Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschwein mit 3 Beinen - geht das?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Unserer Hermine soll durch einen heftigen Vorfuß-Abszess mit Knochenbefall und Nekrosen (Absterbende Bereiche) jetzt eingeschläfert werden, denn ein Meerschweinchen mit nur einem Vorderbein sei nicht lebensfähig, heißt es aus der Tierklinik, wo sie sich gerade befindet. Eigentlich sollte ihr heute primär eine Zehe und das halbe Füßchen amputiert werden, aber nach Sichtung und Röntgen des Beinchens wurde mir gerade telefonisch mitgeteilt, dass man das ganze Bein ab Ellenbogen abnehmen müsste, und das sei mit dem Leben nicht vereinbar.
    Gibt es hier im Forum Erfahrungen mit dreibeinigen Meerschweinchen? Hermine ist erst 4,5 Jahre alt und ansonsten in guter Verfassung, wurde mir von Seiten der Tierärzte bestätigt

  • Hallo :)


    Hier im Forum gibt es ein paar Meerschweinchen mit nur 3 Beinen.
    Ich meine Pardona hat auch eins.


    Würde echt mal warten bis sich die User melden die ein 3-beiniges Schweinchen haben.


    Soweit ich mich erinnere gehts den 3-beinigen Schweinchen allen sehr gut, es schränkt sie zwar etwas ein, aber Lebensqualität haben sie alle.

  • Ok, das hört sich doch schon mal ganz gut an. Da werde ich nachher wohl mal diskutieren müssen, eigentlich wollten sie die Maus schon heute morgen einschläfern. Ich hatte aber darum gebeten zu warten, bis ich von der Arbeit komme, denn ich wollte, dass sie dann wenigstens auf vertraut riechenden Beinen liegt, wenn sie schon gehen muss.
    Nur so, wie sich dass heute morgen am Telefon anhörte, dachte ich, sie hätte gar keine Chance verdient und mit einem Vorderbein wäre für ein Meeri wie ein Leben ohne Kopf. Wenn es Schweinchen mit drei Beinen gibt, ich mich darauf berufen kann, habe ich doch ein Argument auf meiner Seite! Sonst ist man den TÄ ja doch völlig ausgeliefert. Vielen Dank schon einmal!

  • Wir hatten in der Notstation vor ca 1 Jahr ein Schwein mit einem verkümmerten Vorderbein, das hat die Maus überhaupt nicht gestört und sie lebt mittlerweile glücklich in einer 5er Haremgruppe und wuselt da genauso rum die die Gesunden.
    Versteh gar nicht wie der Tierarzt drauf kommt das Sie mit 3 Beinen nicht leben kann? Geht ja bei Hund und Katze auch und die haben ja eine ähnliche Gangart, warum solls da bei einem Meeri nicht gehen?
    Und wenn die sich total Quer stellen würde ich mir das Tier schnappen und einen anderen Ta aufsuchen.

  • Wir waren damals selbst in deiner Situation... unsere Ronja hatte ein Abszest am Fuß den wir zu spät bemerkten und nach einer Woche lang tägl. beim TA spülen, meinte er nach einem Röntgenbild mann müsse sie erlösen da auch ihr Knochen schon befallen war. Ich schlug auch vor zu amputieren, doch er meinte die Gefahr dass erneut ein Abszest an einem anderen Fuß auftreten könnte wäre zu groß und das sei Tierquälerei etc... Durch das ganze Antibiotika hatte sie Durchfall und war sehr ausgezehrt...Ich konnte sie nicht mehr Leiden sehen, und wir erlösten sie. Ich bin mir sicher dass es die richtige Entscheidung war, aber doch mach ich mir bis heute Vorwürfe denn es war letzendlich meine Schuld weil ich es nicht bemerkt hatte.


    Was ich dir damit sagen will, du musst selbst entscheiden was ihr Zustand momentan zulässt. Wenn es ihr "gut geht", also sie Lebensfreude, zeigt dann nur zu!! Du kennst dein Tier bestimmt besser wie der Tierarzt. Aber wenn du meinst sie leidet, dann ist es besser sie zu erlösen.
    Egal was du machst, ich drück dir ganz fest die Daumen!

