• Hallo,
    ich bin neu hier und seit kurzem stolzer Besitzer von zwei Meerschweinchenböcken, die eher zufällig bei uns ein Zuhause gefunden haben. Den ersten hab ich geschenkt bekommen (bzw. die Kinder) und da ich mich informiert habe und deshalb Alleinhaltung natürlich nicht in Frage kam, hab ich ein zweites Männchen gekauft. Trozt meiner Unwissenheit hat die Zusammenführung super geklappt und die beiden verstehen sich gut. Nun zu meiner Frage: Bisher gehe ich jeden Tag auf die Wiese hinter unserem Haus und pflücke frisches Gras und Löwenzahn für die beiden, welches sie sehr gerne und auch in größeren Mengen fressen. Nun ist es ja jetzt schon mühsam, das Gras zu trocknen, da nasses Gras nicht gut ist. Was kann ich im Winter, wenn z.B. Schnee liegt ersatzweise füttern? Sie bekommen natürlich auch Gurke, Möhren, Fenchel, Paprika... Und haben selbstverständlich auch immer Heu zur Verfügung. Aber gestern war ich mal nicht draußen zum Pflücken, da hatte ich schon das Gefühl, sie beschweren sich. Was darf ich in großen Mengen füttern ohne das es schadet? Gurke ist Favorit, soll man aber doch nicht zu viel geben. Möhren ist bei meinem Schweinchen nicht so angesagt.. Paprika auch nicht in zu großen Mengen... Wieviel Fenchel ist denn okay? Ich wollte kein Trockenfutter füttern, weil es ja nicht so gut sein soll. Sorry, dass es so lang geworden ist. Ich hab einfach noch nicht so viel Ahnung und möchte das es meine Süßen gut geht. :)


    Michaela

  • Dieses Jahr ist ja noch recht gnädig. Es gab schon Jahre da konnte man im November nicht mehr vernünftig sammeln. Das gesammelte Gras muss aber nicht forztrocken sein. Einmal kurz ausgeschüttelt reicht, das bisschen Restfeuchte ist nicht gefährlich wenn sie Gras kennen.
    Das ganze Jahr kannst du von draußen Zweige verschiedener Bäume (Apfel und Haselnuss sind Klassiker) oder Brombeerblätter sammeln und verfüttern, wenn du Quellen findest.
    Im Winter kannst du die Gemüseabteilung rauf und runter füttern, naja fast :wink: .
    Neben dem was du schon verfütterst z.B. noch Kohl, Rüben, Salate. Da gibt es einige Listen im Internet.

  • Danke, gut zu wissen, dass das Gras nicht ganz trocken sein muss. Ich hab immer mit Zewa getrocknet. :roll: Ich hab meine Schwester schon gefragt nach Zweigen vom Apfelbaum. Da sind aber ja kaum noch Blätter dran. Fressen die denn auch die zweige :?:

  • Ach, und noch was. Ich hab gelesen, dass Kartoffeln nicht gut für Meerschweinchen sind. Meine Tochter hat neulich ein Stück Kartoffelschale gemopst und ihrem Flecki gegeben. Er hat es sehr schnell aufgefresssen. Wissen die Tiere eigentlich, was für sie nicht gut ist? Ich hab immer Bedenken, dass ich auf der Wiese mit dem Gras auch etwas erwische, was ihnen schaden könnte...

  • Hallo und herzlich willkommen in diesem Forum :D


    Ich versuche mal die einzelnen Sachen, die du genannt hast, jeweils einzeln zu beantworten. :-)


    - Gras: dass man grundsätzlich kein nasses Gras füttern kann, stimmt nicht. Es gibt empfindliche und weniger empfindliche Schweinchen. Bei meinen habe ich immer alles an Gras und Salat gefüttert, egal, ob es trocken oder klatschnass war. Eher aufpassen würde ich beim Trocknen. Wenn du das Gras pflückst und dann wartest, bis es trocknet, findet der Gärprozess statt. Dieser kann zu Blähungen im Schweinchenbauch führen. Also entweder noch nass füttern oder ganz getrocknet (-> Heu).


