Meerschweinchen Verhalten

Eingewöhnung / Rangordnung - Meerschweinchen zurückhaltend

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo ihr Lieben,


    hoffe bin jetzt hier richtig gelandet um meine sorgen los zu werden :?


    Und zwar habe ich seit letztem Samstag 2 neue Mitbewohner. Es sind 2 Weibchen.
    So alles schön und gut.. habe sie aus einer Zoohandlung. Habe sie gesehen und mich direkt verliebt. Der Angestellte dort hat mir gegenüber einen guten Eindruck gemacht, hat beide noch mal kurz gecheckt bevor er sie mir "eingepackt" hat ;)


    So jetzt ist es so beide sollen 8 Wochen alt sein. Allerdings ist eine viel größer ich gehe mal davon aus das sie schon bisschen älter ist so um die 10 Wochen. Sie unterdrückt die kleine irgendwie ich höre immer ein ängstliches quieken aus dem Käfig.. ich kenne mich da noch nicht so aus. Müssen sie erst noch die Rangordnung klären oder was ? :roll:


    Und wenn ich sie dann mal raushole was ich nur selten zur Zeit noch mache bewegt sich die kleine keinen cm mehr.. ich setze mich Abends stundenlang vor den Käfig halte die Hand rein mit Futter und spreche mit ihnen.. doch kommt keine Reaktion von denen. Ist das normal ? ich bin keinerlei aufdringlich zu den kleinen möchte nur das sie sich wohl fühlen.. habt ihr noch ein paar tipps für mich ?


    Würde mich freuen :)


    LG Alex mit Amy und Penny

    Einmal editiert, zuletzt von Schweinchenwelt () aus folgendem Grund: Titel geändert. Bitte aussagekräftige Titel verwenden. :)

  • Hallo!


    Sie verhalten sich normal, denn sie haben viel mitgemacht in wenigen Wochen leben. 8 Wochen glaube ich ehrlich gesagt nicht, die Zooläden bekommen einfach einen Karton voller Tiere, da stehen keine Geburtsdaten dabei. Setz sie auf die Waage und wir können anhand des Gewichts abschätzen, wie alt sie wohl sind.


    Wahrscheinlich wesentlich jünger und damit in einem Alter, in dem sie Erwachsene als Gesellschaft brauchen.


    Klar stressen sie sich gegenseitig, sie haben ja auch nur einen Käfig. Der ist aber wahrscheinlich zu klein, ein Gehege sollte schon 2x1 Meter groß sein, damit sie sich auch aus dem Weg gehen können, mit mindestens einem Haus pro Schwein, Wasser, Heu und noch ein paar mehr Einrichtungsgegenständen wie Weidenbrücken und Kuschelrollen.


    Bis sie Vertrauen gewinnen kann lange dauern, je nachdem wie schlimm ihre Erfahrungen mit Menschen bisher so waren und ob ihre Mutter besseren Kontakt zu Menschen hatte. Viele Tiere aus Zooläden kommen aus Massenzuchten, die mehr Ähnlichkeit mit einer Legebatterie für Hühner zu tun haben. Lange Reihen mit Regalen, darin Plastikkisten, und in jeder hockt ein Weibchen mit Wurf. Futter und Wasser kommen über Rohrleitungen, und einmal die Woche setzt man die Tiere aus einer verdreckten Kiste in eine saubere. Das war der gesamte Kontakt mit Menschen. Wenn Jungtiere bestellt werden, packt jemand die Bestellung in einen Karton, ein gewisser "Verlust" durch Todesfälle ist völlig normal. So kommen sie dann in den Zooladen, wo auf einmal jede Menge Menschen nach ihnen schauen, und immer wieder wird eines raus genommen und verschwindet. Eine Bindung zu Artgenossen können sie so nicht aufbauen, ein Sozialverhalten auch nicht erlernen.


