• Hallo Ihr Lieben,


    ich bin am Ende mit meinem Latein. Ich halte seit ca. 20 Jahren Meerschweinchen. So etwas ist mir noch nie passiert.


    Ich habe voriges Jahr einen Kastraten (mittlerweile 5 Jahre) aus dem Tierheim geholt. Mein Schweinchenmädel (auch 5) hatte ihren Partner verloren und sollte nicht allein bleiben. Mehre Versuche der VG scheiterten. Anfänglich wurde er von ihr in die Flucht geschlagen und hatte große Angst. Bei einem erneuten Versuch entschloß er sich sofort zu beißen. Ich schob aber alles darauf, dass sie sehr krank war und trotz Medikamenten immer wieder Schmerzen hatte. Leider ist sie verstorben.


    Nun habe ich 2 neue Schweinchen geholt. Beides Mädels, seit 3 Jahren zusammen, aus schlechter Haltung. Auch hier bei wiederholten VG das alte Bild. Mein Kastrat beschnuffelt die Neuen am Mäulchen und rennt dann irgendwann weg. Er wird von den Mädels gejagt und gebissen, bis er letztendlich in einer Ecke kauert und von beiden gebissen wird und jämmerlich schreit. Man muss dazu sagen, er stammt aus Einzelhaltung, wurde anscheinend nie sozialisiert. Ich konnte keinerlei Verhalten was typisch für ein Männchen ist bei ihm sehen, auch erfolgt keinerlei Lautäußerung bzw. Kommunikation mit Artgenossen. Genauso wie bei dem ersten Mädel.


    Ich habe alle Regeln bei der VG befolgt die es nur gibt. Sehr hilfreich ist ja immer diebrain.de. Aber keine Chance. Ich werde wohl die beiden Mädels vermitteln müssen. Zwei Gruppen geht platzmäßig nicht. Es macht mich sehr traurig. :cry: Habt Ihr noch eine Idee? Ich möchte ihn so ungern alleine lassen, aber ich befürchte fast eine erneute VG mit einem anderen Mädel geht auch wieder schief. Was macht man mit einem Schweinchen das nicht "meerschweinisch" kann?? :)


    LG Jenny

  • Wie sind denn die Mädels vom Charakter her? Wenn die eher zickig und dominant sind könnte das vielleicht ein Grund sein, nur so eine Idee..
    Vielleicht braucht er ganz unterwürfige Genossinnen?
    Ist denn mit ihm gesundheitlich alles in Ordnung?


    Ich kenn auch 2 Kastrate (einer gehört mir selbst :lol:) die ohne Schweinekontakt aufgewachsen sind. Meiner hatte direkt gar keine Probleme mit Weibern. Der andere hatte Anfangs etwas Angst, was sich aber schnell gelegt hat.
    Das Verhalten von deinem Kastraten klingt ja schon recht extrem.


    Sorry, mein Beitrag hilft dir bestimmt nicht viel, hab einfach mal geschrieben was mir spontan dazu einfällt :lol:

  • Hallo Kachri,


    freue mich über jeden der mir was dazu schreibt ;-)


    Die Mädels sind schon zickig. Haben vorher mit einem weiteren Mädel zusammen gelebt, welches die Rudelführerin war. Jetzt versuchen sie auch unter sich die Rangfolge zu bestimmen. Mein Kastrat wird einfach verscheut, er passt nicht rein. Gesund ist er, wurde durchgecheckt von seiner TÄ. Die beiden Damen wurden auch gecheckt, leichter Befall mit Haarlingen, behandelt, aber kein Problem, die sind auch schon fast weg. Mein Kastrat bekam auch das Mittel gegen Haarlinge - nur mal so ;-)


    Ja, eine ganz unterwürfige Dame ginge. Aber nicht, dass er dann wieder anfängt zu beißen. Das hatte ich ja damals bei dem kranken Tier. Vielleicht auch ein Baby-Schwein. Nur habe ich da bedenken, dass dieses Baby dann nichts lernt, außer wie man mit Menschen gut kann. Hmm.... :?

  • Hi Jenny,


    wie viel Platz haben denn die 3 Schweinchen?
    Schweine ohne Sozialverhalten müssen langsam lernen was es bedeutet Schweinchen zu sein. Du kannst das unterstützen indem du die Einrichtung so plazierst, das man nicht freie sicht von a nach b hat.. sondern das da immer ein häuschen dazwischen steht.. sichtschutze.


    Wie hast du denn Vergesselschaftet? Sind die 3 inzwischen getrennt?


    Wichtig ist, neben dem ausreichenden Platz auch, das man nicht zwischen drin unterbricht.. sind eben 3 fremde schweinchen, die sich erst mal an einander gewöhnen müssen. Immer wieder trennen und zusammen setzen ist da immer hinderlich.