    - Gurke: Ja... Das ist so eine Sache. Fast alle sagen, dass man nur 3-4cm pro Tier/Tag füttern darf. Auch da kann ich nur sagen, dass jedes meiner Tiere pro Tag eine halbe Gurke bekommt und es nie Probleme gegeben hat. Auch das ist sicherlich eine Aussage, die vom Gesamtzustand des Tieres abhängt.


    - Möhre: meine mochten auch ewig keine Karotten, bis ich herausgefunden habe, wie ich sie anbieten muss :lol:. Alle meine Schweinchen mögen Karotte ausschließlich dann, wenn sie geschält ist und im Querschnitt geviertelt. Also so, dass der Kern der Möhre zum Vorschein kommt. Dieser ist nämlich der süßeste Teil einer Karotte und zumindest meine finden den seeeeehr sehr lecker :-). Wenn ich es wagen sollte, die Karotte nicht zu schälen oder anders klein zu schneiden, dann verhungern sie lieber als die zu essen :lol:.


    - Paprika: als ich meine ersten beiden Schweinchen hatte, mochten die keine normale Paprika. Sie mochten nur die sogenannten Baby-Paprikas. Diese sind sehr viel kleiner und wohl auch süßer. (Ich selbst esse keine Paprika, deswegen kann ich das nicht beurteilen). Als sie älter wurden, mochten sie hingegen nur noch die normalen roten Paprikas.


    - Fenchel ist sehr gesund und kann unbegrenzt gefüttert werden. Ist auch gerade bei kranken Schweinchen wichtig, weil es appetitanregend wirkt.


    Ich glaube, jetzt habe ich alle Sachen genannt, nach denen du gefragt hattest, oder?


    Was du auch im Prinzip unbegrenzt füttern kannst, ist Kohl. Hier musst du allerdings darauf aufpassen, dass du mit kleinen Mengen anfängst und diese nach und nach steigerst. Sonst können sie Blähungen bekommen. Der Körper muss sich erst daran gewöhnen. Beliebt sind bei uns die dunkelgrünen Blätter vom Wirsingkohl, Kohlrabi (besonders die Blätter) und Brokkoli.


    Salat (trifft auf nahezu alle Sorten zu) ist schon wieder vom Gesamtzustand des Tieres abhängig. Da heißt es auch, dass es aufgrund von Nitraten (?) zu Durchfall führen kann. Ich fütter jeden Tag mindestens einen großen Salatkopf (Eisberg/Lollo Rosso/Lollo Bianco etc.) und noch mindestens einen kleinen (Romana/Chicoree etc.). Und wie oben bereits genannt, ist er sogar fast immer nass, weil ich den Salat unmittelbar nach dem Waschen hineinschmeiße. Auch da habe ich nie negative Erfahrungen gemacht.


    Und frische Kräuter kann man auch in großen Mengen füttern (sind allerdings vom Mengenpreis her relativ teuer im Vergleich zu Gemüse). Meine kriegen an jedem Tag einen ganzen Topf Basilikum und ca. an jedem zweiten Tag noch einen Topf Petersilie. Das macht bei unseren Läden mindestens 10€ oder wenn wir es nicht so günstig bekommen, bis zu 20€ pro Woche für die Kräuter.


    Ansonsten kann ich dir noch die Futterliste empfehlen, die es hier irgendwo auf der Seite gibt. Da steht fast alles wichtige drauf (und den Rest bringt die eigene Erfahrung ;-)). Auf http://www.diebrain.de gibt es ebenfalls eine sehr gute Futterliste.

  • Zu der Kartoffel: ein kleines Stück ist kein Weltuntergang. Früher in Deutschland oder auch heute noch in Peru werden einfach die Küchenabfälle ins Schweinchengehege geworfen. Und da kam dann natürlich auch immer wieder Kartoffel rein. Es ist nicht hochgradig giftig, nur eben nicht gesund. Also besser nicht nochmal füttern :-).