    Andere werden in irgendeinem Bauernhof geboren, in einem Schweinekoben oder einer Pferdebox, wo noch 50 andere Meerschweinchen und 80 Kaninchen mit drin sitzen. Da wirft auch immer nur einer von Oben Futter rein, und wenn eine Bestellung kommt wird an Jungtieren raus gesammelt, was in etwa nach dem passenden Alter aussieht. Dadurch dass so viele Tiere durcheinander sitzen und oft auch nicht gerade regelmäßig gereinigt wird, vermehren sich da Keime ganz hervorragend.


    Oder es gibt die "liebevollen Hobbyzüchter" - also ein Käfig in irgendeinem Kinderzimmer wo ein Weibchen und ein Männchen sitzen und ununterbrochen Nachwuchs produzieren, normalerweise wird das Weibchen sofort nach der Geburt nachgedeckt und säugt dabei ihren vorherigen Wurf noch. So lange bis sie an entkräftung stirbt, dann macht man zu gerne mit einer der Töchter und dem eigenen Vater weiter. Der Nachwuchs wird gegen Futter eingetauscht, Inzucht ist die Regel statt die Ausnahme.


    naja, und jetzt sitzen zwei Babys bei Dir. Wenn Du Pech hast sind sie krank oder trächtig, das wird sich zeigen, aber einen guten Start ins Leben hatten sie eindeutig nicht.


    Wem wirklich etwas an den Tieren liegt, der verkauft sie nicht an den Zooladen, sondern der will gerne wissen, wo die Tiere landen, ob das nette, verantwortungsbewusste Leute sind, die den Eindruck machen mit einem kranken Tier auch zum Tierarzt zu gehen.

  • oh je da kommen mir fast die tränen..

    ich will den beiden ein schönes Leben bereiten .. und hoffe das sie irgendwann etwas vertrauen zu mir aufbauen.. ich hoffe nur das sie nicht so unverträglich werden das ich sie trennen muss.. ich werde weiterhin mit ihnen reden und versuchen sie mit Gurke etc. zu bestechen.

  • Dann tu bitte auch was für ein schönes Leben!


    1. Gehege mindestens 1x2Meter groß


    2. Erwachsenes Schweinchen dazu, ideal ein kastrierter Bock z.B. aus dem Tierheim oder von einer Notstation


    3. Gesunde Ernährung ohne Trockenfutter, Salzlecksteine und ähnlichen Mist


    4. Geduld beim zähmen, einmal die Woche gründlicher Gesundheitscheck mit wiegen, Krallen und haare kürzen wenn nötig


    dann wird das schon, aber jetzt nicht untätig bleiben mit den beiden babys im Käfig. Ein erwachsenes Schweinchen das bessere Erfahrungen mit Menschen gemacht hat ist im Moment das allerwichtigste für sie, das nimmt ihnen die Angst und sie fühlen sich viel sicherer mit einem starken Beschützer.

  • Hallo, ich bin neu hier und habe seit einigen Wochen einen Bock, Alter unbekannt aus dem Tierheim und weil er noch kastriert werden musste, lebte er die erste Zeit alleine bei mir :-( Und da er auch schon im Tierheim alleine war und mittlerweile 2 Monate Einsamkeit um waren, doch leider im Tierheim kein Weibchen zu finden war, habe ich mich für eine Meerschweinchendame aus der Tierhandlung entschieden. Sie ist noch jung und klein und nachdem ich die beiden zusammen gesetzt habe, hatte der große (Peter) vor der Kleinen (Heidi) sogar ein wenig Angst, doch irgendwann schlug das um und Peter war immer hinter Heidi hinterher.
    Zum Glück hatte ich im Internet gelesen, dass man Verstecke mit zwei Ausgängen in der Eingewöhnung braucht. Nach einer kleinen "Jagd" durch den Käfig saßen die beiden zwei Stunden lang nebeneinander, doch dann fingen sie wieder an sich zu jagen und dabei zu quieken (wobei eigentlich fast immer Peter hinter Heidi hinterher ist). Teilweise brummt einer der beiden auch (kann nicht lokalisieren wer).


