Meerschweinchen Vergesellschaftung

Ein Meerschweinchen zu zwei anderen setzen VIDEO!!!

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

    Das ist durchaus ernst gemeint. Ein paar oberflächige Kratzer oder ein eingerissenes Ohr sind kein Grund eine Vergesellschaftung abzubrechen. Erst wenn ernsthafte Verletzungen auftreten wird getrennt.

    Zitat von catze

    Das ist durchaus ernst gemeint. Ein paar oberflächige Kratzer oder ein eingerissenes Ohr sind kein Grund eine Vergesellschaftung abzubrechen. Erst wenn ernsthafte Verletzungen auftreten wird getrennt.


    OK. Aber wie lange sollen diese Streiterein gehen? Muss das alles auf neutralem Boden geschehen und was passiert, wenn durch diese Streitereien sich plötzlich Timmy und Strubbi entzweien? Wie gesagt, momentan haben wir die Trennscheibe dazwischen und alles ist friedlich wie vorher auch.

    Wie gesagt, Bockgruppen sind nicht einfach und es geht da recht ruppig zu. Meerschweinchen sind nicht anders als Stiere, Löwen oder sonstige Tiere - sie haben nur dieses eine Leben, und nur weilsie niedlich aussehen heißt das noch lange nicht, dass sie harmlos wären. Sie bringen sich normalerweise nicht gegenseitig um, aber Verletzungen gehören eben einfach dazu.


    Trennen macht es ihnen nur schwieriger, weil Du ja damit den Eindruck erweckst dass der Eindringling weg ist, wenn sie nur genug Ärger machen. Das verlängert alles nur und macht die Streitereien noch viel schlimmer.


    Überleg auch mal, was es eigentlich bedeutet, wenn der bisherige Chef einfach so das Beste Versteck verliert, der verliert damit ja auch seine Chefposition, wenn er nicht mal sein Lieblingsversteck verteidigen kann. Giovanni hat also vor sich den Chefposten zu sichern. Der bisherige Rangniedere Bock wird aller wahrscheinlichkeit nach keinen Streit suchen sondern sich weiterhin unterordnen. Egal wer sich nun als Chef durchsetzt.


    Schlimm ist es für den alten ranghohen Bock, weil der verzweifelt ist um seine Position zu sichern, aber bisher sieht es so aus, als würde Giovanni sich durchsetzen. Diese Chefposition ist sein Leben, das Einzige, das wirklich zählt, und er will diesen Rang ebenso sehr behalten wie irgendein Hengst, ein Stier oder ein Hirsch. Bei allen Tierarten verletzen sich Männchen wenn es um die Rangordnung geht.


    Bei meerschweinchen sind schwere Verletzungen selten, kleine Kratzer, Bisswunden etc. aber trotzdem normal.


    Bau ein neutrales gehege wo es wenigstens nicht um bisherige "beste Verstecke" geht sondern alle drei gleichermaßen fremd sind, da bleiben sie mindestens 5 Tage bevor es wieder ins Gehege geht. Und ob die VG wirklich klappt weißt Du erst in einigen Wochen. Nicht trennen, nicht ständig raus nehmen, nur 2x die Woche wiegen und auf Wunden untersuchen. Aber keine Trennscheiben mehr!



    Wir haben noch den alten Käfig von Giovanni und Guiseppe, den wir jetzt komplett ausgeräumt und mit Essigwasser, teils purem Essig ausgewaschen haben. Jetzt lassen wir ihn erst mal auslüften. Wäre dieser Stall dann als neutraler Boden dann okay?


    Du hast in Deinem aktuellem Beitrag geschrieben, dass Giovanni (weiß-braun-dunkelbraun) sich den Chefposten sichern will, aber auf dem Video ist deutlich zu sehen, das Strubbi (schwarz-weiß) sich den Posten sichern will. Hast du eigentlich Strubbi gemeint und Dich nur verschrieben?

    Wenn Giovanni sofort in das Gehege von Strubbi und Timmy geht und sich da unter das beste Versteck setzt und mehrere Stunden nicht raus geht, obwohl Strubbi immer wieder versucht ihn zu verjagen, dann ist das ein aggressiver akt mit dem er die Chefposition an sich reißen will.


    Wäre er auf "seiner Seite" geblieben, dann wäre das ein Verhalten gewesen das zeigt, dass er nur seine Ruhe will.