    Und ob sie wissen, was sie essen dürfen oder nicht... Naja hierzulande wissen sie es wohl leider nicht. Ich habe schon öfters hier im Forum gelesen, dass die Schweinchen in Außenhaltung etwas Giftiges gegessen haben... Die Wildmeerschweinchen in Peru hingegen wissen es wohl schon ganz gut. Wenn sie sehen, dass ein Vorkoster-Schweinchen nach dem Essen einer Sache gestorben ist, wussten sie, dass das gifitg ist. Unsere Hausmeerschweinchen sind allerdings a) schon seit vielen Jahren domestiziert und b) nicht in ihrem Heimatland. Daher wissen sie es hier wohl (noch) nicht. Das würde wohl sehr lange dauern und viele Schweinchenleben kosten, bis sie es wüssten.

  • Kartoffeln enthalten Solanin. Das ist schwach giftig und man kann da ne ganze Menge essen, bis man wirkungen merkt - aber es wird nicht schnell abgebaut sondern bleibt ewig im Körper. Dadurch sammelt sich da über lange zeit was an, und irgendwann wird es dann doch giftig.


    Deswegen merken die Schweinchen nicht, dass es giftig ist. Weil die eben probieren, gucken ob sie Bauchweh bekommen, und wenn nicht denken sie, dass es unbedenklich wäre. Die Dosis ist zu gering um gleich Probleme zu machen.


    Sonst sind nur die Sachen gefährlich,bei denen schon kleinste Mengen extrem giftig sind, etwa die Blätter vom Weihnachtsstern. Die sind so giftig, dass einmal abbeißen reicht für eine tödliche Menge, die Dinger haben in Räumen wo Tiere zugang haben einfach nichts verloren.

  • Meine stehen total auf Radiccio. Auch Endivien ist heiß begeht, bekomme ich aber momentan leider noch nirgens.


    Das mit den Möhren ist bei uns wie bei Kaddie. Ohne schälen is nich, dann gucken sie nur doof. OK längs durchschneiden muß nicht uuuunbedingt sein, aber dann liegen die Möhren eben etwas länger bis sie doch angerührt werden.


    2 meiner Wutzen sind Tomatensüchtig. Da muß ich den anderen dann auch schon Stücke hinhalten, damit diese zwei nicht alles alleine weg putzen.


    Ich habe auf jeden Fall festgestellt, daß man nicht aufgeben darf, wenn man den Anschein hat, daß sie etwas nicht mögen. Bei neuen Sachen müssen sie erst probieren und lernen daß man das essen kann.
    Grad wenn nicht eins der Schweinchen schon vieles kennt und sie alle zusammen die neue Dinge lernen müssen, ist es besonders schwierig. Klar, ist ja keiner da, der einem zeigt was gut ist und was nicht. Und dazu kommen dann noch die vorlieben jedes einzelnen.
    Ich habe 6 Wutzen und hier bleibt fast nie was übrig, einer findet sich irgendwie immer, der sich erbarmt das letzte Stück auch noch zu essen :mrgreen:
    Meine mögen zB Pastinaken überhaupt nicht. Ich hab es schon oft probiert, aber neeeeee. Ich kenne Schweinchen, die stehen da drauf. Also alles ruhig mal ausprobieren. Nur wichtig, immer in kleinen Mengen beginnen bei neuen Sachen.

  • Apropro zur Gemüsefütterung, ist diese Liste http://diebrain.de/Iext-vitamine.html#gem


    sicherlich sehr informativ :D


    je weiter du runter scrollst desto mehr erfährst du auch über Obst und Baumarten


    wichtig ist eigentlich nur das langsame anfüttern neuer Sorten.. sei ruhig hartnäckig.. manche brauchen ne Weile bis sie erkennen, das es doch lecker ist..
    Das Spiel heißt, wer hat den längeren Atem.. du oder das Schwein?


    lg Sue

Ähnliche Themen wie Was kann ich statt Wiese füttern im Winter?