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Ausgesetzte oder nicht gewollte Meerschweinchen helfen...?

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo, ich bin noch ziemlich neu hier. Also erstmal ein warmes Hallo :D
    Ich höre immer wieder, dass Tiere ausgesetzt werden und dass dies immer schlimmer wird ...
    Wäre es sinnvoll, wenn ich privat so eine Art Tierklappe für nicht mehr gewollte Tiere 'erstelle' (z.B. durch eine EbayKleinanzeige darüber aufmerksam machen).
    Mir ist schon klar, dass viele Notstationen und Tierheime dies auch anbieten, aber vielleicht kann ich somit ein paar Tieren helfen oder gar retten.
    Bitte schreibt mir mal eure Meinung dazu.
    Egal, ob negativ oder positiv. Bin für jeden Tipp und / oder Ratschlag dankbar. :*



    Eure Ella Muffin

  • Die Frage lautet: kannst du selbst Tiere aufnehmen, auch im großen Maßstab? Hast du die finanziellen Mittel um die Tiere zu versorgen? Hast du die psychische Festigkeit Tiere in übler Verfassung zu ertragen, auch wenn es viele nicht schaffen? Ein ausgeprägtes Wissen über mögliche Krankheiten und Trächtigkeit sollte vorhanden sein. Sowas kann einem schnell über den Kopf wachsen. Im schlimmsten Fall hat man dann wochenweise Kartons mit Tieren vor der Tür. Ist billiger als kastrieren und das Gewissen der Vermehrer bleibt bei der regelmäßigen Entsorgung "rein".


    Helfen kann man auch, indem man informiert (Zooladenkäufe, sinnlose Vermehrung Haltungsansprüche VOR dem unüberlegtem Kauf), auf Notstationen aufmerksam macht und Notstationen unterstützt. Diese Unterstützung kann über Spenden (Sach- oder Geldspenden, Kastrationspatenschaften), Aufnahme von Nottieren als Eigene oder über die Hilfeleistung als Pflegestelle geschehen.

  • Also wenn du genug Geld und Platz dafür hast, fände ich, dass das eine schöne Idee wäre. Du musst dich halt bloß auf Vieles einstellen. Bei manchen Tieren kann es ewig dauern bis sie einen neuen Besitzer finden. Also bleiben sie über lange Zeiträume bei dir. Also brauchen sie auch richtige Gehege (1m^2 pro Tier).


    Außerdem musst du alle Tiere verpflegen, was auch viel Geld kostet. Und dann darf man die medizinischen Kosten nicht vergessen. Fast alle Tiere, die einfach abgegeben werden, sind irgendwie krank. Da ist ein Milbenbefall schon das harmloseste. Manche haben Tumore oder eitrige Entzündungen oder oder oder. Das alles muss behandelt werden. Und wenn unkastrierte Böckchen dabei sind, sollten diese kastriert werden, weil sie sonst quasi nicht vermittelt werden können.


    Also ich will es dir gar nicht ausreden, aber das klingt immer schöner, als es im Endeffekt ist. Man muss da wirklich viel Kraft investieren. Und auch psychisch muss man vorbereitet sein... Manche Tiere sind schon unheilbar krank, wenn sie abgegeben werden. Manche Weibchen sind trächtig und haben vielleicht Totgeburten oder nicht überlebensfähige Babies.. Ich weiß nicht, ob ich das könnte.


    Vielleicht solltest du noch ein paar Leute haben, mit denen du das zusammen machen kannst. Damit du Unterstützung hast. Und am besten solltest du auch eine eigene Internetseite haben, auf der du nach Sponsoren und Tierpaten suchst. Also Leute, die dir Geld für die Tiere geben, die bei dir bleiben müssen und nicht mehr vermittelt werden können.

  • Pardona
    Ja, das auf jeden Fall. Ich habe schon seit Jahren Meerschweinchen und schon einige Erfahrungen gesammelt (durch Bücher, persönliche Erfahrungen, informieren beim Tierarzt & Züchter etc.)
    Einige Tiere würde ich auch (falls die Urlaubsphase oder ähnliches wieder eintritt) aufpäppeln, weitervermitteln und falls notwendig den Notstationen weitergeben.


    LG Ella Muffin :)

  • Hallo!


    Ich fürchte, Leute die ihre Tiere aussetzen machen sich auch nicht die Mühe, zu einer Klappe zu fahren. Sonst könnten sie doch auch einen Karton vors Tierheim stellen und abhauen, bevor sie jemand sieht. Oder in den Raum mit den geldautomaten in der Sparkasse, da ist es zumindest immer warm und trocken, und am nächsten Morgen holt die Tiere eh das Tierheim ab.


    Die Leute die sowas nutzen sind dann eher die, die ihre Tiere sonst eben auf herkömmlichem Weg weg gegeben hätten - also über Kleinanzeigen, Weitergabe an Bekannte, Notstationen, Tierheime. Und denen macht man es eigentlich zu leicht, wenn sie sich nicht mal die Gardinenpredigt im Tierheim anhören müssen. Oft genug sind da ja auch Leute dabei, die heute Meerschweinchen abgeben, um nächste Woche einen Hund anzuschaffen, oder die einfach bloß keine Urlaubsbetreuung finden und nach dem urlaub süße neue Babyschweinchen im Zooladen holen.


    Außerdem, was machst Du dann mit den Tieren? Da kommen ja nicht nur 1 oder 2 Stück im Monat, sondern los werden wollen viele Leute lästig gewordene Haustiere. Beobachte nur mal die Kleinanzeigen in Deiner gegend, so auf den üblichen Portalen online. Außerdem setzen die Leute garantiert nicht nur meerschweinchen rein, sondern auch Kaninchen, Hamster, Schildkröten, Katzenbabys oder Leopardgeckos. Was ist, wenn 50 oder mehr Tiere im Monat bei Dir landen? Wo bringst du sie unter, fütterst sie, zahlst Tierarztrechnungen?


    Die idee ist wirklich nett gemeint, aber das artet wahrscheinlich aus.

  • Grundsätzlich eine gute Sache, aber für eine Person alleine normalerweise zuviel (wenn du nicht über unbegrenzt finanzielle Mittel verfügst), da es ein Fass ohne Boden werden kann. Frag doch bei einer Notstation oder einem Tierheim nach, ob du dich da nicht "anhängen" und engagieren kannst. Von diesen Vereinen kannst du dann auch in deiner Umgebung beispielsweise bei Tierärzten Flyer auslegen (falls gestattet).