Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Abgebundener Zeh zum Absterben

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

    Hallo,


    wir haben ein junges, etwa7 bis 8 Wochen altes Schweinchen von einer Züchterin bekommen. Das Schweinchen, so sagte sie, hat an beiden Füßen einen Zeh zu viel. Diese Zehen hat sie nun mit einem Zwirn abgebunden und uns gesagt, dass diese irgendwann von alleine abfallen und auch nie wieder nachwachsen.


    Ist das wirklich so und wie lange dauert das in etwa bis die abfallen?

    Das ist ja grausig! Ich würde das sofort öffnen, also echt!


    Überschüssige Zehen kommen bei Meerschweinchen häufig vor, aber solange die nicht stören kann man sie dran lassen. Stören sie wirklich, soll die bitte ein Tierarzt fachkundig entfernen, statt die Blutzufuhr zu unterbrechen bis der Zeh Abfault und man damit riskiert dass das Tier eine Blutvergiftung erleidet.


    Was ist denn das für eine, zu geizig für den Tierarzt?

    Zitat von SusanneC

    Das ist ja grausig! Ich würde das sofort öffnen, also echt!


    Überschüssige Zehen kommen bei Meerschweinchen häufig vor, aber solange die nicht stören kann man sie dran lassen. Stören sie wirklich, soll die bitte ein Tierarzt fachkundig entfernen, statt die Blutzufuhr zu unterbrechen bis der Zeh Abfault und man damit riskiert dass das Tier eine Blutvergiftung erleidet.


    Was ist denn das für eine, zu geizig für den Tierarzt?


    Mir kam das auch etwas seltsam vor und ich habe ihr einfach vertraut. Jetzt werde ich ernsthaft nachdenken, gleich am Montag mit dem Tierarzt zu sprechen. Da wird einem ja ganz anders wenn man darüber nachdenkt


    Ich muss sagen, jetzt wo ich ernsthaft darüber nachdenke, wird mir ganz anders. Ich würde am liebsten jetzt sofort reagieren aber es ist Samstag Abend. Bis Montag erreiche ich keinen Tierarzt mehr. Ist das wirklich so verantwortungslos was die Züchterin gemacht hat?

    Bind dir doch mal nen Finger ab, dann siehst du, wie das ist. o.O
    Hab hier ein 6jähriges Schweini, dem ein Extrazeh nur mit Haut am Fuß hängt, und stört die Maus überhaupt nicht. Sowas lässt man fachgerecht entfernen und operiert da nicht selber dran rum.

    Unser Tierarzt ist leider erst ab Donnerstag wieder da. Wir würden das am liebsten doch operativ entfernen lassen. Würden ihn dann auch gleich mit kastrieren lassen. Ist das ok, wenn wir bis Donnerstag warten oder sollten wir sofort reagieren?

    Ja haben wir. Ca. 30 Kilometer entfernt. Is keine richtige Klinik, eher ne Praxis, nennt sich aber Klinik (keine Ahnung warum). Wir könnten auch Montag zu unserem Tierarzt fahren, er ist aber im Urlaub und hat nur eine Vertretung


    Jetzt bin ich richtig in Sorge. Hab mich gerade mit meiner Freundin besprochen und sie will gleich morgen versuchen, unseren Tierarzt zu erreichen. Was meint ihr: ist das noch vertretbar wenn wir bis morgen oder Montag warten? Ich meine, er hat das ja jetzt schon länger so. Da kommt es doch auf ein, zwei Tage nicht mehr an oder? Denkt ihr, er hat Schmerzen? Er läuft ganz normal, kratzt sich auch ab und zu und das sieht auch normal aus.
    Wir wollen das alles operativ entfernen lassen.....

    Ich denke schon, dass das weh tut, aber ich würde es nicht selber anrühren wollen, nicht dass da Zellgifte von bereits nekrotischem Gewebe eine Blutvergiftung auslösen. Operiert werden kann das Schweinchen wahrscheinlich sowieso erst Montag oder Dienstag, also kommt es auf einen Tag wohl nicht drauf an. Zu retten ist der Zeh sowieso nicht mehr.

    Tja, meine Erfahrungen mit Züchtern sind leider auch sehr durchwachsen. Es gibt es paar wenige gute, aber eben auch viele, die nicht so toll sind. Da werden Tierarzt- und Futterkosten gespart, wo es nur geht, oder es leben nach 2-3 Jahren 60 Meerschweinchen auf Platz, der für 25 gerade so reichen würde, weil immer noch eine neue Farbe und Rasse dazu kommt... ich habe auch mal ein Weibchen gekauft, dass sich dann als trächtig heraus gestellt hatte, die arme muss mit 6-7 Wochen gedeckt worden sein, absichtlich. Das hängt ihr heute, 6 Jahre später, immer noch nach dass sie so jung schwanger werden musste. Die Züchterin hatte das noch nicht mal zugegeben.


    Mittlerweile habe ich immer mehr den Eindruck, dass die Mehrheit der Züchter nicht empfehlenswert ist - zumindest arbeiten auch die mit einer guten Haltung doch mit Kollegen zusammen, die echte Katastrophen sind. es geht da oft nicht ohne die anderen Züchter, und schon das finde ich schlimm genug.


