• Hallo,


    meine Freundin hat mehrere Meerschweinchen. Zur Zeit sind es 3.


    Das älteste Schweinchen wird in ein paar Wochen 7 Jahre alt. Der Käfig ist groß mit mehreren Ebenen und es gibt viel Frischfutter usw. Das nur als Info vorab.


    Angefangen hat alles mit einer Blasenentzündung. Diese ist trotz 2 verschiedener Medikamente bei 2 verschiedenen Ärzten nicht besser geworden. Wir sind dann zum dritten Arzt (Tierklinik in Bremen) gefahren. Dort wurde sie lange untersucht und zusätzlich zur Blasenentzündung eine deutliche Zyste an der Gebärmutter festgestellt.
    Diese Zyste wurde operiert und seitdem ist sie nun auch was das angeht erst einmal auf der gesunden Seite.
    Leider ist die Blasenentzündung noch immer da. Abgeschwächt, aber da ist sie noch immer. Es hat auch ein drittes Medikament nicht geholfen. Durch die ganze Medikamente hat sie - wie zu erwarten war - Durchfall bekommen der immer wieder sporadisch da ist und dann wieder 4-5 Tage weg ist.
    Nach der OP konnte sie erst 1 Hinterbein nicht bewegen und nach wenigen Tagen später auch das zweite Hinterbein nicht mehr. Sie schleppt sich jetzt mehr mit den Vorderbeinen vorwärts.


    Zyste: Operiert und in Ordnung
    Durchfall: Immer wieder kurz da und kurz weg. Wird mit RodiCare irgendwas und mit BeneBac behandelt wenn er auftritt
    Blasenentzündung: Drei Medikamente (Alles Antibiotika) haben nicht geholfen. Es wurde auch Untersucht und ein passendes Antibiotika (war das dritte) probiert. Leider auch kein Erfolg. Zur Zeit machen wir diesbezüglich nichts, da die Entzündung auch schwächer geworden ist
    Hinterbeine gelähmt: Können wir nichts gegen machen. Wir haben es mit Vitaminspritzen beim TA und Vitamingabe vor Ort probiert. Leider keine Besserung.


    Insgesamt - so verrückt es sich anhören mag - macht sie aber einen guten Eindruck. Sie frisst extrem gerne und viel. Das Gewicht ist logischerweise etwas runter gegangen aber hält sich jetzt seit ca. 2 Wochen konstant. Es geht zwar mal 20 Gramm rauf oder runter, aber "overall" wird es nicht weniger. Sie ruft morgens direkt auch, sofern man den Raum betritt und will was zu futtern haben. Die anderen Schweine sind auch fair ihr gegenüber. Ebenfalls ist sie sehr interessiert und aufgeweckt. Schmerzen scheint sie nicht wirklich zu haben bzw nur, wenn sie sich bewegt.


    Seit gestern Abend hat sie sich jetzt mit den Hinterbeinen seitlich gelegt. Beide Beine liegen jetzt rechts neben dem Körper, der Oberkörper ist gerade.


    Wir wissen natürlich, dass es so langsam zu Ende geht und sie viele Krankheiten hat. Trotzdem ist sie ansonsten gut dabei und zeigt uns noch nicht, dass ihre Zeit gekommen ist. Es ist eher genau das Gegenteil.


    Was würdet ihr machen? Wie steht ihr zum Thema einschläfern? Wir quälen uns seit einiger Zeit diesbezüglich und fragen uns, wann der Schritt gekommen ist. Muss es schlimmer werden? Muss das Tier erst aufhören zu fressen? Ich finde die Entscheidung total schwer.


    Ansonsten als Hinweis: Wir sind bei etwas über eintausend Euro an TA Kosten für die oben genannten Dinge (oft Notdienst usw). Es geht uns nicht darum Geld zu sparen, sondern viel mehr, wann der Zeitpunkt sie gehen zu lassen gekommen ist. Für uns ist es erst, wenn sie aufhört zu fressen oder deutliche Schmerzen hat. Das ist bisher noch nicht der Fall.


    Ich freu mich auf eure Antworten.

  • Hallo,


    wertvolle Tipps hab ich leider keine parat.


    Da Lähmungen ja auch wieder weggehen können wäre meine Frage wann die OP war? Sprich wie lange hat sie diese Lähmung schon? Meinst du mit Vitaminen den Vitamin B Komplex?
    Sagen die Ärzt denn das es von der OP kommt? Wurde da vielleicht ein Nervenkanal o. ä. verletzt?
    Eins meiner Schweinchen hatte mal bei Hinterhandlähmung Vitamin B Komplex bekommen und Cerebrum. Man wusste bei ihm die Ursache nicht, und hat daher in alle Richtungen behandelt. Vielleicht wäre Cerebrum noch was für euch?


    Wg. einschläfern: Solange das Schweinchen noch Lebenswillen hat, nicht unter starken Schmerzen leidet und frisst ist für mich persönlich der Zeitpunkt zum einschläfern noch nicht gekommen.
    Als Halter merkt man meist wann der Zeitpunkt gekommen ist um los zu lassen.


    Drücke euch die Daumen das die alte Dame sich vielleicht doch noch mal berappelt, man weiß ja nie...

  • Hallo,


    danke für deine Antwort.


    Was an Vitaminen genau gegeben wurde, kann ich dir nicht genau sagen. Zuhause gab es eine Art Multivitaminsaft, jeweils 0,6ml. Dort waren auf alle Fälle B12, B6 und einige andere B Vitamine enthalten. Zusätzlich waren dort C und mehr enthalten. Also ein gesamter Cocktail.


