Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Tumor Op ja oder nein ?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr lieben,
    heute war ich mit Luna beim Tierarzt. Die Gute ist mittlerweile 5,5 Jahre alt. Nachdem ihre Zysten durch Medikamente wieder zurückgegangen sind, wurde heute festgestellt, dass sie einen Tumor im Bauch hat. Er hat in etwa Walnuss-Größe. Nun stellt sich die Frage, ob wir sie operieren lassen sollen oder nicht. So an sich hat sie durchaus noch Lebenswillen, allerdings frisst sie nicht mehr so gut und bewegt sich nicht mehr so viel. Die Tierärztin hat uns von einer Op abgeraten, weil sie meinte, die Chancen, dass sie das überlebt sind relativ gering. Und ich bin mir nun auch nicht sicher, was die beste Lösung für Luna ist. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.
    Liebe Grüße, Sarah

  • Kommt drauf an, an welchem Organ der Tumor sitzt, ob er gut abgegrenzt ist und pb schon weitere Metastasen da sind. Ich würde einen zweiten Tierarzt um seine Einschätzung bitten und dann entscheiden, soooo uralt ist 5,5 ja noch nicht, die Narkose wäre kein Problem.

  • Immer eine schwierige Entscheidung. Meine persönliche Einstellung ist: mit OP hat das Schweinchen zumindest eine Chance, ohne gar keine.


    Aber da spielen auch noch andere Faktoren mit: zum einen, was Susanne C schon gesagt hat, und dann berücksichtige ich auch immer die Gesamtverfassung. Du kannst mit 5,5 Jahren ein Uraltschwein haben, oder eines, das noch sehr fit ist und dem man ein Überleben zutraut. Das weisst nur du.


    Wenn ein TA so skeptisch rangeht, wäre das aber zumindest nicht mehr mein Operateur, da würde ich mir nochmal jemand anderen suchen.


    Man muss sich auch bewusst machen, wie man damit umgeht, wenn man die Chance gegeben hat und es ist schief gegangen. Kann man sich dann damit trösten, dass man es zumindest versucht hat, oder überwiegen die Selbstvorwürfe? Denn hinterher ist man bekanntlich immer schlauer ...

  • Danke für eure Antworten.
    @ Susanne C: Es ist ein Eierstocktumor.
    @ Pardona: Auf dem Röntgenbild waren soweit keine Metastasen zu sehen. Allerdings wurde das Meeri auch nicht ganz geröngt, also es ist nur die halbe Lunge drauf und die Hinterbeine fehlen auf dem Bild auch.
    @ GanzvielSchwein: Meine Tierärtzin war gar nicht da, wir waren bei einer Vertretung. Ich würde sie dort aber auch nicht operieren lassen, weil meine Tierärtzin auch schon gesagt hat, dass sie noch keine Meerschweine operiert hat. Es gibt allerdings ein paar Kilometer weiter eine größere Praxis, wo die örtliche Meerschweinchenstation immer hingeht. Also werde ich dort wohl auch mal vorbeischauen.


    Zum Thema Lebensqualität: Sie bekommt ja gerade Medikamente und hat gestern wieder richtig angefangen zu fressen und bettelt auch wieder. Ich habe nicht den Eindruck, dass es ihr momentan sehr schlecht geht, allerdings denke ich auch, dass sich dieser Zustand ändern wird. Und wenn ich mich für die Op entscheide und sie diese nicht überlebt, dann mache ich mir wahrscheinlich Vorwürfe. Andererseits denke ich, dass sie vielleicht durch die Op länger und (hoffentlich) mit einer höheren Lebensqualität leben könnte.
    Wie ist das denn nach so einer Op? Also wie lange dauert es in etwa, bis ein Schweinchen sich wieder erholt hat ?

