Hallo, Ihr alle,
immer, wenn ich ein neues Thema eröffne, muss ich was Negatives schreiben...
Als wir letzte Woche beim TA die Haarlinge entdeckten, entdeckten wir noch etwas an Ernestos Hals:
Einen dicken, runden, Kirschgroßen Knubbel direkt in Höhe der Lympknoten.
Die TÄ meinte, da sie den Knubbel hin und her schieben könne, tippe sie auf Grützbeutel, es könnte natürlich auch ein Tumor sein. Da diese TÄ mir nicht kompetent genug für eine gute Diagnostik erscheint (bin ich nur hin, weil meine "Meerschwein"-TÄ Urlaub hatte), bin ich dann am Montag zu eben meiner erfahrenen TÄ gefahren.
Mittlerweile hatte der Knubbel das Ausmaß einer Wallnuss. Die Punktierung ergab: Grützbeutel. Wäre Ernis dritter in 6 Jahren, von daher war ich wenig besorgt: Termin für OP gemacht und gut isses, denn, ansonsten war er gut drauf.
Heute am späten Vormittag wurde er operiert. Als ich ihn mittags abholen wollte, erzählte mir die TÄ, dass das leider nicht nur mal eben eine Grützbeutelentfernung war:
1. Es waren zwei (!) Knubbel, einmal der große, ein etwas kleinerer direkt dahinter.
2. Die Knubbel hatten mittlerweile sowohl auf den Lympfknoten als auch die Schilddrüse übergegriffen.
3. Sie hat entfernt:
- 2 Knubbel
- Lympfknoten rechts
- Rechte Schilddrüsenseite
DER ARME KLEINE KERL!!!!
Die TÄ ist wirklich sehr kompetent und operiert sowas alle Nase lang, aber sie gab heute zu, dass sie 1) total überrascht vom Ausmaß diese Ansammlung war und 2) sie "im Schweiße ihres Angesichts" Mikrochirogie betrieben habe. Da ich weiß, dass sie das wirklich beherrscht, war mir da irgendwie schon klar, dass diese OP für mein Schwein nicht gerade ein Spaziergang war. Die TÄ schickt die "Knubbel" zur Untersuchung ein, um herauszufinden, ob es nicht doch eventuell Krebs ist.
Ich ließ ihn erst mal da, wollte ihn noch nicht in der Aufwachphase mitnehmen und holte ihn um kurz vor 18.00 Uhr.
Leute - der Erni ist tooootal fertig!
Der sitzt wackelig auf den Beinen, guckt mich aus starren Augen an. Er läuft nicht rum, bleibt da sitzen, wo ich ihn hinsetze und bewegt nur den Kopf etwas hin und her. Vorhin hat er sich die Nase kurz beputzt, da war ich ganz erstaunt, dass er dabei am Hals keine Schmerzen hat, aber ansonsten scheint er ziemlich k.o.
Ich habe ihn nicht direkt in das Gehege zu den "Springflöhen" gesetzt. Wenn ich mir vorstelle, dass Gitte und Gerla um die Ecke pesen und über ihn drüberspringen, wird mir Angst und Bange.
Habe ihm mit Sichtkontakt zu den anderen ein "Notgehege" mit Handtüchern ausgelegt, so dass er die anderen sieht und hört, aber erst mal in Ruhe gelassen wird.
Ich stelle mir gerade vor, wie ich mich nach einer Lympfknoten- und Schilddrüsenteilentfernung fühlen würde ... wahrscheinlich genau so!
Trotzdem, er tut mir leid und ich mache mir Sorgen. Ich habe ihn echt noch nie gesehen. Nach seiner (Früh-)Kastration war er zwei Stunden später so fit, dass er die Damen gleich wieder besprungen hat. Nach den Grützbeutelentfernungen am Po und Kiefer konnte er gar nicht schnell genug wieder fressen und rumlaufen. Nach der Zahnentfernung fraß er sofort weiter, als ob nix gewesen wäre. Aber heute.... :shock:
Ich habe ihm Heu angeboten, das will er nicht.
Ich habe ihm Salat hingelegt, das will er auch nicht.
Paprika hat er versucht, dann aber wieder nur mal kurz geknabbert, obwohl ich minikleine Stückchen gereicht habe.
Ich hoffe, dass ich nicht zufüttern muss.
Tja, so sieht's aus bei uns. Nachdem ich mich im März von Juanita nach monatelanger Krankheit verabschieden musste, hoffte ich eigentlich auf etwas Ruhe an der "Besorgnisfront"!