    Die Ärzte dachte beim ersten Bein erst, dass es eine Nebenwirkung von der Narkose wäre. Als aber das zweite Bein nachträglich auch gelähmt war, wurde dies ausgeschlossen. Es wurde geröngt und dort wurde nichts weiter festgestellt. Woher die Lähmung kommt, kann trotz Untersuchung also nicht gesagt werden.


    Die OP war in Woche 41 (keine Ahnung mehr von hier aus wann genau), also ca. 5-6 Wochen her. Die Lähmung ist allerdings in der Zeit auch nicht besser geworden.


    Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass sich die Vorderpfoten schon etwas verändert haben. Es ist eine deutliche Kruste unter diesen entstanden und der Ballen ist deutlich vergrößert. Ich vermute dies kommt durch eine Fehlhaltung bzw übermäßige Belastung der Vorderpfoten.


    Cerebrum schaue ich mir mal an. Eventuell ist das ja noch eine Idee.


    Insgesamt macht mir bisher die Lähmung die größten Sorgen.


    Danke für die Hinweise bzgl einschläfern. Vermutlich ist es wirklich so, dass wir den Zeitpunkt schon merken, wenn er gekommen ist. Ich hoffe das Beste.


    Edit: Hast du genauere Informationen zu Cerebrum? Ich finde nur sehr spärliche Informationen.

  • Hallo,


    ich kann dir zu den gelähmten Hinterbeinen leider gar nicht helfen / sagen / raten.


    Zum Thema einschläfern kann ich deine Gedanken abslout nachvollziehen und bin sehr gespannt auf Antworten anderer User. Schon länger wollte ich einen Thread bzgl Lebensqualität beim Meerschwein eröffnen, schiebe das Thema aber immer vor mir her.


    Wir schlagen uns gerade mit denselben Gedanken herum. Unser Mädel ist 6, hat oft Zysten die mit Ovogest behandelt werden, Herzinsuffizienz, wofür sie tägl. Vasotop bekommt und einen Tumor, wo wir uns wegen dem zu hohen Risiko gegen eine OP entschieden haben.
    Das Ding wächst, macht ihr aber scheinbar noch keine Probleme. Die Tierärzte und jeder der den Tumor sieht, verzieht das Gesicht. Aber - unsere Maus schert sich nicht drum. Sie läuft problemlos umher, sie ruft wie gewohnt nach Futter. Sie klaut den anderen auch mal frech das Futter. Sie schläft mehr als früher, das schieb ich aber mal auf das allgemeine Alter.
    Die Haut an dem Tumor ist gespannt, aber soll ich deshalb ein Schweinchen, was in meinen Augen noch offensichtich Lebensqualität hat, einschläfern?? Nein, da steh ich nicht dahinter. Oder doch warten, bis sie Schmerzen hat, dadurch das Fressen einstellt und mir womöglich hinterher Vorwürfe machen, es nicht doch eher beendet zu haben? Ich weiß es nicht.


    Ich hoffe einfach, dass man es als Halter rechtzeitig merkt


    Meine Antwort hilft dir nicht wirklich, ich wollte dir einfach nur sagen, dass ich deine Zerrissenheit deshalb sehr gut verstehen kann.


    Viele Grüße und alles Gute für dein Schweinchen!

  • Hallo!


    Lähmungen der Hinterbeine kommen relativ häufig vor. Das kann eine Nachwirkung der Narkose sein, ein Bandscheibenvorfall, oder sie ist einfach nur irgendwo runter gestürzt und hat sich dabei eine Verletzung der Wirbelsäule zugezogen. Oft wird es von ganz alleine besser, auch noch nach mehreren Wochen, wenn man schon gar nicht mehr dran glaubt.


    Ganz wichtig wäre aber, das Gehege umzubauen, ideal ein Bodengehege wo alles auf einer Ebene zu erreichen ist. Sonst ist sie mit ihrer Lähmung ja unten "eingesperrt", auf wenig Raum, und kann nicht zu ihren Artgenossen, wenn die oben sind.


    Ans Einschläfern würde ich gar nicht denken, solange es ihr gut geht.


    wegen dem Dauerdurchfall: es gibt Bene Bac auch als Pulver, das kann man Schweinchen mit häufigen Verdauungsbeschwerden gerne auf ein Stück Gurke stäuben und jeden Tag geben.


    Zu den Blasenentzündungen würde ich raten, möglichst Kalziumarm zu füttern (kein Trockenfutter, keine Trockenkräuter) und viel wasserreiches Gemüse soweit man es mit dem Durchfall vereinbaren kann (Salat, Gurke, Paprika, Tomate...). Damit verhinderst Du Blasengries und es spült die Blase immer gut durch. Auch abgekühlter Blasentee in einem extra Napf oder einer zusätzlichen Trinkflasche kann angeboten werden, aber nicht zwingen wenn sie ihn nicht alleine will.

  • Was gabs denn für ne Narkose?, wenn das Narkosemittel gespritzt wird, passiert es immer mal, das die Muskulatur getroffen wird, die Musklen bauen das Narkosemittel sehr langsam ab.

  • Zitat von zenni

    Edit: Hast du genauere Informationen zu Cerebrum? Ich finde nur sehr spärliche Informationen.


    Sehr viel weiß ich darüber auch nicht, nur das es wohl im Nervensystem, speziell im Hirnbereich wirkt. Kannst ja deine TA einfach beim nächsten Besuch mal drauf ansprechen, sie wird dir sicherlich noch mehr dazu sagen und ob es in eurer Situation einen Versuch wert ist es zu probieren.


    Drücke weiterhin die Daumen!