  • Bei einem Uterustumor / Eierstocktumor leidet die Lebensqualität gewöhnlich sehr, das sieht man aber erst nach der überstandenen OP wirklich. Bin froh mich hier für die OP(s) entschieden zu haben. Die OP ist relativ schwerwiegend, bei einem guten Operateur und einer insgesamt guten Allgemeinverfassung stehen die Chancen aber nicht deutlich schlechter als bei anderen OPs. Eine Dame bei mir hat sich die OP nicht anmerken lassen und war sofort wieder fit. Die zweite Dame hat einen Tag gebraucht um wieder völlig fit zu werden. Es gibt bereits einige Beiträge dazu, vielleicht magst du ja mal schauen.

  • Ich hatte bereits mehrere Weibchenkastrationen, und die Mädels waren alle am gleichen Tag schon wieder fit. Man muss danach nur aufpassen, dass sie nicht an die Wunde gehen. Auf Gesellschaftsschweinchen verzichte ich inzwischen für 2 Tage, nachdem einer meiner Mädels von den Kollegen die Naht aufgebissen wurde und es das nicht überlebt hat.


    Aber sonst - mit Schmerzmitteln und wenn (und solange noch) der Allgemeinzustand gut ist, gab es nie Probleme. Die 2- oder 3fach-Narkosen, die heute angewendet werden, sind sehr viel schonender als die Narkosen früher.

  • Es ist schon mal beruhigend zu hören, dass es den Meeris ziemlich bald danach wieder gut geht. Es gibt mir gerade noch bedenken, dass manche Meeris wohl selbst die Fäden ziehen. Wenn das am Anfang passiert, dann stirbt es doch auch ?
    Ich werde jetzt erst einmal mal abwarten, wie der andere Tierarzt die Situation einschätzt und mich dann festlegen.

  • Yuki hat sich die Fäden praktisch sofort gezogen. Danach wurde es geklammert. Die Klammern waren noch in der Transportbox wieder raus. Ist nicht schön, aber auch nur halb so wild. Die Wunde wird in drei Ebenen genäht. Bauchhöhle, Bauchmuskeln, dann die Haut. Es fällt also nichts raus, wenn die äußeren Fäden gezogen wurden. Nach sechs oder sieben Mal Tackern haben wir den Rest der Wunde allein zuheilen lassen. Hier kommt jedes Schwein nach einer Op direkt zur Gruppe. Nur nach Tribbelchens Kastra habe ich sie für den Abend allein gesetzt, weil sie wirklich noch ziemlich zittrig war. In der Nacht hat sie sich dann selber wieder in die Gruppe entlassen. :wink:

  • Pardona, das stimmt so nicht. Meiner Maus wurde die Naht komplett aufgebissen (oder vielleicht war sie es auch selber) und sämtliche Eingeweide sind aus dem Bauchraum gefallen.


    Ich nehme jetzt immer 2 Tage Urlaub nach OPs und hab das Schweinchen bei mir in der Küche oder wo auch immer. Da lasse ich es in Ruhe, aber wache mit Argusaugen darüber.


    Trotzdem - das ist mal eines in ... was weiss ich, 1000, 10000 ... wo so etwas passiert. Operieren lasse ich weiter, wenn nötig, denn die Alternative ist halt oft ... keine. Muss aber wirklich jeder selbst wissen, womit er besser leben kann. Ich würde mir hier niemals ein Urteil erlauben.


    Sorry, Meera, ich weiß, das macht es dir nicht leichter.

  • Es dürfte wirklich eine sehr, sehr, sehr große Ausnahme sein, das ein Meerschweinchen sich alle drei Lagen an Fäden zieht. Noch unwahrscheinlicher ist, das ein anderes Schwein das tut (immerhin müsste es ja unten an den Bauch gelassen werden, das Schwein müsste sich also dazu auf die Seite legen). Wie bei jeder anderen OP sollte man das Tier natürlich gut beobachten.

  • Oh je. Momentan tendiere ich eher dazu, sie nicht operieren zu lassen und ihr einfach noch eine schöne Zeit zu machen. Nun gut, ich warte jetzt erst einmal den nächsten TÄ Termin ab. Je nachdem, ob es ein schnell wachsender Tumor ist, wird das meine Entscheidung vielleicht auch beeinflussen.

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