Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Das Herz, Zysten und akt. Tumor. OP ja oder nein?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    wir haben grad folgendes Problemschweinchen zuhause :
    Flocke ist 5,5 Jahre und hatte letzten Sommer erstmals Zysten. Diese wurden erfolgreich mit Ovogest behandelt.


    Dasselbe wiederholte sich ein halbes Jahr später, also im Januar, wieder.


    Anfang April bekam sie plötzlich schwere Atmung. Diagnose - Wasser in der Lunge durch Herzinsuffizienz.
    Wir haben erfolgreich entwässert und konnten das Dimazon wieder komplett ausschleichen.
    Für das Herz bekommt sie Vasotop.
    Sie hat das alles super weggesteckt und war wieder putzmunter wie ein junges Schwein ;)


    Nun ging Anfang Juni wieder der Haarausfall los. Wieder einmal Zysten. Am Mittwoch hat sie die 2. Ovogest Spritze bekommen.


    Am Freitag spätabend hat sie plötzlich Durchfall bekommen. Also nicht nur Matschköttel, sondern richtige "Kuhfladen", die sie da liegen läßt! Keine Ahnung, wo das herkam. Die Fütterung wurde nicht umgestellt.


    ABER - sie frisst mit Appetit und pfeift wie immer.


    Gestern war ich beim TA und habe erstmal nur das Bene Bac bekommen. Das bekommt sie nun. Der Durchfall ist mM nach schon etwas besser, also zumindest nicht mehr so arg flüssig.


    Mein eigentliches Anliegen ist aber - wann entscheide ich, dass der Zeitpunkt gekommen ist, das Tier nicht mit Medis komplett vollzudrönen?


    Sie bekommt tägl ihre Herztablette, nun wieder die Hormonspritzen und dann noch den Durchfall wie weiterbehandeln?


    Irgendwann kracht doch da das Immunsystem zusammen bei so nem kleinen Meeri.


    Ich würde alles für meine Tiere tun! Doch ist alles immer das Beste?


    Versteht mich nicht falsch - ich habe Flocke keinesfalls aufgegeben!! Aber ich möchte mir nicht irgendwann Vorwürfe machen, dass ich sie zulange mit zuvielen Behandlungen "gequält" habe.


    Bsp : sie hat leicht abgenommen. Von ca 830 gr auf 807 gr heut morgen.
    Wenn es noch weniger wird, soll ich wirklich das päppeln anfangen? Soviel Streß bei nem ohnehin herzkranken Schweinchen.


    Ich weiß, dass niemand anders das beurteilen kann, da nur ich als Halter mein Tier am besten kenne und einschätzen kann inwieweit es fit ist.


    Trotzdem mache ich mir derzeit viele Gedanken darüber. Es ist grad echt eine Herausforderung für mich.


    Mich würden eure Einschätzungen mal interessieren.

  • Ich kann verstehen, dass dir die Frage durch den Kopf geht /:
    Leider muss man das echt als Halter selbst entscheiden.
    Ich persönlich würde mich aber auch schlecht fühlen, wenn ich weiß, dass ich vielleicht doch etwas hätte besser machen können.
    Wenn Schweinchen echt nicht mehr können und sich selbst aufgeben wollen merkt man das finde ich. Auch bei anderen Tieren.


    Meine Hündin ist auch schon 17 Jahre alt,hat herzprobleme, kriegt also jeden Tag eine Herztablette zum Abend. Ihr fallen schon die Zähne aus, sie ist blind und taub. Schlaganfälle hatte sie auch schon mindestens einen, den wir miterlebt haben, vorherige waren nämlich in der Nacht. Trotzdem merke ich ihr die Lust aufs Leben an. Viele die das Lesen und auch viele, denen ich von meinen Hund erzähle sagen:'erlöst sie doch endlich!'
    Aber im Endeffekt sehen sie den Hund nicht. Sie sehen nicht wieviel Spaß er noch am spazieren gehen hat und wie er sich freut, wenn 'Frauchen' und 'Herrchen' nach Hause kommen. Er sitzt nicht jeden Tag im Korb und quitscht vor Schmerzen. Natürlich schläft sie länger als vorher das ist klar :D Aber dennoch ist sie für ihr Alter echt seehr fit.
    Meine Maus hat schon viel durchgemacht und ab und zu gehts ihr dann auch mal wieder schlechter. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass sie auf keinen Fall jetzt erlöst werden muss. Sie ist eine richtige Kämpferin. Und dieser Ansicht bin nicht nur ich, sondern auch meine Schwester und mein Vater, auch wenn sie weniger mit ihr zutun haben, als ich.