    Ein Käfig ist viel zu klein, da gibt es dann wirklich schwerverletzte. Ich denke bei neutralem Boden eher an eure halbe Küche oder euer Badezimmer, so 2x2 Meter sollten es schon sein. Wachstischdecke auf den Boden und so ein Klappgitter drum rum, alte bettücher oder Handtücher auf den Boden, Kartons als Unterstände, große Heuhaufen, Frischfutter verteilt am Boden.

    Wir haben uns nach der ersten mehr oder weniger gescheiterten Vergesellschaftung (VG) nochmal Gedanken zu dem Ablauf und zu euren Kommentaren gemacht, würden gerne noch einen Versuch starten, haben aber unendlich viele Fragen an euch. Ich fange jetzt einfach mal an und wenn jemand auch nur zu einer Frage eine Antwort hat, bin ich über jeden Kommentar dankbar. Jede Antwort ist sehr wichtig für uns.


    1. Es wurde erwähnt, dass eine VG auch 3 Wochen dauern kann. Ist das so und wenn ja, muss sie wirklich auf neutralem Boden geschehen? Kann das auch nur 3 Stunden dauern?


    2. Kann Giovanni an der VG krank werden weil er schon älter ist und erst vor ein paar Tagen seinen lebenslangen Partner verloren hat?


    3. Was ist, wenn Timmy und Strubbi sich entzweien nach diesem Versuch? Mehrere Wochen sind lange und können viel bewirken.


    4. Warum hat sich Timmy beim 1. Versuch so ängstlich verhalten, zurückgezogen und beobachtet?


    5. Ist eine VG überhaupt möglich, wenn Giovanni viel Schlaf braucht, Strubbi ihn aber ständig angeht und das dann wohl auch noch über mehrere Tage?


    6. Finden diese "Kämpfe" ständig oder auch nachts statt?


    7. Da Timmy sehr sensible, schüchtern und manchmal sogar ängstlich ist, und wir ihm dadurch meist alle Wünsche erfüllt haben (Verhätschelt), haben wir die Befürchtung, dass ihn ein neues Zuhause (neutraler Boden) sehr belasten könnte. Sein geliebtes Zuhause ist auf einen Schlag weg. Es würde ihm doch schmerzen?!?


    8. Mit Timmy und Strubbi ist alles sehr harmonisch und richtig schön und genau deshalb haben wir Angst, dass durch die VG einiges kaputt gehen könnte. Wie denkt ihr darüber?


    9. Wie ist es zu erklären, dass beim 1. Versuch so viel zwischen Strubbi und Giovanni schief lief, beide aber teilweise sogar nebeneinander lagen und schliefen (dösten)?


    10. Ist die Trennwand drin, verhalten sich alle 3 normal und zufrieden!


    11. Giovanni hat zwei Tage nach dem Tod seines Partners in der Nacht weinerliche Geräusche gemacht. Als wir ihn tagsdarauf zu Timmy und Strubbi an den Käfig geschoben haben, haben wir in den folgenden Nächten nichts mehr gehört. Vielleicht hilft ihm der Blick zu Timmy und Strubbi!?!


    12. Ist es möglich, dass ein Meerschweinchen auch alleine glücklich oder zumindest zufrieden sein kann oder ist das ausgeschlossen? In unserem Fall wäre er ja nicht völlig alleine. Er sieht ja noch die beiden anderen und ist auch nicht mehr so traurig und man hört keine weinerlichen Geräusche mehr.

    1. Ja, eine Vergesellschaftung kann auch nur ein paar Stunden dauern. Das halte ich in diesem Fall aber für unwahrscheinlich.


    2. Deswegen sollst du dir ja 2x die Woche die Tiere anschauen und das Gewicht kontrollieren.


    3. Theoretisch möglich, aber ich glaube es nicht. Es wird sich in erster Linie zwischen den beiden dominanten Tieren abspielen. Timmy ordnet sich unter.


    4. Er ist offensichtlich einfach vorsichtiger, devoter und ängstlicher. So eine Vergesellschaftung ist natürlich für die ganze Gruppe sehr aufregend.


    5. Da alle drei Schlaf brauchen, werden sie zwischendurch auch mal Ruhe geben.


    6. Das kann keiner voraussehen. Grundsätzlich ist aber davon auszugehen.


    7. Das ist aber nicht von Dauer. Wenn die Vergesellschaftung glückt, kehrt ja wieder Ruhe ein.


    8. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die beiden zerstreiten. So wie du Timmy beschreibst, halte ich das Risiko aber für gering.


