Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Blasenstein / schon wieder

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    hat jemand hiermit Erfahrungen:


    Wolli hat ca. Anfang August einen Blasenstein gehabt, der operativ entfernt wurde. Da er aber auch nach 2 Wochen nach der OP immer noch Schmerzen hatte, wurde er nochmal geröntgt und es wurden 2 neue Blasensteine festgestellt. Dies kann wohl lt. TA mal passieren, weil die wohl "nachrutschen".


    Diese 2 Blasensteine wurden am 22.09.14 operativ entfernt. Wolli hat vor der 1 OP rd. 1600 gr. gewogen. Danach hat er ca. 300 gr abgenommen und nach der 2 OP wieder ziemlich viel. Jetzt liegt er bei knapp 1.050 gr und kommt jetzt grade wieder auf den Damm. Nach der 2. OP hatte er einen Pilz auf der Zunge...


    Jetzt habe ich wieder das Gefühl, dass er schon wieder einen Blasenstein hat.


    Hier meine Fragen:


    Hat jemand von Euch schon mal Erfahrungen gehabt, mit so schneller Blasensteinbildung ?


    Ist es kritisch ihn innerhalb so kurzer Zeit ein drittes Mal operieren zu lassen?


    Drückt mal die Daumen, dass es kein neuer Blasenstein ist!!!


    Macht es ggf. Sinn ihn zu erlösen? Wo ist da die kritische Grenze vom Gewicht her? Wolli ist jetzt immer noch so dünn!!


    Ich könnte echt heulen. Scheiß auf´s Geld, aber dass er jetzt schon wieder mit stinkendem Pipi und durchgedrückten Bauch anfängt, kann doch echt nicht wahr sein.


    Er bekommt kein Basilikum, keine Petersilie, nur noch 2-3 Stengel Dill in der Woche.....


    LG
    Sandra

  • Mit schneller Blasensteinbildung habe ich keine Erfahrung (jedoch mit Blasensteinen)


    Wie alt ist er? wie sah sein Gewicht vorher aus (also Normalgewicht) wie sieht es jetzt aus? ich würde ihn päppeln (ggf auch zwangsernähren) wenn er stark abnimmt, dass er wieder was auf die rippen bekommt. Wie ists ein Essverhalten was fütterst du?


    Mehrer Operationen in kurzer Zeit belasten den Kreislauf enorm, vor allem bei solch kleinen Säugetieren.
    Es kommt immer auf den Gesamtzustand an.
    ist es sicher, dass er wieder einen Blasenstein hat?


    Gibst du Medikamente gegen die Blasensteinbildung? Ich hab gerade den Namen nicht parat, da gab es mehrer Sachen.


    LG

  • Hi,


    es kann sein, dass Dein kleiner Wolli hyperkalzämisch ist, d.h. alles Calcium ausscheidet....aus der Nahrung aber tlw. auch aus den Knochen. Daran kann sehr viel schuld sein, u.a. irgendwo ein bösartiger Tumor.


    Meine Erfahrung mit einem Schweinchen, dass nach OPs und Ausspülungen nach 2 Wochen schon wieder Steine hatte: auf Dauer kannst Du das nicht behandeln; schau mal, das war unser Blasensteinschwein http://www.meerschweinchen-bin…zogen/laria-aka-die-lari/


    Wir haben sie erlöst, als sie die ständigen Behandlungen nicht mehr verkraftet hat...



    Ansonsten kann man Blasensachen auf langfristig behandeln und ggf. Erfolg haben (kann, muss aber nicht)


    Frage:
    Habt Ihr die Steine untersuchen lassen, woraus sie bestehen? Es gibt unterschiedliche Arten und auch Entstehungen.
    Gebt Ihr dem Kleinen viel Tee UND!!! Wasser, damit möglichst alles durchgespült wird?
    Bekommt er etwas für die Blasenwand/-Schleimhaut?
    Ich gehe davon aus, dass er Schmerzmittel bekommt; und evtl. auch was antibiotisches?
    habt Ihr ein Blutbild gemacht und wie sind die Nierenwerte? Nicht dass da die nächste Kastastrophe auf Euch wartet..


    Das sind meine ersten Gedanken dazu und wohlgemerkt nur aus eigener Erfahrung wichtig für die Gesamtbeurteilung..



    LG
    Sabrina

  • Tut mir leid, kenne das Problem. Hatten hier auch einen Blasenstein bei einem Mädel der operativ entfernt wurde. Leider ist vor allem die OP-Naht in der Blase ein perfekter Kristallisationspunkt für neue Steine. Innerhalb von etwa 4 Wochen hatten sich 2 neue Steine mit etwa 0,5cm Durchmesser gebildet. Die Steine hat mein Schwein durch massive Flüssigkeitszufuhr (leckeren Päppelbrei-Tee, nassen Salat, Gurke...) und Schmerzmittel selbst rausbekommen. Bei einem Bock ist das natürlich schwieriger. Das größte Problem ist, das man einfach die Blase nicht so oft aufschneiden kann.


    Durch weitere Einschränkungen Kalziumreicher und Oxalathaltiger Futtermittel und immer reichlich Salat, haben wir jetzt seit einigen Monaten Ruhe.


