Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Marie - Hinterbeine gelähmt

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    am Samstag morgen hat sich Marie (5 Jahre) beim Frühstück wie immer eine Tomate stibitzt und ist ins Haus geflitzt. Nachmittags wollte ich die Gruppe auf die Wiese setzen und plötzlich zog sie die Hinterbeine nach, als wäre sie querschnittsgelähmt. Ich bin sofort mit ihr in die Tierklinik gefahren. Einen Unfall schließe ich aus, da sie im gesicherten Gehege war und dort nichts ist, wo sie runterfallen kann oder ähnliches. Es war auch niemand an den Tieren und Raubtiere kommen nicht dran.


    Die TÄ vermutete, da ein Unfall unwahrscheinlich ist, dass Marie evt. einen Bandscheibenvorfall oder einen eingeklemmten Nerv hat. Sie reagierte auch, als die Ärztin sie in den Fuß gekniffen hat. Sie bekam Metacam und Vitamin B und ich sollte am Montag noch einmal wiederkommen. Da war dann schon eine leichte Besserung da: Wenn ich sie auf die Hinterbeine stelle, bleibt sie stehen und sie zieht die Hinterbeine nicht mehr komplett nach, sondern schiebt mit einem Beinchen schon etwas nach.


    Die TÄ hat sie dann dem Chefarzt vorgestellt. Da eine leichte Besserung vorhanden ist, machen wir mit der Behandlung weiter: Also bekommt Marie Metacam, Vitamin B und ich mache leichte Krankengymnastik mit ihr. Da sie sich natürlich einnässt, wasche ich sie mit einem warmen Waschlappen. Solange sich ihr Zustand langsam verbessert, soll ich weitermachen. Sollte sich ihr Zustand verschlechtern oder stagnieren, wollte die Tierklinik sie röntgen. Hat jemand Erfahrung mit einem ähnlichem Fall oder vielleicht noch Tipps?

  • Hallo!


    Röntgen wird wenig bringen, das kannst Du Dir eigentlich auch sparen. Da sieht man nur sehr wenig von den Bandscheiben, und die eigentliche Lähmung kommt oft auch durch eine Prellung oder Schwellung am Rückgrat - die sieht man auf einem Röntgenbild gar nicht. Da es sich schnell bessert vermute ich eher eine Prellung. bandscheibenvorfälle dauern viele Wochen bis die ersten Verbesserungen deutlich werden.


    Dafür muss sie nirgends hoch runter fallen, da reichen 10 cm und ein ungünstiger Winkel völlig.


    Wenn Du einen Bandscheibenvorfall hast sieht man übrigens auf dem Röntgenbild auch eher wenig, sondern macht ein CT.

  • Hi


    habe seit ein paar Wochen das selbe mit meinem Muffin, kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen mein TA meinte auch das man auf dem Röntgen nix sieht - und egal was es es nun ist der Behandlungsweg der selbe ist. Mein Muffin bekommt nun schon seit 4 Wochen Langzeit Depot Cotrison, aufgrund von den hier gesammelten Informationen gebe ich ihm auf jedenfall 8 Wochen noch Zeit, eine deutliche besserung ist bei meinem noch nicht zu sehen, auch wenn er sich ab und zu mit den Hinterbeinen am Ohr kratzt. Aber laufen tut er nicht.
    Ich wasch meinem Muffin richtig den Popo in ner Schüssel wo ich ihn Quasi mit den Hinterlauf in Lauwarmes Wasser reinditsche( hat mir der TA gesagt) dann trockne ich ihn ab, ich denke nur mit dem Waschlapen wird zu wenig sein, wirst sehen das des da alles ziemlich schnell verknastert ( schon über nacht).


    Ich drück die daumen das es bald wieder besser wird!!!


    Liebe Grüße
    Morgi

  • Okay, Cortison bekommt Marie nicht. Ich wasche im Moment den Poppes mit Waschlappen und föne sie dann trocken. Da Marie draußen lebt, habe ich mich nicht ans Baden getraut. Hinterm Ohr kratzen kann sie sich nicht. :shock:
    Ich bin mir inzwischen auch nicht sicher, ob wirklich schon eine Besserung da ist. Am Samstag war ich total geschockt und habe sie nur eingepackt und bin mit ihr in die Tierklinik. Möglicherweise bewegt sie sich einfach nur mehr, weil sie Schmerzmittel bekommt. Wie auch immer, ich denke auch, dass wird eine langwierige Geschichte.


    Marie bekommt ja auch noch Vitamin B. Bisher eine Lösung aus der Tierklinik. Die reicht aber nur noch bis morgen. Dann soll ich ihr Vitamin B aus dem Drogeriemarkt geben (wichtig ist vor allem das Vitamin B6). Hat jemand eine Empfehlung was ich da nehmen kann?

  • Sorry, aber Außenhaltung wenn sie gelähmt ist geht absolut gar nicht, warum hast Du sie um Himmels willen nicht rein geholt? Sie kann sich doch gar nicht warm laufen, sie wird ja zur Zeit nur die absolut nötigsten Strecken zurück legen.


    Also Begleitschwein zu ihr und rein ins Warme!


    Und es sollte besser schon der richtige Vitamin B Komplex sein, und das auch nur so lange wie der Tierarzt vorschreibt, eibe Überdosierung ist auch nicht besser.


    Bis sie wieder normal laufen kann ist womöglich Weihnachten, so lange kann sie unmöglich unbeweglich in der Kälte hocken. Echt, warum ist sie nicht schon längst im Haus? Sowas macht mich stinksauer, so gar nicht mitdenken, nur weil es unbequem für Dich ist, sie rein zu holen, ein gehege zu improvisieren, zu überdenken wer mit ihr rein soll und ob die restliche Gruppe draußen dann noch groß genug ist... das kann echt langwierig werden, und so lange im Kalten geht echt gar nicht!