    Bei Schweinchen muss man eben oft päppeln. Bei Tieren mit 'normaler' Verdauung, die auch mal stundenlang ohne Futter auskommen können und denen es nicht schadet, muss man es viel seltener tun. Klar ist es viel Stress. Leider musst du es am bessten abschätzen können /:
    Ich wünsche deiner Flocke viel Glück und ich hoffe es wird ihr besser gehen ♥

  • Wenn sie munter ist und teilnimmt musst Du Dir ers tmal keine Gedanken wegen Einschläferung machen. Bene Bac alleine reicht nicht.... eine Kotprobe wäre wichtig. Du kannst ihr auch das Bene Bac mit Heilerde und Tee geben, aber in zeitlichen Abstand (3-4 Stunden) zum Herzmedikament. Frische Kräuter, besonders Dill und Basilikum helfen auch.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Wir waren heut wieder beim TA. Ich hatte vorsorglich schon gesammelten Kot mitgenommen.
    Die Kotprobe war unauffällig.


    Sie wurde wieder untersucht, aber keinerlei Anzeichen gefunden, was den Durchfall auslösen könnte.


    Wir sollen das Bene Bac weiter geben, da es ein winzig kleine Verbesserung gibt. Der Kot ist zwar noch sehr weich und weit entfernt von Köttelform, aber immerhin nicht mehr komplett wässrig.


    Und sie frisst nach wie vor wie ein Scheunendrescher, was für mich ein gutes Zeichen ist.


    Ich fütter nur ausgewähltes FriFu, was hier auf den Seiten bei Durchfall empfohlen wird. Heilerde hab ich heut auch besorgt (Danke für den Tipp!!). Muss nur mal nach der genauen Dosierung suchen.


    Ich hoffe wirklich, dass es sich bald bessert, denn ihre anderen "Baustellen" reichen schon. Am Freitag bekommt sie wieder Ovogest gespritzt und es wiederstrebt mit ehrlich gesagt, wenn ich sie mit noch weiteren Medikamenten vollpumpen müsste.


    Sicher ist die Palette an verfügbaren Behandlungsmethoden groß, doch muss man das dem Tier um jeden Preis "antun"? Tut man ihnen wirklich einen Gefallen damit? Das Gedankenkarussell ist derzeit mein größtes Problem..


    Sarah97 : alles Gute für deine Hündin, dass sie sich noch ganz lange ihr fröhliches Wesen erhält :)
    Unsere Hündin ist 10 und hat auch Herzprobleme. Man merkt den Tieren schon sehr an, inwieweit sie Lenswillen haben.


    jasper und Rosalie : warum muss der zeitliche Abstand zwischen Heilerde und Herzmedi sein? (rein interessehalber ;))


    Edit : wie wird die Heilerde nun dosiert? Bin gerade etwas irritiert... Ich lese einmal etwas von 1 Messerspitze tägl. und auch von 3 mal tägl.
    Hilfe, bitte um Aufklärung :)

  • Hallo ich habe den Threadtitel aktualisiert, da der Durchfall wieder komplett weg ist und sie Köttel in schönster Form produziert. Das hat zwar noch einige Tage gedauert, aber immerhin.


    Ich musste ihr dadurch das Fell kürzen und den verschmutzten Po abwaschen. Dabei ist mir eine kleine Verhärtung zwischen Scheide und Hinterbeinchen aufgefallen.


