• Hallo,


    leider sieht es für unsere Mote nicht gut aus. Wir kamen eben aus der TK, es geht nur noch Einschläfern oder morgen früh Aufschneiden. Ich wollte es nicht übers Knie brechen, weil sie so agil ist, auch wenn einiges fürs Einschläfern spricht, kopfmäßig. Sie ist 7, und ich frage mich, ob ein Versuch für sie zumutbar ist. Man kann nicht genau sehen, was da ist, sowohl die Gebärmutter sieht auf Schall und RöBi komisch aus, außerdem wurde ein Blasenstein auf dem RöBi entdeckt. Sie blutet jedenfalls und ich tippe stark auf Gebärmutter, weil da auch so typische Schleimpfropfen dabei waren. Das AB hat´s nicht gebracht, es wird schlechter und sie hat das Fressen weitgehend eingestellt. Natürlich ist sie rundum schmerztherapiert.


    Meinungen werden gern entgegen genommen. Ich muß bis morgen früh natürlich zu einer Entscheidung kommen!


    Kloßhalsige Grüße,
    Steffi

  • Hallo Steffi,


    das tut mir sehr Leid.
    Ich tippe auch auf Gebärmutter. Bis eine Blase so stark blutet, dass man das mit bloßem Auge sieht, müsste sie da mehr als ein kleines Steinchen haben.
    Ich glaube, ich würde es wagen mit der OP. Du kennst sie besser, wenn sie bisher agil und gut drauf war, könnte sie eine Chance haben. Je nach Befund könnte man sie dann in der Narkose gehen lassen, wenn z.B. alles verkrebst und miteinander verwachsen ist.
    Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie war denn die Heilung bei der Gesäugetumor-OP? Ich weiß nur noch, dass sie das AB nicht gut vertragen hat.
    Fazit: Ich würde es nicht am Alter festmachen, sondern am Gesamtzustand und am Lebenswillen.
    Ich denke morgen an euch und drücke die Daumen, für was du dich auch entscheidest.


    LG Ina und die Liepschweins

  • Huhu Ina,


    danke, Du bist die Erste, die mich in der anderen möglichen Version bestärkt! Wenn sie bis morgen so durchhält wie heute noch tendiere ich zu dieser Stunde jedenfalls auch zur OP. Finanziell bricht mir das das Genick, aber das durfte für mich noch nie ein maßgebliches Kriterium sein. Ihr Herz ist o.k., sie war ansonsten eine zähe alte Damen bis jetzt.


    Bis auf den anfänglichen Lapsus mit der Baytril-Unverträglichkeit war die Heilung bei der Gesäugetumor-OP sehr gut. Was nun doch noch irgendwie zum Tragen kommt: ich habe den Tumor ja einschicken lassen, und er war gutartig. Wäre er bösartig gewesen wäre das für mich ein gewichtiges Argument gegen eine OP, aber so ist es das erste Krebsgeschehen, wenn es dann eines ist.


    In der TK befassen sie sich überhaupt nicht mit Behandlungen wie Tarantula und so, aber ich fürchte, dafür ist der Zustand eh zu akut jetzt. Also sind Versuche damit momentan außer Diskussion, denke ich, höchstens als Option für wenige Tage, wenn man sich eh für´s Einschläfern entscheiden würde.


    Unsichere Grüße,
    Steffi

  • Nach ausgiebiger Beobachtung gestern habe ich mich für einen Versuch entschieden. Sind seit einer Stunde zu Hause, aber sie kommt nicht so richtig aus der Narkose hoch. Kämpfen jetzt zusammen, ich weiche ihr kaum von der Seite. Wenn sie heute schafft hat sie ne kleine Chance, wenn sie morgen schafft, hat sie ne gute.


    LG,
    Steffi

  • Huhu,


    gucke mal wieder rein. Mote macht ununterbrochen jämmerliche Laute. Es wurde zwar gesagt sie habe ihr Schmerzmittel für heute bekommen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß damit recht spärlich ungegangen wird. Zumal es Novalgin war und das wahrscheinlich dann doch heute am frühen Nachmittag. Habe nun eine Dosis nachgegeben, denn Schmerzen als Grund zum Aufgeben will ich vermeiden. Sie hält sich so tapfer, obwohl es ihr hundeelend geht und die Augen auf halb 9 hängen. Ich päppel ihr gelegentlich ein bißchen was, sprich 1 ml Herbicare mit wenig CC dabei, das ist gut verdaulich.
    Übrigens war der Blasenstein bei Öffnung weg, ich habe es ofenbar geschafft ihn mit 2 Gaben reichlich reinem Cranberrysaft aufzubrechen. Es war nur noch Gries, der herausgespült werden konnte. Der Hammer ist also die Gebärmutter und eine massive Zystenlandschaft, die drum herum gruppiert war.


