• Habe ja im Thema "Krankheit" berichtet, dass eines meiner Tiere Blasenschlamm, eine Blasenentzündung hat sowie einen Knubbel an der Niere, der aber erst nächste Woche per Röntgen abgeklärt werden kann.


    Wie soll ich das entsprechende Tier nun ernähren? Bei der "Brain" steht, dass bei Blasen-/Nierenkranken Tieren besonders auf den Kalzium/Phosphorgehalt geachtet werden muss aber auch auf nicht zuviel Vitamin C wegen Ansäuerung/Übersäuerung des Urins (schädlich für die Nieren).


    Nun habe ich mich in die dortige Frischfutterliste mal eingelesen und mir ein paar Kombinationen, bei denen der Kalzium/Phosphorgehalt stimmt, rausgesucht. Allerdings sind hier die Vitamin-C-Mengen natürlich zu hoch (als Bedarf ist bei Tieren in Außenhaltung ca. 15 Gramm pro Tag und Tier angegeben).


    Wenn ich also z. B. Möhre, Fenchel, gelbe Paprika und Gurke zu gleichen Teilen reiche, dann ist der Kalzium/Phosphorgehalt fast optimal, allerdings das Vitamin C zu hoch.


    Ist es denn grundsätzlich so, dass ich jetzt wirklich immer genau rechnen muss, welche Gemüsesorten ich kombinieren sollte, um das optimal Verhältnis von Kalzium/Phosphor zu erhalten? Aber was ist dann mit dem Vitamin C? Und wie kann ich gewährleisten, dass jedes Tier die gleiche Menge von allem frisst? Das kranke Tier hat sich z. B. gerade den Löwenzahn und die gelbe Paprika rausgepickt und somit viel mehr davon als von dem anderen Gemüse. Dann passt es ja wieder nicht.


    Und wie sieht es aus mit Heu bzw. mit den getrockneten Kräutern? Lt. der "Brain" sollten kranke Tiere max. 20 Gramm pro Woche (insb. im Winter) erhalten. Aber im Heu sind ja eben auch Kräuter. Wie kann ich das kontrollieren?


    Und wie sieht es aus mit den frischen Kräutern? Muss ich da auch das Verhältnis berechnen oder kann ich die einfach geben?


    Vielleicht mache ich mich da auch einfach zu verrückt, aber natürlich möchte ich die Tiere, insb. das kranke Tier, optimal füttern. Leider habe ich bis vor wenigen Tagen noch Trockenfutter (Luzerne, getr. Kräuter) gegeben auf Anraten meiner Züchterin. Da ich eben auch immer viel Frischfutter gefüttert und dabei nie auf das Kalzium/Phosphor-Verhältnis geachtet habe, habe ich nun eben diese Problematik bei zumindest einem Tier. Bei den anderen folgt zumindest nächste Woche eine Urinuntersuchung.


    Bestimmt hat doch von Euch schon mal der eine oder andere ein Blasen-/Nierenkrankes Tier gehabt und kann mir was zur Ernährung sagen bzw. Tipps geben? Von der TÄ habe ich eine Liste erhalten, die jedoch kalziumarme Ernährung rät und das soll man ja nicht.

  • Ja, du machst dich zu verrückt.


    Ich kopiere einfach mal aus der anderen Antwort: "An Gemüse kannst du das Meiste geben, nur Gemüse mit sehr hohem Kalzium- oder Oxalsäuregehalt müssen nicht sein (Broccoli, Spinat, Rote Beete, Grünkohl, Portulak, Stielmus beispielsweise). Wenn ein hoher Phophorwert dagegen steht, kannst du es hingegen in Maßen geben (fördert die Abgabe von Kalzium über den Darm, statt über die Nieren/ Blase)."


    Vitamin C ist kein Problem, solange es nicht künstlich zugeführt wird. Mein "Blasenschwein" bekommt genau das, was alle anderen bekommen. Die oben genannten Sachen gibts halt für alle nichtmehr. Ich sitze hier nicht mit dem Taschenrechner und Waage vor dem Gemüsefach. :wink: Gurke gibts soviel alle fressen können, Tomate kommt super an.


