2 kleine Böckchen!?

Also ich würd auf jeden Fall beide kastrieren lassen und das am besten JETZT noch bei der Züchterin anstatt hinterher bei euch. Auch solltet ihr wirklich viel Platz für die 2 bereit halten und nen Plan B in der Tasche haben falls es doch irgendwann nicht mehr geht.

Ich selbst habe aktuell eine 6er Kastratengruppe und habe selbst 2011 mit 2 Jungs angefangen (damals noch nicht kastriert gewesen). Diese haben aber das komplette erste Lebensjahr zusammen mit Vater, Brüdern, Onkeln etc. in einem Umgebauten Pferdestall gelebt und waren von daher schon super sozialisiert. Habe dann nach nem halben Jahr die 2 Böcke einer Nachbarin übernommen und habe dann versucht alle 4 zu VGn was als Vollböcke komplett nach hinten los ging trotz 12m² Platz. Habe die Gruppe dann wieder geteilt auf 2,2 und alle erstmal Kastrieren lassen. Habs dann nachm Umzug in die neue (nun mehr alte) Wohnung noch einmal Versucht und da hat die VG wunderbar geklappt. Mittlerweile sind sie eben zu sechst und alle auch kastriert. Als ich noch die 2er Gruppen hatte war kaum aktion im Gehege, jetzt mit der großen Gruppe ist deutlich mehr los. Irgendeiner ist immer am rumlaufen, rennen, futtern oder sonst was am machen und ich finde das meine Jungs so auch ganz glücklich sind. Es gibt keine Bisswunden und keinen streit.

Gabi, bitte erwähne dazu, dass Du mehrere Bockgruppen hast und Randale-Kandidaten einfach in eine andere Gruppe setzen kannst. Das ist was ganz anderes als bei einem Halter mit genau einer Gruppe und genau einer Chance, dass es eben entweder läuft oder nicht.

Ich kann Nena 2206 nur zustimmen: es läuft eben oft nicht gut bei zwei Jungböcken. Und selbst wenn es klappt herrscht gähnende Langeweile.

Gwendolyn, wenn Deiner Tochter der eine Bock so gut gefällt, warum nicht kastrieren und genau den mit Weibchen zu euch holen? Das ist oft viel harmonischer. Meinst Du denn, Deine Tochter findet es so toll, wenn der sich dann öfter mit seinem Kumpel jagt, beißt und eben gar nicht glücklich ist?

Zitat

Ich glaube eben auch nicht, dass die beiden mal Schwierigkeiten miteinander haben werden. Erstens leben sie zur Zeit noch mit anderen Erwachsenen Böckchen zusammen. 2. Kennt zumindest der jüngere von den beiden den älteren seit er von seiner Mutter getrennt wurde. 3. Habe ich sehr lange mit der derzeitigen Besitzerin über die beiden und ihre Tiere gesprochen. (einen ganzen Nachmittag)
Allerdings möchte ich am Anfang erst einmal mit zwei Tieren beginnen. Ursprünglich hatten wir vor, zwei Mädchen oder auch ein Pärchen zu nehmen. Aber meine Tochter hat sich in den einen Buben sofort verliebt und ich finde einfache die Mutter von dem zweiten wunderschön. Sie hatte ein Mädchen (das schon vermittelt wurde) und eben den kleinen Buben. Je älter er wurde (man kann die Entwicklung auf der HP von der Züchterin beobachten) desto toller fand ich ihn.
Und 3. ist der ältere von den beiden schon ein halbes Jahr, wenn wir sie zu uns holen.
Ich hatte schon Tiere in der Vergangenheit (immer Jungs Wink ) und hatte meistens eine besondere Beziehung zu ihnen.<3

Also ich weiss nicht warum du hier einen Thread erstellst und nach Hilfe fragst, diese bekommst, dir mehrmals davon abgeraten wird und du dennoch das machst, wie du es vor hattest?

