Meerschweinchen Verhalten

Mischgruppen- Frühkastrate, Kastrate und Weibchen

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Frühkastrate in eine Haremgruppe integrieren? 2

    1. Ja, das ist kein problem, weil... (1) 50%
    2. Nein, niemals, weil... (0) 0%
    3. Es könnte klappen, aber.. (1) 50%

    Hallo Leute!


    Hoffentlich gibt es nicht schon dieses Thema, (ansonsten kann das hier gelöscht werden und bitte gebt mir einen Link) aber mich würde es sehr interessieren, ob hier jemand ist, der in einer Gruppe einen Kastraten, Weibchen und einen/mehrere Frühkastrate/n hält?


    Das Problem ist ja ziemlich bekannt:
    Es werden 50,50 Weibchen und Männchen geboren. Abgegeben wird so gut wie immer in Haremgruppen. Dabei kommen mehrere Weibchen auf 1 Männchen.
    Damit sind die Männchen ein kleines Problem, da sie seltener angefragt werden.
    Ich habe gelesen, dass Frühkastrate, dadruch dass sie nie in die typische 'Böckchenpubertät' kommen und keinen/kaum Bockgeruch ausbilden, fast wie Weibchen in einer Gruppe gehalten werden dürfen.
    Dabei ist zu beachten, dass in der Gruppe mindestens 2 Weibchen leben (und halt noch der Kastrat).


    Hat irgendjemand Erfahrungen mit Frühkastraten in einer Gruppe gemacht? Mich würde das nämlich sehr interessieren.


    Freue mich auf Antworten!
    LG

  • Das ganze ist nicht empfehlenswert. Es gibt Fälle die klappen, aber oft werden Frühkastrate eben doch irgendwann erwachsen, und dann hat man den Salat.


    Außerdem stimmt es einfach nicht, dass so viele unvermittelte Böcke da wären. In den meisten Notstationen ist das Verhältnis zwischen Mädels und Jungs die vermittelt werden recht ausgewogen.


    Es gibt ja auch ganz viele Leute, die mit "einfacheren" Weibchengruppen aus dem Zoohandel anfangen, sich dann erst informieren und dann gleich ihre Mädels mit einem Kastraten aus einer Notstation beglücken.


    Bei Züchtern sieht es wieder anders aus, aber die brauchen ja nun auch wirklich keine aufopferungsvolle Hilfe, sondern sind selber schuld, wenn sie über die Nachfrage hinaus züchten.

  • Hattest du denn schonmal einen Frühkastrat?
    Also bist du der Meinung, dass die Aussage 'Frühkastraten sind fast wie Weibchen' nicht stimmt?



    Ich bin da sehr offen gegenüber und habe keine Meinung dazu, deshalb frage ich (: Die Aussage habe ich auf einigen Notstationsseiten gelesen.


    Und das mit den Weibchen aus dem Zoohandel stimmt auch wieder.

  • Einen Frühkastrat mit in eine Haremsgruppe zu lassen, habe ich hier vergangenes Jahr versucht. Es war der Sohn eine schwangeren Nottiers, das ich aufgenommen hatte. Er ist in der Gruppe geboren, es gab genug Platz und 8 Mädels. Trotzdem hat es nicht geklappt als er älter wurde. Meine persönlichen Erfahrungen sind also eher negativ was das Thema angeht :wink:

  • Ich hab die Kombination Kastrat, Frühkastrat und Weibchen. Hier sinds 9 Mädels die die Jungs sich teilen.


    Paul kam in die Gruppe als er Rund 4 Wochen alt war, also ziemlich genau direkt nach der Frühkastra.
    Nero ist jetzt 4 und es gab vorher schon einen Zweitkastrat in der Gruppe, der aber leider verstorben ist. (der war übrigens kein Früh sondern kam mit ca 1 Jahr dazu)
    Bis vor 4 Wochen hat es überhaupt keine Probleme gegeben und dann hat es zwischen den Jungs mal ein bisschen gerappelt, da Paul jetzt ca 8 Monate alt ist. Also genau in der Rappelphase.
    Das war im großen und ganzen was gejage und anklappern und eben auch mal von Futter wegscheuchen.
    Das hat sich aber auch nach ein paar Tagen wieder gelegt und aktuell ist wieder alles friedlich.


    Genrell haben wir bei uns in der NS bisher überwiegend gute Erfahrungen gemacht mit dieser Konstellation. Klar wir hatten auch Fälle wo es nicht geklappt hat, aber das zeigte sich meist recht schnell. Fälle wo die Früh erst nach Monaten zurück kommen, haben wir nur ganz selten.
    Ich denke da hängt auch einfach viel vom Charakter der Tiere ab und wie gut sie sozialisiert sind.
    Außrdem wie viele Mädels da sind, je mehr desto eher klappts meistens. Wobei wir auch schon erfolgreiche 2/2 Kombinationen hatten.


    Ich bin aber zb auch nicht der Meinung das Frühs wie Weibchen sind. Die können auch durchaus dominant werden und gute Haremsführer.