    Heu ist kein Problem, nur Luzerne- und Kleehaltig sollte es nicht sein. Es gibt Schweine mit veränderter Kalziumaufnahme, da kann man entgegenwirken, aber letztlich wird immer mal wieder Blasenschlamm im Schwein sein. Gelegentlich gehen auch mal größere Mengen ab. Du musst nur ein Auge auf eventuelle Entzündungen haben und immer rechtzeitig behandeln lassen. Es MUSS ja nunmal auch Kalzium in Maßen ins Schwein.

  • Ja, ich mache mich immer zu verrückt und was die Tiere angeht, da ist es echt extrem... Vorhin stand ich tatsächlich mit Taschenrechner und Waage in der Küche - mein Mann hat mir nur den Vogel gezeigt ;-)


    Die von Dir genannten Gemüse habe ich sowieso noch nie gefüttert. Sellerie wäre also ok, weil das Verhältnis 70:90 (Kalzium:Phosphor) steht, aber Fenchel nicht mehr, weil da das Verhältnis 100:51 steht? Und dann wohl auch keine gelbe Paprika mehr (51:26), oder? Ich frage nur, weil das alles eigentlich das Lieblingsgemüse meiner Schweinchen ist.


    Dann würde ich hauptsächlich Möhre, Gurke, rote und grüne Paprika sowie Sellerie füttern können und dazu ab und an Fenchel und gelbe Paprika? Das wäre so die Sachen, die sie schon kennen und mögen. Kürbis kommt nicht soooo gut an, Salat auch nicht. Wäre das nicht zu einseitig?


    Was ist mit diesem Thimotee-Heu? Ist das zu empfehlen? Denn was genau an Kräutern enthalten ist in dem Tiermarkt-Heu, weiß man ja nie so genau. Und Klee habe ich in Massen auf der Wiese, da kann ich auch nicht wirklich kontrollieren, was sie fressen. Da hilft wahrscheinlich nur vertikutieren und hoffen, dass nicht mehr soviel wächst.


    Dann weiß ich mittlerweile auch, warum zumindest ein Tier diese Probleme hat: Trockenfutter aus Luzerne und getr. Kräutern, Kräuterheu, Klee auf der Wiese und dazu viel gelbe Paprika. Das war wohl zuviel des Guten :-(


    Ich hatte mir sowieso vorgenommen, diese Teststreifen in der Apotheke zu holen und alle paar Wochen den Urin mal zu kontrollieren. Da müsste man ja zumindest Blut erkennen können. Ansonsten hoffe ich, dass ich die nächste Entzündung rechtzeitig erkennen. Ich befürchte, dass er die jetzige schon viel zu lange hat - ob die evtl. geschädigte/veränderte Niere davon kommt oder schon vorher da war, weiß ich natürlich auch nicht.


    Aber er zeigte halt nicht wirklich Krankheitszeichen, bis auf das viele Trinken und eben das Blut :-(

  • Wie gesagt, du musst jetzt nicht alle einzelnen Futtermittel wegstreichen, wenn das Kalzium-Phosphor-Verhältnis nicht ideal erscheint. Hier gibt es täglich ein wenig Fenchel, Paprika gibts in allen Varationen, Sellerie, viiiiiel Gurke, Möhre, Tomate, dazu Salate und Chicoree. Wir haben hier länger keine Probleme mehr. Wenn du das unsägliche TroFu weglässt und viel frisch fütterst, sieht alles schon ganz anders aus.


    Timothy-Heu soll gut geeignet sein, habe ich allerdings nicht probiert.


    Du wirst schnell lernen die Anzeichen richtig zu deuten, wenn was im Argen liegt.

  • Thimotee-Heu ist nicht zur alleinigen Fütterung geeignet. Das darf nur eine von mehreren Heusorten sein. Die meisten aus dem Handel sind aber nicht so wild, weil vor allem Süßgräser drin sind, so viel kalzium ist das nicht.


    Und mach Dich echt nicht verrückt, das ist ja nur so extrem geworden weil Du vorher völlig falsch gefüttert hast - pro nase zwei Esslöffel Luzerne-Pellets mit Trockenkräutern gemischt ist halt echt der Overkill.


    Gemüse ist da im Vergleich immer relativ harmlos, auch die Kalziumreichen Sorten sind bei weitem nicht so schlimm wie die Mengen die Du vorher gegeben hast. Da brauchst Du echt nicht so ins Detail gehen.

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