  • Es geht nicht darum, ob es unbequem für mich ist. Sie scheint sich draußen recht wohl zu fühlen. Hier sind auch noch keine wirklich kalten Temperaturen, tagsüber so um 15° C, nachts etwa 10°C. Aber da sind dann sowieso alle Tiere in der Schutzhütte. Die TÄ hatte keine Einwände dagegen, dass Marie draußen bleibt. Ich habe über viele Jahre beobachtet, dass sich auch die kranken Tiere in der gewohnten Gruppe, in der gewohnten Umgebung wohler fühlen. Natürlich gibt es Situationen, wo dass nicht geht. Ich habe erst im Juli ein Tier reinholen müssen, weil es schwer erkrankt war. Aber solange es möglich ist, möchte ich sie draußen lassen.

  • Meine grundsätzliche Frage lautet eher:
    Muss man Tiere am leben erhalten, wenn sie seit Wochen nicht laufen, sich einlösen,man die Kleinen waschen und föhnen muss???
    Ist das ein schönes Schweineleben??? Oder ist es nicht eher Egoismus, weil man sein Tier nicht verlieren möchte.


    Mein Max, ca acht Jahre alt lebt auch draußen. Vorgestern hatte er adhoc ebenfalls Lehmumgserscheinungen in den Hinterläufen. Beim Tierarzt angekommen konnte er wieder laufen und ist bis nur noch etwas schlapp auf den Hinterbeinen. Der Tierarzt sagt, es könnte von einer Infektion sein, daher auch der Gewichtsverlust von ca 400 Gramm. Ich glaube das weniger. Max frisst gut, wiegt noch 1050 Gramm und ist wahrscheinlich einfach nur alt. Häufig treten bei Schweinen diese Schlappheit in den hinteren Gelenken auf wenn sie alt sind.
    Max erhält nun Antibiotika.
    Leider habe ich gerade festgestellt, dass er auf einmal Fell an den Flanken verliert.


    Blöd und traurig zugleich.
    Aber für mich steht fest, kann er nicht mehr laufen, sich alleine Bewegen und ein Leben führen, wie es ihm beliebt, lasse ich ihn einschläfern.


    Liebe Grüße
    Nadini

  • Wie schon geschrieben: ganz viele Lähmungen heilen innerhalb einiger Wochen von alleine wieder aus. Natürlich kann die Stressituation gleichzeitig einen Milbenbefall pushen, aber das ist ja nun wirklich kein Drama.


    Ich kann da nur zu Geduld raten, denn ein eigentlich gesundes Schweinchen bei dem nur eine Prellung verheilen muss will man ja auch nicht einschläfern.

  • Ich denke, es kommt darauf an, ob das Tier nur vorübergehend oder dauerhaft gelähmt ist. Wenn die Chance besteht, dass ein Meerschweinchen nach einigen Wochen wieder ein ganz normales Leben führen kann, sollte man über "erlösen" nicht nachdenken. Wenn die Lähmung auf Dauer bleibt, muss man sein Tier genau beobachten, ob noch ausreichend Lebensqualität da ist. Ich finde, man kann ganz gut erkennen, ob ein Tier noch leben möchte. Eine schwere Krankheit ist ja mitunter trotzdem nur eine Episode im Leben. Deswegen muss man nicht direkt alles hinschmeißen.

  • Heute habe ich Marie reingeholt. Nach einem sonnigen Wochenende mit fast 20°, das die Schweine noch auf der Wiese genießen konnten, waren es heute gerade einmal nasskalte 12°. Normalerweise ist Marie immer noch durch das Gehege gerobbt und lag tagsüber viel unter dem Futterdach. Heute wollte sie gar nicht raus. Also habe ich sie und Cappuccino heute provisorisch im 120er Käfig im Wohnzimmer untergebracht.
    Am Wochenende wollte ich eine Ecke freiräumen, ein Bodengehege bauen und die anderen beiden Mädels nachholen. Ich denke, so knapp 3 qm werden es werden. Das ist zwar bitter, wenn man sonst auf 6 qm residiert, aber nicht zu ändern. Ein einfaches Klappgehege reicht leider nicht, da ich zwei junge, verspielte Katzen habe. Es muss also ein etwas solideres Modell mit Deckel werden. Ich wollte Bretter mit Winkeln verbinden, Folie drunter und einen Deckel aus Latten mit Kaninchendraht bauen. Falls jemand hierzu noch Anregungen/Tipps hat - immer her damit. Ich fürchte, ich bin handwerklich eher ein Leichtgewicht und daher für jede Hilfe dankbar! :wink:
    Außerdem habe ich überlegt, Marie evt. zusätzlich zum Metacam Traumeel zu geben. Macht das Sinn?

  • Hallo!


    Bei dem Deckel: schraub ein paar Querlatten drüber. katzen können oft nicht wiederstehen drüber zu laufen und können sich bei offenen Gittern böse an den Füßen verletzen. Außerdem wird der Deckel dadurch stabiler und hält mehr Gewicht aus.


    Traumeel tut sicher gut, Metacam würde ich mal testen, ob es was hilft oder nicht. Ich hoffe sehr, dass es ihr bald besser geht.

  • Danke! Metacam braucht sie. Ich habe es mal ein paar Tage weg gelassen, weil Marie Matschköttel hatte. Man hat ihr angemerkt, dass sie sich weniger wohl gefühlt hat. Ich habe ein halbhohes Gehege für draußen zum Grasen. Da liegen die Katzen gerne drauf oder laufen drüber. Die Schweine stört es nicht und die Katzen hatten nie Probleme. Ich habe ja noch ein paar Tage, um mir Gedanken zu machen.

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