  • Nun haben wir sie gestern doch einschlafen lassen, und zwar waren die Argumente des Arztes schlüssig:
    Auf den Röntgen-Aufnahmen sah man eine ausgeprägte Arthrose der Hüftgelenke, der linke Hüftkopf war so gut wie aufgelöst, möglicherweise hatte sie seit Geburt eine Dysplasie. Damit ist sie zwar im täglichen Leben bisher gut zurecht gekommen, war aber nie die schnellste und wirkte hinten ziemlich steif. Er sagte, ein ansonsten fittes Schweini könne gut auf drei Beinen hoppeln, aber die Arthrose hinten kann wenig kompensieren und verschlimmert sich bei schräger Belastung vermutlich bis zur absoluten Gehunfähigkeit des Tieres. Die andere Vorderpfote wirkte auch schon leicht geschwollen durch die Mehrbelastung in den letzten Tagen und wäre nach der Amputation vermutlich auch schlimmer geworden, sodass er in unserem Fall im Sinne des Tierchens davon abgeraten hat.


    Als ich sie nahm, kuschelte sie sich in die Armbeuge, wo es vertraut roch, schmiegt sich an und fing leise an zu quieken. Da sie noch die Nadel liegen hatte, musste die Ärztin nicht einmal pieken und sie entspannte sich sofort auf meinem Arm und war schon nach der halben Narkose völlig weg. Nachdem die ganze Dosis gegeben war, war sie schon nicht mehr - sie hätte die Narkose für die Amputation also vermutlich genauso wenig überstanden. Das war das erste mal, dass ich beim Einschläfern tatsächlich das Gefühl hatte, sie wollte es so, sie hatte mich geradezu darum gebeten. Ich denke, sie wird schon seit Tagen unter den Schmerzen gelitten haben und konnte und wollte nicht mehr, sie hat aufgegeben. Bei dem letzten Schweini, was wir haben einschläfern lassen müssen, war das ganz anders, sie sträubte sich gegen den Bewußtseinsverlust, wehrte sich, musste mehrfach nachgespritzt werden und es war eine scheußliche Prozedur, bei der man sich fragte, ob das gerechtfertigt war.


    Ich habe mir auch Vorwürfe gemacht, dass wir das nicht eher bemerkt haben und verstehe nicht, wie das passieren konnte - aber die Ärztin sagte, es seien Fluchttiere, die müssten das vertuschen, sonst hätten sie keine Chance zu überleben. Ein humpelndes Fluchttier wird Opfer vom Fuchs. Das wäre sehr oft so und käme gar nicht selten vor. Ich hoffe, sie hat das nicht nur gesagt, um mich zu trösten -

  • Tut mir echt leid.


    Es stimmt, Meerschweinchen können Krankheiten wirklich sehr gut verbergen und lassen sich lange nichts anmerken. Deswegen ist es ganz wichtig, sie einmal die Woche raus zu nehmen, genau anzuschauen (Zähne, Augen, geschlechtsorgane, Popo, Fell durchwuscheln, auf die Waage setzen) um kleine Veränderungen möglichst frühzeitig zu erkennen. Und auch da kann es sein, dass ein Schweinchen einfach nur an gewicht verloren hat, und dann erst mal beimTierarzt das Rätselraten los geht, woran das nur liegen kann.

  • Tja, ich gucke täglich, ob alle fressen, wir wiegen auch regelmäßig und gucken die Zähne, Augen und Ohren an. Mit den Füßen hatten wir in über 30 Jahren mit Meerschweinchen noch nie Probleme gehabt, weshalb ich mir die nicht regelmäßig angeschaut habe. Die Tierärztin gestern sagte, es sei gar nicht so selten mit diesen Pfotenabszessen - da habe ich wohl Glück gehabt oder gutes Streu. Und trotz dieses schlimmen Befundes an der Pfote hat Hermine weiterhin ausreichend gefressen, der Darm auf dem Röntgenbild war gut gefüllt, und der Gewichtsverlust war nicht so drastisch. Klar, ab jetzt werden eben auch die Füßchen regelmäßig beguckt. Man ist ja lernfähig. Vielleicht wäre mir bei einem anderen Schweini auch ein merkwürdiges Gangbild aufgefallen, aber Hermine hatte schon immer einen Eiergang wegen der Hüfte. Arme Maus

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