Wenn du schon nach Erfahrungen von anderen fragst, dann nimm es doch auch an.

Zitat von nena2206

Also ich weiss nicht warum du hier einen Thread erstellst und nach Hilfe fragst, diese bekommst, dir mehrmals davon abgeraten wird und du dennoch das machst, wie du es vor hattest?

Wenn du schon nach Erfahrungen von anderen fragst, dann nimm es doch auch an.

Vielleicht weil es auch Stimmen gibt die nicht gegen eine Bockgruppe von 2 Tieren sprechen.

Die Antworten gehen ja in verschiedene Richtungen.

Und grade beim Thema Bockhaltung werden nie alle auf einen Nenner kommen.

Zitat von Gwendolyn*

Würdest du eine Kastration bei den Beiden denn empfehlen?

Eine Kastration hätte den Vorteil, dass man nach dem Tod eines Bockes den anderen mit einem weibchen vergesellschaften könnte, was etwas einfacher ist, als die Vergesellschaftung mit einem anderen Bock.
Außerdem könnte man einen Kastraten auch eher weitervermitteln, falls man eines Tages dazu gezwungen sein sollte. Allerdings gehen alte Kastraten auch nicht gerade weg wie warme Semmeln.

Am Verhalten erwachsener Böcke ändert die Kastration nichts (und selbst Frühkastraten können zuweilen Machos werden). Außerdem bedeutet eine Kastration immer einen großen Eingriff in den Körper, und das Risiko, infolgedessen qualvolle Abszesse zu erleiden oder auch zu sterben, ist bei Meerschweinchen deutlich höher als z.B. bei Kaninchen oder Katzen.

Es gibt aber auch immer die Möglichkeit, einem verbleibenden alten Bock einen anderen alten Bock, dessen Kumpel auch verstorben ist, dazu zu gesellen. Diese sind überhaupt nicht schwer zu finden, und die Chancen stehn gut, dass die Vergesellschaftung zweier bockgewöhnter Senioren funktioniert.
Wenn man zu einem alten Bock einen ganz jungen setzt, sieht das zwar erstmal sehr harmonisch aus, allerdings könnte der kleine einige Monate später sein Verhalten grundlegend ändern, und den alten sehr dransalieren. Deshalb würde ich immer dazu raten, einen alten Bock nur mit einem erwachsenen zu vergesellschaften. wenn die sich einmal richtig kennengelernt haben und sich verstehen, bleibt es auch so, ohne böse Überraschungen.

Es gibt sicherlich viele Bockduos, die mit den Maßen 180x80 keinerlei Probleme haben.

Es haben auch schon viele friedlich in 120er-Käfigen gelebt.

Dass sie sich darin nicht beißen, heißt ja nicht, dass das zu empfehlen wäre.

Trotzdem braucht man den Platzbedarf von befreundeten Böcken im Vergleich zu einem gegengeschlechtlichen Paar nicht zu übertreiben.

Da muss ich jetzt auch mal einsteigen.

Wenn wir jetzt anfangen zu sagen, dass auch Tiere im 120er Käfig friedlich leben können, dann entzieht sich dieses Forum selbst die Existenzberechtigung.

Dann können wir ja als Antwort auf alle Fragen zu Haltunganforderungen ja sagen, dass der Leser in den tierärztlichen Standards nachlesen soll.

Ich habe dieses Forum aber immer so verstanden, dass es hier nicht um Mindeststandards geht, sondern darum, unseren Tieren ein möglichst schönes und artgerechtes Leben zu ermöglichen.

Darüber sollten wir mal alle nachdenken. Schließlich haben wir auch eine Vorbildfunktion gegenüber neuen Haltern.

Wenn wir jetzt sagen, 120er Käfig ist schon i.O. dann weiß ich ehrlich nicht, was man als Neuling hier lernen soll. Wir sollten uns Mühe geben, denjenigen die hier fragen dabei zu helfen, aus ihrer konkreten Situation das Optimun für die Tiere zu erreichen.