    Daher wenn man den Platz und einen Plan B hat, falls es nicht klappen sollte, spricht nichts dagegen es zu versuchen.


    Was das Vermittlungsverhältnis von Buben zu Mädels betrifft mag das zwar im Schnitt in etwa gleich sein, aber trotzdem sitzen bei uns in der Regel mehr Buben als Mädels.Aktuell zb 36 Kastrate zu 16 Mädels

  • Das kann durchaus klappen.
    Aber Frühkastraten sind definitiv nicht als "neutrum" anzusehen.
    Mein Frühkastrat ist der größte Macho und sehr dominant ;)


    Es kommt einfach auf die Charaktere der Jungs und deinen Platz an (der ja reichlich ist).


    Ich selbst habe 5 Kastrate in meiner Großgruppe, die sich sehr gut verstehen mttlerweile.
    Außerdem hab ich eine Gruppe von 2 Kastraten und einem Weibchen, die Kastrate sind spätkastrate, verstehen sich aber wirklich total gut und die Gruppe ist total harmonisch.

  • Kann klappen, muss aber nicht.


    Hier funktioniert es gut. Habe 3 Kastrate (davon 1 FK) auf nur noch 4 Mädels (vorher 5). Der FK war bei der VG knapp 3 Jahre alt. Ein Spätkastrat, bei VG 3,5 Jahre alt ist Chef der Truppe. Der dritte Kastrat, auch Spätkastrat, kam im Alter von knapp 8 Monaten in die Gruppe.


    Hier hat es von Anfang an gut funktioniert, das tut es auch seit vor knapp 4 Wochen eins der Mädels verstorben ist.


    Das ist sicherlich kein Regelfall. Ich bin jedoch sehr froh das es hier klappt :D

  • Das ist echt interessant das hier zu lesen (:
    Also kommt es (so wie eigentlich immer) auf den Charakter des Tieres an aha.
    Danke für eure Beiträge^^


    jaci:
    Danke für das nette Kompliment! Nein ich werde mir keinen Frühkastraten andrehen lassen, ich habe jetzt genug Wutzen haha :lol:
    Auch wenn ich Ky total in mein Herz geschlossen habe..der Süße und seine Schwester fehlen mir. Vielleicht komm ich dich bald besuchen und schaue nen den kleinen Rakern :wink:
    Sunny ist (soweit hoffentlich keiner bald stirbt) die Letzte :mrgreen:
    Das Meerschweinchenvirus ist echt heftig, alle sind einfach unheimlich süß ♥
    Aber Grenzen müssen sein.

  • Ich würde, wenn ich müsste, immer wieder einen Frühkastraten holen :wink:


    Mit Timo habe ich im Grunde genommen drei Experimente durch:


    1. Ich hatte ihn vor einigen Jahren zu einem Bock gesetzt, nachdem dieser sich mit seinem damaligen kastrierten Partner nicht mehr verstanden hat (Rappelphase). Timo und er waren ein Herz und eine Seele.


    2. Nach Didis Tod habe ich Timo in eine gemischte Gruppe gesetzt, die damals aus oben besagtem Kastraten und zwei Weibchen bestand. Die Vergesellschaftung funktionierte sehr gut. Später kamen noch zwei Weibchen dazu.


    3. Mittlerweile lebt er auf weniger Raum (leider) mit zwei Weibchen und einem Kastraten zusammen, den ich erst sehr viel später integriert habe und der da bereits über 5 Jahre alt war. Die Vergesellschaftung funktionierte gut, wobei Timo mittlerweile seinen Rang eingebüßt hat :wink:

    Ich finde, es hätte schlechter laufen können :lol:


    Nicht mehr probieren würde ich jedoch, einen normalen Kastraten in eine gemischte Gruppe zu integrieren.


    Ich halte also momentan erfolgreich (neben einem Weibchen-Paar) eine 2,2-Gruppe.

  • Ich habe auch eine gemischte Gruppe mit mehreren Mädels und 4 Jungs. Von den Jungs sind 2 Frühkastraten, einer ist ein Normalkastrat und einer ein früher Kastrat (er wurde mit ca. 7 Wochen kastriert).
    Chef der ganzen Truppe ist mein Miro. Er ist einer der Frühkastraten und kam mit ca. 4 Wochen direkt nach der Kastration in die Gruppe. Als er in die Gruppe kam waren schon andere Jungs in der Gruppe. Unter anderem mein Henry, ein sehr dominanter Normalkastrat, der letztes Jahr im April gestorben ist und bis zu diesem Zeitpunkt der Chef war. Als Henry dann nicht mehr lebte mutierte Miro, der bis dahin absolut unauffällig in der Gruppe mitlief, zum Chef.
    Der 2. FK ist Spencer. Er kam im Sommer/Herbst 2012 als 4 Wochen altes Baby in die Gruppe.
    Dann gibt es noch Jim Knopf, den Normalkastraten. Er ist ehemaliger Zuchtbock, jetzt 5 Jahre alt und kam letztes Jahr im Juni als 4-jähriger in die Gruppe. Da mein Henry ja verstorben war wollte ich wieder einen Normalkastraten in der Gruppe. Jim Knopf ist ein CH-Teddy und sehr friedlich und genügsam, daher habe ich den Versuch gewagt. Daß Miro der neue Chef werden sollte wußte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
    Und der letzte und jüngste Bub ist Lucky. Ihn habe ich im November letztes Jahr aus ner Kinderzimmerzucht bekommen. Er war da ca. 6 Wochen alt, wurde mit 7 Wochen dann kastriert und durfte nach absitzen der 6 Wochen Kastrafrist auch in die große Gruppe. Zu dem Zeitpunkt war er also ca. 3,5 Monate alt. Am Anfang stiegen ihm vor lauter Mädels die Hormone zu Kopf und er war ziemlich triebig unterwegs. Von Miro hat er dann paarmal eine aufn Deckel gekriegt, aber als er dann wußte wie er sich zu benehmen hat war wieder Ruhe.