    Du bist da schon an ein besonders schwarzes Schaf geraten, mit abgebundenen Zehen - übrigens könnte ein Grund für den Gewichtsverlust auch sein, dass der Kleine vorher reichlich Trockenfutter gefressen hat, weil viele Züchter am Geld fürs Gemüse sparen. 25 Kilo Trockenfutter gibts halt schon für 15 Euro, da ist Gemüse wesentlich teurer. Das überängstliche Verhalten spricht ja auch für keine so tolle Haltung, vielleicht nur wenig Kontakt mit Menschen (wer hat schon die Zeit sich um 50 Meerschweinchen individuell zu kümmern) oder wenig Platz.


    Die "Hilfe" mit dem Leihschwein darf man auch nicht überbewerten, in erster Linie ist das ein ungeliebter Bock, den man los wird. Böcke werden wesentlich weniger nachgefragt, da ist jede Gelegenheit recht sie irgendwo unterzubringen. Nicht wenige Anfänger geraten gerade an Bockgruppen, weil die Züchter sie so lange überzeugen, bis sie doch Böcke kaufen.


    Das stimmt einen schon sehr nachdenklich. Einerseits möchte man das Schweinchen nach dem Ableben unseres Älteren Schweinchens wieder zurück zu ihr bringen, andererseits sind wir jetzt am Nachdenken, ob wir es je zurückbringen. Ist es dann nicht besser, dass wir den Kleinen kastrieren, damit er nach dem Tod unseres Alten Schweinchens woanders besser vermittelt werden kann?
    Meine Freundin möchte ihn ja gerne behalten aber eigentlich wollen wir mit der Meerschweinchenhaltung aufhören. Wenn wir den Kleinen doch behalten dann drehen wir uns unendlich im Kreis und wir müssten immer wieder ein anderes Schweinchen besorgen.

    Mal ganz ehrlich: ein Leben ohne Haustiere ist möglich, aber wenn man viele Jahre immer welche hatte, dann holt man sich ja doch wieder welche. Vielleicht wechseln mal die Tierarten, und man steigt von Meeris auf Katzen oder einen Hund um, aber so ganz ohne Tiere ist nur schwer vorstellbar.


    So viel Aufwand ist es ja doch nicht, man findet jemand, der sie während des Urlaubs versorgt, viel Arbeit macht es auch nicht für viel Spaß mit den Tieren... und spätestens wenn ihr selber mal Kinder habt profitieren die ja auch von Haustieren.


    Daher würde ich gar nicht so arg in die Zukunft planen. Wenn der Kleine sowieso operiert werden muss ist die Kastra mehr als sinnvoll, und dann könnt ihr immer noch entscheiden was kommen soll.

    Zitat von SusanneC

    Mal ganz ehrlich: ein Leben ohne Haustiere ist möglich, aber wenn man viele Jahre immer welche hatte, dann holt man sich ja doch wieder welche. Vielleicht wechseln mal die Tierarten, und man steigt von Meeris auf Katzen oder einen Hund um, aber so ganz ohne Tiere ist nur schwer vorstellbar.


    So viel Aufwand ist es ja doch nicht, man findet jemand, der sie während des Urlaubs versorgt, viel Arbeit macht es auch nicht für viel Spaß mit den Tieren... und spätestens wenn ihr selber mal Kinder habt profitieren die ja auch von Haustieren.


    Daher würde ich gar nicht so arg in die Zukunft planen. Wenn der Kleine sowieso operiert werden muss ist die Kastra mehr als sinnvoll, und dann könnt ihr immer noch entscheiden was kommen soll.


    Nach dem Tod meines Hundes habe ich mir geschworen, nie wieder ein Haustier. Meine Freundin hat mich doch überredet, zwei Schweinchen zu holen und ich muss sagen, es wäre ein Jammer gewesen, hätte ich Timmy und Strubbi nie kennengelernt. Ich bin froh, dass ich diese beiden kennenlernen durfte. Sie sind einfach Spitze. Dennoch ist man immer gebunden und auch immer in Sorge, sollte mal etwas passieren. Und genau deshalb werde ich mir mit Sicherheit nach dem Tod unserer drei übrig gebliebenen Schweinchen kein anderes Tier mehr zulegen.


    Warum meinst du, dass die Kastra mehr als sinnvoll ist?

    Wenn er wegen dem Zeh in Narkose liegt, kann die Kastration gleich mit gemacht werden. Und wenn ihr den Kleinen irgendwann abgeben wollt, weil ihr die Schweinchenhaltung beenden wollt wenn die Älteren nicht mehr sind, ist es wesentlich einfacher, in gut unterzubringen, weil er dann auch zu Mädels kann.

    Zitat von Destiny

    Wenn er wegen dem Zeh in Narkose liegt, kann die Kastration gleich mit gemacht werden. Und wenn ihr den Kleinen irgendwann abgeben wollt, weil ihr die Schweinchenhaltung beenden wollt wenn die Älteren nicht mehr sind, ist es wesentlich einfacher, in gut unterzubringen, weil er dann auch zu Mädels kann.


    Genau das werden wir auch machen. Werden gleich morgen früh zum Tierarzt gehen und alles mit ihm besprechen