzchenaugen... Ich überlege das Gehege ebenerdig anzulegen bzw. umzubauen, allerdings bewegt sie sich scheinbar doch ncoh relativ sicher von Etage zu Etage...


    Viele Grüße

  • Hallo!


    Das viele Trinken spricht schon sehr für Diabetes. Den entsprechenden Wert sollte ein Labor aber schnell ermitteln können, das dauert nur 3 Minuten.


    Es könnte aber auch ein Schilddrüsenproblem sein, das kann man auch am Blut feststellen, muss den Wert aber ausdrücklich anfordern.


    Die Kotprobe - von wie vielen Tagen hast Du da wie viel gesammelt? Manche Tierärzte untersuchen da ja drei Köttel und wenn die da nichts finden schließen sie gleich mal aus, dabei braucht man so viel Kot wie möglich von 3-5 Tagen.

  • Einen vorläufige Idee, ob dein Schwein Diabetes hat, kannst du schon durch einen simplen Urinstick (Combur Test HC aus der Apotheke) bekommen. Einfach kurz in frischen Urin halten, ggf. mehrfach am Tag. Ist keine Glucose nachweisbar, hat sie auch kein Zucker. Ein Schilddrüsenproblem ist gut möglich, viel Trinken ist allerdings auch Anzeichen von Blasen- oder Nierenproblemen oder auch Infektionen was ich eher annehmen würde, da es sich ja anscheinend wieder gegeben hat.


    Für ein RöBi muss das Schwein nicht sediert werden. Angenehm ist es trotzdem nicht, weil sie ruhig gehalten wird. Allerdings geht es gewöhnlich schnell.
    Blutabnahme ist oft stressig, da viele TA sehr ungeübt sind Blut bei so kleinen Tieren abzunehmen. Für die Diagnose eines Schilddrüsenproblems gibt es allerdings keine andere Möglichkeit. Für die Bestimmung des aktuellen Blutzuckerwertes reicht ein kleiner Pieks mit einer Stechhilfe (am günstigsten am äußeren Zeh der Hinterpfote) für ein tröpfchen Blut und ein handelsübliches Blutzuckermessgerät.

  • Hallo,


    vermehrtes Trinken spricht nicht unbedingt für einen Diabetes, sondern kann auch auf eine akute Entzündung hindeuten. Nimmt das Schwein ab, weil es nicht mehr so begeistert frißt, ist es ein Entzündungsvorgang. Hat es die von Pardona beschriebene Symptomatik eher ein Diabetes.


    LG,
    Steffi

  • Hallo ihr LIeben,


    ich wollte mal wieder ein Update erstellen:


    NAchdem ihr teilweise eure Zweifel bezüglich der Diabetes und der Sicherstellung einer Diagnose beschrieben habt, habe ich Kontakt mit Meerschweinchen in Not e.V. aufgenommen und mir Tierärzte mit Meerschweinchenerfahrung und der Fähhigkeit ein Blutbild zu erstellen nennen lassen.
    Da bin ich in einer sehr netten Praxis angekommen, Blutbild wurde erstellt, Schwein wurde geröntgt und auf den Kopf gestellt und siehe da: Blutbild war gut, keine Auffälligkeiten, keine Entzündungswerte und nichts was für eine Diabetes spricht. Röntgenbild hat auch keine sichtbaren Auffälligkeiten gezeigt - außer dass das Schwein zu mager ist. Nachdem die Zahnspezialistin ihr kurz ins Maul schaute, konnte sie sagen, dass die Zähne zwar nicht zu lang seien, jedoch assymetrisch auf beiden Seiten seien, was beim Fressen schwer werden würde. Eine Kürzung birgt natürlich ein hohes Risiko, wegen des Alters und des Gewichts.
    Ich päppel sie jetzt seit ca. vier Wochen und sie nimmt stetig zu. Dadurch, dass sie jetzt wieder alles Fressen kann, bekommt sie eben auch viel kohlenhydratreiche Sachen, die sie gut fressen kann, wie etwa Kräuter... An Breis gebe ich Herbi Care Plus und eben selbstgemachtes im Wechsel... (hat dazu geführt, dass ich am Wochenende mal eben das Zimmer gestrichen habe, weil die Spritze einmal sehr verstopft war und ich sehr fest gedrückt hatte... nachdem ich am Tag vorher gelernt hatte, dass ich besser nciht in meine Richtung drücke....


    Letzte Woche gab es einen kleinen Rückschlag: ich hatte schon länger immer wieder angemerkt, dass ihr eines Hinterbein manchmal seltsam unter ihr sei - zwei TÄs sagten mir, dass sie sicher eine Altersathrose habe, deswegen bekam sie ja Traumeel und Zeel. Letzte Woche erschien es mir, als ob sie ihr komplettes HInterteil nicht mehr kontrollieren könne. Die TÄ bestätigte dies und spritzte ihr Bioserin (Pferdeserum, zum Aufbau), was ich auch mit nach Hause bekam, das hatte zum Abend hin schon so gut gewirkt, dass sie wieder durchs Gehege gelaufen ist. Ich gebe es jetzt regelmäßig und stelle fest, dass sie wieder beginnt langsam und vorsichtig Heu zu mümmeln... Seit Freitag bekommt sie nun auch noch Baytril, weil sie einen beginnenden Atemwegsinfekt hat und die TÄ nichts riskieren möchte. Ansonsten verhält sie sich fit und sieht schon viel besser aus :)


    Ich hoffe jetzt, dass wir bald die Zähne kürzen können und die Dame wieder allein futtert.


    Vielleicht habt ihr darüberhinaus noch ein paar Anregungen was ich ihr Gutes tun könnte?


    Viele Grüße