    Gestern stand ohnehin TA Besuch auf dem Plan, da die 3. Ovogest Spritze dran war. Das Fell wächst prima nach.


    Hab dem TA auch den Knubbel gezeigt. Es ist ein etwa erbsengroßer Tumor. Seiner Einschätzung nach ist es operabel, nur wenn wir uns dafür entscheiden, dann jetzt und nicht noch warten bis das noch größer wird. Kann natürlich niemand sagen, wie schnell das Ding wächst und wann wir sie im Fall der Fälle erlösen lassen müssten.


    Und da steh ich wieder vor einer Entscheidung : OP ja oder nein?
    Mein Mann ist für die OP, ich bin noch hin- und hergerissen, weil ich nicht weiß wie hoch das Risiko in diesem speziellen Fall ist.
    Klar, eine OP ist in jedem Fall immer ein Risiko. Aber durch die Herzkrankheit bin ich unschlüssig.
    Vom Gesamtverhalten ist sie stabil. Aber wie sind die Erfahrungswerte mit einem herzkranken Meerschweinchen und einer Vollnarkose?


    Zur Info : sie hatte an der gleichen Stelle vor 1,5 Jahren schon einmal einen Tumor, der entfernt wurde. Die OP + Nachsorge hat sie bestens überstanden, da hatte sie allerdings noch keine Herzschwäche

  • Hat denn niemand Erfahrung mit herzkranken Schweinchen + OP?


    Ich hoffe echt sehr auf die Meinung von Meerschweinchenhaltern, da mir im persönlichen Umfeld durchweg von der OP abgeraten wird.


    Es wissen zwar alle wie sehr ich an den Tieren hänge und nur das Beste für sie will, aber eine nochmalige OP in Verbindung mit der Herzkrankheit, finden sie zu risikoreich.


    In meinem Kopf spielen sich folgende Szenarien ab :


    - wir lassen sie operieren und sie übersteht alles ohne weitere Komplikationen


    - wir lassen operieren und sie übersteht noch nicht einmal die Narkose, wenn doch dann hat sie evtl Probleme mit der Wundheilung


    - wir lassen nicht operieren und der Tumor wächst sehr langsam und sie hat somit noch einige Zeit ein schönes Leben in ihrer Gruppe


    - der Tumor wächst und ich merke es womöglich zu spät, wenn sie Probleme bekommt beim Pipi machen oder Kötteln. Dann müsste sie evtl unnötig lang leiden bevor ich sie erlösen lasse und in diesem Fall müsste ich die Entscheidung treffen, wann sie erlöst wird


    Klar kann niemand den weiteren Verlauf vorhersehen, ob mit oder ohne OP. Aber mir geht's grad echt mies mit so einer schwerwiegenden Entscheidung.


    Ich bin ratlos und verzweifelt :?

  • Ich kann dir leider auch nicht wirklich weiterhelfen. Herzkrank war hier bisher noch kein Schwein. Wir hatte hier sehr viele Tumor-OPs (Dienstag ist es wieder soweit). Ich mache dabei keinen Unterschied ob das Schwein alt oder jung ist. Wenn der Tumor probleme macht, muss er raus, auf jeden Fall bevor er nicht mehr operabel ist. Letztlich stellt sich die Frage: mit welchem Szenario kannst du am schlechtesten Leben. Ich kann nicht so leicht aufgeben, ohne zu versuchen dem Schwein das möglichst beschwerdefreieeste Leben zu bieten. Auch wenn ein frühzeitiges Ende möglich ist, zählt für mich die mögliche Lebensqualität, die ich für das Tier noch erreichen kann. Alles Gute und viel Kraft für deine Entscheidung.

  • Dein Dilemma kann ich gut nachvollziehen. Dieses Ja oder Nein kann einen echt um den Verstand bringen.


    Unsere Lumi wurde damals trotz Herzprobleme (zu der Zeit wussten wir es noch nicht) kastriert inkl. Tumor-OP und sie hat das hervorragend gemeistert. Sie war zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt.
    Eine Gasnarkose würde ich bei sowas auch immer der Injektionsnarkose bevorzugen.


