Meerschweinchen Haltung

(Wild)schweinchen kastrieren oder nicht?

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Moin Moin,


    etwas unverhoft haben wir Zwei Schweinchen dazu bekommen.
    Wir hatten bisher:


    Knutschkugel, Böckchen, 3 Jahre
    und
    Freddy, Kastrat, 1 Jahr


    die sich wunderbar verstanden haben.


    Nun Haben wir seit 1,5 wochen


    Felix, Kastrat, 4 Jahre
    und
    Finchen, Böckchen, geschätzt 4 Monate alt.



    Momentan leben die neuen Schweinchen, Felix und Finchen in einem provisorischen Gehege, ca 2x1 Meter. Wir planen eigentlich alle 4 in einem größeren Stall, mindestens 3x1 Meter, als Gruppe leben zu lasen.


    Nun ist das kleine Finchen aber SEHR wild! Er kommt aus ziemlich schlechten Verhältnissen und legt sich gerne mit seinem Kollegen Felix an. Ich haben eigentlich gehofft das er sich etwas mehr unterordnen würde:-(



    Nun stellt sich die Frage ob Finchen kastriert werden sollte. Wenn es sich vermeiden läst, würden wir es nähmlich nicht tun.


    Wir selber haben noch keines unserer Schweinchen kastrieren lassen. Daher haben wir keine Erfahrungswerte ob Schweinchen durchs Kastrieren weniger agressiv werden.


    Wie sind eure Efahrungswerte? Kann man einen kleinen Stinkstiefel durch kastrieren in ein ruhigeres Schweinchen verwandeln?


    Und könnte man durch die Kastration verhindern das Finchen, durch seine späteren Rappelphasen, die 4er Gruppe später unnötigin Aufruhr bringt?


    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit :-)

  • Hallo!


    Ein Schweinchen das mit 4 Monaten schon so aufdreht würde ich schon kastrieren lassen, das deutet einfach drauf hin dass die Rappelphasen noch wesentlich schlimmer werden.


    Kastration senkt den Testosteronspiegel, und das ist eben das Hormon, dass die Böcke aggressiv werden lässt, dafür sorgt, dass sie in der Rangordnung ALLE ganz nach oben wollen und sexuell frustriert sind ohne Weibchen (und das dann an anderen Böcken ausleben wollen, die das auch nicht so toll finden). Gerade diese besonders hohen Hormonspiegel in der Pubertät kommen dann erst gar nicht.


    Wenn Du bei dem jungen Alter jetzt schon merkst, dass der Kleine nicht ohne ist, dann ist es besser ihn gleich kastrieren zu lassen.


    Keine Sorge, das ist keine große Sache - zwei Schnitte wirklich nur durch die Haut, je 1cm lang, Eier raus, ein paar winzige Blutgefäße veröden (blutet aber weniger als wenn man sich in den Finger schneidet, das ist echt nicht wild), sauber machen und die Haut wieder zu machen, mit Fäden oder Gewebekleber. Alles in Allem dauert die Operation keine 10 Minuten. Es spannt nicht mal, weil ja die Haut da recht locker ist, das schlimmste ist wirklich die Narkose. Und wenn man da Gasnarkose macht oder Narkosemittel verwendet, gegen die man was spritzen kann, ist der Kleine nach 20 Minuten wieder hellwach. nur bei normaler Spritzennarkose schläft er 6 oder 8 Stunden, das ist eigentlich gar nicht nötig, daher würde ich den Aufpreis für eine andere Narkoseart zahlen.


    Es lohnt sich bei mehreren Tierärzten nach Preisen und Narkosearten zu fragen, wie gesagt Inhalationsnarkose oder antagonisierbare Injektionsnarkose sind wesentlich besser.

  • Hallo,


    bei 4 Jungs braucht ihr mind. 4qm ebenerdigen Platz.. da müsst ihr noch nachbessern.


    Kastration ist ein kleiner eingriff, entfernung aus Hodensack, und in wenigen Minuten erledigt. Der Vorteil liegt darin, den Hormonschub raus zu holen.. dh sie werden ruhiger.. sind nicht mehr sexuelle so getrieben ihre Gene und ihr Revier verteidigen zu müssen.