    Jetzt meine Frage, weil ich Heidi erst seit Mittwoch habe: Ist das ok? Müssen die beiden immer noch ihre Rangordnung klären, oder ist das ein Paarungsverhalten? Oder mögen sich die beiden nicht, obwohl sie immer wieder friedlich nebeneinander sitzen oder gemeinsam fressen. Muss ich die beiden trennen?


    Verletzungen habe ich keine gesehen.

  • Hallo,


    das Verhalten ist völlig normal. Solange sie sich nicht ernsthaft verletzen, brauchst du nicht zu trennen. Ein Käfig ohne Dauerauslauf ist allerdings auf jeden Fall zu klein. Platzmangel lässt auch Stress entstehen. Dein Bock ist aber jetzt seit mindestens 6 Wochen kastriert, oder? Er wird das Mädel trotzdem bebrommseln, es kann aber nichts mehr passieren. Ausreichend Unterschlüpfe braucht man nicht nur in der Eingewöhnung, sondern dauerhaft. Am besten liest du dich hier im Ratgeber-Teil und auf diebrain (Link weiter oben) einmal in die artgerechte Haltung ein. :D

  • Danke für den Tipp. Unterschlupf wird es immer geben, aber ich habe Häuser mit nur einem Eingang gekauft, aber jetzt bei den Verfolgungsjagten machen der Heutunnel und der Karton mit zwei offenen Seiten Sinn :)


    Der Bock ist seit 4 Wochen kastriert. Die Tierarzthelferin meinte, so 3-4 Wochen sollten reichen, sie hätte die Böcke immer direkt zu den Weibchen gesetzt und es sei nie etwas passiert.


    Dann bin ich jetzt etwas beruhigter. Ich dachte schon, die zwei könnten sich vielleicht überhaupt nicht leiden und ich wäre auch nicht glücklich darüber, wenn ungefragt jemand zu mir einziehen würde, den ich nicht leiden kann :D

  • Bitte trenn die beiden noch 2 Wochen! Die Gefahr ist zwar nach 4 Wochen nicht mehr so groß, aber eine Trächtigkeit ist erst nach 6 Wochen sicher ausgeschlossen. Je nach dem, wie jung das Mädel ist, wäre das eine Katastrophe!

  • In Häuser mit nur einem Eingang kann man leicht noch einen 2. hinein sägen.. für die Zukunft bitte nur welche mit 2 Eingängen oder Weidentunnel kaufen.


    Der Sinn bei 2 Eingängen ist der, das das unterlegenere Schweinchen im Haus einen Fluchtweg hat, wenn der Chef davor steht und hinein möchte.


    Kann sein, das deine Wutz schon aufgenommen hat.. dann musst du dich auf Nachwuchs einstellen und schon einmal einen TA finden, der Frühkastra (unter 250gr) durch führt.. dh. Hoden aus dem Bauchraum entfernen und nicht erst warten bis sie abgestiegen sind. Denn dann sind auch kleine Buben schon geschlechtsreif und können und werden alles decken, was Mädel ist. Egal ob Schwester, Tante, Mutter.. das ist so von der Natur vorgesehen.. falls der Bock von einem Fressfeind geholt wird und der Nachwuchs seine Gene weiter geben muss, damit die Gruppe nicht ausstirbt.


    Nicht alle TÄ bieten Frühkastras an, deshalb ist es sinnvoll sich in der Trächtigkeit einen zu suchen. Kastriert man die jungen Herren erst nach 250g Gewicht und nach dem Abstieg der Hoden ist es keine Frühkastra mehr und die kleinen müssten dann mit Papa getrennt von den Mädels gehalten werden und ihre 6 Wochen Kastrafrist absitzen.


    lg Sue