Von uns gibt es auch mal wieder -leider nicht so schöne- Neuigkeiten. Die Bergfee war in den letzten Tagen mehrfach in der TK um herauszufinden, was nun los ist. Die Zysten sind nun doch nicht so problematisch, daß sie punktiert werden müssen, dafür wurde heute im Bauchraum eine "Masse" aufgetan, wie die TÄ es nannte. Der Ultraschall zeigte eine stark vergrößerte und nicht mehr abgegrenzte Milz, der Rest sah nach Sichtung komplett in Ordnung aus (bis auf den mir bekannten Blasengries, den wir aber im Griff haben).
Grund für den neuerlichen, vorzeitigen Besuch war, daß die Bergfee seit gestern sichtbar abbaute und kaum mehr fraß, auch den Päppelbrei nicht wollte. Wären die zerrenden Zysten der einzige Grund gewesen hätte ich mich trotz meiner Horrorerinnerungen mit einer Punkton einverstanden erklärt, aber nun wurde deutlich, daß dies allein es nicht sein kann. Ich hatte dann die Leber im Verdacht, weil Bergfees Mäkeligkeit so offenkundig war, nicht mal Maisblatt oder Herbicare wurden mehr gemocht, sie hielt sich nur noch mit launisch auserwählten Fittzelchen am Leben (Grünhafer, Kohlrabiblatt, Gras).
Nun hat sie 60 ml Infusion und soll ab jetzt unter Novalgin stehen, was ich auch gut finde. Meine Überlegung geht noch in Richtung Tarantula als Versuch. Denn die TÄ meinte, es handele sich nun um eine Palliativbehandlung und ich solle mich darauf einstellen, daß wir die Bergfee in den nächsten Tagen gehen lassen müssen. Da war ich dann doch geschockt.
Nur eine OP kommt so gerade nicht in Frage, und ob man überhaupt daran denken sollte halte ich für sehr fraglich. Es wäre die einzige Alternative im Sinne einer Heilung: Milz raus. Ob das dann reicht ist außerdem laut TÄ nicht klar. Und dann: schafft die Bergfee noch eine Narkose? Sie ist zwar der Typ zähe Kämpferin, aber auch sehr zart und eben alt.
Habe auf dem Rückweg einen Supermarktleiter im edlen Ostviertel genötigt die Tür noch mal zu öffnen um mir einen Kopf Endivie auszuhändigen, es sei ein Notfall, meinte ich. Er mußte ihn eigens aus dem Kühlkeller holen. Was länger auf hat hat halt oft keine Endivie. Also habe ich da auch noch schnell einen kleinen Kopf Radicchio mitgenommen, Sachen, die die Bergfee halt ansonsten gerne mag. In einem anderen Markt habe ich dann noch die letzten einsamen Blättchen von den Kohlrabis abgerissen und einiges Möhrengrün auch (Müllschütte war leer), also Diebstahl, dazu bezahltermaßen Miniromana und eine Banane. Damit ausgestattet bin ich bis morgen etwas ruhiger, daß es etwas Essbares gibt, werde gleich noch mit Taschenlampe im Garten das raspelkurze Gras schneiden, das natürlich immer das Beste ist.
Na ja, wie auch immer eine traurige Angelegenheit, und alarmierend, daß Blossi seitdem etwas schreckhaft auf mein Reinkommen reagiert und meist in Bergfees Nähe ist. Atla hat heute schon einfach die Kuschelrolle überrannt, in der die Bergfee saß, die wird da immer recht deutlich, und beide fressen alles hektisch weg, was ich in Bergfees Nähe an Essen hinlege. Also sie merken halt auch, daß es ernst ist.
Ich will es mir noch gar nicht vorstellen. Jetzt frißt sie gerade Endvie, und vielleicht bekommen wir sie mit Novalgin, zupäppeln und viel spülen oder Infusionen (ich kriege alleine nix in sie rein, muß also jedesmal in die TK dann) noch eine Weile durch. Ansonsten geht´s ihr ja ganz gut, sie ist weiter aufmerksam und gut zu Fuß.
Schaden wird Tarantula dann auch nicht, vielleicht gibt die Milz ja dann etwas Ruhe oder wird kleiner. Ob es überhaupt tumorös ist konnte mir die TÄ nicht sagen, das fände man erst mit einer Probe nach einer OP raus, meinte sie.
Angeschlagene Grüße,
Steffi