• Liebe Profis, ich brauche dringend euren Rat;
    Ich halte seit ca. 10 Jahren immer 2 Meerschweinchen-Weibchen im Winter im Haus, und im Sommer im Freigehege im Garten.
    Im Mai haben wir nun begonnen ein großes Winterfreigehege mit isoliertem Stall zu bauen, damit meine Süßen ganzjährig die Möglichkeit haben ihren Auslauf an der frischen Luft zu genießen. Er ist wirklich schön geworden.
    Um es für die Mädels kuscheliger und geselliger zu machen, haben wir im Mai den weißen Meeri-Kastrat "Fritz" aus dem Tierheim geholt. Beim gegenseitigen Kennenlernen im TH hat es auch prima geklappt. Leider ist unsere "Shira",
    (die wir im Februar auch dort geholt hatten, weil unser altes Weinchen verstorben ist), sehr dominant und akzeptiert
    Fritz, selbst nach mehrwöchiger Eingewöhnung, absolut nicht im großen Freigehege. Er ist ständig auf der Flucht vor ihr und hatte etliche Bisswunden. Als dann Anfang Sept. auch meine liebe ruhige "Cara" schon mit 7 Jahren gegangen ist, war der kleine Kerl unserer "Krawallschachtel" ganz ausgeliefert. Im TH riet man mir, die beiden nochmal für 1 Woche gänzlich zu trennen, da sie so unter Stress standen. Das habe ich auch getan und heute versuchsweise die Trennwand mal wieder entfernt. Leider setzt sich das Spiel genauso fort, wie vor der Trennung. Nun habe ich 2 Meeris, die jeder für sich alleine sind! Das soll so aber auf keinen Fall bleiben! Wir haben schon überlegt, ob wir sie getrennt lassen und jedem einen neuen Partner dazu setzen, aber das bereitet ihnen ja auch erstmal wieder Stress, und birgt die Gefahr, dass es auch wieder nicht klappt. Zumal der Winter-Stall zwar 2 verschiedene Ebenen, aber einen gemeinsamen Eingang hat, und ich befürchte, dass Shira dann den armen Fritz immer wieder jagt. Hat jemand eine Idee, was ich noch tun könnte? Ich freue mich auf jede Meinung.

  • Hallo!


    Zuerst lass Shira mal auf Eierstockzysten untersuchen. Die bringen oft die Hormone so durcheinander dass die Damen sich selber für einen Kerl halten - und zwei Böcke in einem Gehege geht sehr oft schief. Sind die Hormone wieder im Normalbereich gibt sich dieses Verhalten schnell wieder.


    Aber: Außenhaltung nur mit zwei Schweinchen geht nicht über Winter! Zu zweit ist einfach nicht genug Körperwärme vorhanden, um den Stall wirklich auf Plusgrade aufzuwärmen, die Tiere würden frieren, im Extremfall können sie sogar erfrieren. Du müsstest mindestens 4, besser 6 Meerschweinchen zusammen draußen halten, und die brauchen natürlich sehr viel Platz - und gerade im Winter auch extrem viel Futter, neben viel Heu etwa 1,5-2 Kilo frisches Gemüse pro Tag müsstest Du da schon füttern. Das geht dann auch ganz schön ins Geld, aber die Tiere brauchen die Energie um ihre Körperwärme aufrecht erhalten zu können.

  • Liebe Susanne, vielen Dank erstmal für die rasche Antwort. Ich war gerade heute wieder beim TA, weil beide noch gg. Milben behandelt wurden, die Fritz leider mitbrachte.
    Aber das scheint nun erledigt zu sein. In 2 Wochen habe ich einen Termin zur Nachkontrolle, da werde ich das Thema Eierstockzysten ansprechen. Dass die beiden nun alleine draußen bleiben, wird nicht geschehen. Entweder suchen wir für jeden noch 1 Weibchen, das die Aussenhaltung gewohnt ist, oder sie kommen wieder ins Haus. Ich fürchte aber, dass ich sie dennoch getrennt halten werden muss.

  • Wenn Du 2x2 getrennt hast geht Außenhaltung auch nicht. Es geht um das Verhältnis der Stallgröße zur Eingebrachten (Körper-) Wärme, und das passt einfach bei Kleinstgruppen nicht. Da müsste man entweder durch eine Heizung zusätzliche Wärme in den Stall bringen, oder die Tiere ins Haus holen. Wobei sie bei Nasskaltem Winterwetter sowieso nicht wirklich gerne draußen sind, trocken und warm ist ihnen dann doch wesentlich lieber.

  • Liebe Susanne, liebe Meeri-Fans,
    ich habe ja nun lange nichts von mir hören lassen und möchte euch nun informieren, was aus meinem Problem geworden ist;
    Wir haben im September noch 2 junge Merrschweinchen-Mädels (ebenfalls in Außenhaltung geboren)mit Shira und Fritz vergesellschaftet. Ich dachte, hier kann Shira ihre Dominanz ausleben, denn die Kleinen werden sich unterordnen. Und genauso ist es auch geschehen. Wobei Shira ihre dominante Stellung total aufgegeben hat und nun nicht nur die beiden kleinen Mädels "adoptiert" hat, sondern sich sogar Fritz unterordnet.
    Ich bin über meine kleine tolle Gruppe richtig glücklich!
    Meine Theorie zu Shiras verändertem Verhalten ist übrigens: Fritz hatte (außer den bereits entdeckten und behandelten Milben) einen Pilz mit aus dem Tierheim eingeschleppt. Ich glaube ganz fest, dass Shira das vor uns Menschen bemerkt hat und einfach instinktiv sich und Cara (die damals noch bei uns war) schützen wollte.
    Leider mussten nun alle 4 prophylaktisch durch diese Pilzbehandlung durch, wodurch sie auch alle gleich rochen.
    Inzwischen sind alle gesund und topfit.
    Der Auslauf unseres tollen Freigeheges, das ich alle 2 Tage von der Ausstattung her verändere, wird täglich mehrmals von allen vieren genutzt. Das große Schlafhaus säubere ich täglich und fülle es mit sehr viel frischem Heu. Sobald ich abends die letzte Portion Frischfutter in den Auslauf lege, wissen alle schon, dass nun im Schlafhaus die beiden erwärmten Snuggle-Safes reingelegt und mit Stroh und Heu ausgepolstert werden und laufen gemeinsam nach oben um den besten Platz im Häuschen zu bekommen. Danach lässt sich (wohl aus Angst den bevorzugten Liegeplatz zu verlieren) keiner mehr draußen blicken. Der Auslauf ist durch eine große Plexiglas-Platte vor Schnee und Katzen geschützt und die rückwärtige Holzwand lässt auch keinen Wind durch.
    Wenn sie allerdings morgens die Terrassentür hören, bevor ich zur Arbeit gehe, kommen alle 4 aufgeregt pfeifend herunter um zu sehen, was es heute morgen für ein Frischfutter gibt.
    Ich glaube ihr merkt, wie glücklich ich mit meinen Vieren bin und ich wünsche mir, dass es noch lange so bleibt.
    Ich wünsche allen, die genauso viel Spass an diesem Hobby haben, einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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