    Gerade euer kleiner Wirbelwind wird davon profitieren und eure Gruppe natürlich auch. Das andere ist, das Kastratgruppen nicht so stabil sind wie zb. Haremsgruppen.. falls es soweit kommt, das der Kleine zb. nicht mehr mit den anderen zusammen leben will.. muss er keine 6 Wochen Kastrafrist alleine verbringen.. sondern kann sie schon vorher in gesellschaft verbringen.


    lg Sue

  • erstmal danke für die vielen antworten:-)


    Der kleine Wirbelwind wird von uns momentan genau beobachtet. Naja, so weit das möglich ist. Er ist nähmlich SEHR schnell und zappelig. Ihn zum wiegen und Tüv einzufangen erfordert 2 sehr aufmerksame Menschen und eine GROSSE Schüssel aus der er nicht rausspingen kann!
    Hier mal ein Bild vom kleinen Windhund


    http://www.directupload.net


    Momentan wird sein Verhalten etwas ruhiger.


    Die meisten Streitigkeiten gibt es beim Essen. Der kleine sucht sich am liebsten genau das Salatblat,die Möhre,Die Gurkenscheibe etc. zum fressen aus, die der große gerade bearbeitet. Und dabei ist er auch zeimlich forsch. Unsere anderen Schweinchen machen sowas auch gerne. Dabei "pirschen" sie sich aber vorsichtig an und zucken sofort zurück wenn das größere Schweinchen etwas dagegen hat.
    Der Kleine allerdings prescht ungestühm auf das große Schweinchen zu und setzt sich dabei auch direkt neben das große Schweinchen.
    Der kleine Schnüffelt dann auch gerne am hintern vom großen Schweinchen. Er steckt richtig seine Nase in das üppige Fell hinein. Oder er legt sich hinter dem großen Schweinchen hin, mit direktem Kontakt zum großen Schweinchen Popo. Er reitet allerdings dabei nicht auf!
    Wenn der kleine sich mal erschreckt, sprintet er auch gerne auf den großen zu und versteckt sich dann hinter /neben ihm. Obwohl es mehr als genügend andere Verstecke gibt.....


    Die meisten Reibereien entstehen wohl aus diesen Situationen.

  • Unverschämt und unhöflich. Anders kann man es kaum nennen. Wie gesagt, lass ihn kastrieren, auch wenn es im Moment ruhiger aussieht - der erste große Hormonschub kommt bald, und dann ist das kein aufmüpfiger Jungspund mehr, den die anderen eher gutmütig abwehren, sich aber was gefallen lassen, dann ist er ein echter Konkurrent der den Chef provoziert und wird dann auch als Erwachsener bestraft.


    Lieber eine Kastration als ein eitriger Abszess der operiert werden muss.

  • Der kleine wird zum nächst möglichen Zeitpunkt kastriert werden. Interresant ist die Auskunft einer Tierärztin. Sie meinte bei ihr würde die Inhalationsnarkose für Kleintiere nichtmehr verwendet. Man wäre zur Erkenntnis gekommen das es dabei nicht 100% sicher gestellt wäre das die Tiere tief genug beteubt wären und damit Scherzen erleiden müssten.


    Hat davon schonmal wer gehört?!

  • Das kann man ja auch mit einem zusätzlichen Schmerzmittel abdecken... ich habe da noch von keinem Problem gehört, die Tiere müssen ja wie gesagt nur 10 Minuten wirklich schlafen, das ist ja keine große Sache. Sonst halt Antagonisierbar.


    Narkose muss eben korrekt berechnet werden aufs Körpergewicht der Tiere, und das ist bei so kleinen Tieren eben schwieriger.

  • Der kleine Wilde wurde nun am 28.09 kastriert. Der Eingriff verlief problemlos und die Wunden verheilen auch sehr gut. Das Verhalten des kleinen hat sich ein wenig gebessert.Allerdings vermuten wir das es bisher noch nicht auf Rechnung der Kastration geht. Was habt ihr den für Erfahrungswerte ab wann sich eine Kastration bemerkbar macht?