    Kann gut verstehen, das du überlegst, ob du das dem Patienten zumuten kannst. Die Blasenstein-OP ist die mit Abstand heftigste OP, die wir hier hatten. Die Mädels-Kastras waren dagegen richtiggehend Kleinkram... Leider kann ich dir da auch keinen richtigen Tipp geben. Wünsche dir Kraft!

  • Ich kann dir nur raten, besonders viel Gurke zu geben. Du musst die Menge zwar langsam steigern, weil es sonst zu Durchfall führen kann, aber bei mir bekommen alle Schweinchen (pro Tier) eine halbe Gurke pro Tag im Winter und im Sommer sogar eine ganze Gurke pro Tier/Tag. Und noch kein einziges Tier hatte je Durchfall bekommen.


    Und bei deinem Blasenpatienten halte ich das für die beste Variante. Gurke wird von fast allen Schweinchen gerne gegessen und enthält so viel Wasser, dass es ordentlich durchspült. Getrocknete Dinge (außer natürlich Heu) solltest du jetzt komplett weglassen. Kräuter nur frisch und möglichst nass verfüttern. Auch Salat würde ich noch komplett nass reinwerfen.


    Aber ganz wichtig ist bei dieser Fütterung, dass du auch auf den Kot achtest, weil es eben bei besonders empfindlichen Tieren zu Durchfall kommen kann.


    Ach ja, kann es sein, dass du auch Steinobst fütterst? Also vorallem die Kerne von Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen o.ä.? Diese enthalten nämlich Blausäure, was dazu führt, dass der Körper das Kalzium nicht mehr aufnehmen kann und ausscheiden muss. Somit würde natürlich mehr Kalzium in der Blase landen.


    Und wie ist es mit dem Wasser? Einige Regionen (z.B. auch Berlin) haben besonders kalkhaltiges Wasser. (Das erkennt man besonders gut, weil man in diesen Regionen alle 2-3 Tage einen Entkalker in den Wasserkocher tun muss und auch in Wasch- und Spülmaschine regelmäßig entkalken muss.) Vielleicht kannst du das Wasser entkalken. (Es gibt irgendwelche Wasseraufbereitungsmaschinen, allerdings kenne ich mich damit leider nicht aus.)

  • Hallo,


    vielen, vielen Dank für die reichlichen Antworten und damit wertvollen Tips!!!


    Gott sei Dank hat er keinen neuen Blasenstein!!! Er ist "nur" etwas aufgebläht, was aber evtl. auch daran liegen könnte, dass seine Nachbarschweinchen im Moment einen Hefepilz haben. Hiergegen bekommt er aber Saab Simplex.


    Der Tip mit dem Wasser und dem Kalk war auch sehr gut. Die Untersuchung der 2 Steine von der letzen OP haben ergeben, dass das "nur" rein kalziumhaltige Steine waren. Er darf nun leider keine Kräuter mehr (Dill, Petersilie und Basilikum) da die sehr kalziumhaltig sind und soll "Uroplex" Pellets essen. Die mag er leider nicht so...


    Als Päppelbrei gebe ich ihm Herbi Care. Critical Care spuckt er leider wieder aus.


    Salat bekommt er nur nass und die Erologist-Tabletten habe ich auch schon hier. Ich hoffe nur, dass das nicht so ein Horror-Szenario wird, wie ihr das geschildert habt und ich jetzt lange, lange Ruhe habe. Wolli wird Anfang November 4 Jahre alt.


    Danke noch mal an alle mit den Antworten!!! :D:D:D


    Sandra

  • Dass Wolli schon wieder einen Blasenstein hatte, tut mir sehr leid. Schlimm, dass er schon 2x in so kurzer Zeit durch so eine OP gehen musste.


    Als eines unserer Böckchen einen Blasenstein hatte und erfolgreich operiert wurde, hat uns die Ärztin die folgenden Tipps gegeben:


    1. Kräuterfreies Heu verwenden.


    2. Kein Gras, kein Löwenzahn oder sonst irgendwelche Wiesenkräuter.


    3. Trockenfutter ist komplett tabu.


    4. Soviel wie möglich Frischfutter (Was genau, schreibe ich unten) möglichst über den Tag verteilt füttern, damit immer die Blase gut durchspült wird. Das Heu, was die Tiere unbedingt brauchen, enthält nämlich auch viel Ca. Aber Vorsicht, das Tier muss sich erst dran gewöhnen, dass es mehr Frischfutter bekommt! Unser Schweinchen verdrückt mittlerweile locker mehr als Doppelte von dem, was es früher an Frischfutter gefressen hat, ohne Durchfall zu bekommen. Gurken und Paprika schälen wir aber immer.


    5. Nun zum Frischfutter:
    Die Ärztin hat die folgende Liste als Grundlage genommen:


    http://www.diebrain.de/Iext-vitamine.html


    Was davon noch als fütterbar übrig geblieben ist, ist folgendes:


    Gemüse: Aubergine, Blumenkohl, Eisbergsalat, Gurken, Paprika (nur rot und grün), Romanesco, Tomaten, Topinambur, Zuckermais.


    Obst: Äpfel, Bananen, Birnen, Heidelbeeren, Wassermelone, Weintrauben und Zuckermelone (alles natürlich mit den gegebenen Einschränkungen, d.h. süßes Obst nur sehr selten füttern).


    Wasser gibt es natürlich auch immer im Angebot.

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