    Jedenfalls habe ich ihr, weil ich mal Pause braucht sie auf dem Arm zu halten, nun Blossi ins Gitter getan. Der huschte sofort in den Kuschelsack hinter sie und hat sich wie ein C um sie herum gelegt und platt gemacht und bewegt sich nicht mehr, wie eine lebende Wärmflasche. Seitdem werden die Jammerlaute weniger, und sie kann nicht seitlich wegkippen. Natürlich muß ich alle paar Minuten rein und gucken, ob alles noch so in Ordnung ist. Aber Blossis Verhalten finde ich umwerfend süß, er hat sich ja immer dezent gekümmert, darum fand ich ihn die beste Idee jetzt! Es geht in den nächsten Stunden mehr um den Durchhaltewillen als sonst was, und eben ständige Überwachung des Kreislaufs, ständiges Minimalpäppeln usw. Wir können nun beide nicht richtig ausruhen, fürchte ich. Weder ich kann mich so schlafen legen noch sie. Ich bin todmüde von der Woche und dem heutigen Tag, aber ich habe Angst dann so richtig lange zu verpennen, trotz Weckern. Das hat mein Körper schön öfter geschafft sich zu holen... :oops: :roll:
    Ich hoffe nun Blossi gibt ihr zusätzlich Kraft. Sobald ich Essen in Gitternähe streue kommen alle an und fressen dort und beobachten Mote, sogar die zickige Atla.


    LG,
    Steffi

  • mote hat um 20. 57 uhr ihren letzten schweren atemzug getan. habe sie mehrfach herzmassiert und traubenzuckerlösung eingegeben. herz hat immer wieder gekrampft, es konnte nicht mehr...


    schreibe einhändig, habe sie noch warm und weich auf dem arm. lege sie jetzt ins gehege


    wir haben es versucht


    traurige grüße,
    steffi

  • Ich hatte einhändig getippt, weil ich Mote auf den Arm genommen habe. Sie war relativ stark auf mich fixiert, hat sich auch immer an mich gewandt. Sie fehlt jetzt schon, obwohl sie noch in ihrem Häuschen im Gehege liegt. Sie war Blossis Lieblingsfrau und Fjalladís beste Freundin bisher in ihrer Zeit hier. Fjalladís ist eher ein Einzelgängertyp, Rudel gern, aber bitte mit etwas Abstand, wenn sie ihre Ruhe will. Aber Motchen wurde immer wieder freiwillig von ihr ausgesucht und sogar Häuser mit ihr getelt.


    Ich weiß nicht, wie es mir morgen mit diesem Drama hier geht, aber ich weiß, daß ich gute Gründe hatte, sie nicht einfach einschläfern zu lassen, und ich wußte, daß vieles dagegen spricht, daß ein altes Mädel diesen schweren Eingriff schafft. Aber ich konnte sie nicht einfach einschläfern, weil Mote das nicht wollte. Das wurde gestern sehr deutlich.
    Letztlich war die Blase so massiv entzündet, daß das AB offenbar nicht reichte, und die Gebärmutter entartete irgendwie. Ob man das anders hätte lösen können? Ich weiß es nicht, bezweifle es aber. Die üblichen schulmedizinischen Möglichkeiten haben wir ausgenutzt.
    Sie hat es auch heute noch probiert, aber ihr Herzmuskel hat dem nicht mehr standgehalten. Leider habe ich hier ja kein Adrenalin, aber ich denke, auch das hätte es nicht dauerhaft gebracht, das Herz wollte bei allen Versuche letztlich doch nicht, und es krampfte immer wieder in Motes letzten 15 Minuten. Eine Fahrt zum Notdienst hätten wir auch nicht geschafft, was mir eigentlich schon vorher klar war. Darum habe ich mir alles, was erlaubt ist, für hier mitgeben lassen.
    Hätte ich es nicht probiert hätte ich mich des Geizes und einer vertanen Chance bezichtigt. Jetzt haben wir es probiert, zumal der Tierarzt es unterstützte, und ihr kleiner angegriffener Körper konnte das nicht mehr wuppen.
    Was soll ich sagen? Wahrscheinlich muß ich mich mit dem zufrieden geben, und vielleicht damit, daß sie nun ein paar Stunden kämpfen mußte und nicht tagelang. Sogar das hat unter diesen Umständen etwas für sich. Sie hat sich in ihren letzten Stunden hier an mich geschmiegt und mir vertraut. Ich war bei ihr.
    Nun fühle ich mich ausgepumpt und leer, überall ist Chaos von schnellen Aktionen, bei denen man Umgekipptes liegen läßt oder etwas einfach von sich wirft, weil alles auf Notfall gebügelt ist.


    Motchen liegt in ihrem Haus, das sie zuletzt immer bevorzugt hat und guckt heraus wie immer. Es wird kein Wunder mehr geschehen, und wir sind um eine wirklich beeindruckende und reife, kluge Schweinepersönlichkeit ärmer, die sehr viel Wärme in die Gruppe gebracht hat.


    Weinende Grüße,
    Steffi

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