    9. Es gibt bei einer Vergesellschaftung auch immer wieder Pausen.


    10. Natürlich, sie können dann ja auch keine Rangfolge festlegen.


    11.+12. Vergiss es: Kein Meerschweinchen ist auf Dauer alleine glücklich! Sie sind soziale Wesen und brauchen zwingend Artgenossen. Ich finde, das erste Video sah gut aus. Vergesellschafte die drei noch einmal auf neutralem Boden und bleib locker! Nicht unnötig trennen!

    Eine Meerschweinchen VG sieht für uns Menschen schlimmer aus als es für Wutz ist, immer locker bleiben. Am besten du setzt dich mit einem Beruhigstee daneben und beobachtest, wie die 3 mit einander interagieren.


    Lass sie machen, irgendwann einigen sie sich. Trennen musst du erst, wenn Blut in strömen fließt, kleine Kratzer oder Risse an Nase, Lippe oder Ohr sind vertretbar. Kannst diese Risse zb mit Betaisodonna eincremen, das ist eine nicht brenndende Jodsalbe. Sie desinfiziert und färbt.


    Wünsch dir starke Nerven. Denk dir bei der VG einfach das es 3 Jungs sind, die unter sich ausmachen, wem welche Ecke gehört. Immer schön mit Frischfutter ablenken, mit vollem Bauch streitet es sich so schlecht.


    lg Sue

    Wir haben einen neuen Versuch gestartet. Seit 14 Uhr sind alle drei auf neutralem Boden in unserem Schlafzimmer. Anfangs gab es Streitigkeiten und Rangeleien aber keine bösen Bisse. Jetzt hat sich die Lage beruhigt, Strubbi geht öfters zu Giovanni, meckert ihn an, geht aber dann wieder seine Wege. Timmy hatte nie was böses mit Giovanni bis jetzt. Er hält sich wie immer zurück, geht zwar auf Giovanni zu, macht aber nichts. Momentan schlafen alle drei und es ist Ruhe. Wir wollen jetzt bis 20 Uhr warten und alle drei dann in den frisch geputzten normalen Stall setzen. Sollte es nicht gut gehen, müssen wir endgültig trennen und uns ein Leihschweinchen für Giovanni, bis zu seinem Ableben, besorgen.


    Was haltet ihr davon?

    Es ist immer gut einen Plan B zu haben.


    Wenn du sie umsetzt, kann es wieder zoff geben. neues oder altes terrain bedeutet, immer wieder neu ausmachen wer wo chef sein darf.


    du kannst die VG unterstüzten, indem du die Einrichtung so anordnest, das immer Sichtschutze in Form von Häusern, Unterstände, Raufen den Blick von einer auf die andere Seite erschweren. Dadurch kann sich der Rangniedrigste hinter verstecken.. und die Schweine müssen slalom laufen, um aufeinander zu treffen.


    lg Sue

    Für uns ist so eine Vergesellschaftung wirklich immer schlimmer,
    als für die Tiere selbst. Die machen ja "nur" aus, wer jetzt Chef ist und wenn der Unterlegenere nicht aufgeben will, dauert es halt was. Auf uns (wo Rangsteitigkeiten "Politik" genannt wird) wirkt das immer ganz schlimm.


    Geb ihnen ein neutrales Gebiet, einige Häuser viel Fresschen und vor allem Zeit. Finde auch, das Papphäuser am besten geeignet sind. Einige Böckchen zeigen gern, wie stark sie sind und schubsen die Kartons dann etwas rum.


    Wie schon jemand angedeutet hat: Vergleich das mal, als würde plötzlich ein Fremder in deiner Wohnung stehen und meint, er lebt nun auch da. Als erstes sucht er sich natürlich DEIN Bett aus...da würdest du auch stinkig werden ;)
    Deshalb der neutrale Boden.


    Es sind für alle genug Häuser da und keinem gehört eines. Futter ist auch da, für den Hunger zwischendurch, dann muss nur noch klar gemacht werden, wer denn nu das Sagen hat :)



    Wie in allen Dingen des Lebens gilt auch hier: Geduld haben du musst ;)

    Zitat von SusanneC

    JA Mindestens 3 Wochen zusammen lassen, dann kann man weiter überlegen. Blutige Lippen oder Risse in den Ohren SIND NORMAL und kein Grund einzugreifen!



    Da kann ich nur zustimmen!
    Ich hatte zu einer bestehenden Gruppe (3 Mädels, 1 Kastrat), zwei junge Mädels dazugesetzt. Anfangs ging es echt richtig rund im Gehege, alles ganz normal. Der Kastrat hatte auch ne Narbe an der Lippe... das Ganze ist jetzt 10 Monate her und heute leben sie harmonisch zusammen.
    Du musst Geduld haben ;)

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