• Hallo,


    bitte entschuldigt, dass ich wieder ein neues Thema eröffne, aber ich möchte noch mal mehr ins Detail gehen.


    Einer meiner Böcke (unkastriert, 1,5 Jahre alt) hat eine dicke Blasenentzündung, Gries sowie einen Knubbel an der Niere. Gestern war ich nochmals beim Tierarzt, es wurde geröntgt und ein Ultraschall gemacht.


    Leider war das Röntgenbild lt. Aussagen der TÄ nicht sehr gut und etwas unscharf und muss bei Bedarf wiederholt werden. Steine konnte sie jedoch nicht erkennen (auch beim Ultraschall nicht), Gries war deutlich zu sehen in der Blase. Die Harnröhre ist frei, dies wurde nochmals mit einem Katheder festgestellt. Aus der Blase kam blutiger Urin. Die Niere war nur beim Abtasten auffällig. Dort konnte ein weicher Knubbel getastet werden, bei dem es sich nicht um Köttel o. ä. handelt sondern definitiv um einen Tumor und/oder eine Missbildung.


    Er bekommt weiter AB (Veraflox), dazu Metacam und Rodi-Care-Uro, gestern in der Praxis bekam er noch „Feuchtigkeitsdepots“ unter die Haut mit einer Infusion. Ich habe von ihr eine Ernährungsliste erhalten und muss Freitag wieder hin. Ihr geht es primär darum, die Blutung und die Entzündung zu stoppen und zu sehen, ob es dem Tier besser geht, mit der Niere könne man nichts machen.


    Nun meine detaillierten Fragen an die, die Erfahrung mit so etwas gemacht haben:


    1. Ist eine Ernährung mit hauptsächlich Salat, Gurke, Tomate, Paprika, Rüben, Sellerie, Möhren, Pastinaken, Gras und Heu und sehr wenig bis gar keine frischen Kräuter, Möhrengrün und Löwenzahn sinnvoll bzw. gesund? Bekommt er da nicht einen Vitamin-/Nährstoffmangel?


    2. Ist eine Vitamin-C Gabe ins Trinkwasser wirklich sinnvoll bzw. wirkungsvoll?


    3. Ist die Gabe von Rodi-Care Uro wirklich sinnvoll bzw. wirkungsvoll?


    4. Ist es richtig, dass man einen Knubbel an der Niere nicht genau untersuchen bzw. eine genaue Diagnose stellen kann?


    5. Sofern dies doch möglich ist, gibt es einen TA im Ruhrgebiet, der auf so etwas spezialisiert ist? Die nächst größeren Städte sind Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Duisburg, Oberhausen.


    Ich frage dies alles nur nochmals nach, da ich wirklich ÜBERALL versch. Aussagen und Infos bekomme: Die einen sagen trotzdem viele Kräuter und Möhrengrün und insb. Löwenzahn füttern und geringe Mengen Trockenkräuter, die anderen sagen bloß nicht. Es gibt Meinungen, dass Vitamin-C Gaben gut sind, die anderen sagen bloß nicht. Manche sagen, Rodi-Care Uro ist eine gute Sache, die anderen sagen das Gegenteil. Auch zum Thema Knubbel an der Niere gibt es unterschiedliche Aussagen über die Möglichkeiten der Diagnose und der Behandlung.


    In einem anderen Forum wurde mir eine komplette Umstellung der Fütterung empfohlen mit hauptsächlich Gehölz, Laub, Grünfutter in Massen (auch Kräuter, Möhrengrün etc.) und nur wenig Gemüse. An sich finde ich das eine super Sache, aber ist schwer umsetzbar für mich und eben sehr gegensätzlich zu der Fütterung bisher bzw. der meisten Meerschweinchenhalter.


    Daher richtet sich diese Thread wirklich an diejenigen, die mir aus eigener Erfahrung berichten können und nicht nur auch irgendwo was gelesen oder gehört haben.


    Übrigens zeigt das Tier so keine Schmerzen, er ist fit, nimmt nicht ab, frisst und trinkt. Das alles macht es für mich so unbegreiflich, dass man nichts gegen den Knubbel an der Niere unternehmen kann!


    Ich danke Euch für Eure Hilfe und hoffe sehr, dass mir jemand weiterhelfen kann bzw. meinem kleinen Böckchen!!!

  • 1. Ja, sehr sinnvoll und gesund. Ein Nährtsoffmangel ist nicht zu erwarten. Für essentielle fettsäuren kann es ruhig ein paar Sonnenblumenkerne o. Ä. die Woche geben, ansonsten ist das sehr gut.


    2. Nein, ist es nicht. Es ist nicht kontrollierbar wieviel aufgenommen wird, manche Schweinchen trinken garnicht. Im Trinkwasser (Licht) wird VitaminC schnell zerstört. Durch die oben genannte Ernährung ist aureichend VitaminC vorhanden. Eine Ansäuerung des Urins auf ein Maß, das Blasengries zersetzt ist ohne physiologische Schäden schwer vorstellbar.


    3. Es sind Kräuter und Inhaltsstoffe drin, die die Blasentätigkeit und auch Nierenfunktion unterstützen sollen. Habe es versucht, mochte aber keine Sau. Über eine wirkliche Wirksamkeit kann ich als nichts sagen.


    4. Einen Nierentumor zu operieren erscheint nicht vielversprechend, eine Biopsie ist deswegen unnötig. Sowohl mit einem Tumor als auch mit einer angeborenen Missbildung kann das Schwein eventuell nach Jahre ohne Probleme leben.

  • Super, vielen Dank für die Infos.


    Hast Du Erfahrung mit homöopathischen Mittelchen, die ich ihm geben könnte? Sowohl gegen den Blasengries als auch für die Niere? Da ein anderes Tier auch sehr viel Gries im Urin hat (aber noch nicht näher untersucht wurde, das hielt die TÄ erst mal nicht für nötig) würde ich diesem auch gerne was geben.


    Du meinst also, es wäre nicht sinnvoll, ihn nochmal woanders vorzustellen, z. B. in der Kleintierklinik, wo sie noch bessere Geräte für die Diagnostik hätten?


    Leider hat das Tier innerhalb von 2 Tagen nun doch über 50 Gramm abgenommen, habe ihn gerade gewogen. Ich vermute aber mal, dass der Termin beim TA gestern sehr stressig war. Wir waren ja über eine Stunde da und er hat Infusionen bekommen und Spritzen und einen Katheder etc.. Da er gut frisst und auch fit ist, macht mir das erst einmal keine Sorgen.


    Kann ich ihm täglich Sonnenblumenkerne, Maisflocken, Erbsenflocken und Ackerbohnenflocken geben, damit er wieder zunimmt bzw. nicht weiter abnimmt? Er wiegt aktuell 946 Gramm, lebt ja aber auch über den Winter draußen. Habe sogar überlegt, mir gute Pellets (ohne Getreide, Zusätze etc.) zu holen und ihm davon täglich ein paar anzubieten. Eigentlich soll er ja kein Trockenfutter...