Und ich denke hier schließt sich der Kreis wieder. Die TE hat jetzt die Chance durch eine für sie geeignete Gruppenwahl einigen Tieren ein wunderbares Leben zu ermöglichen. Natürlich bleiben durch diesen Ratschlag Böckchen übrig. Aber dafür kann die Halterin nichts und mit 180x80 kann sie eben einem Kastrat und einem Mädel ein besseres Leben bieten als zwei Böcken. Und sie muss dann für zwei Tiere die Verantwortung übernehmen. Lasst uns ihr doch helfen, diese Aufgabe perfekt zu lösen.

Hätte jetzt hier ein Halter mit 20 Jahren Erfahrung und der Möglichkeit ein 3mx3m Bodengehege zu bauen, uns gefragt, welche Konstellation er für seine Gruppe die er demnächst aufbauen will wählen soll, wäre es doch eine gute Antwort zu sagen, er solle es doch ruhig mit 4-6 Böckchen probieren.

Schließlich könnte er ja bei dem Gehege im Ernstfall bis zu drei Gruppen draus machen.

Meine Erfahrung war eher, dass ich NIE einen Bockgruppenerfahrenen und geeigneten Bock im passenden Alter finden konnte.

Man findet keine 6 Jahre alten Böcke die immer nur friedlich in Bockgruppen gelebt haben, schon gar nicht unter Zeitdruck. Man fängt ja meistens erst an zu suchen, wenn einer schon tot ist, da muss es eben schnell gehen.

Auch im Tierheim sitzen hauptsächlich jüngere Kastraten, und bei weitem nicht alle in Bockgruppen, und da dann auch noch einen Harmoniebolzen finden?

Die VG Jungbock-Altbock klappt oft nur so lange, bis der Kleine in die Pubertät kommt und da richtig aufdreht. Wenn dann der alte nicht mehr so 100% fit ist kann er sich da einfach nicht wehren.

Übrigens sind Kastraten auch in der Bockgruppe friedlicher, leichter abzulenken und wesentlich weniger aggressiv. Testosteron hat da eben schon Auswirkungen. Kastraten sind oft ein wenig dicker und gemütlicher als Vollböcke und nicht gar so auf ihren Platz in der Rangordnung versessen.

Und zwei Böcke würde ich nicht mal nur eine Woche für den Urlaub in einen 160er Käfig setzen, das Risiko dass sie sich da zerstreiten ist einfach zu hoch. Also wenn die zur Urlaubsbetreuung weg sollen, dann nur mit großem Klappgehege. Einen Kastraten mit zwei Weibchen kann man zur Not kurzfristig so halten, aber keine Böcke.

Susanne, damit widersprichst du dem immer wieder genannten Argument, dass alte unkastrierte Böcke unvermittelbar wären.

Ich hatte ein unkastriertes Bockduo, und nach dem Tod des einen im Alter von sechs Jahren habe ich per Kleinanzeige einen anderen Bock in derselben Situation ganz in meiner Nähe gefunden. Die Vergesellschaftung war gar kein Problem, es waren schließlich beide nicht mehr so jung, und beide die Zweierhaltung mit Bock gewöhnt.

Es gibt massenhaft Halter zweier unkastrierte Böcke, die zum Glück nicht in Foren lesen und deshalb keine Flöhe ins Ohr gesetzt bekommen. Die holen sich einfach zwei böcke, gehen nicht von Problemen aus und bekommen auch keine...

Wie bereits geschrieben ist es in vielen Fällen ein verhängnisvoller Fehler, eine Bockgruppe auf mehr als zwei zu vergrößern. Und trotzdem wird immer wieder dazu geraten, weil irgendwer diese kruden Theorien in die Welt (bzx. ins Internet) gesetzt hat.