    Gib deinen Kastrat nicht auf... manche brauchen eben länger als andere.


    lg Sue

  • Es kann auch gut sein das er die alte Dame damals gebissen hat weil sie krank war. Tiere haben da ja oftmals noch einen Urinstinkt. Schwache/kranke/alte Tiere schwächen die Gruppe und locken ggfls. Fressfeinde an.


    Ein Baby würde ich nicht unbedingt holen, das strotzt da vor Leben und könnte den älteren Kastraten schon ziemlich nerven.


    Wenn die Möglichkeit besteht würde ich es mit einem lieben/älteren/unterwürfigen Weibchen versuchen.


    edit: Genau, das hab ich vergessen, wenn die VG erst kürzlich war würde ich auch noch abwarten.

  • Ich hab hier auch so einen Kandidaten. Er saß mit einem Kaninchen zusammen und hat sich anfangs kaum aus dem Häuschen getraut. Wir haben ihn mit einem älteren, gut sozialisierten Mädel aus einem privaten Notfall vergesellschaftet. Er konnte mit ihr anfangs auch überhaupt nichts anfangen und hat gar nicht kapiert, was dieses kleine quiekende Tier von ihm wollte. Aber sie hat ihm sehr konsequent und ausdauernd "meerschweinisch" beigebracht.
    Vielleicht wäre das ja noch eine Idee für deinen kleinen Mann? Also ein liebes, charakterfestes Partnerschweinchen (das dann gar nicht so unterwürfig sein sollte) und nicht unbedingt die Notfallmädels, die selber nicht richtig sozialisiert sind und nicht so genau wissen was sie mit anderen Schweinchen anfangen sollen?

  • Hi Sue,


    die Schweinchen haben ein Gehege 2,15m x 0,74m. Sind jetzt getrennt durch ein Gitter. Beim ersten Versuch waren sie dann zusammen im Gehege. Habe erst das eine Mädel rausnehmen müssen, dann am nächsten Morgen das andere. Beide haben ihn regelrecht "auf´m Kicker" ;-) Beim zweiten Mal habe ich die VG auch draußen begonnen mit viel Sichtschutz. Aber knapp hatten die ihn entdeckt wurde er aufs übelste gejagt. Ich habe nach 4 Stunden abgebrochen. Ich weiß, soll man nicht. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass sich das ändert.


    Nein und aufgeben gibt es nicht. Er wird schon seine Herzensdame finden!!


  • Stimmt, dein Gedanke mit dem Beißen ist nicht verkehrt. Könnte den "Sinneswandel" erklären. Ich glaube auch, dass jetzt ein wenig abwarten angesagt ist. Wenn, dann muss ich erst einmal die beiden Mädels vermitteln. Auch wenn es weh tut.

  • Zitat von *Tine*

    Ich hab hier auch so einen Kandidaten. Er saß mit einem Kaninchen zusammen und hat sich anfangs kaum aus dem Häuschen getraut. Wir haben ihn mit einem älteren, gut sozialisierten Mädel aus einem privaten Notfall vergesellschaftet. Er konnte mit ihr anfangs auch überhaupt nichts anfangen und hat gar nicht kapiert, was dieses kleine quiekende Tier von ihm wollte. Aber sie hat ihm sehr konsequent und ausdauernd "meerschweinisch" beigebracht.
    Vielleicht wäre das ja noch eine Idee für deinen kleinen Mann? Also ein liebes, charakterfestes Partnerschweinchen (das dann gar nicht so unterwürfig sein sollte) und nicht unbedingt die Notfallmädels, die selber nicht richtig sozialisiert sind und nicht so genau wissen was sie mit anderen Schweinchen anfangen sollen?


    Ja, vielleicht sollte ich ein Lehrschweinchen aussuchen. Mein Kastrat ist ja ansonsten total aufgeweckt. Quiekt lauthals nach Futter, macht Männchen, läuft im Zimmer überall umher und ist neugierig, hat natürlich besonders engen Kontakt zu seinem Menschen. Er ist vom Verhalten her eher alles andere als ängstlich. Gelassen, ruhig und richtig erwachsen. Aber knapp kommt ein Artgenosse... Oh je..

  • Zitat

    Aber knapp kommt ein Artgenosse... Oh je..


    Einzelhäftler kennen eben nur Menschen.. und verhalten sich Menschenähnlich.. andere Schweine kennen sie nicht und fürchten sich auch davor..


    Evtl. kannst du 2 gut sozialisierte Mädels organisieren, damit sie einander haben.. dein Kastrat wird Zeit brauchen zu verstehen, das Schweinchen nicht gefährlich sind.. und du brauchst Starke Nerven.


    Gib nicht zu früh auf.. solange das Blut nicht in stöhmen fließt, einfach machen lassen.. so ne Umgewöhnung kann durch aus auch Wochen und Monate dauern.




    lg Sue

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