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PEGIDA - eure ehrliche Meinung?

Für alles, was nicht mit Meerschweinchen zu tun hat

  • Hallo Leute,


    ja ich weiß das Thema scheint nicht jeder gern anzusprechen,
    aber ich wollte hier mal nach euren ehrlichen Meinungen fragen.
    Denn es scheint, als ob sich Deutschland in diesem Thema stark spaltet.
    Eigentlich wollte ich das Thema gern im Schulunterricht ansprechen, habe allerdings Sorge,
    dass einige Leute sich gegenseitig aufhetzen und letzten endes Menschen verprügelt werden..
    Ja mein Kolleg ist nicht gerade das toleranteste..


    PEGIDA, radikal oder ist doch was an den Demos dran?



    LG

  • Hallo!


    Ich empfinde das als ganz viel Panikmache. Es werden Gerüchte in Umlauf gebracht die einfach nicht stimmen, um Ängste zu schüren, und am Ende sind die Flüchtlinge dann Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit Universitätsabschluss, die sich alle Mühe geben schnell Deutsch zu lernen und auf Arbeit hoffen.


    Als bei uns in der Stadt die ersten Flüchtlinge einquartiert wurden, wurde zeitgleich einer nachbarin ihr teures Fahrrad geklaut. Und gleich haben alle Nachbarn gemeint, es müssten die Flüchtlinge sein - aber wie sollen die denn 2 Kilometer weit quer durch eine fremde Stadt laufen und hinter einem Haus nach Fahrrädern suchen? Das Rad ist übrigens dann wirklich bei einem Fahrradhändler zum Verkauf angeboten worden, von einem 15jährigen Deutschen. Wenn man an einer Schule vorbei radelt sehen eben die Teenager das Rad.


    Mein Bruder ist Lehrer und unterrichtet einige Flüchtlinge in Deutsch, der ist auch positiv überrascht, wie viel Engagement die zeigen beim lernen einer wirklich schwierigen fremden Sprache. Mal keine gelangweilten Schüler, die sich nur beschweren, wenn sie was lernen sollen, sondern wirklich interessierte Jugendliche, die sich um Lehrstellen als Bäcker oder Metzger bewerben, die bei deutschen Jugendlichen nicht gerade beliebt sind, wegen den Arbeitszeiten, der harten Arbeit, und dem Ekelfaktor.


    Ich denke dabei auch an meine eigenen Großeltern, die nach dem Krieg auch als Flüchtlinge in die Gegend gekommen sind. Die hatten es damals auch sehr schwer, wurden bei irgendwelchen Bauern einquartiert, die sie nicht gerade freundlich aufgenommen haben. Die haben auch erst mal wieder alles neu aufbauen müssen, und ich denke, es geht vielen Flüchtlingen ähnlich. Syrien ist ja kein armes Land gewesen, viele dürften eine Zentralheizung und eine Einbauküche gehabt haben, und jetzt leben sie in Stockbetten in einer Flüchtlingsunterkunft und besitzen den Inhalt eines Koffers. Man lässt doch nicht alles zurück, allen Besitz, seine Familie, und flieht viele tausende Kilometer, einfach so. Die hat doch nur der Krieg vertrieben, so wie damals meine Großeltern. Da muss man es den Leuten doch nicht noch schwerer machen indem man sie anfeindet.