    Wo ist denn der Knubbel?

  • Was ich vermeiden will, ist, dass sie leidet! Und das könnte sie im ungünstigsten Fall auch mit einer OP.


    Mir geht es nicht darum sie möglichst lange am Leben zu erhalten, sondern in ihrer Zeit bei uns ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
    Und durch die Grunderkrankung ist das Risiko einer OP gleich nochmal höher. Wg dem Alter mach ich mir keine Gedanken. Ich hab schon einen einsam gehalten Bock mit 6 Jahren noch kastrieren lassen, damit er für knapp 9 Monate noch ein Meerschweinchenleben leben durfte. Das war es mir wert!


    Der Tumor macht keine Probleme - noch nicht..
    Und wenn die OP im Idealfall gut verläuft, spielen vielleicht die Hormone wieder verrückt und die Ovogest-"Kur" beginnt wieder.


    Tut man dem Tier einen Gefallen mit dem Medikamenten-Coktail? ich weiß nicht was richtig und was falsch ist...


    Trotzdem vielen Dank für deine Antwort Pardona und alles Gute für Dienstag!!


    Papaya : der Knubbel ist zwischen Scheide und Hinterfüßchen, grad etwa erbsengroß aber wenn er wächst wird es wohl auf die Harnröhre drücken

  • Ist der Tumor gut oder bösartig, gibt ja versschieden die gutenartigen bleiben meist klein .Die andren wachsen sehr schnell und streuen ,also viele schmerzen.Frag doch TA nochmalwie er das einschätzt und was wie die chancen der wundheilung nach Op trotz herz probleme stehn.
    Viel Glück der kleinen Maus

  • LilabäR : lässt es sich vorher irgendwie feststellen, ob es gut- oder bösartig ist?
    Bei allen Tumor-OP´s, die ich bisher bei Meeris durchführen lassen hatte, wurde das weggeschnippelt und fertig.


    Papaya : Ich hab den TA leider nicht persönlich gesprochen, mein Mann war am Freitag da und lt. seiner Aussage meinte der TA, dass der Tumor operabel sei.
    Vom Gefühl sag ich mal so - der Tumor ist fest und lässt sich nicht verschieben.


    Ist in diesem Fall einfach nur das Zusatzproblem mit dem Herzen, ansonsten hätte ich schon OP-Termin machen lassen.

  • Hallo,


    der aktuelle Stand ist : wir lassen nicht operieren.


    Nach der letzten und 3. Ovogestspritze hatte sie 3 Tage später wieder fürchterlichen Durchfall. Lt TA soll es aber keine Nebenwirkung vom Ovogest sein. Nun ja, Hauptsache es hat gewirkt und das Haarkleid ist wieder prächtig nachgewachsen.


    Dann wurde erst einmal wieder der Durchfall behandelt. Einige Tage war wieder Ruhe und nun hat sie seit Freitag wieder so schlimmen Durchfall und wir wissen nicht warum


    Beim FriFu passen wir penibel auf was und wieviel wir füttern und nicht direkt aus dem Kühlschrank. Nicht zuviel Gras und Salat (zum Leid der anderen beiden Wutzen)


    Was sollen wir denn nun tun? Nochmal eine Kotprobe? Die letzte war doch schon unauffällig, wo sie den schlimmen Durchfall hatte.


    Gestern ist mir dann noch eine auffällige Stelle am Rücken aufgefallen – vermutlich Pilz…


    http://abload.de/image.php?img=dscf5804zhjc2.jpg


    Morgen geht es also wieder zum TA.


    Deshalb ist die Option OP erst einmal völlig aussen vor und wir behandeln die aktuellen „Baustellen“


    Wenigstens ist sie recht munter, manchmal etwas vertrödelt aber das ist ok in dem Alter und sie frisst mit Appetit und hält das Gewicht.


    Frustrierend ist das alles irgendwie schon :?

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