    Alles in allem leben die 4 Jungs sehr friedlich zusammen mit den Damen in der Gruppe. Ab und zu gibts mal Meinungsverschiedenheiten, aber das ist nicht schlimmer als die Zickereien unter den Mädels.

  • Ich habe auch eine große Mischgruppe in Außenhaltung. Ein Kastrat und ein Frühkastrat teilen sich 10 Damen. Der Frühkastrat ist von klein auf in der Gruppe. Die Kastrate wechseln leider hin und wieder, da es alles alte Tiere sind, die bei mir abgegeben wurden.


    Flopsi der Frühkastrat verhält sich eigentlich wie ein Kastrat, duldet aber einen "normalen" Kastraten an seiner Seite. Es gibt zwar ab und an etwas Gezicke, aber sie raufen sich zusammen.
    Vor ein paar Jahren hatte ich an Flopsis Seite sogar zwei Kastrate. Auch das klappte gut. Ich denke, vieles ist Charaktereigenschaft des einzelnen Tieres. So eine Konstellation kann klappen, muss aber nicht.

    Ich habe schon viele Frühkastraten in große Mischgruppen vermittelt. Es hat immer geklappt. Allerdings war der Platz auch immer großzügig bemessen, so dass sie Tiere sich auch aus dem Weg gehen konnten.

  • Hallo liebe Foris,
    ich hol diesen Thread nochmal in eigener Sache hoch...Vorab zur Info: Ich habe 5 Weibchen und 1 (Früh-)Kastrat auf 5qm (plus 0,8qm Etage) Innengehege. Alle zwischen 2,5 und 3 Jahren alt.
    Meine Pauline hat schon seit langem Eierstockzysten, da ich angefangen habe mit drei jungen Weibchen, leider... erst haben die aber nicht gestört. Mit der Zeit hatte sie aber immer wieder Phasen, wo sie zickig und z.T. brommselig war. Erst hat Ovarium geholfen, dann musste ich auf die erste Hormonspritze zurückgreifen. Die ist jetzt 3 Monate her und wirkt offenbar nicht mehr. Übermorgen wird also wohl oder übel nachgelegt.
    Aber ich grüble nun schon lang über eine langfristige natürliche Lösung nach. Was mich stört ist, dass Emil zu zurückhaltend ist, er läuft zwar manchmal brommselnd durchs Gehege, aber er ist nicht hartnäckig genug um Pauline tatsächlich zu besteigen oder bei Streit effektiv dazwischenzugehen. Manchmal “missversteht“ er die Situation m.M.n. auch und rennt dann dem Weibchen hinterher, das eigtl. das Opfer von Paulines Gebrommsel oder Gezicke war und will dann bei der aufreiten statt Pauline in Schach zu halten. Er ist, wie ich vermute ein Frühkastrat. Wir haben ihn im Mai 2012 mit gut 6 Monaten geholt, da war er schon länger kastriert und lief in einer großen Gruppe mit Weibchen und Babies. Und er hatte von Anfang an sehr viele Narben am Po, hat also wohl viel eingesteckt, das nur nebenbei.
    Laaange Rede, kurzer Sinn: Ich überlege ob es ganz vllt. Sinn machen könnte, einen dominanteren und v.a. männlicheren Spätkastrat in die Gruppe zu holen. In der Theorie habe ich mir das so vorgestellt, dass ich einen von der NS aussuche, es versuche und wenn es nicht klappt, den neuen wieder zurückgebe. Aber ich mache mir Gedanken, was ich a) dem neuen b) meiner Gruppe damit antue,wenn es nicht klappt, c) ob es für Pauline überhaupt was bringen könnte und d) traue ich mir nicht zu, entscheiden zu können, ab wann der Versuch gescheitert ist, da es bei meinen 2 bisherigen VGs jeweils viele Wochen gedauert hat bis es wieder harmonisch war, v.a. wg. Pauline eben...
    Ist das eine absolut bescheuerte Idee oder hat sie eine geringe Chance? Ich habe leider noch nicht wirklich was darüber gefunden, wie die Erfahrungen sind, wenn der FK zu erst Haremswächter war.
    Wäre schön, wenn ich ein paar ehrliche(!) Meinungen dazu hören könnte.
    LG