Ende 2007/Anfang 2008 - 02.09.2014
Liebe Una,
es ist nun schon über zwei Monate her, seit du nicht mehr hier bist. Immer wieder habe ich mir vorgenommen, auch für dich einen kleinen Text zu schreiben. Aber es war für mich immer unwirklich, dass du plötzlich nicht mehr da warst. Dir ging es die letzten Jahre mit deinen Eierstockzysten und deinem möglichen Tumor an der Leber nicht super, aber du warst immer fit, obwohl du in den letzten 2-3 Jahren nicht mehr viele Haare hattest. Aber du hast das gut weggesteckt. Heu war dein Ein und Alles und du hast Stunden mit Fressen verbracht, weil es dir so gut geschmeckt hat. Aus anderen Schweinen hast du dir nie viel gemacht. Du warst meine kleine Einzelgängerin und hast Lilly gerade so in deiner Nähe geduldet.
Ich erinnere mich, wie wir dich zusammen mit Clara aus einer Notstation in Leipzig abgeholt haben, nachdem ihr beide aus einer Massentierhaltung gerettet wurdet. Du warst immer sehr dominant, aber auch zickig. Andere Schweinchen hatten es nicht leicht. In deiner eigenen kleinen Gruppe fühltest du dich wohler als mit den anderen Schweinen. Als wir vor vielen Wochen im Urlaub waren und dich und die anderen zur Urlaubsbetreuung gebracht haben, hast du nachts noch dein geliebtes Heu gefuttert und warst ein paar Stunden später einfach nicht mehr da.
Ich hoffe, du bist gut oben angekommen. Wir vermissen dich sehr!
Deine Katrina
24.09.2009 - 14.11.2014
Lieber Timo,
ich kann es noch nicht fassen. Vor nicht mal einer Stunde musste ich dich gehen lassen.
Wir haben dich als kleines winziges Schweinchen ein paar Wochen nach deiner Geburt bei einer Züchterin abgeholt. Du warst eines von drei Schweinchen, aber das einzige mit schwarzem Fell. Dein Bruder und deine Schwester waren grau mit weiß. Genau deshalb wollte ich unbedingt dich, weil du anders aussahst.
Du lebtest lange Zeit mit Didi zusammen, der dich wie einen Sohn behandelt hat. Ihr beide wart ein Herz und eine Seele. Später hast du dich mit einem anderen Kastraten und ein paar Weibchen arrangiert, was dich nie gestört hat. Du hast dein Leben gelebt, auch wenn du nicht immer kerngesund warst. Schon vor einigen Jahren vermutete man, dass du Wasser in der Lunge oder im Herzen hast. Nach der wochenlangen Behandlung ging es dir aber wieder gut und du hast ein paar Jahre beschwerdefrei mit den anderen Schweinen zusammengelebt. Dass ihr am Ende nur noch zu viert wart und du dir mit Bommel zwei Weibchen teilen musstest, hat dich auch nicht interessiert. Für dich war das alles in Ordnung.
Schon vor ein paar Tagen fiel mir auf, dass du nicht mehr so aktiv bist, aber du hast gefressen und ich habe mir noch keine großen Sorgen gemacht. Du warst nicht mehr der Fitteste und ich nahm an, dass du einfach etwas altersmüde bist. Gestern aber hörte ich ein Gluckern und bei meiner Berührung hast du laut gequiekt. Ich habe sofort alles stehen und liegen gelassen und bin mit dir in die Klinik.
Auf dem Röntgenbild hat man erneut Flüssigkeit in deiner Lunge gesehen und viel Luft im Magen. Du bekamst Medikamente und ich sollte heute früh wiederkommen. Dir ging es gestern von Stunde zu Stunde schlechter und ich wollte dich auch nicht zu sehr stressen, indem ich dich päppel. Ich habe gesehen, wie sehr es dich anstrengt und wie schwer es dir fiel, Luft zu bekommen. Ein paar ml hast du gefressen, danach habe ich dich zurück zu den anderen gesetzt, wo du hauptsächlich im Kuschelsack und unter dem Unterstand lagst. Vorhin, als ich aufgestanden bin und meine Tochter zur Kita gebracht habe, habe ich nach dir gesehen und dein Zustand schien so zu sein wie gestern. Als ich eine Stunde später wieder nach dir gesehen habe, warst du unruhig, lagst mal unter dem Unterstand, bist dann wieder in deinen Sack, um dich letztendlich draußen ins Gehege zu legen. Du hast deine letzten Atemzüge und dich nach 10 Minuten auf den Weg zur Regenbogenwiese gemacht. Mein einziger Trost ist, dass du zu Hause gehen durftest und offenbar nicht leiden musstest. Dennoch mache ich mir große Vorwürfe und frage mich, was ich hätte ändern können, wenn ich schon eher mit dir zur Klinik gefahren wäre. Dass es nun so schnell geht - obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich dich später hätte erlösen lassen sollen - hätte ich auch nicht gedacht.
Vielleicht bist du ja schon oben angekommen oder noch auf dem Weg dorthin. Ich hoffe, es erwarten dich eine saftige grüne Wiese und viele nette Schweinchen.
Ich liebe dich und vermisse dich jetzt schon unheimlich, Timo.
Deine Katrina